DE566578C - Verfahren zur Darstellung von aromatischen Monooxyaminoalkoholen und deren Derivaten - Google Patents
Verfahren zur Darstellung von aromatischen Monooxyaminoalkoholen und deren DerivatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Stoffen, welche durch wertvolle therapeutische
Eigenschaften, insbesondere durch adrenalinartige sowie durch analeptische und vasokonstriktorische Wirkungen bei geringerer
Giftigkeit wie das Adrenalin, ausgezeichnet sind.
Es wurde gefunden, daß man leicht zu Ver-. bindungen der allgemeinen Zusammensetzung
H H
(o,m,p)HO —
-C-C-]
OHY
OHY
R,
gelangt, worin Y und R ein Wasserstoffatom oder einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest
oder ein Acyl und R1 einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, wenn man
die entsprechenden Ketoverbindungen der allgemeinen Formel
fo, m, p) HO -QH1-C-C —N\
O Y
O Y
R,
einer Behandlung mit \¥asserstoff in Gegenwart von Wasserstoff übertragenden Katalysatoren,
wie Palladium oder anderen Metallen der Platingruppe, Platinoxyd u. dgl., unterwirft.
Die Katalysatoren sind dabei vorteilhaft im Zustand feiner, vorzugsweise kolloidaler
Verteilung anzuwenden, gegebenenfalls in \'erbindung mit geeigneten Trägern,
wie Kohle, Bariumsulfat, Kieselgur u. dgl., ζ. B. in Form von auf Kohle niedergeschlagenem,
fein verteiltem Palladium, während die Ausgangsstoffe ζ. B. in Form wäßriger Lösungen
ihrer Salze, etwa ihrer Hydrochloride, vorliegen können. Die Einwirkung des Wasserstoffs
kann je nach der Art des Katalysators oder der sonstigen Arbeitsbedingungen, der Anwendungsform der Ausgangsstoffe, der
Art des Lösungsmittels, der Temperatur usw. sowohl bei gewöhnlichem als auch bei erhöhtem
Druck erfolgen.
Es hat sich gezeigt, daß die in der beschriebenen Weise hergestellten Verbindungen
zum Teil, wie z. B. das i-Oxy-2-methylamino-i-[p-oxyphenyl-]äthan
oder die entsprechende Metaverbindung, selbst die oben angegebenen wertvollen therapeutischen Wirkungen
zeigen, während andere als Zwischenprodukte zur Herstellung von diesen Stoffen Verwendung finden können. So z. B., indem
man Ausgangsstoffe, in denen die phenolische Hydroxylgruppe durch einen Kohlenwasserstoffrest
oder durch eine Acylgruppe verschlossen ist oder in denen beide Wasserstoffatome
der Amkiogruppe durch zusammengesetzte Radikale, etwa durch eine Alkyl-
und eine Acylgruppe ersetzt sind, der Wasserstoffbehandlung in der beschriebenen
Weise unterzieht und die so erhaltenen Verbindungen, welche im allgemeinen weniger
oder nicht wirksam sind, durch Abspaltung oder Austausch der störenden Substituenten
in die gewünschten wirksamen Verbindungen überführt.
Die bei der Wasserstoffbehandlung erzielbaren Ausbeuten sind im allgemeinen abhängig
sowohl von der Anwendungsform der Ausgangsstoffe und der Natur des Lösungs-
mittels als auch von der -Art und Menge des
verwendeten Katalysators. Während z. B. die Reduktion des io-Methylamino-p-oxyacetophenons
' x -CO- CH2-NHCH3
HOx ,
in Form des Hydrochlorids in wäßriger ίο Lösung leicht vonstatten geht, werden bei
Anwendung von Eisessig als Lösungsmittel bestenfalls nur Spuren des Alkohols erhalten.
Die erfindungsgemäß erhältlichen Monooxyaminoalkohole oder Derivate solcher Alkohole
der einleitend gekennzeichneten Zusammensetzung sind bekanntlich im Gegensatz zu den entsprechenden, am Kern nicht
hydroxylierten Aminoalkoholen aus den entsprechenden Ketoverbindungen durch Einwirkung
von anderen Reduktionsmitteln, wie Zink und Säure, Aluminiumamalgam u.dgl., nicht oder nur in sehr geringer Ausbeute
erhältlich. Daß Stoffe dieser Art die obenerwähnten, therapeutisch wertvollen Eigenschäften
zeigen, mußte überraschen, weil man bisher annahm, daß solche Eigenschaften nur den Benzcatechinderivaten zukommen
könnten, während es andererseits bekannt ist, daß ähnlich zusammengesetzte, aber eine
Hydroxylgruppe nicht enthaltende Verbindungen selbst in starker Konzentration Anämie kaum erzeugen. Die erfindungsgemäß
erhältlichen Verbindungen, wie z. B. das i-Oxy-2-methylamino-i- [p-oxyphenyl-] äthan,
sind dadurch ausgezeichnet, daß sie bei ausgesprochen adrenalinartiger, insbesondere
analeptischer und vasokonstriktorischer Wirkung bedeutend weniger giftig sind als
Adrenalin, insbesondere das Herz nicht schädigen, auch peroral wirksam und haltbar
sind und beim Erhitzen, auch bei wiederholtem Kochen ihrer wäßrigen Lösung zwecks
Sterilisierung nicht an Wirksamkeit verlieren.
