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Faltvorrichtung für Hemden od. dgl. Bekleidungsstücke Die Erfindung
bezieht sich auf eine Faltvorrichtung für Hemden oder dergleichen Bekleidungsstücke,
bei welcher über einer annähernd ebenen, mit einem Kragenhalter od. dgl. versehenen
Arbeitsplatte eine Faltschablone schwenkbar angeordnet ist.
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Es sind Vorrichtungen bekannt, mit denen ein Falten des Bekleidungsstückes
bis zu einer lager- oder versandbaren Packung angestrebt wird. Da hierzu mehrere
Faltungen erforderlich sind, sind die bekannten Vorrichtungen in ihrem Aufbau kompliziert
und in der Fertigung aufwendig. Die Faltschablone setzt sich aus mehreren, zueinander
bewegbaren Teilen zusammen, die beim manuellen Feststecken der gefalteten Kleidungsstücke
mittels Nadeln hinderlich sind.
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Weiterhin ist eine Faltvorrichtung für Hemden bekannt, bei der das
auf der Faltschablone festgeklemmte Hemd mit der Schablone um einen Winkel von
90' geschwenkt wird. Die eigentliche Faltung erfolgt von Hand aus. Die Vorrichtung
mit der Steuerung der Klemmleisten und der Arretierung der Faltschablone nach der
Verschwenkung ist ebenfalls in ihrem Aufbau kompliziert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Faltvorrichtung zu
schaffen, die im Arbeitsbereich der Faltschablone keine sperrigen, die Arbeit hindernden
Teile aufweist und mit der die Faltung der Kleidungsstücke in kurzer Zeit vorgenommen
werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Faltschablone
starr und ihre Länge mindestens der Faltgutlänge entsprechend ausgebildet und in
Längsrichtung zum Faltgut verschiebbar geführt ist.
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Mit dieser Vorrichtung ist es möglich, den relativ schwierigen Arbeitsgang
des Richtens und Glattstreichens des unteren Teiles des Hemdes oder des sonstigen
Kleidungsstückes zu erleichtern, da die Faltschablone zunächst voll ausgefahren
wird und ihre Länge mindestens der Länge des Faltgutes entspricht. Nach dem Feststecken
der manuell geordneten Ärmel wird die Faltschablone in die eigentliche Faltstellung
zurückgefahren, in der die Bedienungsperson den Faltvorgang ohne jede Behinderung
beenden kann.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Faltschablone
an einem taktweise bewegbaren Längsführungsschlitten befestigt, der mit einem taktweise
schwenkbaren Träger verbunden ist. Die Zeitdauer des Taktes wird entsprechend der
Arbeitszeit der Bedienungsperson für die einzelnen Faltvorgänge festgelegt.
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Beim Abziehen des gefalteten Kleidungsstückes fällt die Faltschablone
in ihre Grundstellung, vorzugsweise in eine Schrägstellung zurück, so daß das Kleidungsstück
in einfacher Weise entnornmen werden kann.
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Die Reinigung und die Montage der Faltvorrichtung können durch die
schwenkbare Lagerung der Faltschablone am Längsführungsschlitten erleichtert werden.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführung der Faltvorrichtung ist der Längsführungsschlitten
mittels eines umsteuerbaren Gewindespindelantriebes bewegbar.
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Es ist vorteilhaft, das Antriebsaggregat des Längsführungsschlittens
als Gewichtsausgleich für den schwenkbaren Träger auszubilden.
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Zur Verringerung der Reibung bei der Bewegung der Faltschablone kann
die Faltschablone über Stützrollen gegenüber der Arbeitsplatte abgestützt sein.
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Durch die seitliche Anordnung des schwenkbaren Trägers neben der Arbeitsplattenfläche
und die Verbindung des Trägers mit dem Längsführungsschlitten über eine Traverse
wird im Arbeitsbereich der Faltschablone ein freier Raum geschaffen.
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Damit eine einwandfreie Sichtfläche des oberen Teiles des Hemdes gegeben
ist und der untere Teil schmaler gefaltet wird, wird die erfindungsgemäße Faltschablone
im Bereich ihres freien Endes annähernd auf eine der Faltungslänge entsprechende
Strecke beidseitig keilförmig verjüngt ausgebildet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand von Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht im Schnitt, schematisiert,
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Faltvorrichtung ebenfalls schematisiert,
F i g. 3 eine Einzelheit der Kragenformeinrichtung, F i g. 4 die Faltschablone
in Draufsicht.
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Die Faltvorrichtung besteht aus einer Arbeitsplatte 1, die
mit Stützen 2 versehen ist. In der F i g. 1
und auch in den übrigen Figuren
sind bei Faltvorrichtungen
sonst noch übliche Mittel zur besseren
Veranschaulichung weggelassen. So ist beispielsweise in der Fig. 1 die Kragenformeinrichtung
nicht gezeigt, die meist aus mehreren Formstücken besteht und wahlweise in die Kragenausnehmung
3 der Arbeitsplatte 1 eingeschwenkt werden kann. Auch die Preßplatte
der Kragenformeinrichtung wird nicht gezeigt.
