DE1228247C2 - Verfahren zur herstellung von mehrbasig araliphatischen carbonsaeuren, besonders dicarbonsaeuren, und deren estern durch mischpolymerisation - Google Patents
Verfahren zur herstellung von mehrbasig araliphatischen carbonsaeuren, besonders dicarbonsaeuren, und deren estern durch mischpolymerisationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mehrbasig araliphatischen Carbonsäuren,
besonders Dicarbonsäuren, und deren Estern durch kationische Mischpolymerisation von ungesättigten
Fettsäuren mit konjugierten Doppelbindungen (Konjuenfettsäuren)
oder deren Estern mit aromatischen Vinylverbindungen.
Die Mischpolymerisation von ungesättigten Fetten, Fettsäuren und deren Derivaten mit Styrol und seinen
Homologen, gewöhnlich »Styrolierung« genannt, ist bekannt und dient in mannigfacher Abwandlung zur
Herstellung von Fettprodukten, die vornehmlich als Anstrichmittel verwendet werden. Als Ausgangsstoffe
können einerseits trocknende und halbtrocknende öle sowie deren Fettsäuren, andererseits Styrol und
seine Homologen, wie «-Methylstyrol und Vinyltoluol,
benutzt werden.
Die Umsetzung läßt sich ohne oder in Gegenwart von Katalysatoren, wie Peroxyden, Säuren, Fricclel-Crafts-Verbindungen.
durchführen. Die Verfahrensbedingungen können weitgehend abgewandelt werden, nämlich hinsichtlich der Temperatur und Umsetzungsdauer,
der Verwendung von Lösungsmitteln und weiteren organischen Stoffen, die gegebenenfalls
im Reaktionsprodukt verbleiben, ferner auch hinsichtlich des zeitlichen Ablaufs der Vereinigung der
Reaktionsteilnehmer sowie endlich der Verwendung anderer mischpolymerisierbarer Verbindungen (vgl.
hierzu J. Scheiber. Chemie und Technologie der
künstlichen Harze, 1961, Bd. 1, S. 532 bis 553].
Weder der Reaktionsablauf dieser Mischpolymerisation
noch der chemische Aufbau der Mischpolymerisate sind vollständig geklärt, obgleich zahlreiche
Untersuchungen darüber bekanntgeworden sind. Dies dürfte hauptsächlich darauf zurückzuführen sein, daß
unter den Bedingungen der bisher bekannten Verfahren uneinheitliche Produkte entstehen, deren analytische
Untersuchung außerordentliche Schwierigkeiten bereitet. Daher ist es auch verständlich, daß
bis in die jüngste Zeit sogar Zweifel bestanden haben, ob sich überhaupt Mischpolymere aus Styrol
und ungesättigten Fettsäuren bilden, und es wurde vielfach angenommen, daß die erhaltenen Produkte
Gemische aus oligomerem bzw. polymerein Styrol und den betreffenden Fettsäuren bzw. deren Verbindunnen
seien. Diese Ansicht hat sich nicht bestätigt, vielmehr darf es als gesichert gelten, daß die »Styrolierung«
von ungesättigten Fettsäuren und deren Verbindungen zur Bildung von echten Mischpolymeren
führt. Nach der heutigen Kenntnis wird ihre Entstehung durch die folgenden Reaktionen angenommen:
35
1. Normale Diensynthese von konjugiert-ungesattigten Fettsäuren bzw. deren Derivaten mit
Styrol und seinen Homologen als dienophilen Verbindungen;
2. substituierende Diensynthese von einfach-ungesättigten und isoliert-ungesättigten Fettsäuren
und deren Verbindungen mit Styrol und seinen Homologen;
3. Anlagerung des Styrols und seiner Homologen an ungesättigte Fettsäuren und deren Verbindungen unter Ausbildung von Polystyro'-Seitcnketten.
3. Anlagerung des Styrols und seiner Homologen an ungesättigte Fettsäuren und deren Verbindungen unter Ausbildung von Polystyro'-Seitcnketten.
Daneben werden in mehr oder minder großem Umfange auch Oligomere und bzw. oder Polymere
des Styrols und seiner Homologen gebildet, die in den Umsetzungsprodukten teilweise löslich sind und
daher nicht ohne weiteres abgeschieden werden. Erst wenn der Anteil dieser Polymeren größer wird,
kommt es zu deren Ausscheidung und damit zur unerwünschten Trübung der Produkte.
Die Möglichkeit einer abwechselnden Mischpolymerisation von Fettsäuren und deren Derivaten mit
Styrol und seinen Homologen hat man zwar verschiedentlich
vermutet, ohne indessen bisher gesicherte Untersuchungsergebnisse beibringen zu können, die
diesen Reaktionsverlauf als Hauptreaktion nachweisen.
Das ist auch nicht verwunderlich, da die aufgezeigten
Reaktionen bei den bisher durchgeführten Styrolicrungsverfahrcn gleichzeitig und nebeneinander
ablaufen und die Mischpolymeren, die bisher erhalten wurden, stets aus einem Gemisch aus Vor-
Windungen sehr verschiedenartigen Aufbaus bestehen, dessen Zusammensetzung von den Ausgangsstoffen
und den Verfahrensbedingungen her zwar in gewissen Grenzen beeinflußbar ist, aber nicht grundlegend
verändert werden kann.
Unbeachtet dieser recht undurchsichtigen Verhältnisse
hat die Styrolierung von Fetten und Fettsäuren eine beträchtliche Bedeutung auf dem Gebiete der
Lackrohstoffe gewonnen. Die dadurch erhaltenen Produkte werden fast ausschließlich als Anstrichmittel
verwendet, und zwar auf Grund zweier Eigenschaften, nämlich ihrer autoxydativen Trocknungsfähickeit
sowie der verbesserten mechanischen und chemischen Eigenschaften der Lackfilme. Die »dtyroüerung«
wurde bereits auf die vielfältigste Weise durchgeführt, und zwar sowohl hinsichtlich der Art
und Mengenverhältnisse der Ausgangsstoffe als auch hinsichtlich der Verfahrensweise. Für diese lassen
sich die folgenden wesentlichen Unterscheidungsmerkmale aufzählen:
Umsetzung im Block (sogenanntes Dow-Verfahren),
Umsetzung in Lösung (sogenanntes Berger-Verfahren), Umsetzung in Abwesenheit oder Gegenwart von
Katalysatoren,
Temperaturbereiche und Dauer der Umsetzung.
Temperaturbereiche und Dauer der Umsetzung.
Die Verwendung zweier Katalysatorarten bei der »Styrolierung« von ölen ist beschrieben, nämlich die
von organischen Peroxyden, welche eine radikalische Mischpolymerisation einleiten (vgl. die britische
Patentschrift 8 03 517), und die "on sauren Vcrbindunuen,
wie Bleicherden, welche eine ionische Mischpolymerisaten bewirken (vgl. die französische Patentschrift
10 85471).
Alle bisher beschriebenen Verfahren führen zu chemisch uneinheitlichen Produkten, deren Einzelbestandteile
ihrem Aufbau nach fast gänzlich unbckannt sind. So ist es auch zu verstehen, daß es trotz
vielfältiger Abwandlung der »Styrolierung« bisher nicht gelungen ist, die Mischpolymerisation in eine
Richtung zu lenken und zu einheitlicheren Produkten zu celanaen. Das war aber im Hinblick auf den bisherhien
Verwendungszweck gar nicht erforderlich, sofern die Produkte nur die obenerwähnten Eigenschaften
hatten.
Um so überraschender war die Feststellung, daß es möglich ist, die »Styrolierung« bei konjugiert-ungesättigten
Fettsäuren, im folgenden »Konjuenfettsäurcn« genannt, sowie deren Derivaten durch Einhaltung
"bestimmter Verfahrensbedingungen so zu lenkend daß durch Anlagerungs- und Disproportionierungsreaktionen
Mischoligomere, nämlich höhermolekulare Polycarbonsäuren, besonders Dicarbonsäuren
bzw. deren Derivate, entstehen.
Es wurde nämlich gefunden, daß konjugicrl-ungcsättigte
Fettsäuren (Konjuenfettsäuren) in der Lage sind." durch Anlagerung von Protonen Kationen zu
bilden, die mit polarisicrbaren Stoffen, wie aromatischen Vinylverbindungen, Anlagerungs- und Disproportionierungsreaktionen
eingehen können, die zur Entstehung von ganz bestimmten Mischoligomeren, nämlich höhermolekularen Polycarbonsäuren, vornchmlich
Dicarbonsäuren, führen.
