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Verpackungstasche für einen Brustfallschirm Die Erfindung betrifft
eine Verpackungstasche für einen Brustfallschirm, bestehend aus einem Bodenteil
und aus an dessen Rändern anschließenden Klappen als Deckelteile, die einander im
geschlossenen Zustand überlappen, wobei zwei sich gegenüberliegende Klappen durch
eine leicht auslösbare Zuhaltevorrichtung miteinander verbunden sind, die an zwei
unabhängige, an verschiedenen Seiten aus der Verpackungstasche herausgeführte Züge
zum wahlweisen Auslösen angeschlossen ist, wobei der eine Zug sich quer zur Körperlängsachse
des Springers erstreckt und mit einem Handgriff versehen ist.
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Eine Verpackungstasche dieser Gattung für einen Hauptfallschirm ist
bereits bekannt. Der eine der beiden Züge zum Auslösen, der sich quer zur Körperlängsachse
des Springers erstreckt und einen Handgriff trägt, dient dabei zur Handauslösung,
während der andere Zug, der im rechten Winkel zu dem erstgenannten aus der Tasche
herausgeführt ist, für eine selbsttätige Auslösung bestimmt ist und einen Karabinerhaken
aufweist, um mit dem Flugzeug verbunden zu werden. Beide Züge greifen an der Zuhaltevorrichtung
an, die aus vier Verschlußkegeln und aus zwei langgestreckt-achtförmigen Drahtgliedern
besteht, wobei die öffnungen der Glieder jeweils über die Kegel gelegt und Vorsteckstifte
durch die Kegelspitzen gesteckt sind. Beim Ziehen an einem der beiden Züge werden
die Vorsteckstifte auf der einen Seite der Glieder aus den Kegelspitzen entfernt,
und die betreffende Seite der Tasche öffnet sich. Daraufhin springen auch die übrigen
Verschlußlappen auf und geben den Fallschirm frei.
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Bei einer anderen bekannten Verpackungstasche für Fallschirme sind
ebenfalls zwei voneinander unabhängige Vorrichtungen zum Auslösen vorgesehen, von
denen die eine für ein selbsttätiges öffnen, die andere für ein Öffnen von Hand
bestimmt ist. Die Tasche weist einen die ganze Oberseite überdeckenden Lappen auf,
der als solcher von der Tasche unabhängig und im geschlossenen Zustand an seinen
beiden Längsseiten mit den Längsseiten der Tasche durch je einen langen Drahtstift
verbunden ist. Die Drahtstifte erstrecken sich durch teils an dem Lappen und teils
an der Tasche befestigte Schamierringe, und der eine Stift wird durch eine Leine
mit dem Flugzeug verbunden, während der andere Stift einen Handgriff aufweist. Nach
dem Herausziehen eines der beiden Stifte springt der Lappen nach der jeweiligen
anderen Taschenseite hin auf.
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Zum Stand der Technik gehört auch noch ein Verpackungssack für eine
aus dem Flugzeug abzuwerfende Last, z. B. ein Maschinengewehr mit Zubehör. Auf dem
Sack ist eine zusätzliche Tasche angebracht, in der sich ein Fallschirm befindet,
und die Lappen der Tasche stehen über eine Aufziehleine mit dem Flugzeug in Verbindung,
so daß der Fallschirm nach dem Abwurf des Sackes selbsttätig ausgelöst wird. Unabhängig
von der Fallschirmtasche befinden sich in dem Sack zwei Handgriffe, die dazu dienen,
den Sack nach der Landung vollständig zu öffnen und ein schnelles Entnehmen des
Inhalts zu ermöglichen. Die beiden Griffe müssen dabei gleichzeitig mit den Händen
betätigt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine auf der Brust zu tragende
Verpackungstasche für einen Fallschirm, vorzugsweise für einen Reservefallschirm,
zu schaffen, welche die Möglichkeit bietet, daß der Springer sie auf mehrfache Weise
von Hand öffnen kann. Dies hat insbesondere dann Bedeutung, wenn die eine Hand nicht
mehr gebrauchsfähig, z. B. verletzt, ist.
