AT90031B - Verfahren zur Herstellung von Spiritus aus Getreide unter Anwendung zuckerbildender Pilze. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Spiritus aus Getreide unter Anwendung zuckerbildender Pilze.

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  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 
 EMI1.1 
 



   Die   Erfindung'bezieht sich   auf jene Verfahren zur Herstellung von Spiritus aus Getreide, bei   welcher,   die   Verzuckerung     des stärkehaltigen Materials durch Schimmelpilze bewirkt wird.   



   Die beanspruchte Arbeitsweise sieht insbesondere   die Anwendung des Mucor-Boulard   (siehe
Patentschrift Nr. 82167) sowie ähnlich wirkender Pilze vor und wird dabei von Anfang an im offenen
Bottich gearbeitet. 



   Der zur Verzuckerung der Maische bestimmte Pilz, z. B. Mucor-Boulard Nr. 5, wird zunächst nach Art der Kunsthefe in Brennereien und Hefefabriken in einem besonderen   Bottiche vermehrt.   dessen Inhalt etwa   gleich 1/oder 1n. des Inhaltes   des grossen Arbeitsbottiches ist. Zu diesem Zwecke wird ein kleiner Teil des Getreides (Reis. Manihot, Kaoliang u.   dgl.)   in einem geeigneten Apparat gekocht, die erhaltene Maische in den kleinen Bottich eingeleitet und auf   430 C. gekühlt und   dann mit dem Mucor angestellt. Nach einer gewissen. Anzahl von Stunden ist die Entwicklung der Pilzfäden vollendet. 



   Anderseits kocht man in demselben Apparat diejenige Menge an Getreidekörnern, die nötig ist. um den grossen Girbottieh mit   Maisehe anzufüllen,   der offen oder geschlossen und aus Eisen oder Holz sein kann, ohne dass es aber dabei nötig ist, ihn in irgendeiner Weise zu sterilisieren. 



   Der Hauptbottich ist mit KÜhlschlangen und am Ende mit Lufteinlass versehen ; die Luft wird in keiner Weise sterilisiert. Ist die Temperatur auf 40 bis   43    C. herabgegangen, so wird der in dem kleinen geschlossenen   Gärbottich gezüchtete Mucor   auf den Inhalt   des grossen Bottichs aufgebracht,   so dass unter diesen Verhältnissen der Mucor den grossen Bottich in wenig Stunden ausfüllt und die   Zuckerbildung   beginnt. 



   Gleichzeitig mit dem Einbringen des Sprosspilzes in   den grossen Bottich   wird in letzterem der Inhalt eines mit leiner Hefe   gefüllten Behälters eingeschüttet.   Die   Verdickung der Maische muss   derart berechnet sein, dass die   Alkoholgärung   in dem Augenblick beginnt, in dem die Zuckerbildung der Stärke fast beendet ist.

   Wird beispielsweise Reis von   18  o Eindiekung   verwendet, so ist die Zuckerbildung der Maische nahezu nach Verlauf von 24 Stunden beendet und der Gehalt an Glukose beträgt dann 90 g auf   l .   Ist die Hefe eingebracht, so ist nach Verlauf von 24 Stunden die Gärung eine sehr lebhafte ; 48 Stunden nach dem Aufbringen der Schimmelpilze ist die gesamte Arbeit vollendet, d. h. im Bottich findet sich   weder Stärke noch Glukose   vor. 



   Diese Arbeitsweise weist   gegenüber den früher verwendeten Arbeitswelsen folgende Unter-   schiede auf :
1. Was die Arbeit durch die Sprosspilze anbetrifft, so hat   man   bis jetzt zur Besprengung des Inhaltes offener Bottiche   Gärungsstoffe   noch nie verwendet. Bei den früheren Verfahren verwendete man wohl Gärungsstoffbottiche, aber nur um Zeit zu gewinnen, und diese Gärungsstoffbottiche dienten zum Besprengen des Inhalts grösserer geschlossener Bottich, in denen man Sprosspilz-und Hefekulturen so rein wie möglich unterhielt. Für vorliegendes Verfahren hingegen beansprucht der Erfinder die Verwendung der Spross-und Hefepilze unter vollständig neuen Bedingungen. welche bis jetzt gewerblich noch nie ausgeführt worden sind. 



   Bei dem Verfahren kommen die schädlichen Fermente beständig zur Wirkung. Das Milchi'erment. das im Amylprozess die Arbeit in geschlossenen Behältern vollständig zum Stillstand brachte, ist   immer   und in absolut sicherer Weise bei der Arbeit in offenen Bottichen vorhanden, wie sie nunmehr beansprucht 

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 pilze in offenen   Bottichen   oder sogar in Tonbehältern, die erzielten   Ergebnisse. sind aber sehr mittel-   mässig. weil mehrere Arten von Sprosspilzen und zahlreiche Arten von Hefepilzen zusammen und zufällig zur Wirkung gelangen (also nicht der Reihe nach) und diese Arten   nicht herausgesucht sind.   
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 Luft. die. wie die   Milch-.

   Butter-und Essigfermente,   die Maische verunreinigen können. sich in dieser   Maische   auf Kosten der Stärke entwickeln. woraus sich die geringe Ausbeute erklärt, die unter diesen Bedingungen erzielt wird. 



   3. Die eine der Grundlagen des neuen Verfahrens ist ausserdem, was vorher angeführt wurde. ein bakteriologisches Prinzip, das bis heute gewerblich noch nicht in Anwendung gekommen ist und in folgendem besteht :
Für die zu verarbeitenden stärkehaltigen Massen (Mais, Reis, Manihot, Reisbruch, Kartoffeln u. dgl.)   muss   die Eindickung so berechnet sein, dass die gesamte   Behandlung in den grossen Bottichen, d. h. die     Zuckerbildung und die Alkoholgärung. etwa in 42 Stunden na@h dem Aufbringen der Sprosspilzbefe   beendigt ist. 
 EMI2.3 
 entwickeln, um ein die   Wirkung   der Sprosspilze oder der   kräftigen und ausgewählten Hefearten beein-     trärhtigendes   Mittel zu schaffen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : EMI2.4 dadurch gekennzeichnet, dass nach Art der Kunsthefe in den Brennereien und Hefefabriken zunächst ein kleinerer Teil der Maische mit zuckerbildenden Pilzen in einem besonderen Bottich angestellt. dessen Inhalt nach genügender Entwicklung auf den vorzugsweise offenen Hauptbottich gebracht wird. welcher gleichzeitig bei beginnender Zuekerbildung mit Hefe beschickt wird.
AT90031D 1918-08-07 1918-08-07 Verfahren zur Herstellung von Spiritus aus Getreide unter Anwendung zuckerbildender Pilze. AT90031B (de)

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