Verfahren zur Erzeugung von Mikroorganismen sowie Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens. Bei den zur Erzeugung von Mikro organismen dienenden Verfahren, bei denen gegebenenfalls gleichzeitig auch Gärungs erzeugnisse gebildet werden können, ist die Bildung des Schaumes in den gärenden Flüssigkeiten für dien praktischen Betrieb sehr störend. Man sucht daher entweder die Schaumbildung durch Zugabe von sogenann ten Gärfetten zu bekämpfen oder schafft einen entsprechenden Steigraume für den sich bildenden Schaum oder man verbindet diese beiden Massnahmen miteinander. Die im praktischen Betrieb oft schwankende Neigung zur Schaumbildung macht jedoch eine stän dige Überwachung der erwähnten Mass nahmen erforderlich und führt zu einer meist reichlichen Verwendung von Gärfett.
Ferner hat man auch schon Vorrichtungen zur mechanischen Sehaumzerstörung in Vorschlag gebracht, ohne dass solche jedoch in die Praxis gefunden haben, da sie an die wechselnde Neigung der Gärflüssigkeiten zur Schaumbildung nicht genügend anpas sungsfähig und oft derart schwer zu reinigen waren, dass die Bieldung von Infektions herden häufig nicht vermieden werden konnte.
Des weiteren hat man auch schon vorge schlagen, die Gewinnung von Hefe unter Be lüftung und gleichzeitiger Kreislaufführung der die Hefe enthaftenden Gärflüssigkeit in der Weise vorzunehmen, dass die Gärflüssig- keit durch senkrechte Scheidewände in zwei oder mehr Zonen geteilt und nur ein Teil dieser Zonen belüftet wird, und dass in dem o hervorgerufenen Kreislauf die Hefennähr- stdffe allmählich an einer oder mehreren Stellen zweckmässig in die ungelüftete Zone zugeführt und gleichmässig verteilt werden.
Ein solches Vorgehen arbeitet jedoch in keiner Weise der Schaumbildung entgegen, da hier bei die in kommunizierende Gefässteile über fliessenden Anteile stets wieder in den glei chen Behälter zurückbelangen.
Sinngemäss dhs Gleiche gilt auch für einen weiteren bekannten Vorschlug, mit meh reren hintereinander geschalteten Gärgefässen zu arbeiten und dabei die Flüssigkeit aus einem Gefäss durch belüftete Steigrohre vom Boden des Gefässes abzusaugen und in das folgende Gefäss zu pumpen, da auch in solchem Falle die ausserhalb des Steigrohres stehende Flüssigkeit und auch die auf der selben ruhende Schaumdecke in dem Gefäss verbleibt und nicht etwa zum folgenden Ge fäss übertritt.
Im Gegensatz hierzu wird erfindungs gemäss die Erzeugung von Mikroorganismen durch Gärung bei zu einem Gärraum zulau fender Gärflüssigkeit und gegebenenfalls gleichzeitiger Kreislaufführung der Gär- flüssigkeit unter Beseitigung der durch die Schaumbildung bedingten Schwierigkeit in der Weise durchgeführt, dass dass Volumen der schaumhaltigen Flüssigkeit durch freien Überkauf konstantgehalten wird, wonach man den Überlauf ausserhalb des Gärraumes weiter behandelt.
Dieq kann beispielsweise so geschehen, dass der durch die Gärung oder durch die Belüftung entstehende Schaum bezw. die schaumhaltige Flüssigkeit oder Teile derselben zum Überlaufen in einen nach- gesehalteten Gärraum gebracht werden, in welchem der Prozess fortgesetzt oder nach dessen Beendigung der Schaum zerstört wird, wobei der nachgeschaltete Gärraum ein Gefäss für sich oder eine Abteilung eines unterteilten Gärraumes sein kann.
