DE1228239B - Verfahren zur Reinigung von Methyl-alpha, alpha-difluor-beta, beta-dichloraethyl-aeth - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von Methyl-alpha, alpha-difluor-beta, beta-dichloraethyl-aethInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C43/00—Ethers; Compounds having groups, groups or groups
- C07C43/02—Ethers
- C07C43/03—Ethers having all ether-oxygen atoms bound to acyclic carbon atoms
- C07C43/04—Saturated ethers
- C07C43/12—Saturated ethers containing halogen
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C07c
Deutsche KL: 12 ο - 5/09
Nummer: 1228 239
Aktenzeichen: F45173IVb/12o
Anmeldetag: 6. Februar 1965
Auslegetag: 10. November 1966
Methyl-a^-difluor-ßjß-dichloräthyl-äther, erhältlich
durch Reaktion von 2,2-Difluor-l,l,2-trichloräthan mit Methanol in Gegenwart von Alkalihydroxyd oder ·
durch Umsetzung von 2,2-Difluor-l,l-dichloräthylen in einer Lösung von Alkalihydroxyd in Methanol, ist
eine bei Raumtemperatur instabile Verbindung (britische Patentschrift 523 449; Journ. of the Am. Chem.
Söc, Bd. 73, S. 1781). Die aus dem Reaktionsgemisch isolierte, durch fraktionierte Destillation gereinigte
Verbindung spaltet nach kurzem Stehen Fluorwasserstoff ab (P. T a r r a η t und H. C. B r a u η , Journal
of the American Chemical Society. Bd. 73, S. 1781).
Die Eigenschaft des Methyl-a,<x-difluor-/9,|3-dichloräthyl-äthers,
Säure abzuspalten, kann auch durch wiederholtes Waschen mit Wasser oder Behandeln
mit Alkalien nicht beseitigt werden. Aus diesem Grund ist eine Verwendung von Methyl-Ä,«-difluor-/3,j9-dichloräthyl-äther,
z. B. als Inhalationsnarcoticum, nicht möglich.
Es ist ein Verfahren bekannt, den in üblicher Weise erhaltenen Methyl-öCjOc-difiuor-jö^-dichloräthyl-äther
mit Oxydationsmitteln .zu stabilisieren (belgische Patentschrift 587 723).
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man die Stabilisierung des Methyl-a,Ä-difluor-/S,ß-dichloräthyl-äthers
auf sehr einfache Weise erreichen kann, wenn man den Äther mit katalytisch erregtem Wasserstoff
behandelt und während oder nach der Behandlung mit einem wäßrigen Medium wäscht. Die Behandlung
erfolgt zweckmäßig bei Raumtemperatur, doch ist das Verfahren auch bei höheren oder niedrigeren
Temperaturen durchführbar. Die Anwendung von Druck ist nicht erforderlich, stört aber keinesfalls.
Als Katalysatoren können die bei der katalytischen Hydrierung üblichen, in feiner Verteilung vorliegenden
Edelmetalle, z. B. Platin oder Palladium, aber auch feinverteiltes Nickel benutzt werden.
Die Katalysatoren können mit oder ohne Trägersubstanz Verwendung finden. Als Träger kann z. B.
Bariumsulfat, Kreide oder Tierkohle benutzt werden. Auch Kombinationen verschiedener Trägersubstanzen
kommen in Betracht.
Die Behandlung des Methyl-ocA-difluor-^^-dichloräthyl-äthers
mittels Wasserstoff kann in Gegenwart von Wasser oder eines niedermolekularen Alkohols
oder Gemisches derselben erfolgen. Es ist aber auch möglich, die Behandlung des Äthers mit Wasserstoff
nur in Gegenwart des Katalysators mit und ohne Träger durchzuführen. Arbeitet man in Gegenwart von
Wasser, so kann man den pH-Wert der wäßrigen Phase durch Zugabe einer Puffersubstanz, z. B.
Natriumacetat oder Kreide, variieren. Es hat sich als Verfahren zur Reinigung von
Methyl-a,a-difluor-/9,/?-dichloräthyl-äther
Methyl-a,a-difluor-/9,/?-dichloräthyl-äther
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning, Frankfurt/M.
Als Erfinder benannt:
Dr. Otto Scherer, Bad Soden (Taunus);
Dr. Heinrich Kühn, Frankfurt/M.-Schwartheim
vorteilhaft erwiesen, die Reaktion im pH-Bereich zwischen 1 und 8 durchzuführen. Die Menge des im
Katalysatorgemisch enthaltenen Metallanteils ist nicht
entscheidend für das Gelingen der Reaktion. Sie sollte aber nicht wesentlich unter 0,1 % liegen.
Zur Entfernung der dem Methyl-a,a-difluor-)3,^-dichloräthyl-äther
anhaftenden Verunreinigungen ist es erforderlich, nach der Behandlung mit katalytisch
erregtem Wasserstoff mit Wasser zu waschen. Man kann die Wasserwäsche und die Isolierung dadurch
kombinieren, daß man den Äther aus dem Reaktionsgemisch mit Wasserdampf abdestilliert. Die zurückbleibenden
Katalysatoren können wieder für die gleiche Reaktion eingesetzt werden, ohne an Wirksamkeit
zu verlieren.
Der nach dem geschilderten Verfahren behandelte Methyl-a^-difluor-^iS-dichloräthyl-äther wird nach
Trocknung mit einem gebräuchlichen neutralen Trockenmittel, wie Calciumchlorid oder Natriumsulfat,
destilliert.
