DE621566C - Verfahren zum Gewinnen von Hefe unter Umruehren der gaerenden Fluessigkeit - Google Patents

Verfahren zum Gewinnen von Hefe unter Umruehren der gaerenden Fluessigkeit

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DE621566C
DE621566C DE1930621566D DE621566DD DE621566C DE 621566 C DE621566 C DE 621566C DE 1930621566 D DE1930621566 D DE 1930621566D DE 621566D D DE621566D D DE 621566DD DE 621566 C DE621566 C DE 621566C
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12MAPPARATUS FOR ENZYMOLOGY OR MICROBIOLOGY; APPARATUS FOR CULTURING MICROORGANISMS FOR PRODUCING BIOMASS, FOR GROWING CELLS OR FOR OBTAINING FERMENTATION OR METABOLIC PRODUCTS, i.e. BIOREACTORS OR FERMENTERS
    • C12M21/00Bioreactors or fermenters specially adapted for specific uses
    • C12M21/12Bioreactors or fermenters specially adapted for specific uses for producing fuels or solvents
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12MAPPARATUS FOR ENZYMOLOGY OR MICROBIOLOGY; APPARATUS FOR CULTURING MICROORGANISMS FOR PRODUCING BIOMASS, FOR GROWING CELLS OR FOR OBTAINING FERMENTATION OR METABOLIC PRODUCTS, i.e. BIOREACTORS OR FERMENTERS
    • C12M29/00Means for introduction, extraction or recirculation of materials, e.g. pumps
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Description

  • Verfahren zum Gewinnen von Hefe unter Umrühren der gärenden Flüssigkeit Das bei der Gewinnung von Hefe allgemein übliche Verfahren, das sog. Lufthefeverfahren, beruht auf der Annahme, ges sei eine notwendige Voraussetzung für eine starke Vermehrung der Hefezellen, daß die Vermehrung unter reichlicher Zufuhr von Sauerstoff erfolgt, und man hat demzufolge beim Betrieb der Hefefabrikation die Apparate und Arbeitsverfahren so gewählt, daß der Luftsauerstoff mit allen Teilen der Flüssigkeit, in welcher die Hefevermnehrung stattfindet, in möglichst innige Berührung kommt. Die Gefäße, in welchen die Hefevermehrung erfolgt, sind für diesen Zweck mit zum Teil sehr komplizierten Luftverteilungseinrichtungen versehen, durch die dann die Luft in die gärende Flüssigkeit geblasen wird. Mit den stetig steigenden Forderungen nach höheren Hefeausbeuten hat man, um das Ziel zu erreichen, die Menge der während des Gärens zugeführten Luft stetig vergrößert, indem man der Auffassung gewesen ist, daß die Menge von Sauerstoff (Luft), die zur Durchströmtung durch die gärende Flüssigkeit gebracht wird, einer der wesentlichsten Faktoren für das Erreichen hoher Hefeausbeuten sei.
  • Bei der so durchgeführten Lufthefeerzeugung erreicht man gute Ausbeuten, aber dieses Ergebnis wird auf Kosten der Spiritusausbeute erhalten, indem der während des Gärvorganges entstandene Alkohol ebenso schnell weggeblasen wird, wie @er gebildet wird. Die Wiedergewinnung des Alkohols aus der durchgeblasenen Luft ist Zufolge der großen Verdünnung des in der Luft enthaltenen Alkohols praktisch undurchführbar.
  • Gegenstand der Erfindung ist sein Verfahren, durch das nicht nur eine gute Hefealusbeute, sondern ,auch große Mengen von Alkohol erhalten werden können.
  • Gegenüber bekannten Verfahren zur Herstellung von Hefe zeichnet sich, das Verfahren nach der Erfindung in erster Linie dadurch aus, daß die Flüssigkeit, in welcher die Hefevermehrung stattfindet, unter starker Rührbewegung gehalten wird, die jedoch auf solche Weise erfolgt, daß der bei der Gärung entstandene Alkohol und die gebildete Kohlensäure in der Flüssigkeit zurückgehalten werden.