Beispiele
Beispiele
i. 5 g co-Methylamino-p-oxyacetophenonhydrochlorid
werden in wenig Wasser gelöst; die Lösung wird mit 0,2 g fein verteiltem Palladium versetzt (zweckmäßig solchem, das
auf Kohle niedergeschlagen wurde) und die Mischung mit Wasserstoff bis zur Aufnahme
einer 2 Atomen Wasserstoff entsprechenden Menge desselben behandelt. Sodann wird
das Filtrat mit überschüssigem Ammoniak versetzt, worauf sich nach einiger Zeit das
gebildete p-Oxyphenyläthanolmethylamin
-CH(OH)-CH2-NHCH3
HO-
als feines weißes Kristallmehl vom Schmelzpunkt 184 bis 185° ausscheidet. Das Hydrochlorid
der Base schmilzt bei 155 bis 1560. Ausbeute: etwa 60 % der Theorie.
2. 4,5 S co-Methylamino-m-oxyacetophenonhydrochlorid
werden in wenig Wasser gelöst; die Lösung wird mit einer aus 0,25 g Palladiumchlorür in üblicher Weise erhaltenen
Lösung" von kolloidalem Palladium versetzt und mit Wasserstoff wie nach Beispiel
ι behandelt. Nach dem Verdünnen der Reaktionsfiüssigkeit mit Aceton wird filtriert,
der nach dem Eindunsten des Filtrates im Vakuum und völligem Trocknen über Phosphorpentoxyd
erhaltene Rückstand in absolutem Alkohol gelöst und mit etwa dem gleichen
Volumen trockenen Äthers bis zur beginnenden Trübung versetzt. Nach kurzer Zeit scheidet sich das Hydrochlorid des
m-Oxyphenyläthanolmethylamins
CH (OH) CH2 · NHCH3 · HCl
\/
OH
OH
als farblose Kristallmasse vom Schmelzpunkt 142 bis 1430 aus. xA.usbeute: etwa 80 °/0 der
Theorie.
3. 10 g cü-Methylamino-p-oxyacetophenon- Q0
hydrochlorid werden in 100 ecm Wasser gelöst. Die Lösung wird mit 15 g eines 2°/oigen
Platinkatalysators versetzt und mit Wasserstoff geschüttelt. Nach beendeter Hydrierung
wird vom Katalysator abgesaugt, das Filtrat zur Trockne eingedampft und der Rückstand
aus 7o°/0igem Alkohol umkristallisiert. Die so mit 75,4 °/o Ausbeute gewonnene Verbindung
ist identisch mit der nach Beispiel 1 erhältlichen.
4· 5 S cü-Methylamino-p-methoxyacetophenonhydrochlorid
werden in 50 ecm 5o°/0igem Alkohol gelöst. Die Lösung wird nach Zugabe
von 7,5 g Platinkatalysator mit Wasserstoff geschüttelt. Nachdem die Hydrierung zum Stillstand gekommen ist, wird vom Katalysator
abgesaugt, das Filtrat im Vakuum zur Trockne gedampft und der Rückstand aus Alkohol und Äther umkristallisiert. Das
so erhaltene i-[p-Methoxyphenyl-] i-oxy-2-methylaminoäthanhydrochlorid
schmilzt bei 120 bis 121°. Ausbeute: 63 % der Theorie.
5· 7>5 & ω-Diäthylamino-p-benzoyloxyacetophenonhydrochlorid
werden in 100 ecm Wasser gelöst. Die Lösung wird mit 12 g n5
Platinkatalysator versetzt und mit Wasserstoff geschüttelt. Nach Aufnahme der für die
Reduktion der Ketogruppe erforderlichen Menge Wasserstoff wird vom Katalysator abgesaugt, das Filtrat mit Natriumbicarbonatlösung
versetzt, vom kristallinisch ausfallenden i- [p-Benzoyloxyphenyl--] 2-diäthyl-
aminoäthan-i-ol abgesaugt, der Rückstand
mit Wasser gewaschen und mit alkoholischer Salzsäure in das Hydrochlorid verwandelt.
Ausbeute: 6q % der Theorie.
6. iog c'j-Methylamino-o-oxyacetophenonhydrochlorid werden in iooccm Wasser gelöst und nach Zugabe von 12 g eines 2°/oigen Palladiumkatalysators mit Wasserstoff geschüttelt. Nach beendeter Hydrierung wird
6. iog c'j-Methylamino-o-oxyacetophenonhydrochlorid werden in iooccm Wasser gelöst und nach Zugabe von 12 g eines 2°/oigen Palladiumkatalysators mit Wasserstoff geschüttelt. Nach beendeter Hydrierung wird
ίο vom Katalysator abgesaugt, das Filtrat im
Vakuum zur Trockne gedampft und aus Alkohol und Äther umkristallisiert. Man erhält
.so 78 °/„ der Theorie an reinem o-Oxyphenyl-N-methylaininoäthan-i-olhydrochlorid.