Die Umsetzung erfolgt vermutlich nach folgenden Fnrmelbildern:
OXX XXXX
υ—υ—u=u—u=u—υ—υ
O ~ OXXXXXXX
υ—υ—υ—u=u—u—y—u
OXXXXXX X
υ — υ—υ—υ—υ --= υ—υ—υ
X O O
X
■υ ι |
X
υ- |
|
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X υ — |
||
Γ) X U ι |
||
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-υ -υ |
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X X
-U = U- |
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υ-
HOOD | 1- |
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(CH, |
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X
-U" |
X
·- U |
U |
X
U |
X
U |
||||
X
■υ |
||||||||
Zur Begründung für den hierbei angenommenen Reaktionsablauf und damit für den Aufbau des durch
kationische Mischoligomensation gebildeten Umsetzungsproduktes sei zunächst die Bildung der oligomeren,
überwiegend dimeren Fettsäuren aus Konjuenfettsäuren in Gegenwart kationischer Katalysatoren
genannt. Der Ungesättigtheitsgrad dieser Oligomfrren
beträgt etwa drei Viertel desjenigen der ursprünglichen Konjuenfettsäuren und entspricht mithin
dem Verlust einer Doppelbindung bei der Verknüpfun·?
von 2 Fettsäuremolekülen. Oligomere Fettsäuren dieser Art sind ferner durch die Ultraviolettabsorptionsbanden
gekennzeichnet, z. B. zeigt eine kationisch aus Konjuenfettsäuren erhaltene reine dimere
Fettsäure eine Absorptionsbande bei 228 μ mit dem EJ ^n,-Wert, der etwa 40% des entsprechenden
Wertes einer Konjudienfettsäure beträgt. Diese oligomeren
Fettsäuren besitzen demnach in einem der verknüpften Fettsäurereste eine konjugierte Doppelbindung,
und die beiden Fettsäurereste sind durch eine Einfachbindung verknüpft. Aus der Lage und
der Extinktion der Absorptionsbande sowie auf Grund der Reaktionsträgheit ist zu schließer., daß an
der Konjuenstruktur ein tertiäres Kohlenstoffatom beteiligt ist. Daraus ergibt sich der folgende Reaktionsablauf
für die kationische Oligomerisici ung von Konjuenfettsäuren:
Zunächst tritt ein Proton an die konjugierten Doppelbindungen der Fettsäure unter Bildung eines
Kations, das im nächsten Reaktionsschritt ein weiteres Molekül einer Konjuenfettsäure in polarisiertem
Zustand unter Ausbildung eines neuen Kations anlagert. Dieses Kation kann entweder ein Proton
unter Bildung einer dimeren Fettsäure abgeben oder auf die vorstehend beschriebene Weise ein weiteres
Fettsäuremolekül anlagern, das dann seinerseits die gleichen Reaktionsfolgen eingehen kann. Jedoch ist
die Protonenabspaltung bevorzugt, da sie auf der Seite des einen Fettsäurerestes zur Ausbildung konjugierter,
also energetisch stabilisierter Doppelbindungen führt. Daraus erklärt sich auch, daß
bei der kationischen Oligomerisierung überwiegend dimere. zu einem geringen Teil »rimerc und in ganz
geringen Anteilen tetramere Fettsäuren erhalten werden.
Demgegenüber beruht die übliche Hitzepolymerisation von ungesättigten Fettsäuren auf einer Diensynthese nach Diels-Alder, und die nach diesem
Verfahren erhaltenen polymcen Fettsäuren besitzen nachgewicsencrwcise einen ringförmigen Aufbau.
Dem entspricht auch ihr Ungesättigtheitsgrad, der sich durch das Verschwinden von zwei Doppelbindungen
unter Zusammenschluß von 2 Fettsäuremolekülen ergibt.
Im Gegensatz zur kationischen Oligomerisierung von Konjuenfettsäuren nimmt die kanonische Mischoligomerisierung
von Konjuenfettsäuren mit aromatischen Vinylverbindungen vermutlich folgenden Verlauf:
Zunächst tritt ein Proton an die konjugierten Doppelbindungen der Fettsäure unter Bildung eines
Kations, das im nächsten Reaktionsschritt 1 Molekül oder mehrere Moleküle der aromatischen Vinylverbindung
im polarisierten Zustand unter Ausbildung eines neuen Kations anlagen. Dieses lagert sodann
ein polarisiertes KonjuenfeUsäurcmolekül an. worauf dieses neugebildeie Kation infolge Protonabgabe in
ein energisch stabilisiertes Molekül übergeht, das den im vorstehenden Formelbild angegebenen Aufbau
einer araliphatischen Dicarbonsäure hat. Auch hier ist also aus den gleichen Gründen wie bei der
Homoolieomerisierung von Konjuenfettsäuren die Abspaltune des Protons bevorzugt.
Das Verfahren zur Herstellung von mehrbasig araliphatischen Carbonsäuren, besonders Dicarbonsäuren,
und deren Estern durch kationische Mischpolymerisation von ungesättigten Fettsäuren mit
konjugierten Doppelbindungen (Konjuenfettsäuren) oder deren Estern mit aromatischen Vinylverbindungen,
wobei das Mol-Verhältnis der Konjuenfettsäuren bzw. von deren Estern zu aromatischen Vinylverbindungen
im Bereich von 1 zu 0,5 bis 5 liegt, bei erhöhter temperatur in zweistufiger Reaktion in
Gegenwart eines inerten Lösungsmittels und von die kaiionische Mischpolymerisation beschleunigenden
Stoffen. Entfernen des Katalysators und Abdestillieren der nicht umgesetzten Rcaktionsteilnchmer
und des Lösungsmittels ist nun dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischpolymerisation von Sty-10I
oder dessen Homologen außer mit den Konjuenfetlsäuren auch mit deren Estern von einwertigen
Alkoholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls in Gegenwart von gesättigten und isoliert-ungesättigten
Fettsäuren und deren Estern und gegebenenfallsTn
Gegenwart von die radikalische Polymerisation verhindernden Stoffen, in der Weise durchführt, daß
man zunächst die Temperatur von 50 auf 150 C innerhalb von mehreren, besonders 6 Stunden, bis
zur gleichbleibenden Viskosität des Reaktionsgemisches erhöht und anschließend dieses noch etwa
1 Stunde auf 180" C erhitzt.
Das diese Stufenreaktion tatsächlich und nur oder doch ganz überwiegend in der beschriebenen Richtung
abläuft und daß damit einheitliche Produkte erhalten werden, hängt nur von den Reaklionsbedingungen
ab, die so ausgewählt sind, daß substituierende Anlagerungen und Adduktbildungcn nicht
eintreten können. Auch Reaktionen nach der Art einer Pfropfpolymerisation, die zu Polystyroläsien an
einem Fcttsäurcmolekül führen wurden, müssen ausgeschlossen sein.
Bei einer von diesen Bedingungen abweichenden Arbeitsweise erhält man uneinheitliche Produkte unbestimmter
Zusammensetzung. Daher ist es auch verständlich, daß die bekannten Verfahren, z. B. die in
der britischen Patentschrift 8 03 517 beschriebene Arbeitsweise nicht zu einheitlichen Polycarbonsäuren,
sondern zu uneinheitlichen und zudem noch trocknungsfähigen Produkten rühren. Im Gegensatz zu
diesen sind die Produkte nach dem Verfahren der Erfindung trotz ihrer ungesättigten Natur, die sich aus
der Anlagerung von Halogen und Wasserstoff ergibt, nicht trocknungsfähig. Im Schrifttum sind weder ein
derartiger Reaktionsablauf noch derartige Produkte vorbeschrieben worden. Es war auch nicht bekannt,
daß man die Styrolierung von Konjuenfettsäuren durch die gemeinsame Anwendung ganz bestimmter
Reaktionsbedingungen und unter technisch vertretbaren Umständen in eine einheitliche Richtung lenken
und somit zu einheitlichen und bestimmten Produkten gelangen kann; dieses /eigen auch die Veröffentlichungen
von S. Kut, Deutsche Farben-Zeitschrift,
Bd. 8, 1954, S. 121 und 231; Bd. 9. 1955.