Der bei 33,5 °C/47 Torr (47,0°C/90 Torr) siedende
reine Äther ist eine wasserklare, nicht brennbare Flüssigkeit von angenehmem Geruch. Er kann monatelang
aufbewahrt werden, ohne daß eine Zersetzung eintritt. Mit Hilfe der üblichen gaschromatographischen
Reinheitskontrolle können keine Verunreinigungen nachgewiesen werden.
5 g Palladiumchlorid werden in 35Og Wasser und
1,5 cm3 konzentrierter Salzsäure bei 500C gelöst, die
Lösung wird filtriert und auf 20° C abgekühlt. Es werden 55 g Kreide zugegeben und unter Rühren zunächst
für die Dauer von 10 Minuten Stickstoff, anschließend 4x/2 Stunden lang Wasserstoff hindurchgeleitet.
Der pH-Wert der Suspension beträgt 7,45. Zu diesem Katalysator werden 1450 g Methyl-«,a-dinuor-
609 710/327
/5,^-dichloräthyl-äther hinzugegeben, und das Reaktionsgemisch
wird bei Raumtemperatur in eine Wasserstoffatmosphäre gerührt. Der pH-Wert des Gemisches
beträgt 6,45. Nach 5stündiger Behandlung wird vom Katalysator abgesaugt. Der Katalysator kann für
weitere Ansätze ohne Einbuße der Wirksamkeit benutzt werden.
Die im Filtrat sich abscheidende organische Schicht wird abgetrennt, mit entwässertem Natriumsulfat getrocknet
und fraktioniert. Man erhält 1300 g Methyl- «,öc-difiuor-jSj/S-dichloräthyl-äther vom Siedepunkt
33,5 ° C/47 Torr. Die Verbindung kann mehrere Monate aufbewahrt werden, ohne daß irgendeine Veränderung
wahrnehmbar ist.
80 g eines handelsüblichen Katalysators, bestehend aus feinverteiltem Palladium auf Tierkohle (Gehalt an
Pd = 5 %)> werden mit 300 g Wasser bei Raumtemperatur
angerührt. Der pH-Wert der Suspension liegt bei 2,7. Es wird zuerst 10 bis 15 Minuten lang ein Stickstoffatom
und anschließend für 10 Minuten ein Wasserstoffstrom hindurchgeleitet. Dazu gibt man 1200 g
Methyl-ajöc-difluor-^iS-dichloräthyl-äther und läßt
15 Stunden in einer Wasserstoffatmosphäre weiterrühren. Der pH-Wert der Suspension beträgt dann 1,2.
Anschließend wird der Methyl-aja-difluor-yS^-dichloräthyl-äther
mittels Wasserdampf aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert, von mitgerissenem Wasser getrennt
und mit wasserfreiem Calciumchlorid getrocknet. Der zurückbleibende Katalysator kann erneut eingesetzt
werden.
Durch Fraktionierung erhält man 1100 g reinen, stabilen Methyl-ajOt-difluor-zS^-dichloräthyl-äther vom
Siedepunkt 32,5°C/45 Torr.
10 g eines handelsüblichen Nickelkontaktes werden gemeinsam mit 70 g Aktivkohle und 80 g Kreide bei
Raumtemperatur mit 1000 cm3 Wasser verrührt. Der pH-Wert der Suspension beträgt 10,2. Es wird zunächst
ein langsamer Stickstoffstrom, anschließend Wasserstoff hindurchgeleitet. Nach Zugabe von 1500 g
Methyl-^a-difluor-^/S-dichloräthyl-äther wird das Gemisch
während 5 Stunden in einer Wasserstoffatmo-Sphäre weiter gerührt. Der pH-Wert lag dann bei 6,8.
Der Äther wird mittels Wasserdampf abdestilliert, abgeschieden und mit entwässertem Calciumchlorid getrocknet.
Der zurückbleibende Katalysator kann erneut benutzt werden. Durch Fraktionierung werden
ίο 1380 g reiner, stabiler Methyl-ocA-difiuor-^j/S-dichloräthyl-äther
vom Siedepunkt 33°C/46 Torr erhalten.
20 g eines handelsüblichen Katalysators, bestehend aus feinverteiltem Palladium auf Tierkohle (Gehalt an
Pd=5°/0) werden mit 300 g Methyl-«,«-difluor-/?,j8-dichloräthyl-äther
10 Stunden in einer Wasserstoffatmosphäre bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch
wird danach mit 100 cm3 Wasser versetzt, anschließend wird die organische Substanz mittels
Wasserstoff abdestilliert, das Destillat wird von mitgerissenem Wasser abgetrennt, mit Calciumchlorid
getrocknet und fraktioniert. Die Ausbeute an reinem, stabilem Methyl-a,«-difluor-ß,/?-dicHor,äthyl-äther beträgt
265 g.
Claims (3)
1. Verfahren zur Reinigung von Methyl-«,a-difluor-^ß-dichloräthyl-äther,
dadurch gekennzeichnet, daß man den Äther mit katalytisch erregtem Wasserstoff behandelt und
während oder nach der Behandlung mit einem wäßrigen Medium wäscht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit Wasserstoff in
Gegenwart eines wäßrigen Mediums vom pH-Wert 1 bis 8 erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Wasserstoff durch einen Edelmetall-Kohle-Katalysator
erregt wird.
609710/327 11.66 © Bundesdruckerei Berlin
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