DE1224687B - Verfahren zur biologischen Herstellung von Milchsaeure - Google Patents

Verfahren zur biologischen Herstellung von Milchsaeure

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DE1224687B
DE1224687B DEW30506A DEW0030506A DE1224687B DE 1224687 B DE1224687 B DE 1224687B DE W30506 A DEW30506 A DE W30506A DE W0030506 A DEW0030506 A DE W0030506A DE 1224687 B DE1224687 B DE 1224687B
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lactic acid
whey
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biological production
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English (en)
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Dipl-Chem Dr Karl He Eberhardt
Georg Weck
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P7/00Preparation of oxygen-containing organic compounds
    • C12P7/40Preparation of oxygen-containing organic compounds containing a carboxyl group including Peroxycarboxylic acids
    • C12P7/56Lactic acid

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Description

  • Verfahren zur biologischen Herstellung von Milchsäure Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur biologischen Herstellung von Milchsäure.
  • Die Herstellung optisch aktiver Milchsäure .auf biologischem Wege ist bekannt. Dies ist ein Vorgang, der sich in jeder Milch beim Säurungprozeß abspielt, vorausgesetzt, daß nur eine Rasse Milchsäurebakterien vorhanden sind. Diese stellen aber ihre Tätigkeit bei einem pH-Wert von etwa 4 ein. Vergärt man die Milch direkt, dann kann man erhebliche Mengen Milchzucker in Milchsäure umwandeln, weil das Milcheiweiß ein starker Puffer ist. Dieser Weg ist aber zur Gewinnung von optisch aktiver Milchsäure nicht gangbar, allein schon wegen der zu hohen Milchkosten und den Schwierigkeiten bei der Enteiweißung des Gärproduktes.
  • Man ging daher bei der Milchsäuregewinnung zunächst in der Weise vor, daß man von Molke ausging und dieser Kalk zusetzte und so sofort die gebildete freie Milchsäure in Caleiumlaktat umwandelte, wodurch man sie für die Bakterien unschädlich machte. Alsdann wurde nach beendigtem Prozeß das Calciumlaktat filtriert, gereinigt und durch Zusatz von H2S04 die Milchsäure, allerdings unter Racemisierung, in Freiheit gesetzt.
  • Für die Herstellung einer Reihe biologisch hochwertiger Präparate ist es aber notwendig, einen Gärungsweg zu schaffen, der die restlose Vergärung des Milchzuckers gestattet, ohne daß die biologisch wertvollen Milchsalze restlos verlorengehen.
  • Es ist natürlich auch möglich, daß man die Molke einfach nur mit Wasser verdünnt, um so eine restlose Vergärung des Milchzuckers zu erreichen, wobei die Verdünnung so groß gewählt wird, daß die freie Säure den Prozentsatz beispielsweise von 1,5 % bei der Restvergärung nicht überschreitet bzw. jener pH-Wert, bei welchem die Milchsäurebakterien ihre Tätigkeit einstellen, nicht überschritten wird. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß ganz erhebliche Wassermengen in den Prozeß eingebracht werden, welche die Durchführung des Verfahrens in technischem Umfange erheblich erschweren und außerdem, insbesondere bei der Herstellung von Wirkstoffkonzentraten, das Verfahren völlig unwirtschaftlich machen.
  • Es ist auch aus der deutschen Patentschrift 813145 bekannt, nach Art eines Kompromisses zwischen einerseits dem (Milcheiweiß-)Pufferverfahren bei Milch als Ausgangsprodukt und andererseits dein reinen Verdünnungsverfahren bei Molke als Ausgangsprodukt, auch bei Verwendung von Molke als Ausgangsprodukt Verdünnungs- und Pufferverfahren unter Verwendung eines Bikaliumphosphatpuffers zu kombinieren, wodurch es möglich wird, einen Teil des sonst erforderlichen Wasserzusatzes zu vermeiden.
  • Dieses bekannte Verfahren ist ein Zweistufenverfahren, wobei zunächst die Molke mit Wasser verdünnt wird und dann in einem zweiten Schritt der Phosphatpuffer zugesetzt wird. Dieses Verfahren bedeutet zwar einen gewissen Fortschritt, hat aber den Nachteil, daß dennoch erhebliche Wasserzusätze von beispielsweise 50 Gewichtsprozent, bezogen auf die Molke, unvermeidbar und notwendig sind. Verzichtet man auf den Wasserzusatz, so kann der Milchzucker im günstigsten Fall nur zu zwei Dritteln vergoren werden, und es blieb noch eine stark milchzuckerhaltige Endlösung zurück. Nach diesem bekannten Verfahren ist es also nicht möglich, ohne Wasserzusatz stark milchzuckerhaltige Molke restlos zu vergären. Sei es mit oder ohne. Wasserzusatz, so können höchstens Zubereitungen mit 2,3 bis 2,4% Milchsäure erhalten werden.