S. 209; Bd. 10, 1956. S. 41, und .I.Schreiber.
Farbe und Lack. Bd. 63. 1957. S. 443.
Das Verfahren der Erfindung ist nicht anwendbar auf gesattigte, einfach-ungesättigte und isoliert-ungesättigte
Fettsauren. Da sich die angenommene Stufenreaktion ausschließlich an den konjugierten
Doppelbindungen abspielt, können sowohl freie Fettsäuren als auch ihre Ester als Ausgangsstoffe benutzt
werden.
Fs ist zwar zum Beispiel aus der französischen Patentschrift 10 85 471 bekannt, den Glycerinester
einer konjugierten Fettsäure kationisch in Gegenwart von Xylol als Lösungsmittel zu »styroiisieren«.
Danach wird das Gemisch 1 Stunde auf 800C und anschließend kurzzeitig etwa 5 bis 15 Minuten unter
Rückfluß des Lösungsmittels erhitzt. Abgesehen von dem Ausgangsmaterial nimmt hier die Mischpolymerisierung
im Vergleich zu dem erfindungsgemäßen Verfahren einen gänzlich anderen und nicht einheitlichen
Verlauf, wie aus den beschriebenen Eigenschaften der erhaltenen Produkte hervorgeht. Es
werden trocknungsfähige, uneinheitliche Produkte unbestimmter Zusammensetzung bzw. Gemische
erhalten.
Die nach dem Verfahren der Erfindung entstandenen Produkte sind ungesättigt und bestehen aus
mehrbasigen Säuren bzw. deren Derivaten, die zu den araliphatischen Verbindungen gehören. Ihr allgemeiner
Aufbau entspricht einer Verknüpfung von mindestens 2 Molekülen Konjuenfettsäure über ein
oder mehrere Moleküle der aromatischen Vinylverbindung. Ihre Hauptkohlenstoffketten endigen jeweils
mit einer Carboxylgruppe, während die aromat sehen Gruppen sowie Älkyl- bzw. Alkylenrcste als 5-eitenketlen
angeordnet sind. Dies ist auch der wesentliche Unterschied gegenüber den bisher bekannten styrolierten
Fettsäuren bzw. deren Verbindungen.
Als Ausgangsstoffe zur Herstellung der araliphatischen Carbonsäuren nach dem Verfahren der Erfindung
dienen Konjuenfettsäuren aller Art sowie deren Ester einwertiger Alkohole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
wie Eläostearinsäure. Licansäure, Ricinenfettsäurc. erhalten durch Wasserabspaltung aus Ricinolsäure,
isomerisiertc Linolsäure. isomcrisierte Linolensäure,
isomerisierte Polyenfettsäure der Seeiieröle ferner deren Gemische, mit gesättigten und isoliertungesättigten Fettsäuren. Besonders geeignet sind
vor allem ihre Methylester, weil sich unter diesen Bedingungen das Abdestillieren der nicht mischpolymerisierten
Ester besonders schonend bewerkstelligen läßt.
Als mischpolymerisierbare aromatische Vinylverbindungen
dienen hauptsächlich Styrol, ferner desssen Homologe, wie <i-Methylstyrol und Vinyltoluol. auch
'.m Gemisch miteinander.
Es werden solche Katalysatoren verwendet, welche eine kationische Mischpolymerisierung der Reaktionsteilnehmer
bewirken. Als an sich für diesen Zweck bekannte Katalysatoren kommen Protonen
abgebende Stoffe in Frage, beispielsweise starke Mineralsäuren, wie Schwefelsäure, Salzsäure und
Fluorwasserstoffsäure, die zweckmäßig auf einem Träger aufgebracht sind, mit Säure behandelte
Bleicherden, ferner Sulfonsäuren, wie Toluolsulfonsäure.
Kationenaustauscher in ihrer Säureform. Friedel-Crafts-Katalysatoren, wie Aluminiumchlorid.
Zinntetrachlorid sowie komplexe Borfluoridsäuren, z. B. Borfluoridessigsäure. Nicht geeignet sind dagegen
solche Katalysatoren, die eine radikalische Mischpolymerisation bewirken, wie Pcroxydc und
Redoxkatalysatoren. Daher ist es zweckmäßig, dem Reaktionsgemisch Stabilisierungsmittel zuzusetzen,
welche die radikalischc Mischpolymerisation zuverlässig verhindern, wie Hydrochinon oder Butylbrenzs
catechin.
Von besonderer Bedeutung sind die Dauer und Temperatur bei der Umsetzung, da mit steigender
Reaktionsdauer und -temperatur unerwünschte Reaktionsprodukte in steigendem Umfange entstehen kön-
!O nen. in erster Linie einbasige Säuren durch Anlagerung
nach Diels-Alder und Pfropfpolymere. Oberhalb etwa 180" C wird außerdem bekanntlich
die Bildung von oligomerem und polymerem Styrol gefördert. Es ist deshalb wichtig, die Temperatur des
is Reaktionsgemisches allmählich zu erhöhen, bis im
Temperaturgebiet von etwa 50 bis 120 C. abhängig von der Art der Ausgangsstoffe, des Katalysators
sowie der Mengenverhältnisse, die Mischpolymerisation anspringt, was oftmals an einem plötzlichen
Temperaturanstieg erkennbar ist. In diesem Falle wird das Reaktionsgemisch so weit gekühlt, daß die
Temperatur des Gemisches im Bereich von etwa 80 bis 150 C gehalten wird. Erst wenn die Temperatur
sichtbar zu fallen beginnt, wird die Kühlung unterbrochen
und sodann das Gemisch bis auf etwa 180 C erhitzt, um die Reaktion zu Ende zuführen.
Vielfach jedoch, besonders bei niedrigem Mengenverhältnis von Vinylverbindung zu Konjuenfettsäure,
ist der exotherme Verlauf der Reaktion nicht so }o deutlich zu erkennen. Unter diesen Verhältnissen
hält man das Reaktionsgemisch einige Stunden bei 100 bis 150 C und erhitzt erst anschließend noch
1 Stunde auf etwa 180C.
Der Reaktionsablauf kann leicht an der V'eränderung der Viskosität des Gemisches verfolgt werden,
die zunächst laufend ansteigt, bis sie ihren höchsten und unveränderlichen Wert erreicht hat.
Die Ausbeute an Polycarbonsäuren bzw. deren Ester wie auch ihre Zusammensetzung sind außer
von den genannten Einflüssen von dem jeweiligen Molverhältnis der Reaktionsteilnehmer abhängig.
Gute Ausbeulen an Polycarbonsäuren mit einem
erwünschten h, 1 -n Gehalt an Dicarbonsäuren werden erhalten, w .n 0,5 bis 2 Mol Styrol je Mo! Kon-4s
juenfettsäure angewendet werden, wobei davon ausgegangen
wird, daß das Styrol vollständig umgesetzt wird.
An der Mischpolymerisation unter den Bedingungen des Verfahrens der Erfindung nehmen gesättigte
Fettsäuren, einfach-ungesättigte und isoliert-ungesättigte Fettsäuren nicht teil.
Die nicht umgesetzten Verbindungen sowie niedrigmolekulare,
styrolierte Carbonsäuren, gegebenen falls auch Lösungsmittel, können abdestilliert wer
den. die höhersiedenden Fettsäuren bzw. -ester in Vakuum.
Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestell ten Produkte sind flüssig und je nach der Art de
Umsatzmengen und Ausgangsstoffe von unterschied to licher Viskosität und nicht kristallisierbar. Je nacl
der Beschaffenheit der Ausgangsstoffe sind sie voi fast wasserheller bis gelblicher Farbe. Die Säure
zahl, die Verseifungszahl und das daraus zu errech nende Äquivalentgewicht dienen zur Bestimmung de
Zusammensetzung. Die Methylester der nach den Verfahren der Erfindung erhaltenen Polycarbori
säuren sind im Vakuum destillierbar, so daß ma auch aus ihrem Siedeverhalten Rückschlüsse auf Ai
509 651/37
und Anteile der entstandenen Polycarbonsäuren ziehen kann. Mit Hilfe der Dünnschichtchromatographie
sind sie leicht von anderen Bestandteilen der Mischpolymeren zu unterscheiden. Die Anwesenheit
mehrbasiger Säuren erkennt man außerdem bei der Umsetzung mit polyfunktionellen Verbindungen, z. B.