  • Dieses Umrühren wird dadurch bewirkt, daß die Flüssigkeit oder das. Gas in kräftiger Strömung durch das Gärgefäß und durch die außerhalb desselben liegenden Leitungen geführt wird. Durch Versuche ist festgestellt worden, daß befriedigende Ergebnisse erst dann erzielt werden, wenn die durch den Gärbottich getriebene Menge an Flüssigkeit oder Gas sehr groß ist. Wird die Bewegung im Gärgefäß ausschließlich durch Umlauf von Flüssigkeit bewirkt, dann hat es sich als notwendig erwiesen, einen so kräftigen Strom anzuwenden, daß ein Flüssigkeitsvolumen @entsprechend dem Inhalt des Gärgefäßes im Laufe einer Zeit von höchstens z o Minuten (vorzugsweise 2 Minuten oder weniger) durch die außerhalb des Gärbottichs vorhandenen Leitungen getrieben wird. Wird die Flüssigkeitsbewegung mittels zirkulierender Luft bewirkt, so soll die verwendete LuftcWengie derjenigen entsprechen, die bei neuzeitlichen Lufthefever£ahren benutzt wird. In Fällen, wo -die Flüssigkeit mittels Pumpen oder anderen Einrichtungen durch Kanäle oder Behälter außerhalb des eigentlichen Gärgefäßes getrieben wird, kann das Abführen bzw. Einführen an einer oder mehreren Stellen stattfinden. Ablauf und Zulauf können auch auf verschiedene Weise zueinanderangeordnet werden, beispielsweise so, daß die Flüssigkeitsströmung im wesMtlichen entweder in. waagerechter oder in lotrechter Richtung verläuft. Es ist auch möglich, zwei oder mehrere Umrührungsverfahren kombiniert zu verwenden. Wenn in einer Fabrik mehrere Gärgefäße gleichzeitig im Betrieb sind, kann die Flüssigkeit der Reihe nach durch zwei oder mehrere dieser Gefäße hindurchgeleitet werden, und zwar mit oder ohne gleichzeitige Umrührung auf andere Weise.
  • In Fabriken, die für Betrieb nach dem Lufthefeverfahren eingerichtet sind, kann die vorhandene Lufteinblasevorrichtung mit Vorteil zur Umrührung der Flüssigkeit verwendet werden, indem die Gärgefäße mit dichtschließenden Deckeln versehen werden und Luft, Kohlensäure oder ein anderes Gas. durch die Blaseeinrichtungen zirkulieren gelassen wird. Wenn auf diese Weise gearbeitet wird, sättigt sich das Gas allmählich mit Alkoholdampf, welcher stets wieder ins Gärgefäß zurückgeführt wird, so daß der beim Gären gebildete Alkohol in der Flüssigkeit verbleiben wird. Der Alkohol kann in üblicher Weise aus der Flüssigkeit genonunen werden. Die Gärung findet also bei diesem Verfahren in einer an Alkohol und Kohlensäure reichen Flüssigkeit statt.
  • Die Hefegewinnung unter Verwendung des vorstehend beschriebenen Verfahrens kann übrigens in den Eülzelheiten auf die gleiche oder .ähnliche Weise wie bei bekannten Verfahren eingerichtet ,werden. Als zuckerhaltiges Rohmaterial für die Durchführung des beschriebenen Verfahrens können alle diejenigen Materialien benutzt werden, die sonst für die Hefegewinnung nach gebräuchlichen Verfahren verwendbar sind (z. B. Melasse, verzuckerte Kartoffeln und andere Wurzelknollen, verzuckertes Holz, Meeresalgen, Flechten u. a,.).
  • Es ist schon früher vorgeschlagen worden, in Gärverfahren mit umlaufender Würze .zu arbeiten. Ein Verfahren dieser Art ist in der deutschen Patentschrift 27125o beschrieben worden. Bei diesem bekannten Verfahren -wird die umlaufende Flüssigkeit außerhalb des Gärbottichs mit Luft gemischt und hierdurch in Form eines Schaumes überführt, welcher alsdann mittels eines am Boden des Gärbottichs angeordneten Verteilers in die zü. lüftende Würze' eingeleitet wird. Es wird dabei in offenen Gefäßen gearbeitet, so- daß die eingeführte Luft mit dem während des Rufsteigens durch die Würze mitgerissenen Alkoholdampf entweichen wird. Der so entweichende Alkohol geht somit verloren. Es liegt ,auf der Hand, daß bei einer derartigen Arbeitsweise die Schaumbildung (und demzufolge auch der Verbrauch an Gärfett) im Gärbottich sehr groß wird, so daß es praktisch ,ausgeschlossen ist, mitbiesondersstarkem Flüssigkeitsumlauf zu arbeiten. Aus dem gleichen Grunde ist auch bei einem Verfahren dieser Art ausgeschlossen, mit großen Luftmengen zu arbeiten. Soweit bekannt, hat das Verfahren des Patents 271 250 auch keinen Eingang in die Praxis gefunden.
