DE1225173B - Verfahren zur Herstellung von 4(5)- bzw. 5(10)-OEstrenderivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 4(5)- bzw. 5(10)-OEstrenderivatenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C07c
Deutsche KL: 12 ο -25/07
Nummer: 1225 173
Aktenzeichen: S 84030IV b/12 ο
Anmeldetag: 6. März 1963
Auslegetag: 22. September 1966
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Östrenderivaten der
allgemeinen Formel:
OH
(D
worin R eine niedere Alkylgruppe ist, z. B. die Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Butylgruppe und die in
4(5)- oder 5(10)-Stellung eine Doppelbindung tragen. *5
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise
einen 16/3-Niederalkylthio-l,4-dihydro-3,17/3-östradiol
3-niederalkyläther auf einer Säure hydrolysiert.
Die Reaktion verläuft leicht durch Behandlung der Ausgangsverbindung II mit einer Säure, z. B. Chlorwasserstoffsäure,
Schwefelsäure, Salpetersäure, Essigsäure, Oxalsäure, in einem wäßrigen Medium bei
einer Temperatur von Zimmertemperatur, d. h. 15 bis 300C, bis zur Rückflußtemperatur. Man erhält
entweder die Z)<510'-Verbindung oder die Δ 4-Verbindung
je nach der Schärfe der Reaktionsbedingungen.
Die Durchführung der Reaktion unter milden Reaktionsbedingungen, z. B. die Behandlung der
Ausgangsverbindung II mit einer schwachen Säure oder einer verdünnten stärkeren Säure bei einer
niedrigen Temperatur während einer verhältnismäßig kurzen Zeit, liefert die zl6(10>-Verbindung als Hauptprodukt.
Unter jeden anderen strengeren Reaktionsbedingungen, wie bei Verwendung einer starken
Säure, einer höheren Temperatur und/oder einer längeren Reaktionsdauer, gelangt man zur Δ ^Verbindung.
Die 25<10>-Verbindung kann leicht in die Δ ^Verbindung
durch Behandlung der ersteren mit einer Säure unter den genannten starken Reaktionsbedingungen
isomerisiert werden.
Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugten ^s<10>-Verbindungen und die 4^Verbindungen
weisen eine hervorstechende Hemmung der gonadotropen Sekretion auf. Bei der Prüfung dieser
Verbindungen unter Verwendung von Mäusen wurde festgestellt, daß das 16/S-Äthylthio-17ß-hydroxy-5(10)-östren-3-on
und das 16^-Äthylthio-17^-hydroxy-4-östren-3-on eine größere Hemmung in Prozent
als das im allgemeinen verwendete Testosteron, wie dies aus der folgenden Tabelle zu ersehen ist, aufweist.
Verfahren zur Herstellung von 4(5)- bzw. 5(10)-Östrenderivaten
Anmelder:
Shionogi & Co., Ltd., Osaka (Japan)
Vertreter:
Dr. phil. Dr. rer. pol. K. Köhler, Patentanwalt,
München 2, Amalienstr. 15
Als Erfinder benannt:
Norio Tokutake, Kobe-shi (Japan)
Beanspruchte Priorität:
Japan vom 10. März 1962 (9500)
Gesamt | Gewicht des | Hem | |
Verbindung | dosis | Eierstocks | mende Wirkung |
mg | mg°/o | % | |
Testosteron | 1 | 50,5 ± 7,7 | 73,4 |
lojS-Äthylthio- | |||
17jS-hydroxy-5(10)- | 1 | 47,8 ± 3,0 | 79,2 |
östren-3-on | |||
— | 10 | 36,6 ± 3,6 | 102,4 |
lojS-Äthylthio- | |||
17^-hydroxy- | 1 | 48,2 ± 4,1 | 78,2 |
4-östren-3-on | |||
— | 10 | 39,5 ± 6,9 | 96,3 |
Intaktes Männchen- | |||
Weibchen | — | 37,7 ± 3,8 | — |
Kastriertes | |||
Männchen-Weibchen | — | 85,8 ± 13,8 | — |
Prüfverfahren: Kastrierte männliche Mäuse wurden mit intakten weiblichen Mäusen in einer Parabiose
und unter anästhetischen Bedingungen, unter Verwendung von Natriummethylhexabital, vereinigt. Die