Polyaminen und Polyalkoholen, wodurch Makromoleküle entstehen.
Der Fortschritt des Verfahrens der Erfindung besteht darin, daß man auf technisch einfache Weise
und aus wohlfeilen Ausgangsstoffen höhermolekulare Polycarbonsäuren, vor allem Dicarbonsäuren, und
ihre Ester erhält, die trotzt ihrer ungesättigten Natur gegenüber dem Einfluß von Sauerstoff und höherer
Temperatur bemerkenswert beständig sind. Auf Grund ihres araliphatischen Aufbaus sind sowohl die Säuren
selbst als auch ihre Abkömmlinge mit den verschiedenartigsten Stoffen gut verträglich. Diese Eigenschaft
ist von besonderem Wert im Hinblick auf ihre Verwendungsmöglichkeiten auf dem Gebiet der
Kunststoffe.
Unter den Bedingungen des Verfahrens der Erfindung wird die Bildung makromolekularer Mischpolymerer
vollständig vermieden, was für die Verwendungsmöglichkeiten der Verfahrensprodukte von
ganz wesentlicher Bedeutung ist.
Die nach dem Verfahren der Erfindung erhältlichen Produkte sind auf Grund ihrer polyfunktionellen
Eigenschaften wertvolle Ausgangsstoffe zur Herstellung von thermoplastischen Harzen, un-
Die Ausgangsstoffe hatten folgende Eigenschaften:
schmelzbaren Kunststoffen und Elastomeren, wie
Lackharzen, Folien, überzügen. Dicht- und Klebmassen. Besonders ihie Umsetzungsprodukte mit
anderen polyfunktionellen Stoffen, z. B. mit PoIyalkoholen oder Polyaminen, bieten mannigfache
Verwendur^ imöglichkeiten zur Herstellung neuartiger
oder zur Verbesserung bekannter Erzeugnisse.
Daß bei dem Verfahren der Erfindung, also bei
Daß bei dem Verfahren der Erfindung, also bei
ίο einer kationischen Umsetzung, andere Produkte erhalten
werden als bei einer durch Wärme oder durch Radikale ausgelösten Umsetzung, zeigen die folgenden
Vergleichsversuche.
Es wurde Konjuenfettsäure, nämlich der unter der Bezeichnung »Isomerginat SF« im Handel erhältliche
isomerisierte Safiorfettsäuremethylester mit Styrol nach der Erfindung kationisch mischpolymerisiert
(Versuch AIa) und auf bekannte Weise radikalisch mit einem Peroxyd als Katalysator (Versuch A I b)
bzw. durch Erhitzen ohne Katalysator (Versuch A Ic) mit Styrol umgesetzt: außerdem wurde Ricinenfettsäure
(erhalten durch Wasserabspaltung aus Rizinusölfettsäure), also ein außerdem noch" nicht-konjugierte
Fettsäuren (Isolenfettsäuren) und andere Fett-Säureprodukte enthaltendes Gemisch nach dem Beispiel
! der britischen Patentschrift 8 03 517 (Versuch A Ha) bzw. nach dem Beispiel 2 dieser Patentschrift
(Versuch AIIb) radikalisch und ferner durch Erhitzen ohne Katalysator (Versuch Alle) mit Styrol
mischpolymerisiert.
»Isomerginat SF« | 6.2 | Ricinenfellsüure | |
für Versuche | 196.3 | Tür Versuche | |
Λ I | 0 | All | |
Säurezahl | 65.4% | 197.0 | |
Verseifungszahl | < 1 % | ||
Peroxvdzahl | <0.5 | ||
Konjugierte Linolsiiure (UV-Messung) | 65.9% | ||
Isolierte Linolsiiure (UV-Messung nach analytischer | I 7 7° η | ||
Isomerisierung | t ' . / . 0 |
Versuch A 1 a
Kanonische Mischpolymerisation von
»Isomerginat SF« mit Styrol
»Isomerginat SF« mit Styrol
1500 g »Isomerginat SF« und 35Og Styrol (stabilisiert)
wurden zunächst mit 2 g Butylbrenzcatechin und sodann mit 25 g säureaktivierter Bleicherde gemischt.
Die Mischung wurde unter Rühren 3 Stunden auf 120 C erhitzt und in einer weiteren Stunde
die Temperatur auf 180 C erhöht. Unter vermindertem Druck (bis 100 Torr) destillierte bei dieser Temperatur
nur eine sehr geringe Menge (etwa 1 g) leichtflüchtiger Stoffe ab. Das Produkt wurde in Schliffflaschen
für weitere Umsetzungen und die Untersuchungen aufbewahrt.
Versuch A I b
Radikalische Mischpolymerisation von
»Isomerginat SF« mit Styrol
»Isomerginat SF« mit Styrol
1500 g »Isomerginat SF«. 350 g Styrol und 1.5 ml Laurylmercaptan wurden leicht erwärmt, bis das
Gemisch einheitlich war. Sodann wurden 1.5 ml Ditert.-butylperoxyd
zugefügt, und das Gemisch wurde 4 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Dann
wurden weitere 1.5 ml Di-tortiärbutylperoxyd zugegeben,
und das Gemisch wurde erneut 15 Stunden zum Sieden erhitzt. Schließlich wurden nochmals
0.75 ml Di-tertiärbuty!peroxyd zuaefiiat. worauf das
Gemisch wiederum 8 Stunden unter Rückfluß erhitzt
wurde. Danach wurden bei 180° C unter vermindertem
Druck (bis 100 Torr) die leichtflüchtigen Anteile in einer Menge von 15 g abdestilliert.
Das erhaltene Produkt und das Destillat wurden in Schliffflaschen für weitere Umsetzungen und Unter-
suchungen aufbewahrt.
Versuch A I c
Thermische Umsetzung von
6s »Isomergirat SF« mit Styrol
6s »Isomergirat SF« mit Styrol
1500 g »Isomerginat SF«. 350 g Styrol (stabilisiert) und 2 g Butylbrenzcatechin wurden 27 Stunden unter
Ruckfluß zum Sieden erhitzt. Sodann wurden unter
vermindertem Druck (bis 100 Torr) bei 180'C 21g
leichtflüchtige Bestandteile abdestilliert. Das erhaltene Produkt und das Destillat wurden in Schliffflaschen
für weitere Umsetzungen und Untersuchungen aufbewahrt. Versuch AIIa
Radikalische Mischpolymerisation von Ricinenfetlsäure (Handelsprodukt »Dedico«) mit Styrol
1500 g Ricinenfettsäure (»Dedico«), 555 g Styrol to und 1.5 ml Laurylmercaptan wurden leicht erwärmt,
bis das Gemisch einheitlich war. Sodann wurden 1,5 ml Di-tertiärbutylperoxyd zugefügt, und das Ge
misch wurde 4 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Nach der Zugabe weiterer 1,5 ml Di-tertiärbutylperoxyd
wurde das Gemisch erneut 15 Stunden zum Sieden erhitzt. Schließlich wurden nochmals
0.75 ml Di-tertiärbutylperoxyd zugefügt, worauf das Gemisch wiederum 8 Stunden unter Rückfluß erhitzt
wurde. Danach wurden unter vermindertem Druck (bis 100 Torr) die leichtflüchtigen Anteile in einer
Menge von 33 g bei 180° C abdestilliert. Das erhaltene Produkt und das Destillat wurden in Schliffflaschen
für weitere Umsetzungen und Untersuchungen aufbewahrt. Versuch AIIb
Radikalische Mischpolymerisation von Ricinenfettsäure (Handelsprodukt »Dedico«) mit Styrol
1500 g Ricinenfettsäure (»Dedico«), 275 g Styrol und 0,8 ml Laurylmercaptan wurden leicht erwärmt,
bis das Gemisch einheitlich war. Sodann wurden 1.5 ml Di-tertiärbutylperoxyd zugefügt; das Gemisch
wurde 5 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Darauf wurden weitere 1,5 ml Di-tertiärbutylperoxyd
zugegeben, und das Gemisch wurde weitere 2 Stunden zum Sieden erhitzt. In entsprechenden Abständen
wurden noch zweimal 1,5 ml Di-tertiärbutylperoxyd zugegeben, und das Erhitzen wurde unter
Rückfluß zum Sieden so lange fortgesetzt, bis eine Gesamtsiedezeit von 40 Stunden erreicht war. Insgesamt
wurden also 6 ml Di-tertiärbutylperoxyd benutzt. Darauf wurden unter vermindertem Druck
(bis etwa 100 Torr) die leichtflüchtigen Anteile in einer Menge von 17 g abdestilliert. Das erhaltene
Produkt und das Destillat wurden in Schliffflaschen für weitere Umsetzungen und Untersuchungen aufbewahrt.
