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Gerät zum Abtragen von Halden Die Erfindung betrifft ein Gerät zum
Abtragen von Halden mit einem gegen die abzutragende Böschung verfahrbaren, am Böschungsfuß
angeordneten Brückenträger, der ein die gesamte Länge der Böschung bestreichendes
rotierendes Schaufelrohr trägt, das mit über den Umfang schraubenförmig verteilten
Öffnungen versehen ist, denen die sich im Schürfbereich überschneidenden Schürfeimer
mit besonderen Schneidkanten und Schneidzähnen aus Stahl zugeordnet sind, und mit
im Inneren des Schaufelrohres angeordnetem Abförderband. Außerdem befindet sich
im Inneren der bekannten Schaufelrohre oberhalb des Abförderbandes ein fest angeordneter
Abwurftrichter mit einer Schutzwand, die koaxial zum Schaufelrohr verläuft, damit
das von den Schürfeimern aufgenommene und angehobene Gut erst im Bereich des Abwurftrichters
aus den Schürfeimern herausfallen kann.
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Um ein verlustloses Überleiten des Gutes von den Schürfeimern auf
das Abförderband auch bei zum Kleben neigendem Gut sicherzustellen, ist gemäß der
Erfindung vorgesehen, daß die Rückwand und die Seitenwände der Schürfeimer in das
Innere des Schaufelrohres hineingezogen sind und die Ausschüttkante jedes Schürfeimers
an der im Schaufelrohr angeordneten Schutzwand mit Druck anliegen, wobei zumindest
die hineingezogenen Wandteile (14b, 17c) aus einem elastischen Material bestehen.
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Hierdurch wird erreicht, daß der im Inneren des Schaufelrohres liegende
Schürfeimerteil das Gut bis zum Erreichen der Oberkante des Abwurftrichters zusammenhält,
und bei seiner Bewegung über die Schutzwand durch Formveränderung eventuell an der
Innenwand des Schürfeimers anhaftendes Gut löst und damit der Entleerungsvorgang
unterstützt und verbessert. Es wird hierdurch erschwert, daß das Gut an der Innenwand
der Schürfeimer festbackt und zu dicken Schichten anwächst. Die Formveränderung
der inneren Schürfeimerteile wird dadurch bewirkt, daß sich die Ausschüttkanten
auf der fest innerhalb des Schaufelrohres angeordneten Schutzwand elastisch abstützen.
Verringert sich der Abstand der Schutzwand zum Schaufelrohr, in Drehrichtung der
Schürfeimer gesehen, dann wird die Formveränderung der elastischen Schürfeimerteile
noch vergrößert.
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Auch verformt sich zufolge der Elastizität des Werkstoffes der innere
Teil der Schürfeimer während und nach der Füllung, so daß sich auch dadurch Gutanbackungen
von selbst lösen können.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß die als Kurvenbahn ausgebildete Schutzwand, an der:die Ausschüttkanten der Schürfeimer
mit Druck anliegen, wellenförmig ausgebildet ist. Hierdurch wird der innerhalb des
Schaufelrohres angeordnete Schürfeimerteil ständig in seiner Form verändert und
ein intensives Durchwalken und Vibrieren der Schürfeimerwände erreicht.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung wird darin gesehen, daß zufolge
des Andrückens der flexiblen Ausschüttkanten der Schürfeimer an die im Inneren des
Schaufelrohres angebrachte Schutzwand ein dichter Abschluß zwischen den Schürfeimern
und dem Schaufelrohrinneren erreicht wird und somit kein Material an dem Abwurftrichter
vorbeifällt.
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Außerdem werden zufolge der elastischen Ausbildung der innerhalb des
Schaufelrohres angeordneten Schürfeimerteile Montageungenauigkeiten bzw. Herstellungsdifferenzen
in der Lage der feststehenden Schutzwand und den rotierenden Schürfeimern ausgeglichen,
ohne die Abdichtung zu beeinträchtigen und übermäßige Reibungskräfte zu erzeugen.
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Bei Schaufelradbaggern ist es bekannt, die Innenwände der stählernen
Schaufeln des Schaufelrades mit Gummi oder mit Kunststoff oder mit Aluminium oder
nichtrostendem Stahl auszukleiden. Diese Versuche führten jedoch bei tonigem oder
klebrigem Material nur dann zu einem Erfolg, wenn hierbei mittels Druckluft eine
Formveränderung der Auskleidung des Schürfeimers bewirkt wird. Die Druckluftzuführung
und Anordnung von Luftkammern ist jedoch aufwendig und bei Schaufelrohren mit einer
Vielzahl von Schürfeimern nicht zu verwirklichen.