Im Sinne der Erfindung wird also die Füllung der Gärräume von der Neigung der Gärflüssigkeit zur Schaumbildung abhängig gemacht, indem von dem sich bildenden Schaum bezw. der schaumhaltigen Flüssig keit so viel über einen Überlauf, z. B. die Wand des Gärraumes bezw. über ein Wehr oder eine Überlauföffnung fliesst, bis sieh der für den jeweils herrschenden Zustand des Schäumens notwendige Steigraum durch Ver- minderung der im Gärraum anwesenden Menge von Gärflüssigkeit gebildet hat.
Besonde,rg vorteilhaft wirkt sieh das Vor gehen gemäss der Erfindung bei einem Arbei ten unter kontinuzerlEchem Zulauf und konti-
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nitierliclL@m <SEP> Ablauf <SEP> der <SEP> CTärfliissigkeit <SEP> aus,
<tb> indem <SEP> die <SEP> überlaufende <SEP> Gärflü,
asibkeit <SEP> aus
<tb> dem <SEP> naeho-eschalteten <SEP> Gärraum <SEP> zum <SEP> tber fl@iessen <SEP> in <SEP> einen <SEP> oder <SEP> mehrere <SEP> weitere <SEP> na.ch eschal'tete <SEP> Gärräume <SEP> gebracht <SEP> und <SEP> in <SEP> diesen
<tb> der <SEP> Prozess <SEP> fortgesetzt <SEP> oder <SEP> noch <SEP> vorhandener
<tb> Schaum <SEP> zerstört <SEP> wird.
<tb> Bei <SEP> einem <SEP> Arbeiten <SEP> mit <SEP> Einzelführunären
<tb> der <SEP> Gärun:
b <SEP> arbeitet <SEP> man <SEP> anderseits <SEP> mit <SEP> be sonderen <SEP> Vorteilen <SEP> derart, <SEP> dass <SEP> man <SEP> mehrere
<tb> Einzelführungen <SEP> zu <SEP> einem <SEP> Kreissystem <SEP> zu sammensch <SEP> altet <SEP> und <SEP> innerhalb <SEP> desselben <SEP> die
<tb> überlaufende <SEP> Flüssibkeit <SEP> mit <SEP> den <SEP> darin <SEP> be findlichen <SEP> Mikroorganismen <SEP> zum <SEP> Anstellen
<tb> des <SEP> biologischen <SEP> Prozesses <SEP> in <SEP> dem <SEP> jeweils
<tb> nachgeordneten <SEP> Gärraum <SEP> dienen <SEP> lässt.
<tb> Für <SEP> die <SEP> Belüftung <SEP> der <SEP> Gärflüssigkeit <SEP> be nutzt <SEP> man <SEP> insbesondere <SEP> bei <SEP> vollkontinuierli che#m <SEP> Betrieb <SEP> vorteilhaft <SEP> ausserhalb <SEP> der
<tb> eigentlichün <SEP> Gärräume <SEP> angeordnete <SEP> Umwä.lz rohxe, <SEP> welchen <SEP> :
die <SEP> Gärflitssikeit <SEP> aus <SEP> dem
<tb> Unterteil <SEP> der <SEP> Gärräume <SEP> zufliesst. <SEP> um <SEP> nach <SEP> er folgter <SEP> Belüftung <SEP> oben <SEP> in <SEP> die <SEP> Gärräume <SEP> zu rüek-efü.hrt <SEP> zu, <SEP> werden. <SEP> Diese <SEP> Beliiftun.gs umwäl@zrohre <SEP> bewirken <SEP> eine <SEP> Kneisla.uffith@riinb
<tb> der <SEP> Gärflüssigkeit <SEP> in <SEP> den <SEP> Gärräumen <SEP> und <SEP> ge ,stat:ten, <SEP> wenn <SEP> sie <SEP> von <SEP> den <SEP> Gärgefässen <SEP> durch
<tb> Absperrorgane <SEP> abgetrennt <SEP> werden <SEP> können,
<tb> einen <SEP> vollkontinuierlichen <SEP> Betrieb <SEP> von <SEP> be@ie lig <SEP> langer <SEP> Dauer, <SEP> da <SEP> einzelne <SEP> BelÜftungs umwälzrohre <SEP> dann <SEP> während <SEP> des <SEP> Betriebes, <SEP> :das
<tb> heisst <SEP> während <SEP> des:
<SEP> Arbeitens <SEP> der <SEP> andern <SEP> Um wäl'zro,hre, <SEP> von <SEP> den <SEP> Gärräumen <SEP> abgeschaltet
<tb> werden <SEP> können, <SEP> um <SEP> die <SEP> Belüftungseinriehtun gen <SEP> der <SEP> in <SEP> Abständen <SEP> nohvendigen <SEP> Reinigung
<tb> zu <SEP> unterziehen <SEP> bezw. <SEP> die <SEP> @us:wechslung <SEP> gegen
<tb> gereinigte <SEP> Belüftungskö <SEP> rper <SEP> vorzunehmen.