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Die Faltvorrichtung weist eine schwenkbare Faltschablone 4 auf, deren
Schwenkachse 5, die allerdings auch fehlen kann, auf einem Führungsschlitten
6 angeordnet ist. Die Faltschablone 4 läßt sich, wie in der F i
g. 1 dargestellt, in der Pfeilrichtung A abklappen und - damit
aus dem Arbeitsplattenbereich vollständig entfernen, was jedoch während des normalen
Arbeitsvorganges nicht erforderlich ist, sondern lediglich bei Reinigungs- und Montagearbeiten
erfolgen kann. Die Faltschablone 4 ruht mit ihrem freien vorderen Ende
4 a auf einer oder mehreren Stützrollen 7, die an der Stirnseite der
Arbeitsplatte gelagert sind.
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Die Faltschablone 4 mit ihrem Führungsschlitten 6
gleitet in
den Pfeilrichtungen B axial verschiebbar auf Füh.rungen 3, die zu einem Träger
9 gehören. Die Führungen 8 bilden mit der Tragplatte 10 den
Träger 9, der in seiner gesamten Einheit um eine feststehende, am Maschinengestell
befestigte, horizontale Schwenkachse 11 verschwenkbar ist. Die Schwenkung
des Trägers 9 um die horizontale Schwenkachse 11
erfolgt mittels eines
Schwenkzylinders 12, dessen Kolbenstange 13 über ein Gelenk 14 an der Tragplatte
10 an,-reift.
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Die F i g. 1 zeigt die ausgefahrene Stellung der Kolbenstange
13. Zieht der Kolben an, so wird der gesamte Träger 9 mit dem darauf
angeordneten Führungsschlitten 6 und der Faltschablone 4 in Pfeilrichtung
C geschwenkt. Liegt die Faltschablone 4 dann in normaler Arbeitsstellung
auf der Arbeitsplatte 1, so reicht das vordere freie Ende 4 a bis zu der
in F i g. 2 mit 1 gekennzeichneten Linie.
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Um aber den Faltvorgang beginnen zu können, muß das freie Ende 4
a der Faltschablone 4 bis zu der Linie II vorgefahren werden. Dazu wird der
Führungsschlitten 6 ausgefahren. An dem Führungsschlitten 6 ist eine
Stellmutter angebracht, die eine Gewindespindel 15 umgreift. Der Antrieb
der Gewindespindel 15 erfolgt über ein Kettenrad 16. über eine Kette
17 wird von einem Motor 18 aus die Gewindespindel 15 angetrieben.
Durch die Drehung der Gewindespindel 15 wird der Führungsschlitten
6 bewegt. Mit dem Führungsschlitten 6 ist eine Traverse
6' verbunden, die fest angeordnet sein kann, aber auch eine Schwenkbewegung
zulassen kann, um ein Abschwenken der Faltschablone 4 in Pfeilrichtung
A zu ermöglichen. An dieser Traverse 6' ist die Faltschablone 4 befestigt.
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Die Faltschablone ist in F i g. 2 in schräger Stellung strichpunktiert
dargestellt. Beim Verfahren der Faltschablone 4 in die Arbeitsstellung II gleitet
der Führungsschlitten 6 auf den Führungen 8.
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Am Führungsschlitten 6 ist auf der Unterseite eine Halterung
6" befestigt, an der zwei Endschalter 19
und 20 fest montiert sind.
Ein Endschalter, und zwar der obere Endschalter 19 arbeitet mit einem Anschlag
21 zusammen, während der untere Endschalter 20 ebenfalls mit einem Anschlag 22 zusammenwirkt.
Beide Anschläge sind auf Einstellstangen 23 axial beweglich angeordnet und
können an jeder beliebigen Stelle arretiert werden. Damit ist der Bewegungsweg nach
beiden Seiten für den Schlitten 6 veränderbar und festlegbar. Die Endschalter
19 und 20 sind elektrisch mit dem Motor 18 gekoppelt.
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Die Wirkungsweise der Faltvorrichtung ist folgende: Zunächst ist die
Faltschablone 4 nach hinten gekippt, wie es in den F i g. 1 und 2 dargestellt
ist. Das Hemd oder ein anderes Bekleidungsstück wird auf der Arbeitsplatte
1 ausgebreitet und der Kragen des Bekleidun,-sstückes um den Forinkopf 24
gelegt. Hierauf wird eine Papptafel aus einem beliebigen Behälter entnommen und
auf den Rücken des Hemdes od. dgl. gelegt. Die Faltorrichtung wird mittels eines
beliebigen Schalters, beispielsweise des Hauptschalters 25,
eingeschaltet.