Versuch A lic
Thermische Umsetzung mit gleichen Molverhältnissen wie im Versuch Ha, jedoch frei von Katalysatoren
1500 g Ricinenfettsäure (»Dedico«), 275 g Styrol (stabilisiert) und 2 g Butylbrenzcatechin wurden
40 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Sodann wurden unter vermindertem Druck (bis
100 Torr) 16 g leichtflüchtige Bestandteile bei 180C abdestilliert. Das erhaltene Produkt und das
Destillat wurden in Schliffflaschen Tür weitere Umsetzungen und Untersuchungen aufbewahrt.
Die nach den Versuchen AIa, AIb, AIc, AlIa.
AIIb und Alle hergestellten Umsetzungsproduktc wurden auf folgende Kennzahlen und Eigenschaften
untersucht:
a) Farbe nach Gardner,
b) Viskosität bei 20 und 50C in Centipoise (cP,
c) Brechzahl n?1,
d) Jodzahl nach Kaufmann,
e) Säurezahl.
f) Verseifungszahl,
g) Unverseifbares (Äthermethode).
In der nachstehenden Tabelle sind die
Ergebnisse zusammengestellt:
Ergebnisse zusammengestellt:
rhaltener
Versuch
Farbe nach
G a r d η c r
G a r d η c r
Viskosität in cP
bei 20 C
bei 50 Γ
Brechzahl Unverseifhares
JZ
VZ
A 1 a
A Ib
A I c
A 11a
A 11h
A lic
A Ib
A I c
A 11a
A 11h
A lic
11
110
100
120
2800
570
720
100
120
2800
570
720
60
65
68
385
186
192
1.4841 1.4771 1.4782 I.4051
1.4831 1.4874 0.9
4.5
4.3
4.0
3.8
4.2
4.3
4.0
3.8
4.2
Ferner wurde die Abtrennung der monomeren Fettsäuren bzw. deren Methylester durch Vakuumdestillation
durchgeführt: Vakuum 0,1 Torr, Temperatur im Sumpf bis 250C, am Kopf der Kolonne
bis 210r C. Ansatzmenge je 600 g.
Die erhaltenen Ausbeuten sind in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt. Die aus Fettsäuren
hergestellten Produkte sind sowohl unmittelbar als auch nach vorheriger überführung in die Methylester
destilliert worden.
Produkt
nach Versuch
nach Versuch
AIa
AIb
AIb
Destillat
150,0
370,0
370,0
Rückstand
25.0
61.7
61.7
450,0
230.0
230.0
75,0
38.3
60 Produkt
nach Versuch
nach Versuch
AIc AlIa AIIb Alle vorher verestert
97.6
89,6
93.6
102.8
117.6
116.6
Destillat
in g
in g
387,5
320,0
350,0
340,0
320,0
350,0
340,0
AIIa
AIIb
6s Alle 7.5
6.1
6.9
6.1
6.9
141
159.5
154
51.6
58.3
58.4
51.2
74
164.2
58.3
58.4
51.2
74
164.2
Rückstand
in ü.
in "0
64,6
53,3
58,3
56,7
53,3
58,3
56,7
212,5
280,0
250.0
260,0
280,0
250.0
260,0
35,4
46,7
41,7
43.3
46,7
41,7
43.3
330,0 55,0
360,0 60.0
350.0 58,3
360,0 60.0
350.0 58,3
270.0 45.0
240,0 40,0
250,0 41.7
240,0 40,0
250,0 41.7
Ferner wurden die Destillate und Rückstänc untersucht.
a) Untersuchung der Destillate
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
Darin sind die mit Methanol veresterten Produkte, also die entsprechenden Methylester,
berücksichtigt.
Produkt nach Versuch |
Hrcch/ahl Il': |
Saurc/ahl | Versei- funjis- /ahl |
Konjuen- (ctls;[uie Hl :! (ι |
A la | 1.4561 | 5,7 | 172,0 | 0 |
A Ib | 1,4540 | 6.5 | 191,0 | 51.7 |
Produkt nach Versuch |
Brechzahl ll' |
v ure/ahl | Versei- f U 111! S- /iihl |
Koniueii fetts.llire Ml "η |
A Κ | 1.4568 | 7.6 | 188,0 | 56.fi |
Α Il a | 1.4670 | 194.0 | 198,0 | 55.0 |
AHb | 1.4661 | 199,0 | 199,0 | 57.2 |
A lic | 1,4673 | 195.0 | 196.3 | 59.6 |
vorher verestert | ||||
Alia | 1,4571 | 2.4 | 190.7 | 53.1 |
AHb | 1,4566 | 2,0 | 191.1 | 53.5 |
Λ lic | 1.4581 | 189.3 | 52.0 |
b) Untersuchung der Rückstände
Die Ergebnisse der Untersuchung sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt. Auch hier sind die mil
Methanol veresterte!! Produkte, also die entsprechenden Methylester, berücksichtigt.
Produkt | η | ach | Visl | ;os | itiil | Brechzahl | Saure/.ihl | Vcrseifunns- |
Versuch | in c | P | /ahl | |||||
hei | M) | C | II: |
•'"dzahl ·'·„ Äquivalent- Mittlere-
Styml- gewicht Molekular-
ri:stc**> gewicht
nach Ras!
128
Alb 7 4(X)
A Ic 15 650
AIIa 7 4(K)*)
AIIa 7 4(K)*)
A 11 b 20 400
A lic 36 000
vorher \ erosion
A Il a Xl 5(K)
A Hb 1 520
A Hb 1 520
Alle 2 650
1.4960
1.5210
1.5240
fest
1.5960
1.5169
!.5282
1.5580
1.5120
1.5580
1.5120
11.6
4.8
5.0
84.0
108.0
101.0
16.6 11.6
15.5
144.S
107.0 102.0 102.0 1 38.5 126.0
97.0 1 30.4 1 1 97.1
(98.5)
37.4
35.2
39.4
57.5
53.9
(98.5)
37.4
35.2
39.4
57.5
53.9
55.2
51.0
51.0
26.5
(26.0)
(26.0)
42.8
46.4
46.1
46.4
46.1
27.1
33.5
33.5
49.0
31.2
31.2
387.4
1398.6)
524.3
550.0
550.0
405.1
445.3
1398.6)
524.3
550.0
550.0
405.1
445.3
5S4.4
430.3
461.5
430.3
461.5
7SO
200
MISO
1050
1050
*l Viskosität hei 95 C ibei 5(1 C fest ι
"* ι Den Angaben iibei den Gehalt an Surolreslen liegen inlrarotspektro-kopische Phernlgruppenbeslimniunucn zugrunde, die i:n i ;
gehnis mit den aus der Versfifungs/ahl errechneten Gehalten übereinstimmen Die in Klammern angegebenen Werte wurden üire: /'·'
gnindelegung der in Spalten .' und 4 wiedergegebenen Strukturformel errechnet
Aus diesen Vergleichsversuchen ergibt sich: 4s
1. Die Mischoligomeren der Versuche A1 unterscheiden
sich von denjenigen der Versuche A Il bemerkenswert in der Viskosität, der Brechzahl
und der Jodzahl. Innerhalb der beiden Reihen so sind die Unterschiede in den genannten Zahlenwerten, von der Viskosität abgesehen, nicht so
beträchtlich. Die Unterschiede in den Säurezahlen sind darauf zurückzuführen, daß die
erstgenannte Versuchsgruppe unter der Verwen- ss dung von Methylestern, die zweite unter der
Verwendung der freien Säuren durchgeführt wurde.