<tb> If:
citer <SEP> wurde <SEP> gefunden, <SEP> dass <SEP> man <SEP> im
<tb> Rahmen <SEP> dieses <SEP> Verfahrens <SEP> die <SEP> Befüllung <SEP> der
<tb> Gärräume <SEP> erhöhen <SEP> kann, <SEP> \nenn <SEP> in <SEP> die <SEP> Gär räume, <SEP> aus <SEP> welchen <SEP> der <SEP> Überlauf <SEP> erfolgt, <SEP> ein
<tb> Teil <SEP> oder <SEP> die <SEP> Gesamtmen27e <SEP> des <SEP> Überl'aufe@
<tb> zurückgepumpt <SEP> wird, <SEP> da <SEP> auf <SEP> solche <SEP> Weise <SEP> der
<tb> verdrängte <SEP> Schaum <SEP> weitgehend <SEP> durch <SEP> Fliis si;gkext <SEP> ersetzt <SEP> und <SEP> damit <SEP> die <SEP> Gefässfüllung
<tb> wesentlich <SEP> erhöht <SEP> wird.
<tb> Es <SEP> ist <SEP> zweckmässig, <SEP> in <SEP> jeden <SEP> Gärraum
<tb> Flüssigkeit, <SEP> die <SEP> aus <SEP> demselben <SEP> übergelaufen vor, zurückzupumpen.
Durch das Rüok- pumpen von Gärflüssigkeit, die bereits stärker verbraueht ist, wird ausserdem in einer vor teilhaften Art die Nährstoffkonzentration herabgesetzt.
Zur Zerstörung bezw. zur Verhinderung der Bildung stehender Schaumdecken von zum Schäumen neigenden gärenden Flüssig- Leiten hat man schon vorgeschlagen, den Schaum dadurch zu beseitigen, dass man mit tels eines in schnellen Umlauf versetzten, in die Flüssigkeit tauchenden Rohres mit ab zweigenden Kanälen Flüssigkeit aus dem Gärbottich aufwärts befördert und in Form einer scheiben- oder schleierartigen Schicht oberhalb der schaumabsondemden Würze oberfläche verteilt. Durch ein solches Vor gehen wird zwar eine Verdünnung der Flüs sigkeit vermieden, doch ist die Wirkung derart feinverteilter Flüssigkeitsschleler viel zu gering, als dass mann von einer Zerstörung oder gar Beseitigung des Schaumes und seiner Verhinderung seiner Bildung sprechen könnte.
Dies gilt auch für ähnliche Vorschläge, unter halb der Schaumdecke bezw. des Flüssigkeits spiegels aus dem gleichen Gefäss entnommene Flüssigkeit in Form eines Schauers oder feiner, z. B. durch Düsenköpfe, Siebböden oder dergleichen erzielten Besprühungen von obenher der Flüssigkeitsoberfläche oder Schaumdecke zuzuführen.