7. 10 g ft)-Methylamino-o-methoxyaeetophenonhydrochlorid
werden in 100 ecm 5o"/aigem Alkohol gelöst und bei Gegenwart
von 15g eines 2°/oigen Palladiumkatalysators
mit Wasserstoff geschüttelt. Nachdem die
?.o Hydrierung zum Stillstand gekommen ist,
wird vom Katalysator abgesaugt und das Filtrat im Vakuum zur Trockne gedampft. Durch Umkristallisieren des Rückstandes erhält
man reines o-Methoxyphenyl-N-methylaminoäthan-i-olhydrochlori-d
in einer Ausbeute von 75 °/0 der Theorie.
8. 20 g ry.-Methylamino-p-oxypropiophenonhydrochlorid
werden in 200 ecm Wasser gelöst und nach Zugabe von 25 g eines 2°/oigen
ίο Palladiumkatalysators mit Wasserstoff geschüttelt.
Nach beendeter Aufnahme wird vom Katalysator abgesaugt, das Filtrat im Vakuum eingedampft und das hinterbleibende
!>-< ixyephedrinhydrochlorid
OH
CHOH
CH-NHCH3
CHS
aus Alkohol und Äther umkristallisiert. Ausbeute: So,5 °/„ der Theorie.
<■>. iog cij-Methylbenzylaminobenzoyloxyacetophenon
werden in 100 ecm Alkohol gelöst und nach Zugabe von 10 g eines 5°/oigen
Palladiumkohlekatalysators mit Wasserstoff geschüttelt. Nach Aufnahme von 1 Mol
Wasserstoff wird vom Katalysator abgesaugjt und das Filtrat im Vakuum eingeengt. Beim
Stehen über Nacht kristallisiert das entstandene ρ -Benzoyloxyphenyl- ω -methylbenzylaminoäthanol
aus. Ausbeute: 75 °/0 der Theorie.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von aromatischen Aminoalkoholen und Derivaten derselben vom TypusH H(o,m,p)H0 —CnH4-C — C —N
OHY.RR,worin Y und R ein W7asserstoffatom, einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest oder ein Acyl und R1 einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man Wasserstoff bei gewöhnlichem oder erhöhtem Druck auf die entsprechenden Ketoverbindungen in Gegenwart von Wasserstoff übertragenden Katalysatoren, wie Palladium oder anderen Metallen der Platingruppe, Platinoxyd u. dgl., einwirken läßt. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatoren, z. B. fein verteiltes Palladium, in Verbindung mit geeigneten Trägern, z. B. Kohle, Bariumsulfat, Kieselgur u. dgl., Verwendung finden.
- 3. Verfahren zur Herstellung von m- oder p-Oxyphenyläthanolmethylamin, dadurch gekennzeichnet, daß man m- oder p-Oxymethylarninoacetophenon der Behandlung mit Wasserstoff nach Ansprüchen ι und 2, z. B. bei Gegenwart eines vorzugsweise fein verteilten Metalls der Platingruppe, z. B. Palladium, Platin, Platinoxyd u. dgl., gemäß Ansprüchen 1 und 2 unterwirft.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL68240D DE566578C (de) | 1927-03-22 | 1927-03-22 | Verfahren zur Darstellung von aromatischen Monooxyaminoalkoholen und deren Derivaten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL68240D DE566578C (de) | 1927-03-22 | 1927-03-22 | Verfahren zur Darstellung von aromatischen Monooxyaminoalkoholen und deren Derivaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE566578C true DE566578C (de) | 1932-12-17 |
Family
ID=7282025
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL68240D Expired DE566578C (de) | 1927-03-22 | 1927-03-22 | Verfahren zur Darstellung von aromatischen Monooxyaminoalkoholen und deren Derivaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE566578C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2585988A (en) * | 1948-01-28 | 1952-02-19 | Hartford Nat Bank & Trust Co | Method of preparing aminoketones |
WO2002081424A2 (fr) * | 2001-04-03 | 2002-10-17 | Malak Jean Clement Edouard Ghi | Composes chimiques derives de l'octopamine et leurs utilisations en tant qu'agonistes beta 3-adrenergiques |
-
1927
- 1927-03-22 DE DEL68240D patent/DE566578C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2585988A (en) * | 1948-01-28 | 1952-02-19 | Hartford Nat Bank & Trust Co | Method of preparing aminoketones |
WO2002081424A2 (fr) * | 2001-04-03 | 2002-10-17 | Malak Jean Clement Edouard Ghi | Composes chimiques derives de l'octopamine et leurs utilisations en tant qu'agonistes beta 3-adrenergiques |
WO2002081424A3 (fr) * | 2001-04-03 | 2003-04-03 | Jean Clement Edouard Ghi Malak | Composes chimiques derives de l'octopamine et leurs utilisations en tant qu'agonistes beta 3-adrenergiques |
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