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Die Lösung geschieht nach der Erfindung durch eine Verpackungstasche
der eingangs genannten Gattung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß auch der zweite
der beiden Züge mit einem Handabzugsgriff versehen ist und daß die Griffe an den
quer zur Körperlängsachse des Springers einander gegenüberliegenden Seiten der Verpackung
angeordnet sind. Mit dieser Ausbildungsweise ist der Vorteil verbunden, daß der
Springer die Tasche sowohl mit der rechten als auch mit der linken Hand unabhängig
voneinander in gleicher Weise öffnen kanri. Für beide Hände befinden sich die Handabzugsgriffe
in gleich günstiger Lage, was gerade bei einem Reservefallschinn von Wichtigkeit
ist, da dieser im allgemeinen nur bei einem nicht ordnungsgemäßen Verlauf des Absprunges
geöffnet wird und in solchen Fällen damit zu rechnen ist, daß der Springer eine
Verletzung erlitten hat und nur noch eine Hand zum Auslösen des Reservefallschirms
benutzen kann. Wegen der in solchen Notfällen verminderten körperlichen und geistigen
Leistungsfähigkeit des Springers ist es besonders wichtig, daß die verbleibende
Hand den Ab-
zugsgriff an günstiger Stelle erreicht. Dies wird durch die Erfindung
gewährleistet.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Zuhaltevorrichtung aus zwei an sich bekannten Doppelkegeln mit einander
zugekehrter Basis besteht, wobei der jeweils nach außen gerichtete Kegel jedes Doppelkegels
eine Öse in der äußeren Klappe durchdringt und in an sich bekannter Weise einen
mit dem ersten Abzugsgriff verbundenen Vorstecker hat, während der entgegengesetzt
nach innen gerichtete Kegel durch eine Öse in der inneren Klappe ragt und in an
sich bekannter Weise einen Vorstecker des zweiten Abzugsgriffes enthält. NUt dieser
Ausbildungsweise ist der Vorteil verbunden, daß die Zuhaltevorrichtung nur eine
Grundfläche in Anspruch nimmt, was sich auf die Gesamtabmessungen der Verpackungstasche
-günstig , auswirkt. Die Doppelkegel können -mit ihrer Basis
an der Ober- und Unterseite eines Bandes oder-Plattenstückes befestigt sein, welches
zwischen den zu verbindenden Klappen liegt.
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Ein weiterer erfindungsgemäßer Vorschlag besteht darini daß die nicht
unmittelbar durch die Zuhaltevorrichtung zusammengehaltenen- Klappen so lang ausgeführt
sind, daß sich ihre Enden überlappen. Auf diese Weise werden die letztgenannten
Klappen allein durch die Reibung der durch die Zuhaltevorrichtung zusammengehaltenen
Klappen festgehalten, so daß sie nicht herausrutschen können. Eine besondere Halterung
für die langen Klappen erübrigt sich so-C mit, und dies kommt ebenfalls den Gesamtabmessungen
der Verpackungstasche zugute.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
wiedergegeben, und zwar zeigt Ab b. 1 die Verpackungstasche in der Draufsicht,
und zwar in geschlossenem Zustand, wie sie von dem Fallschirmspringer auf der Brust
getragen wird, wobei jedoch zur Verdeutlichung ein Abdecklappen teilweise weggebogen
dargestellt ist, Ab b. 2 einen Querschnitt durch die Zuhaltevorrichtung der
Verschlußtasche nach der Linie IJ der A.b b. 1,
Ab b. 3 die Verpackungstasche
in der Draufsicht mit a.useinandergeschlagenen oberen Verschlußklappen.
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Die Verpackungstasche oder Packhülle weist an den Umrißlinien eines
in der Zeichnung nicht erkennbaren Bodens vier Verschlußklappen 1, 2,
3 und 4 auf, die in dieser Reihenfolge über den in zusammengefaltetem Zustand
auf dem Taschenboden befindliehen Fallschirm gelegt sind. Nach den Schmalseiten
der Packhülle hin, also quer zur Körperlängsachse des Springers, ragen aus der Tasche
Handgriffe 5 und 6
zum Öffnen und Auslösen des Fallschirms heraus.
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Wie sich aus A b b. 2 ergibt, sind Verschlußkegel
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und 8 beiderseits eines Bandes oder Plattenstückes 9
so angeordnet,
daß sich Doppelkegel ergeben, die in ihren Spitzen Querbohrungen zum Hindurchstecken
von Vorsteckstiften 10 und 11 aufweisen, mit denen Zeltösen festgehalten
werden, die über die Kegel 7
und 8 gelegt worden sind. Die Zeltösen
befinden sich nahe den Enden der Klappen 3 und 4. Zur AbdeckÜng und zum Schutz
der Zuhaltevorrichtung sind die Klappen 4 und 3 in Form von Lappen 12 und
13
verlängert, die durch Druckknöpfe festgehalten werden. Die Vorsteckstifte
10 und 11 sind gemäß A b b. 1
und 3 an die Griffe
5 und 6 angeschlossen, von denen der eine unterhalb und der andere
oberhalb des Bandes 9 liegt. Die #alsartigen Enden der Griffe stecken in
Gummischlaufen 14 und werden dadurch gehalten.
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Wenn beim Absprung die-Benutzung des Reservefallschirmes erforderlich
geworden ist, ergreift der Springer mit der einen Hand beispielsweise den auf dieser
Seite liegender! Handgriff 5 und zieht ihn nach außen aus der Schlaufe 14
heraus. Dadurch werden auch die Vorstecker 10 aus den Kegeln 7 entfernt,
und die betreffenden Zeltösen gleiten von den Kegeln 7 ab. Die Klappe 4 springt,
unterstützt durch Gummizüge 15, auf, und daraufhin können sich auch die Klappen73,
2 und 1 öffnen. Die Klappen 1 und 2 sind gemäß A b b. 3 besonders
lang ausgebildet und überlappen sich weit, so daß sie unter den geschlossenen Klappen
3 und 4 sicher festgehal,t#n Werden.