Bei einer zweckmässigen beispielsweisen Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens, bei der eine Kreislaufführung und Rückführung der Gärflüssigkeit erfolgt, arbeitet mann zwar auch mit unterhalb der Schaumdecke bezw. des Flüssigkeitsspiegels aus dem gleichen Gefäss entnommener Flüs sigkeit und führt diese von obenher der Flüs sigkeitsoberfläche oder Schaumdecke zu, er reicht aber im Gegensatz zu den vorerwähn ten Vorschlägen eine einwandfreie Zerstörung stehender Schaumdecken bezw. Verhinderung der Bildung solcher, und zwar dadurch, dass man die Flüssigkeit in mindestens einem starken, geschlossenen, gegebenenfalls wan dernden Strom auf die Schaumfläche bezw. auf den Flüssigkeitsspiegel aufprallen lässt.
Geht man in dieser Weise vor, so mischt sich nämlich die entnommene und wieder zuge führte Flüssigkeit leiht mit dem Schaum und führt diesen dabei aus einem festen Schaum mit geringem Flüssigkeitsgehalt in einen keieht beweglichen Schaum von hohem Flüssigkeitsgehalt über und verwandelt bei genügender Stärke und Geschlossenheit der aufprallenden Strahlen und damit genügend intensiver Umwälzung der Flüssigkeit sogar die gesamte Gefässfüllung in ein homogenes oder annähernd homogenes Schaumflüssig keitsgemisch von grosser Beweglichkeit, das wie eine Flüssigkeit fliesst, wobei ein Über schuss an Gasblasen leicht ausgebunden wird, so dass der Gasgehalt stets so gehalten werden kann, däss die grosse Beweglichkeit erhalten bleibt.
Das vorliegende Verfahren besitzt, wie sich zeigte, beispielsweise selbst bei Vorhan densein sehr grosser Mengen von Hefeoder dergleichen in den schäumenden Flüssigkei ten, eine ausgezeichnete Wirkung.
Überraschenderweise hat sich weiter ge zeigt, dass man im Rahmen des erfindungs gemässen Verfahrens gewünschtenfalls die Flüssigkeit sogar mit dem sonst für die Erzeu gung von Schaum angewandten Mittel, nämlich feinverteilter Luft, fördern kann und so die beispielsweise bei der Züchtung von Mikro- organisrmen notwendige Luftzufuhr mit der Verhinderung der Bildung stehender Schaum decken verbinden kann. So kann z.
B. die Flüssigkeit mit Hilfe von Luft oder andern Gasen aus dem Gärraum nach dem bekannten Prinzip der Mammutpumpe auf die Schaum decke oder auf den Flüssigkeitsspiegel des gleichen oder eines vorgeschalteten Gär- raumes .gefördert werden, vorzugsweise derart, dass die Luft oder das andere Gas in feinverteiltem Zustand dem: Fussstück der Mammu@puimpe zwg.eführt wird.
Im Rahm des vorliegenden Verfahrens hat sich auch sonst die Verwendung besonderer Verteilungsvorrichtungen zum Bestreichen grösserer Oberflä.ohen als vorteilhaft erwiesen.
Es hat sich ferner gezeigt, d'ass clie vor- erwähnte Ausführungsform des Verfahrens, welche mit wandernden Strahlen der genann ten Art arbeitet, insbesondere dann von Vor teil ist, wenn bereits vorhandene, stehende Schaumdecken, welche über aus der Flüssig keit aufsteigenden Gasbläsen liegen, schnell zerstört werden sollen. Für die wandernde Verteilung von besonders dicken Strahlen der zurückgeführten Flüssigkeit auf grössere Oberflächen haben sich Verteiler nach Art des bekannten Segnerschen Wasserrades als besonders geeignet erwiesen.
Die starken, auf die Flüssigkeitsoberfläche gerichteten Strah len treffen dabei immer andere Stellen der Schaumdecke.