Einschnittwunden wurden mit Metallspangen geschlossen, und es wurde Penicillin in einer Dosis von
15001. E. je Partner injiziert. Am Tage der parabiotischen Operation wurde mit der subkutanen Injektion
bei den kastrierten männlichen Mäusen einmal täglich, und dies während den folgenden 10 Tagen,
mit einer geeigneten Dosis des in 0,1 ml eines Vehikels suspendierten Verbindung begonnen, welches Vehikel
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aus 0,9% Natriumchlorid, 0,4% Polysorbat 80, 0,5% Carboxymethylcellulose und 0,9 % Benzylalkohol
in Wasser bestand. Am 11. Tage wurden die Tiere der Autopsie unterworfen, und es wurde das
Gewicht der Eierstöcke bestimmt. Die prozentuale Hemmung des Eierstockswachstums wurde gemäß der
folgenden Formel
100 · (V - C)/(V - Vi)
berechnet, in welcher Formel V, C bzw. Vi das durchschnittliche
Eierstockgewicht der intakten Partner verbunden mit dem vehikelinjizierten kastrierten
Männchen, der verbindungsinjizierten kastrierten Männchen und das durchschnittliche Eierstockgewicht des vehikelinjizierten nicht kastrierten Männchens
bedeutet.
Die Östrenderivative (Ia und Ib) mit einer starken die Gonadotropinsekretion inhibierenden Wirkung
können für die Behandlung von Hypergonadismen oder anderen durch Hypersekretion von Sexualhormonen,
z.B. Androgenen oder Östrogenen verursachten Krankheiten, infolge ihrer recht geringen
Wirksamkeiten gegenüber bekannten gonadotropen Substanzen, z. B. Testosteron, Östron od. dgl., verwendet
werden.
Die in diesem Verfahren verwendete Ausgangsverbindung II kann so erzeugt werden, daß man
einen 16«-Bromöstron-3-niederalkyläther (Johnson
und Mitarbeiter, J. Am. Chem. Soc, Bd. 79, S. 2005 [1957]) mit einem Kaliumniederalkyhnercaptid
in Aceton behandelt, den 16/5-Niederalkylthiöstron-3-niederalkyläther
mit Lithiumaluminiumhydrid reduziert und den so erhaltenen 16/S-Niederalkylöstradiol-3-niederalkyläther
mit Lithium in einem niederen Alkanol in flüssigem Ammoniak reduziert für die Herstellung der Ausgangsprodukte wird im Rahmen
der vorliegenden Erfindung Schutz nicht begehrt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im nachfolgenden durch einige Beispiele näher erläutert.
Zu einer Lösung von 100 mg 16/9-Äthylthiol,4-dihydro-3,17(e-östradiol-3-methyläther
in 27 ml Methanol werden 3 ml 5°/oige Chlorwasserstoffsäure zugesetzt, und die erhaltene Lösung wird bei Zimmertemperatur,
das ist bei 15 bis 30°C, während 1 Stunde stehengelassen. Das Reaktionsgemisch wird dann auf
die Hälfte des Volumens, durch Abdampfen des Methanols bei einer niedrigeren Temperatur als 30° C
unter vermindertem Druck, eingeengt. Zum Kondensat wird dann Wasser zugefügt, und die ausgeschiedenen
Kristalle werden filtriert und aus Äthylacetat umkristallisiert. Man erhält 75 mg loß-Äthylthio-nß-riydroxy-5(10)-östren-3-on
in Form von weißen Plättchen mit F. = 112,5 bis 113,50C; [«]£ = +126,9 (CHCl3);
Jggf* 280,285 ΐημ(δ = 70); i£S 1728,1684cm-1.
Analyse für C20H30O2S:
Berechnet... C 71,84, H 9,04, S 9,59;
gefunden ... C 71,67, H 8,97, S 9,52.
gefunden ... C 71,67, H 8,97, S 9,52.
geschüttelt. Der Ätherextrakt wird dann mit gesättigter wäßriger Natriumbicarbonatlösung und hernach mit
Wasser gewaschen, getrocknet und abgedampft. Der Rückstand wird aus Äthylacetat kristallisiert und
liefert 83 mg 16ß-ÄthyltWo-17/?-hydroxy-5(10)-östren-3-on
in Form von weißen Plättchen mit F. = 112,5 bis 113,50C.