  • Im Gegensatz zu diesem bekannten Verfahren handelt es sich nach vorliegender Erfindung dartun, eine kräftige Strömung der umlaufenden Flüssigkeit mit möglichst geringer Schaumbildung aufrechtzuerhalten, und es kann deshalb von der Einführung wesentlicher Mengen von Luft in die umlaufende Flüssigkeit keine Rede sein.
  • Es hat sich im praktischen Betrieb gezeigt, daß die Schaumbildung bei der Durchführung des 'vorliegenden Verfahrens geringer, zumindestens nicht größer ist als bei- dem bisher üblichen Lufthefeverfahren. Der - Verbrauch an Gärfett ist deshalb nicht groß, selbst wenn der Flüssigkeitsumlauf sehr kräftig ist.
  • Wie schon oben erwähnt, steigen die Ausbeuten ;an Hefe und Alkohol mit wachsender Geschwindigkeit des Flüssigkeitsumlaufes. Als Beispiel seien die nachstehenden Zahlen dreier Vergleichsversuche erwähnt, bei welchen mit verschiedenen Umlaufgeschwindigkeiten gearbeitet wurde.
  • Die Umlaufgeschwindigkeit war im ersten Versuch (I) so groß, daß iin Laufe von 15 .Minuten der ganze Inhalt des Gärbottichs durch eine außerhalb des Bottichs befindliche Leitung getrieben wurde. Im zweiten Versuch (Il) waren für dielen einmaligen Umlauf 9o Sekunden und im dritten Versuch (III) 36 Sekunden nötig.
  • Die Ausbeuten waren -wie folgt:
    Umlauf Hefe Alkohol
    I 15 Minuten, 200/0, 28%,
    II 9o Sekunden, 33,50/0, 21,50/0,
    111 36 - 5"50/0, I9%.
    Die Zeichnungen stellen beispielsweise zwei verschiedene Vorrichtungen dar, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet sind. Fig. i zeigt einen Schnitt durch eine Vorrichtung, in der umlaufende Würze verwendet wird, um die Gärung zu bewirken. Fig. 2 zeigt im Schnitt eine Vorrichtung, in der Gas durch das Gärgefäß in Umlauf gesetzt wird.
  • In Fig. i bedeuten: 2 und 5 Zentrifugalpumpen, 6 und 3 Röhren, durch die Flüssigkeit vom Gefäß i zu den Pumpen gesaugt wird, q. und 7 Röhren, durch die. die Würze von den Pumpen in das Gärgefäß zurückgedrückt wird. Vom Boden des Gefäßes i bis zu dessen halbier Höhe reicht eine Scheidewand B.
  • In Fig. 2 bedeuten: i das Gärgefäß, 12 eine Luftverteilungsv orrichtung in der Nähe des Gärgefäßbodens, 13 eine Luftpumpe und 14 ein Rohr für die Luftzirkulation.
  • Beispiel i Die Gärung soll beispielsweise in dem in Fig. i veranschaulichten Gärgefäß vorgenommen werden. i oo kg Melasse werden in üblicher Weise gereinigt. Die klare Lösung mit einer Konzentration von etwa i S' Balling wird in einen Vorratsbehälter eingeführt.
  • In die Umlaufleitungen 3 und 6 des Gärgefäßes 1 sind kräftige Zentrifugalpumpen 2 und 5 eingebaut, die eine Gesamtkapazität von Zoo 1/Min. aufweisen. Die Pumpe 2 hält die Flüssigkeit in Umlauf vom Boden des Gefäßes zurück zu :einer anderen Stelle am Gefäßboden, während die Piunpen 5 in der gleichen Zeit die Flüssigkeit vom Boden des. Gefäßes bis nahe unterhalb des Flüssigkeitsspiegels treibt. In das Gärgefäß i wird Wasser und so viel gereinigte Melasselösung vom Vorratsbehälter eingeführt, daß das Gefäß i ungefähr 1550 1 Flüssigkeit von 1,3° Balling enthält.