Die Umpumprohre und die Rückpum rohre können auch in Verbindung mit belie bigen Pumpen anderer Art als Mammut pumpen, z. B. Zentrifugalpumpen, Injektoren usw. angewendet werden.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens einen Gär- raum mit freiem Überlauf in einen Weiter behandlungeraum aufweist.
In den Fig. 1 und 2 der anliegenden Zeichnung ist eine beispielsweise Ausfüh rungsform einer Einrichtung zur Durchfüh rung des Verfahrens gemäss der Erfindung im Aufriss und in der Draufsicht schematisch dargestellt und sei an Hand derselben die Er findung in Verbindung mit dem Zulauf verfahren an dem Beispiel der Hefezüchtung nachstehend im einzelnen noch näher er läutert.
Die mit Belüftungsrohren am Boden ver- sehenen Gärräume A, B, C, D, E und F sind in ihren Oberteilen durch weite Überfall öffnungen 4, 5, 6, 7, 8 und 9 miteinander ver bunden. Die Offnungen können durch Türen oder Deckel 3a, 3b, 3e, 3d, 3e, 3f verschlos sen werden. Die Zulaufleitung 1 führt mit den Abzweigen la, 1b, 1c, 1d, 1e und 1f zu den Gefässen. Die Ablaufleitungen 2a, 2b, 2e, 2d, 2e und 2f führen zu den Schleudern.
Im dargestellten Zustand befindet sich der Gär- raum A im Zustand des sogenannten Aus- reifens, das heisst die Zufuhr der Gärflüssig- keit bei la ist nach der gewünschten Befül- lung des Gärraumes abgestellt worden, und die noch vorhandenen Nährstoffe werden bei gegebenenfalls verminderter Belüftung auf gebraucht. Nach Beendigung des Ausreifens wird die hefehaltige Würze bei 2a abgelassen und die enthaltene Hefe wird abgetrennt.
Beim Ausschleudern oder schon sobald kein weiteres Steigen des Schaumes eintritt, wird die Verbindung 4 durch den Deckel 3a ge schlossen, damit nicht aus dem noch in stark schäumendem Zustand befindlichen Gärraum B Schaum mit unvollständig aufgebrauchten Nährstoffen nach dem Gärraum A zurück fliesst.
Der Gärraum B befindet sich bei der Be- füllung. Hier findet während des Zuflusses neuer Nährstoffe und bei kräftiger Belüftung eine starke Schaumbildung statt. Der ent stehende Schaum fliesst durch den Überlauf kanal 5 zum Gärraum C. in welchem der Zu lauf der Nährlösung gerade begonnen hat, und, führt diesem dabei gleichzeitig die not wendige Hefe zum Anstellen zu. Der im Auf riss nicht gezeichnete Gärraum D befindet sich in gereinigtem Zustand, um beim Über steigen des Schaumes im Gärraum C über den Überlauf 6 diesen Schaum aufzunehmen. Er wird dann durch Zuleiten von frischer Gärflüssigkeit bei 1d ebenfalls in Betrieb ge nommen.
Der Gärraum E wird bereinigt. Die Überlaufkanäle nach den Gärräumen D und F :sind durch die Deckel 3d und 3e verschlossen. Der Gärraum F, dessen Überlaufverbindungen nach E und A gleich falls verschlossen sind, wird durch den Ab lauf<B>2-f</B> entleert. Die Würze wird in den nicht dargestellten Schleudern von der Hefe abge trennt.
Die abgetrennte Hefe kann geerntet odem ganz oder teilweise zum Anstellen von weiteren Mcht.ungen in gleichen oder andern Gärräumen verwendet werden. soweit nicht durch den übertretenden Schaum, der norma lerweise einen hohen Hefegehalt aufweist, di,e notwendige Stehhefe im Kreislauf erhal ten bleibt. Die Fig. 3 stellt eine Einrichtung zum Durchführung des Verfahrens im vollkonti nuierlichen Betrieb mit mehreren Gärräumen dar.