Zu einer Lösung von 90 mg 16ß-Äthylthio-17ß-hydroxy-5(10)-östren-3-on
in 16 ml Methanol werden
ίο 4 ml 10%ige Chlorwasserstoffsäure zugefügt, worauf
die erhaltene Lösung auf einem Dampfbad während 10 Minuten erhitzt wird. Nach Abdampfen des Methanols
unter vermindertem Druck wird das Kondensat mit Äther geschüttelt. Der Ätherextrakt wird dann
mit gesättigter wäßriger Natriumbicarbonatlösung . und nachher mit einer Natriumchloridlösung gewaschen,
getrocknet und abgedampft. Man erhält 78 mg eines hellgelben Rückstandes, der auf Tonerde
chromatographiert und mit einem Gemisch von Petrol-
2P äther und Chloroform im Verhältnis von 6:4 eluiert
wird. Das Eluat wird aus Äther kristallisiert und ergibt 60 mg 16^-Äthylthio-17/9-hydroxy-4-östren-3-on
in Form von weißen Plättchen mit F. = 113 bis 114° C; [«]« = -8,2° (CHCl3); A^oh 240 m[L(ε = 17600);
as 310, 312 πιμ (ε = 351); i£?x C1' 31663,1618 cm-1.
Analyse für C20H30O2S:
Analyse für C20H30O2S:
Berechnet ... C 71,84, H 9,04, S 9,59;
gefunden ... C 71,88, H 9,12, S 9,36.
gefunden ... C 71,88, H 9,12, S 9,36.
Eine Lösung von 100 mg 16/5-Äthylthio-l,4-dihydro-3,17j5-östradiol-3-methyläther
in 12 ml Methanol wird mit 8 ml 5%ige Chlorwasserstoffsäure versetzt, worauf die erhaltene Lösung auf einem Dampfbad während
10 Minuten erhitzt wird. Nach Abdampfen des Methanols unter vermindertem Druck wird der Rückstand
mit Äther geschüttelt. Der Ätherextrakt wird mit gesättigter wäßriger Natriumbicarbonatlösung
und hernach mit Natriumchloridlösung gewaschen, getrocknet und abgedampft. Der hellgelbe Rückstand
wird auf Tonerde chromatographiert und mit einem Gemisch von Petroläther und Chloroform im ^Verhältnis
von 6:4 eluiert. Das Eluat wird aus Äther kristallisiert und liefert 90 mg 16j8-Äthylthio-17/3-hydroxy-4-östren-3-on
in Form von weißen Plättchen mit F. = 113 bis 114° C.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 4(5)- bzw.5(10)-Östrenderivaten der allgemeinen Formel:OR5560Beispiel 2Zu einer Lösung von 100 mg 16/9-Äthylthio-l,4-dihydro-3,17jff-östradiol-3-methyläther in 30 ml Methanol wird eine Lösung von 460 mg Oxalsäuredihydrat in 6 ml Wasser zugefügt, und die erhaltene Lösung wird bei Zimmertemperatur während 1 Stunde stehengelassen. Das Reaktionsgemisch wird mit Äther in welcher R eine niedere Alkylgruppe ist und die gestrichelten Bindungen eine 4(5)- oder 5(10)-ständige Doppelbindung bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise einen 16/?-Niederalkyltbio-l,4-dihydro-3,17/3-östradiol-3-niederalkyläther mit einer Säure hydrolysiert.609 667/439 9.66 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP1225173X | 1962-03-10 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1225173B true DE1225173B (de) | 1966-09-22 |
Family
ID=14837796
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES84030A Pending DE1225173B (de) | 1962-03-10 | 1963-03-06 | Verfahren zur Herstellung von 4(5)- bzw. 5(10)-OEstrenderivaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1225173B (de) |
-
1963
- 1963-03-06 DE DES84030A patent/DE1225173B/de active Pending
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