  • In den Vorratsbehälter, der den Rest der gereinigten Melasselösun,g enthält, wird so viel Wasser eingebracht, daß die Gesamtmenge .an Flüssigkeit iooo 1 beträgt.
  • Die Würze im Gärkessel wird mit Stellhefe versetzt und hierauf die Gärung bei der üblichen Temperatur (etwa 30° C) bewirkt. Würze aus dem Vorratsbehälter wird stetig in das Gärgefäß i 'eingeführt, und die notwendigen Nährsalze werden periodisch während des Gärprozesses zugegeben. Die Bewegung der Hefezellen in der Flüssigkeit erfolgt mittels der durch die Pumpen in Umlauf versetzten Würze.
  • Der Gärprozeß ist nach etwa 13 Stunden beendet. Die Hefe wird dann von der Flüssigkeit abgetrennt und, wie dies bei der Hefegewinnung üblich ist, ,auf an sich bekannte Art weiterbehandelt. Die ialkoholische Flüssigkeit wird hierauf einer Destillation unterworfen, um den darin enthaltenen Alkohol zu g e"vimlen.
  • Die Ausbeute an Hefe ist gut; gleichzeitig erhält man eine Alkoholausbeute, welche nahezu gleich hoch ist wie die bei den gewöhnlichen Alkoholfabrikationsverfahren, bei deren keine Hefe erzeugt wird.
  • Die Qualität der anfallenden Hefe ist völlig gleichwertig mit der, die nach dem üblichen Hefeverfahren gewonnen worden ist, und zwar sowohl in bezug auf Backfähigkeit und Aroma als auch auf Haltbarkeit.
  • Beispiel 2 - Der Gärprozeß wird auf ungefähr die gleiche Art durchgeführt, wie in Beispiel i beschrieben, nur mit dem Unterschied, daß die Bewegung der Würze durch umlaufende Luft hervorgerufen wird, welche sich nach und nach mit Kohlendioxyd anreichert. Die verwendete Vorrichtung entspricht der, die in Fig. 2 beschrieben ist.
  • Die vom oberen Teil des Gärkessels i abgezogene Luft wird in den unteren Teil des Kessels eingeführt, und zwar ohne daß sie einer reinigenden Behandlung unterworfen wurde. Die Geschwindigkeit des Luftflusses entspricht zumindest 25 ms Luft in der Stunde auf i m3 Würze im Gärgefäß.
  • Dieses Verfahren liefert gleich gute Ergebnisse wie Beispiel i.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zum Gewinnen von Hefe unter Umrühren der gärenden Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß das Umrühren in Gegenwart des beim Gären gebildeten Alkohols und der entstehenden Kohlensäure in an sich bekannten geschlossenen Gefäßen stattfindet, und zwar entweder mittels eines zirkulierenden Gasstromes, dessen Menge in der Zeiteinheit der beim Lufthefeverfahren üblichen entspricht, oder auch mittels strömender Würze, welche durch eine außerhalb des Gärbottichs befindliche Leitung in Umlauf gehalten wird mit einer Geschwindigkeit, die genügt, um den ganzen Inhalt des Gärbottichs im Laufe von etwa io Minuten z. B. durch Zentrifugalpumpen an sich bekannter Bauart durch die genannte Leitung zu treiben.
DE1930621566D 1930-02-20 1930-05-04 Verfahren zum Gewinnen von Hefe unter Umruehren der gaerenden Fluessigkeit Expired DE621566C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE748531C (de) * 1940-03-28 1944-11-03 Vergaerung zuckerarmer Fluessigkeiten auf Alkohol
DE752635C (de) * 1941-01-09 1953-02-23 Eugen Stich Verfahren zur Belueftung hefehaltiger Maischen
DE939023C (de) * 1950-03-07 1957-02-14 Eugen Stich Verfahren und Einrichtung zur kontinuierlichen Hefe- und Alkoholgewinnung

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE752635C (de) * 1941-01-09 1953-02-23 Eugen Stich Verfahren zur Belueftung hefehaltiger Maischen
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