2. Beträchtliche Unterschiede bestehen in den Gehalten der Mischoligomeren an monomeren
Fettsäuren bzw. deren Methylestern, die durch Vakuumdestillation abgetrennt wurden Während
das nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte Produkt nach dem Versuch A Ia
25% monomere Fettsäuren mit einer geringen Beimischung an styrolierten einbasigcn Fettsäuren
ergab, enthielten die übrigen Produkte, deren Bildung durch Radikale bzw. Wärme ausgelöst
wurde. 53.3 bis 64.6% monomere Fettsäuren, die frei waren von unter den Destillationsbedingungen
flüchtigen styrolierten Fettsäuren. Die nähere Untersuchung dieser Destillate (monomere Fettsäuren) zeigte, daß ihr Konjuengehalt
im Falle des nach dem Verfahren dei Erfindung hergestellten Produktes nach dem
Versuch A I a Null betrug, während die Destillate aus den restlichen Versuchen 51,7 bis 59.6%
Konjuenfettsäuren bzw. deren Methylester enthielten.
Daraus geht hervor, daß nach dem Verfahren der Erfindung die eingesetzten Konjuenfettsäuren
vollständig umgesetzt werden, während sowohl bei der durch Radikale als auch bei der
durch Wärme ausgelösten Umsetzung nur 35 bis 45% der eingesetzten Konjuenverbindungen an
der Reaktion teilnehmen.
Die unterschiedliche Beschaffenheit der bei der Abtrennung der Monomeren erhaltenen Rückstände
ist besonders deutlich. Während der nach dem Verfahren der Erfindung nach dem Versuch A Ia erhaltene Rückstand" verhältnis
mäßig diinnfliiscin ict nnH ^in^ VicUrli:;! imn
12
28
128 cP bei 50 C hat, sind die entsprechenden Rückstände aus der durch Radikale bzw. Wärme
ausgelösten Umsetzung dickflüssig bis fest und haben Viskositäten von 740OcP bei 50" C bzw.
beträchtlich darüber. Auch bei den Brechr.ahlen ist zwischen dem Rückstand aus dem
Produkt nach dem VersuchAIa und den Rückständen aus den übrigen Produkten ein beträchtlicher
Unterschied vorhanden.
Ein weiterer Unterschied besteht in den Jodzahlen der durch radikalische bzw. kaialysatorfreie
Umsetzung erhaltenen Rückstände, z. B. die Produkte nach Versuch Alb bzw. AIc.
gegenüber dem durch die kationischc Umsetzung erhaltenen Rückstand. Produkt nach Versuch
A 1 a.
Die aus den Verseifungszahlen errechneten ;\quiva!entgewichte sowie die bestimmten mittleren
Molekulargewichte sind ein weiterer gewichtiger Beweis Tür den Aufbau des nach dem
Verfahren der Erfindung erhaltenen Produktes des Versuchs A1 a. da sie mit den auf Grund
der angegebenen Strukturformel errechneten (theoretischen) Werten übereinstimmen. Dieses
trifft übrigens auch auf die Jodzahl zu. Demgegenüber haben die entsprechenden aus der
radikalischen bzw. katalysatorfreien Umsetzung stammenden Produkte wesentlich höhere Äquivalentgewichte
und mittlere Molekulargewichte. Unter Heranziehung der entsprechenden Viskositätswerte
ist hieraus zu schließen, daß sie eine völlig andere Zusammensetzung besitzen,
was mit den aus dem vorbekannten Schrifttum zu entnehmenden Vermutungen und wenn auch
lückenhaften Versuchsergebnissen übereinstimmt. Die Eigenschaften zeigen, daß es sich
bei den Rückständen aus den Produkten der radikalischen und durch Wärme ausgelösten
Umsetzung um wesentlich höhermolekulare Stoffe handelt als bei dem Rückstand des Produktes
nach dem Verfahren der Erfindung und daß die zuerst genannten Produkte im Gegensalz
zu dem nach dem Verfahren der Erfindung erhaltenen Produkte völlig anders zusammengesetzt
sind.
Aus den Verseifungszahlen dieser Rückstände sind die durchschnittlichen Anteile des in ihnen
gebunden enthaltenen Styrols zu errechnen. Sie wurden außerdem durch infrarotspektroskopische
Phenylgruppenbestimmung Übereins! immend ermittelt.
Berücksichtigt man die unterschiedlichen Gehalte der Gesamtmischoligomeren in bezug auf
diese Rückstände, so geht daraus hervor, daß das umgesetzte Styrol im Falle des Produktes ss
nach dem Verfahren der Erfindung gleichmäßig derart verteilt ist. daß je 1 Mol Konjuenverbindung
etwa 0.5 bis 1 Mol Styrol eingebaut wurde, während die Rückstände aus den Versuchen
Alb. AIc und AlIa je 1 Mol Konjucnverbindung
mehr als 2 Mol Styrol, die Produkte aus den Versuchen AIIh und Alle mehr als
1.5 Mol Styrol je 1 Mol Konjuenvcrbindunu eingebaut enthalten.
4. Der Unterschied im Aufbau der verschiedenen f>5
Produkte geht auch besonders deutlich aus dem Siedeverhallen der Destillationsiückständc hervor
Bei 200 bis 350 C und 0.01 Torr waren
1.
91.3" u des Rückstandes aus dem Produkt nach dem Versuch AI a (Verfahren der Erfindung)
dcstillierbar. während aus den Rückständen der bei der durch Radikale oder Wärme ausgelösten
Umsetzung erhaltenen Produkte wesentlich geringere Anteile an destillierbaren Stoffen, nämlich
63 bis 80%. erhalten wurden.
Die unterschiedliche Beschaffenheil der Versuchsprodukte
ergibt sich aus ihrem Verhalten bzw. ihren Eigenschaften bei der Umsetzung mit Polyaminen. Hierzu wurden als Vergleichsversuch
die nach dem Versuch A 1 a. A I b und A I c erhaltenen Produkte mit Diäthylentriamin (Versuch
B I) und die nach den Versuchen AlIa. AIIb und Alle erhaltenen Produkte ebenfalls
mit Diäthvlentriamin (Versuch B 11) umgesetzt.
Versuch Bl
1500 g des jeweiligen Produktes und 500 g ^8.50OIgCS Diäthylentriamin wurden unter Rühren
und Rückfluß 1 Stunde auf etwa 130 C erhitzt. Sodann wurde unter weitcrem Erhitzen das frei werdende
Methanol abdcstilliert. dessen Hauptmenge innerhalb etwa I1 2 Stunde überging. Nach allmählicher
Temperatursteigerung auf schließlich 250 C innerhalb von 2 Stunden wurde die Restmenge Methanol
erhalten.
Nach der Beendigung der Umsetzung wurde unter sehwachem Stickstoffstrom abgefüllt und das auf
etwa 80 C abgekühlte Reaktionsprodukt in Schliffflaschcn
gefüllt und für weitere Untersuchungen aufbewahrt.
Versuch B 11
1500 g des jeweiligen Produktes wurden mit 435 g 98.5"oigem Diäthylentriamin und 0.5g Silikonöl als
Schaumverhinderer unter Rühren und überleiten eines schwachen Slicksioffstromes I1 ; Stunde am
wassergekühlten Rückfiußkühler /um Sieden erhitzt. Dann wurde dieser Rückflußkühler durch einen entsprechenden
absteigenden Kühler ersetzt und unter weiterem Erhitzen des Rcaktionsgemisehes das frei
werdende Wasser abdestilliert.
Sobald die zu erwartende Wassermenge übergegangen war, wurde an einer aus dem Reaktionsgemisch entnommenen Probe die Säurezahl bestimmt.
Es zeigte sich in allen Fällen, daß sie bei der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise auf Werte unter
5 gesunken war.
Das Umsctzungsprodukt wurde unter schwachem Stickstoffstrom auf etwa SO C gekühlt, sodann in
Schliffflaschen gefüllt und für die weiteren Untersuchungen
aufbewahrt.