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Zusätzliche Entleerungshilfen durch Kettenvorhänge können bei Schaufelrohren
nicht Verwendung finden, weil schüttfähiges Gut durch die Kettenvorhänge unkontrolliert
hindurchfällt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt A b b. 1 einen Querschnitt durch das gesamte Haldenräumgerät, A b
b. 2 einen einzelnen Schürfeimer in vergrößerter Darstellung, A b b. 3 einen Schnitt
gemäß Linie IIIZ in Abb. 2, A b b. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel, Abb. 5 einen
Schnitt gemäß Linie V-V in Abb. 4 und A b b. 6 eine besondere Ausgestaltung der
Kurvenbahnen 9.
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Längs der Halde 1 sind Schienen 2 verlagert, auf welchen mittels
der Fahrwerke 3 ein als Kastenträger ausgebildeter Brückenträger 4 verfahrbar ist.
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Der Brückenträger trägt ein rotierendes Schaufelrohr 5, das im Mantel
in spiralförmiger Anordnung, aber mit gegenseitiger Überdeckung ihrer Arbeitsbreite
mit Schürfeimern 6 versehen ist, denen je eine Öffnung 7 im Schaufelrohr 5 zugeordnet
ist. Im Inneren des Schaufelrohres 5 befindet sich ein stationär eingebautes Förderband
8, das von einer zweiteiligen Schutzwand 9 und 9 a und einem Abwurftrichter 10 umgeben
ist.
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Dabei sind die Wände 9 und 9 a fest an dem Gestell des Förderbandes
8 befestigt.
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Die am Außenumfang des Schaufelrohres 5 angeordneten Schürfeimer
6 mit den Schneidkanten 12 und den Schneidzähnen 13 reichen mit ihren Eimerrücken
14 und ihren Seitenwänden 17 durch die Öffnungen 7 in das Innere des Schaufelrohres
5 hinein.
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Die freien Kanten 14a und 17a der Rück- und Seitenwände 14 und 17
liegen auf der Schutzwand 9 auf, und die die Ausschüttkante bildende Vorderkante
15 der Seitenwände 17 ist gegenüber den Schneidkanten 12 vorgezogen. Dabei kann
die Kante 15 so weit vorgezogen sein, daß sie in etwa dem Schüttwinkel des abzutragenden
Gutes entspricht, wenn der Schürfeimer sich in der in A b b. 2 dargestellten Lage
befindet. Dadurch wird das von dem Schaufelrohr 5 aufgenommene Gut so lange in den
Schürfeimern 6 zusammengehalten, bis es die obere Öffnung des Abwurftrichters 10
erreichf hat.
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Um einen dichten Abschluß zwischen der Schutzwand 9 l1nd den Teilen
14 und 17 zu erreichen, sind entweder die Teile 14 und 17 vollständig aus widerstandsfähigem
elastischem Werkstoff, z.B. Gummi hergestellt und am Schaufelrohr 5 oder an Ansätzen
des Eimers 6 befestigt.
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Nach A b b. 2 sind die im Inneren des Schaufelrohres 5 liegenden
Eimerrücken 14 und Seitenwände 17 mit einer rückwärtigen Ausnehmung versehen, so
daß nur die Seitenwände 17 b stehenbleiben. Im Ausführungsbeispiel ist die Ausnehmung
durch einen elastischen, aus Seitenwänden 17 c und einer Rückwand 14 b bestehenden
Einsatz ersetzt, wodurch die Ausschüttkante 15 nachgiebig wird. Der aus der Rückwand
14 b und den Seitenwänden 17 c gebildete elastische Teil ist mittels Schrauben 16
an den innerhalb des Schaufelrohres 5 liegenden Teilen 17 b der Seitenwände 17 der
Schürfeimer 6 befestigt. Die Schürfeimerteile 6 sind mittels Flanschen 18 und Schrauben
19 an dem Außenumfang des Schaufelrohres 5 befestigt.
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Das Gut wird von den Schürfeimern 6 am Fuß 21 der Halde 1 aufgenommen
und bis zur tJberwurfkante 20 der Schutzwand 9 angehoben. Die Schutzwand 9 ist nicht
über den gesamten Umfang des Schaufelrohres S ahgeordnet, sondern nur in dem Bereich,
in dem das Gut aus den Schürfeimern 6-in das Innere des Schaufelrohres 5 heraufallen
kann.
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Die Schutzwand 9 a dient lediglich als Schutzdach für den in Ab b.
1 links dargestellten Laufsteg 22.