Dieser ist elektrisch derartig mit den verschiedenen Steuervorrichtungen verbunden,
daß sich das Druckstück 26 automatisch an den Formkopf 24 anlegt und den
Kragen formt. Die Schaltschablone kippt anschließend nach vom, und zwar dadurch,
daß der Schwenkzylinder 12 einen Bewegungsimpuls erhält und die Kolbenstange
13 zurückzieht. Die Faltschablone bewegt sich gleichzeitig bis zur Linie
II, da der Motor 18 ebenfalls vom Hauptschalter her eingeschaltet wird und
über die Kette 17 die Gewindespindel 15 in Drehung versetzt, wodurch
der Führungsschlitten nach vom in Pfeilrichtung B wandert. Der Führungsschlitten
6 wird so weit bewegt, bis das vordere Ende 4 a der Faltschablone
die Linie II erreicht.
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Hierauf bleibt die Faltschablone stehen. Ein Uhrwerk an einem Zeitrelais
wird eingeschaltet, und zwar durch den Endschalter 20, der an dein Anschlag 22 anliegt
und den Motor 18 abschaltet. Das Zeitrelais läuft etwa 10 bis
30 Sekunden. In dieser Zeit faltet die Bedienungsperson das Hemd um beide
Kanten der Faltschablone 4, welche am unteren Ende etwas verjüngt ist.
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Die Bedienungsperson hat nicht die Schwierigkeit, den unteren Teil
des Hemdes glattstreichen und vorsichtig geradelegen zu müssen, sondern hat einwandfreie
feste Kanten zum Falten des Hemdes. Ist das Hemd etwas länger als die Faltschablone
4, so wird der untere überstehende Teil um die vordere Kante des freien Endes
4 a, die entlang der Linie II verläuft, gefaltet. Anschließend muß die Bedienungsperson
in an sich bekannter Weise die Manschetten in die hierfür vorgesehenen Ausnehmungen
27 einstecken. Hier kann im unteren Teil der Vorrichtung für das Formen der
Manschetten eine besondere Presse vorgesehen werden.
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Das Zeitrelais schaltet anschließend die Faltschablone 4 bzw. den
Führungsschlitten 6 für die Faltschablone 4 auf Rückwärtsgang, so daß die
Faltschablone in die Arbeitsstellung I zurückwandert. Die Manschettenpressen können
in diesem Stadium öffnen.
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Die nun frei gewordene Unterlänge des Hemdes od. dgl. wird umgeschlagen
und festgesteckt. Der Faltvorgang ist damit beendet. Die Faltschablone wird etwas
von Hand angehoben, wodurch der unter der Faltschablone angeordnete Mikroschalter
28 betätigt wird. Dieser Schalter ist elektrisch mit den Steuervorrichtungen für
den Schwenkzylinder 12 gekoppelt. Er betätigt den Schwenkzylinder. Die Kolbenstange
13 fährt aus, so daß die Faltvorrichtung in die in F i g. 1 aufgezeigte
Stellung gebracht wird. Bei diesem Vorgang braucht die Bedienungsperson das gefaltete
Kleidungsstück lediglich festzuhalten. Durch das Ab-
kippen der Faltschablone
von der horizontalen Stellung
in die gezeigte Schräglage zieht
sich die Faltschablone 4 fast von selbst aus dem gefalteten Bekleidungsstück.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel, das in den Figuren dargestellt ist,
wird der Transport der Faltschablone 4 bis zur Arbeitsstellung 1 durch das
Kippen der Faltschablone um die Schwenkachse 11 bewirkt. Der Transport der
Faltschablone von der Arbeitsstellung I zur Arbeitsstellung 11 wird durch
eine Bewegung des Führungsschlittens 6 erreicht. Der Bewegungsweg des Führungsschlittens
6 braucht somit nur dem Abstand zwischen den Arbeitsstellungen
1 und II zu entsprechen. Selbstverständlich können diese Bewegungen gleichzeitig
vorgenommen werden. Es ist auch möglich, auf den Kippvorgang zu verzichten, indem
die Faltschablone in horizontaler Lage bereits in die Arbeitsstellung
1 gefahren wird. Das dargestellte Ausführungsbeispiel hat nur den wesentlichen
Vorteil, daß durch den Kippvorgang ein Abnehmen des gefalteten Kleidungsstückes
wesentlich erleichtert wird.
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In F i g. 3 ist eine Formgebung des Druckstückes
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für den Formkopf 24 gezeigt, die nicht Gegenstand der Erfindung ist. Das
Druckstück 26 paßt sich jeder Kopfforin an. Es besteht aus einem vorzugsweise
mit Molton od. dgl. belegten Stahlband 29, wobei die Moltonschichten
30 beidseitig vom Stahlband 29 angeordnet sein können. Die Enden des
Stahlbandes sind festgeklemmt an doppelarmigen Hebeln 31, die um Achsen
32 schwenkbar sind und durch Zugfedern im vorderen Teil ständig in Spreizstellung
gezogen werden. Entgegen der Wirkung dieser Federn wird beim Andruck des Stahlbandes
29 auf den Formkopf 24 ein elastischer Druck gegeben, der jeder Form dieses
Kopfes anpaßbar ist. Der Druck wird in an sich bekannter Weise in Pfeilrichtung
D mit bekannten Mitteln erzeugt.