Die nach den Versuchen B erhaltenen Produkte wurden auf folgende Eigenschaften und Kenn/ahlen
untersucht:
Aussehen, besonders Transparen/:
Farbe nach Ci a r d η e r:
Viskosität bei 25 C. gemessen mit einer Viskowaage:
Säurezahl;
Amin/ahl.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt
:
Produkt | Farbe | Saure- | Amin- | Visko |
nach | nach | zaiil | zahl | sität |
Versuch | Gard | in cP | ||
ner | bei 25 (. | |||
BIa | 8 | 2.i | 270 | 3 100 |
B!b | 10 | 1.7 | 290 | 11 400 |
BIc | 10 | 3.1 | 287 | 9 600 |
BIIa | 9 | 2.5 | 270 | 10000 |
BIIb | 10 | 2,7 | 272 | 8000 |
BIIc | 12 | 2.5 | 266 | 9 500 |
Aussehen
klar
trübe, halbfest
IO
Während also sämtliche Mischpolymeren aus der
lö Utzung
15
Während also sämtliche py
durch Radikale bzw. Wärme ausgelösten Umsetzung trübe und hochviskose bzw. halbfeste Produkte
waren, wurde aus den Misch öl igomeren nach dem
Verfahren der Erfindung ein klares, blankes Amid mit niedriger Viskosität erhalten. Dies war auch
nicht überraschend, da einerseits bereits in der britischen Patentschrift 8 03 517 die entsprechenden
Produkte als »trübe, wolkig« beschrieben werden und andererseits dieses Ergebnis bei dem hohen Gehalt
der nach den bekannten Verfahren hergestellten Produkte an monomeren Fettsäuren erwartet werden
konnte. Dementsprechend war auch das Härtungsverhalten gegenüber Epoxydharzen, das ebenfalls
zu trüben Produkten führte. Ein besonders deutlicher Unterschied zeigte sich in der Beständigkeit
der Härtungsprodukte gegen Xylol.
Aus diesen Untersuchungen ist zu entnehmen, daß die nach der brhischcn Patentschrift 8 03 517 hergestellten
Amide als Härter für Epoxydharze unbrauchbar sind, während das nach dem Verfahren
der Erfindung erhaltene Amid ausgezeichnete Härter-Eigenschaften besitzt und das entsprechende Härtungsprodukt
ebenfalls bezüglich der Beständigkeit gegenüber den verschiedensten Lösungsmitteln einschließlich
Aromaten wie auch hinsichtlich seiner mechanischen und elektrischen Eigenschaften als gut
zu beurteilen ist.
Die Erfindung wird in den Beispielen näher erläutert.
Als Rcaktionsgefäß diente ein geschlossener, zylindrischer
Behälter aus rostfreiem Stahl, der neben den üblichen Ausrüstungen mit einem Rührwerk. Hciz-
und Kühlschlangen und einem Destiüationsaufsatz mit Rückflußkühlcr und absteigendem Kühler versehen
war. Eine vorgeschaltete Evakuierungseinrichtung ermöglichte die Destillation im Vakuum bis zu
0.5 Torr. Zur Temperaturmessung des Gcfäßinhaltes und des Dampfraumes diente eine aus mehreren
elektrischen Widerstandsthermometern und Thermo-
Ta belle 1
Vet Mich
elementen bestehende Meßeinrichtung mit Schreibvorrichtung
Ein Gaseinleitungsstutzen erlaubte das Arbeiten in inerter Atmosphäre.
Als Monomere dienten isomensierter Sojaölfettsäuremethylester
mit einem Gehalt von 55 bis 60% Koniuenfettsiiuremethylester und der Verseifungszahl
19"1 sowie Styrol, das mit 0,1% Butylbrenzcatechin
stabilisiert war. Als Katalysator diente mit Salzsäure behandelte Bleicherde, die nach dem Trocknen
im Vakuum 2.2% titrierbare Säure, berechnet als Salzsäure, und 0.2% Wasser enthielt. Bei den nachstehend
beschriebenen Versuchen wurde das Verhältnis von Styrol zu Fettsäuremethylester bzw. Konjuenfettsäuremethylester
geändert, während einheitlich 1 % Bleicherde, berechnet auf die Gesamtmenge des jeweiligen Reaktionsgemisches, als Katalysator
verwendet wurde. Im allgemeinen wurden jeweils die Gesamtmenüen der Monomeren von vornherein zitsammeneesieben
und umgesetzt. lediglich bei hohen Styrolmentien (oberhalb 50 Gewichtsprozent des gesamten
Gemisches) wurde etwa die Hälfte dos Siyrols zu Besinn des Versuches zugesetzt, der Rest
nach dem Anspringen der Mischpolymerisation allmählich zugegeben. ...
Für das Gelingen der Mischpolymerisation in der erstrebten Richtung ist vor allem die Tempcraturführuim
wesentlich. Das Reaktionsgemisch wurde so lance innerhalb des Bereiches von 70 bis 150 C gehalten,
bis sich die Viskosität der entnommenen Proben nicht mehr veränderte. Erst dann erhitzte man
die Mischung auf 180 C. hielt sie etwa 1 Stunde bei dieser Temperatur und kühlte sie sodann auf
etwa 80 C ab. Während bei kleineren Styrolmengen das Anspringen der Reaktion nicht deutlich zu erkennen
war. beobachtete man in Gegenwart von etwa 20 Gewichtsprozent Styrol, berechnet auf das
gesamte Gemisch, im Bereich von 70 bis 120 C ein plötzliches Ansteigen der Temperatur, worauf sofort
die Heizung gedrosselt und. falls notwendig, gekühlt wurde, um "die Temperatur des Gemisches in den bezeichneten
Grenzen zu halten. Nach dem Abklingen der Hauptreaktion erhitzte man noch etwa 1 Stunde
auf 180 C. Die Reaktionszeit der einzelnen Ansätze betruu insnesamt etwa 4 bis 6 Stunden.
Nach dem Abfiltrieren des Katalysators wurden die flüchtiucn Bestandteile bei 0.6 Torr in der Weise
abdestilliert, daß die Temperatur des Blaseninhaltes auf 260 C erhöht und so lange auf dieser Höhe gehalten
wurde, bis kein Destillat mehr entstand. Die Kopflemperauir. gemessen am Destillationsaufsatz,
stieg währenddessen auf etwa 210 bis 220 C. Die weiteren Einzelheiten der Versuche sowie die Eigenschaften
der enthaltenen Produkte gehen aus der folgenden Tabelle hervor.
Is1' | Meniie | Sl)I-I | >l | -I | MoI | I X-NIiII. | iuonsiiicksi.i | ml | \qui- \alent- |
.lod/aiil | De | still,U | V/ | Λΐ|ΐιί- \ alcm- |
So | 'Miiiene m k^ | in ki | J | -) | SimoI | 1!L1WlChI | ίΐι"\\ ich | |||||||
nie | 330 | ie Ί Mol L f t η 11 IrHi |
Ill "ei | V/ | in | |||||||||
■■„ | 195 | Γ\ *.' 1J f UL M | 3 7,S | 99.5 | 1 76.2 | 31S | ||||||||
k. | ISO | 415 | SI.O | 161 | 349 | |||||||||
56 | ISO | 57. | 0.9 | 63.2 | I4S.4 | 574 | 60.3 | 36 | .X | 135 | 416 | |||
56 | 67 | 1.79 | 67.1 | 135 | 603 | 53.0 | 32 | .4 | 13S.3 | 406 | ||||
56 | 125 | 3.57 | 65.4 | l)7.6 | 34 | .6 | ||||||||
60 | 156 | 4.17 | "75.5 | c>3 | 24 | 1S | ||||||||
iinensierlet | ||||||||||||||
t.iollellsiiui e- | ||||||||||||||
llnlcMei |
Aus den Analysenwerten ist zu entnehmen, daß der Destillationsrückstand zum überwiegenden Teil
'aus höhermolekularen Carbonsäurerhethylestern, das
Destillat vorwiegend aus Fettsäuremethylestern, zum geringen Teil aus styrolierten Fettsäuremethylestern
besteht. Mit Hilfe der Dünnschichtchromatographie (auf Kieselsäuregel-Gips, als Fließmittel Äther)
konnte der Destillationsrückstand des Versuches 1 als nahezu reiner Dicarbonsäuieester nachgewiesen
werden, während der Rückstand aus dem Versuch 2 ebenfalls überwiegend aus Dicarbonsäureestern bestand,
daneben aber noch unbekannte Bestandteile in geringen Mengen enthielt. Die Rückstände aus den
Versuchen 2 bis 4 erwiesen sich nach dem gleichen Untersuchungsverfahren als Gemische aus Di- und
Tricarbonsäureestern und größeren Mengen unbekannter Stoffe. Zu den entsprechenden Ergebnissen
fiihrte die Kurzwegdestillation der verschiedenen Rückstandsproben bei 0,05 Torr. Im Bereich von
200 bis 340'C (als Sumpftemperatur gemessen) waren die Rückstände aus den Versuchen 1 und 2
nahezu vollständig, diejenigen der Versuche 3 und 4 zu etwa 80% destillierbar.
