DE61328C - Verfahren zur Erzeugung von Prefs. hefe aus Würze unter Anwendung von Lüftung - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von Prefs. hefe aus Würze unter Anwendung von LüftungInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Man stellt eine Maische her, welche die zur Bildung vonPrefshefevortheilhafteste Zusammensetzung
von Zucker und prote'inhaltigen Stoffen enthält. Von dieser verzuckerten Maische werden
die festen Bestandteile mittels Filtration oder durch Centrifugiren entfernt, worauf die
so gewonnene klare Würze in einem Bottich mit reiner Hefeaussaat in Gährung gesetzt und
in folgender Weise während der Gährung durch Berieselung mit dem Sauerstoff der Luft
in Berührung gebracht wird.
Oberhalb des eigentlichen Gährbottichs a befindet sich in geeigneter Höhe ein zweiter
Bottich b angeordnet, welcher einen mit kleinen Löchern versehenen Siebboden besitzt. Der
untere Gährbottich α ist mit einem Rührer versehen und aus diesem Bottich saugt eine
Pumpe c die Maische durch das Rohr d fortwährend
an und drückt sie in den Bottich br aus welchem die Maische, durch den Siebboden
hindurch in den Bottich α rieselnd, zurückfällt.
Bei diesem Zurückfallen kommt die Maische mit reiner und gehörig temperirter Luft in
Berührung. Der Raum, in welchem diese Behandlung der Maische vor sich geht, mufs
natürlich immer mit gehörig temperirter, vorgewärmter Luft ventilirt werden. Es ist selbstverständlich,
dafs auch dafür gesorgt werden mufs, dafs die gährende Maische während ihrer durch das continuirliche Pumpen bewirkten
Circulation auf einer genügenden Temperatur erhalten bleibe, was entweder durch einen mit
Schlangenröhren versehenen eingeschalteten Temperirbottich e oder aber dadurch erreicht
werden kann, dafs das Rohr d mit einem zweiten Rohr f umgeben und durch dieses
Umhüllungsrohr je nach Bedarf mehr oder minder warmes Wasser hindurchgelassen wird.
Mit diesem Rieselverfahren kann einerseits die zum Eindrücken von Luft erforderliche
kostspielige Einrichtung in manchen Fällen vermieden werden, andererseits ist der Erfolg
beim Sättigen der Maische mit dem Sauerstoff der Luft besser gesichert, weil ein entsprechend
grofser Raum immer leichter mit temperirter reiner Luft, eventuell mit künstlich erzeugtem
Sauerstoff zu versehen ist, als beim directen Eindrücken der Luft in den Gährbottich. Das
Verfahren hat aber auch den Vortheil, dafs das Schäumen der Maische, welches durch das Eindrücken
der Luft nothwendig entsteht, vermieden ist, und dafs ferner verhütet wird, dafs
das ungleichmäfsige Eindringen der Luft in den Gährbottich die Spiritusquantität verringert.
Erwähnt mufs noch werden, dafs die beim Rieselverfahren sich bildende Kohlensäure leichter
zu entfernen ist, da diese sich zufolge ihres Gewichtes auf die Maischsäule niedersenkt und
durch die herabrieselnde Flüssigkeit verdrängt wird. Weiter sei bemerkt, dafs beim Rieselverfahren
die ganze Maischflüssigkeit mit dem Sauerstoff der Luft vollkommen und
sicher in Berührung gebracht wird, während beim Lufteindrückungsverfahren die Luft durch
eine höhere Maischsäule hur mittels kostspieliger maschineller Vorrichtungen durchgedrückt
werden kann. Endlich soll nicht unerwähnt bleiben, dafs infolge des Rieselverfahrens
die Hefebestandtheile ein gröfseres
specifisches Gewicht erhalten. Nach Versuchen setzt sich auch die Hefe viel rascher ab, als
bei irgend einem anderen Verfahren.
Nichtsdestoweniger können Fälle eintreten, wo es erwünscht ist, das Lufteindrückungsverfahren
mit dem Rieselverfahren vereinigt anzuwenden und haben Versuche auch nach dieser Richtung hin Erfolge ergeben.
Nach beendetem Gährungsprocefs wird die Flüssigkeit in flache Gefäfse abgeleitet, in denen
sich nach kurzer Zeit schon die Hefe absetzt. Wenn Raummangel vorhanden ist, kann die
Ausscheidung auch mittels Centrifugen bewerkstelligt werden. Sodann entfernt man die
über der Hefe befindliche Flüssigkeit und läfst aus derselben den Spiritus verdunsten, während
die Hefe ausgewaschen und ausgepreist wird.
Mit diesem Verfahren wird je nach Verschiedenheit der Stoffe eine 25 bis 40 procentige,
treibfähige und aufserordentlich dauerhafte Hefe- und 12 bis 24 pCt. reiner Spiritus
aus je 100 kg des aufgearbeiteten Materials gewonnen.
Die Vortheile dieses Verfahrens sind die Gewinnung einer aufserordentlich grofsen Menge
von Hefe und Spiritus und die Vermeidung kostspieliger Compressoren und Gebläse, welche
grofse Dampf kraft beanspruchen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Verfahren z.ur Erzeugung von Prefshefe aus Würze, darin bestehend, dafs die mit Hefe angestellte Würze während des Hefewachsthums bezw. der Gährung aus dem Gährbottich in ein mit Siebboden versehenes Gefäfs befördert wird, aus welchem sie in feiner Vertheilung durch die umgebende Luft in den Gährbottich zurückfällt: und dadurch gelüftet wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE61328C true DE61328C (de) |
Family
ID=335395
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT61328D Active DE61328C (de) | Verfahren zur Erzeugung von Prefs. hefe aus Würze unter Anwendung von Lüftung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE61328C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE752635C (de) * | 1941-01-09 | 1953-02-23 | Eugen Stich | Verfahren zur Belueftung hefehaltiger Maischen |
DE1225583B (de) * | 1954-11-16 | 1966-09-29 | Raymond Felix Simonin | Vorrichtung zum Belueften vergaerbarer Fluessigkeiten bei der Essigherstellung |
-
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- DE DENDAT61328D patent/DE61328C/de active Active
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---|---|---|---|---|
DE752635C (de) * | 1941-01-09 | 1953-02-23 | Eugen Stich | Verfahren zur Belueftung hefehaltiger Maischen |
DE1225583B (de) * | 1954-11-16 | 1966-09-29 | Raymond Felix Simonin | Vorrichtung zum Belueften vergaerbarer Fluessigkeiten bei der Essigherstellung |
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