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Die untere Kante 23 der Schutzwand 9 ist leicht in das Innere des
Schaufelrohres hineingebogen, damit sich die elastischen Schürfeimerteile 14 b und
17c der Schürfeimer 6 mit den beweglichen Ausschüttkanten 15 zwischen Schutzwand
9 und Schaufel rohr 5 einfädeln können und nicht an der Schutzwand anhaken und beschädigt
werden. Die Schutzwand 9 ist außerdem so angeordnet, daß sich der Abstand zum Schaufelrohr
5 -langsam, aber ständig verringert und somit der Abstand der Abwurfkante 20 vom
Schaufelrohr 5 geringer ist als der Abstand der Einlaufkante 23 vom Schaufelrohr
5. Zufolge dieser Abstandsveränderung werden die elastischen Schürfeimerteile 14
b und 17 c während der Drehbewegung in ihrer Form verändert,- so daß hierdurch ein
gewisses Verformen und Walken -der mit den freien Kanten 14 a und 17 a an der Schutzwand
9 anliegenden Wände 14 b und 17c erreicht wird.
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In Ab b. 2 ist die Schutzwand 9 als glatte Wand mit sich zum Schaufelrohr
5 hin veränderndem Abstand eingezeichnet. Durch entsprechende Formgebung kann die
Art und Intensität der Walkung der elastischen Schürfeimerteile eingestellt und
verändert werden. Eine weitere Ausgestaltung besteht darin, daß die in A b b. 2
als strichpunktiere Linie 26 dargestellte Schutzwand 9 aus einem Wellblech hergestellt
ist und damit die elastischen Teile 14 b und 17c während der Rotation von der Einlaufkante
23 bis zur Abwurfkante 20 ständig in ihrer Form verändert werden. Auch der Abstand
der gewellten Schutz wand vom Schaufelrohr kann sich verringern.
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A b b. 3 zeigt den Schürfeimer im Längsschnitt, wobei die Rückwand
14 b in unbelastetem Zustand gezeigt ist. Wird der Schürfeimer -mit Gut gefüllt,
dann beult sich die Rückwand entsprechend der strichpunlltiert dargestellten Linie
27 aus und wird beim Erreichen der Schutzwand entsprechend der ge strichelten Linie
28 deformiert.
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Aus konstruktiven Gründen kann die über die ganze Länge des Schaufelrohres
5 angeordnete Schutzwand 9 mehrfach unterteilt sein, wobei jeweils den auf einer
Umlaufebene des Schaufelrohres angeordneten Schürfeimern 6 eine gesonderte Schutzwand
9b zugeordnet ist. Bei dieser Anordnung sind mehrere Stützwände 11 vorgesehen, die
fest mit dem Gestell des Abförderbandes 8 verbunden sind. Jede Wand 11 ist mit einem
Winkel 24 versehen, an den die Schutzwände 9 b befestigt sind.
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Um die Walkung der elastischen Schürfeimerteile einzelner in gleicher
Umlaufebene angeordneter Schürfeimer 6 unterschiedlich zu gestalten,- sind die einzelnen
Schutzwände 9b verstellbar angeordnet.
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Hierbei sind die mittels Schrauben 25 befestigten Winkel 24 in Langlöchern
oder mittels anderer Mittel mit den Stützwänden 11 verbunden. Zufolge dieser Anordnung
können nicht nur die elastischen Schürfeimerteile unterschiedlich bewegt werden,
um damit eine Anpassung an die Klebrigkeit des zu fördernden Gutes zu erhalten,
sondern es können auch
Montageungenauigkeiten bzw. ein Verschleiß
ausgeglichen werden.
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Die A b b. 4 und 5 zeigen eine weitere Ausbildung, wonach die Schutzwände
9b nochmals in Kurvenbahnen 9 c und 9d unterteilt sind. Dabei sind die beiden Bahnen
9 d gleichartig ausgebildet. Es ist auch denkbar, die Schutzwand 9b in mehr als
drei Kurvenbahnen zu unterteilen und jeder dieser Kurvenbahn gemäß Abt.6 eine andere
Form zu geben.
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Damit wird eine intensive Formveränderung der elastischen Schürfeimerteile
14 b und 17 c erreicht, ohne dabei die Dichtung zwischen Schürfeimer 6 und Schutzwand
9 zu beeinträchtigen.
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Bei breiten Schürfeimern 6 können zur Unterstützung der Rückwand
14 b noch Rippen 29 vorgesehen werden, auf die sich die Rückwand lose auflegt, wobei
die Rippen ebenfalls aus einem elastischen Material bestehen können.