  • Man könnte sich natürlich auch auf den Standpunkt stellen, die Vergärung nur teilweise durchzuführen und auf die Vergärung der restlichen Milchzuckeranteile zu verzichten. Abgesehen von dem Verlust an Milchsäure ist eine solche Verfahrensweise deswegen nicht gangbar, weil beim Einengen derartiger Lösungen zur Entfernung des Wassers, auch eventuell überschüssiger, zugesetzter Wassermassen, eine Karamelisierung unter entsprechender Zersetzung und Mißfärbung. auftritt.
  • Durch die vorliegende Erfindung werden nun in überraschend einfacher und wirkungsvoller Weise alle die den bekannten Verfahren anhaftenden Nachteile überwunden und ein biologisches Verfahren geschaffen, welches eine weitgehende Vergärung des Milchzuckers ohne Verdünnung der enteiweißten Molke gestattet. Ausgehend von der bekannten Arbeitsweise zur Herstellung von Milchsäure durch Vergären enteiweißter Molke mit Milchsäurebakterien in Gegenwart von Salzen der Alkali- oder Erdalkalimetalle organischer oder anorganischer Säuren als Puffersubstanzen innerhalb von pH-Werten von 3 bis 7 ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß man als Puffersubstanz Trialkalimetallcitrate, insbesondere Trikaliumcitrat, verwendet.
  • Tatsächlich gelingt es hierdurch, in der milchzuckerhaltigen Lösung solche Bedingungen zu schaffen, daß der Milchzucker weitgehend vergoren wird, ohne daß der Zusatz anderer Stoffe und Verdünnung mit Wasser notwendig wäre.
  • Mit Vorteil geht man hierbei so vor, daß das Citrat in solchen Mengen zugesetzt wird, daß das pH während des Gärprozesses nicht auf einen Wert von unterhalb etwa 4 abfällt.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren gelingt es also, die wirtschaftlich und technisch nachteilige Verdünnung mit Wasser zu vermeiden. Man kann die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnenen Produkte ohne weiteres, insbesondere ohne das Auftreten von Zersetzungsreaktionen konzentrieren und gewünschtenfalls in an sich bekannter Weise die optisch aktive (je nach Bakterienrasse links- oder rechtspolarisierende) Milchsäure gewinnen.
  • Beispiel 1 1001 gut enteiweißter Molke mit einem Säuregehalt von 0,22% Milchsäure werden 2,85 kg K3C6H507, 100g einer 3 %igen H202 Lösung auf 5 g Calciumpantothenat zugesetzt. Nach Einstellung der Lösung auf die Optimaltemperatur, beispielsweise von 38° C bei Bact. bulgaricum, wird eine virulente Kultur dieser Bakterien eingeimpft. Zwecks Vermeidung der Bildung von Oidieninseln auf der Gärflüssigkeit wird der Rest des Gefäßes mit Kohlensäure angefüllt und das Gefäß mit einem Deckel fest verschlossen. Man vergärt etwa 120 bis 130 Stunden. Nach der Vergärung enthielt die Lösung 3,55% L (-I-) - Milchsäure, wovon 91010 rechtspolarisierend sind. Der pH-Wert lag bei 4,1. Beispiel 2 1001 Molke mit einem Milcbzuckergehalt von etwa 4,5 0/a werden bei 83° C vorsichtig von Albumin befreit und dann 1,8 kg Trikaliumcitrat, in etwas Wasser gelöst, zur Molke zugegeben. Nach Abkühlung auf etwa 50°C werden 80 g Calciumpanthotenat zugegeben. Bei 38°C wird eine aktive, an eiweißarmen Nährboden gewöhnte Kultur von Bacterium bulgaricum in einer Menge von etwa 200 ml eingeimpft und die Vergärung gegebenenfalls unter weiterem späterem Zusatz von Calciumpanthotenat bei 38° C zu Ende geführt. Nach etwa 190 Stunden beträgt die Milchsäurekonzentration 4,0 bis 4,2%.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur biologischen Herstellung von Milchsäure durch Vergären enteiweißter Molke mit Milchsäurebakterien in Gegenwart von Salzen der Alkali- oder Erdalkalimetalle organischer oder anorganischer Säuren als Puffersubstanzen innerhalb pH-Werten von 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als Puffersubstanzen Trialkalimetallcitrate einsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Trikaliumcitrat verwendet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 813 145.
DEW30506A 1961-08-10 1961-08-10 Verfahren zur biologischen Herstellung von Milchsaeure Pending DE1224687B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE813145C (de) * 1949-03-25 1951-09-06 Georg Weck Verfahren zur Gewinnung starker Milchsaeureloesungen durch Vergaeren von Molken ohne Ausfaellung der Milchsaeure als Kalziumlaktat

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE813145C (de) * 1949-03-25 1951-09-06 Georg Weck Verfahren zur Gewinnung starker Milchsaeureloesungen durch Vergaeren von Molken ohne Ausfaellung der Milchsaeure als Kalziumlaktat

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