290 kg isomerisicrter Sonnenblumenölfettsäuremethylester
mit der Verseifungszahl 193 und einem Gehalt von 61% Konjuenfettsäuremethylestcr. 50 kg
Styrol und 15 kg «-Melhylstyrol wurden in 100 kg Toluol gelöst, mit 30 kg mit Säure behandelter Bleicherde
versetzt und 6 Stunden unter Rückfluß und unter sonst gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 erhitzt.
Währenddessen nahm die Viskosität des Gemisches zunächst fortlaufend zu und erreichte nach insgesamt
5stündigem Erhitzen einen \Vert, der sich bei weiterem 1 stündigen Erhitzen nicht mehr veränderte.
Nach dem Abkühlen und Abfiltrieren der Bleicherde wurde das Lösungsmittel unter siewöhnlichem Druck
abdestilliert. Darauf entfernte man bei 0.5 Torr die bis 260cC flüchtigen Sumpfbestandteile. Es blieben
insgesamt 230 kg eines hellgelben, dünnflüssigen Rückstandes zurück, entsprechend einer Ausbeute
von etwa 65%. Seine Verseifungszahl betrug 142 und das daraus errechnete Äquivalentgewicht 395.
Diese Kennzahlen stimmten mit den theoretisch zu erwartenden übereiin, welche sich aus dem vorgegebenen
Molverhältnis der Monomeren (1 Mol Styrol je 1 Mol Konjuenfettsäuremethylester) unter der
Voraussetzung ergeben, daß jeweils 2 Mol Konjuenfettsäuremethylester mit 2 Mol der Vinylverbindung
unter Bildung des Dicarbonsäureesters mischpolymerisieren.
Ein unter den gleichen Bedingungen, aber ohne Katalysator ausgeführter Versuch ergab nur eine
Ausbeute von 22% nicht fluch tiger Mischpolymerer,
in denen zwar ebenfalls Dicarbonsäureester nachgewiesen werden konnten, die daneben aber auch
große Mengen unbekannter Bestandteile enthielten.
In einer etwa 1,51 fassenden Vorrichtung aus Glas. deren Ausrüstung die Einhaltung der im Beispiel
1 beschriebenen Bedingungen gestattet, wurden jeweils gleiche Mengen Holzölfettsäuremethylester
mit der Verseifungszahl 195, enthaltend 78% Konjuenfettsäuremethylester, mit wechselnden Mengen
Styrol bzw. Vinyltoluol in Gegenwart von jeweils 0.3% Zinntetrachlorid als Katalysator, berechnet
auf die gesamte Mischung, wie im Btispiel 1 mischpolymerisiert. Bei dem Versuch mit der höchsten
Menge Styrol sprang die Reaktion bereits bei 80 C an. Auch die benötigten Reaktionszeiten waren gegenüber
den Versuchen des Beispiels 1 deutlich kürzer und betrugen jeweils insgesamt 3 bis 4 Stunden.
In der Tabelle 2 sind die Ergebnisse zusammengefaßt.
Tabelle 2 | Hol/olfctl- sauremcthyl- cslcr in j! |
Vinyl- vcrbindunp in ρ |
Mol Styrol je Mol Konjucn- verbindung |
Destillat! in % |
onsrücksland VZ |
Aquivalcnt- gewichl |
Destillat in % |
VZ |
Versuch Nr. |
600 | 104 Styrol | 0.63 | 47 | 159.8 | 350 | 53 | 187 |
1 | 600 | 208 Styrol | 1.26 | 58 | 161.2 | 347 | 42 | 162 |
600 | 520 Styrol | 3.15 | 65 | 136 | 412 | 35 | 108 | |
3 | ||||||||
Wie die Ausbeuten und Kennzahlen der Destillationsrückstände
zeigen, ergaben die Versuche 1 und 2 die besten Ergebnisse. Das unter den Aufarbeitungsbedingungen
nichtflüchtige Mischpolymere dieser Versuche bestand nahezu vollständig aus Dicarbonsäureester.
Im Versuch 3 dagegen waren neben diesem auch Tricarbonsäureester und nicht
bestimmbare Anteile nachweisbar.
In der gleichen Vorrichtung wie im Beispiel 3 wurden 600 g Ricinenfettsäure (gewonnen aus Ricinolölfcttsäurc
durch Wasserabspaltung) mit einem Gehalt von 75% Konjuenfettsäurc mit 120 g Vinyltoluol
(0.65 Mol Vinylverbindung je Mol Konjuenfettsäurc) unter Benutzung von 10 g mit Säure behandelter
Bleicherde wie im Beispiel 1 misehpolymerisicrt. Nach dem Abfiltricrcn der Bleicherde
wurde das Reaktionsgemisch destilliert, wodurch 410 g eines hellgelben, flüssigen Rückstandes, entsprechend
einer Ausbeute von 58,6%, gewonnen wurden. Der Destillationsrückstand hatte die Säurezahl
142. entsprechend einem Äquivalentgewicht von 394. Die Säurezahl des Destillates betrug 175.
600 g isomerisicrter Sojaölfettsäuremethylester (säurefrei. 56% Konjuenfettsäuremethylester). 104 g
Styrol (0.9 Mol Styrol je Mol Konjuenfettsäurc) und 3,5 g Borfluoridmonoessigsäure wurden in der gleichen
Vorrichtung wie im Beispiel 3 umgesetzt. Die Reaktion setzte bereits bei Zimmertemperatur merklich
ein. kenntlich an einem allmählichen Ansleincn
der Temperatur des Gemisches. Dieses wurde allmählich
auf etwa 120 C erhitzt und so lange bei dieser Temperatur gehalten, bis sich die Viskosität
des Reaktionsaemisches nicht mehr veränderte. Dazu wurden etwa 2 Stunden benötigt. Nun wurde das
Gemisch noch 1 Stunde auf 180 C erhitzt, darauf abgekühlt, mit 20 ml Wasser versetzt und zur Entfernung
des Katalysators unter Vakuum unü unter Durchsaugen von Kohlendioxyd destilliert. Bei der
anschließenden Destillation, die unter den gleichen Bedingungen A;ic in den vorigen Beispielen vorgenommen
wurde, verblieben 405 g eines hellgelben, flüssmen Rückstandes, entsprechend einer Ausbeute
von -?7 5% der die Verseilungszahl 148, entsprechend
emem Äquivalentgewicht von 379. hatte. Das Destillat hatte die Verseifungszahl 181.
Die Untersuchung des Destillationsrückstand mn
Hilfe der Dünnschichtchromatographie (kieselsaure-"el-Gipsals
Fiießmittel Äther) ergab als Hauptanfeil
einen Dicarbonsäuremethylester neben geringen Mengen Tricarbonsäureestern und nicht bestimmbaren
Anteilen.
Claims (1)
- ifPatentanspruch:Verfahren zur Herstellung von mehrbasig araliphatischen Carbonsäuren, besonders Dicarbonsäuren, und deren Estern durch kaiionische Mischpolymerisation von ungesättigten Fettsäuren mit konjugierten Doppelbindungen (Konjuenfettsäuren) oder deren Estern mit aromatischen Vinylverbindungen, wobei das Molverhältnis der Konjuenfettsäure bzw. von deren Estern zur aromatischen Vinylverbindung im Bereich von 1:0,5 bis 5 liegt, bei erhöhter Temperatur in zweistufiger Reaktion in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels und von die kationische Mischpolymerisation beschleunigenden Stoffen, Entfernen des Katalysators und Abdestillieren der nicht umgesetzten Reaktionsteilnehmer und des Lösungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischpolymerisation von Styrol oder dessen Homologen außer mit den Konjuenfettsäuren auch mit deren Estern von einwertigen Alkoholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls in Gegenwart von gesättigten und isoliert-ungesättigten Fettsäuren und deren Estern und gegebenenfalls in Gegenwart von die radikalische" Polymerisation verhindernden Stoffen, in der Weise durchführt, daß man zunächst die Temperatur von 50 auf 150° C innerhalb von mehreren, besonders 6 Stunden bis zur gleichbleibenden Viskosität des Reaktionsgemisches erhöht und anschließend dieses noch etwa 1 Stunde auf 18O0C erhitzt.
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