Die mit Belüftungseinrichtungen beliebi ger Art versehenen Gärräume G, H und J sind durch die Schaumüberläufe 12 und 13 miteinander verbunden. Vom Gärraum J führt ein Überlauf 14 den Schaum in den Weiterbehandlungsraum K ohne Belüftung, in dem der Schaum zerfällt und die hefe- haltige Flüssigkeitdurch das Sieb L und den Stutzen 11 abfliesst, worauf sie durch Schleu dern von der Hefe abgetrennt wird. Die ab getrennte Hefe wird zum Teil geerntet und zum Teil dem ersten Gärraum G wieder zu geleitet. Anstelle von ausgeschleuderter Hefe kann auch frische Saathefe dem Gär- raum G zugeführt werden.
Die frische Gär- flüssigkeit fliesst durch die Leitung 10 dem Gärraum G ständig zu. Infolge der Belüf tung und der Gärtätigkeit entsteht Schaum, der, nachdem der Gärraum G bis zur Höhe des Überlaufes 12 durch Würze und Schaum gefüllt ist, nach dem Gärraum H niederfliesst. Hier zerfällt er zum Teil und füllt den Gär- raum so weit aus, bis die Schaumdecke durch den Überfallkanal 13 nach dem Gärraum J abfliesst. Hier wiederholt sich der gleiche Vorgang wie im Gärraum H. Der aus dem Gärraum J überfliessende Schaum gelangt durch den Überlauf 14 in den Gärraum K, wo er zerfällt und von wo die aus dem Schaum entstehende Flüssigkeit durch das Rohr 11 zum Separator fliesst.
Die in die Gärräums H und J eingebauten, etwa bis unter die Höhe des weiterführenden Über laufstutzens reichenden Scheidewände S sollen ein unmittelbares Weiterfliessen des aus dem vorhergehenden Gärraum kommen den Schaumes in den folgenden Gärraum ver hindern. Je nach dem Grade des Schäumens der Gärflüssigkeit stellt sich in den Gärräumen G, H und J eine Aufteilung des Inhaltes in Flüssigkeitsinhalt und Schaumfüllung selbst tätig ein, indem so lange Schaum aus jedem Gärraum in den nächsten fliesst, bis mit der austretenden Schaummenge eine gleiche Menge Gärflüssigkeit den jeweiligen Gär- rauen verlässt, wie bei 10 zufliesst. Dabei kann der Flüssigkeitsspiegel unter der Schaum decke in einem Grenzfall bis in die Höhe der Belüftungseinrichtung sinken.
Die neu ein tretende Gärflüssigkeit wird dann sofort in Schaum verwandelt, und ein mengengleicher Teil des im Gärraum befindlichen Schaumes fliesst durch den Überlauf in den nächsten Gärraum, wo der Vorgang sich fortsetzt. Der andere Grenzfall ist die Schaumfreiheit der Gärflüssigkeit. In diesem Falle füllt sich jeder Gärraum vollständig mit Flüssigkeit, und diese tritt dann durch den Überlauf in den nächsten Gärraum. Die Zufuhr der Gär- flüssigkeit bei 10 wird so geregelt, dass die Nährstoffe beim Ausfluss aus dem Gärraum J aufgebraucht sind, so dass bei 11 verbrauchte Flüssigkeit abläuft. Im allgemeinen nimmt die Neigung zur Schaumbildung mit dem Ver brauch der Nährstoffe ab.
Es bilden sich in den Gärräumen H und J grössere Anteile flüssiger Nährlösung als im ersten Gärraum G. Der Zerfall des Schaumes im Gärraum K geht normalerweise auch ohne jede Zugabe von Fett oder ohne mechanische Schaum zerstörung schnell genug vor sich, und zwar selbst bei kleinen Ausmassen des Gärraumes K. Es können jedoch in beson deren Fällen im Gärraum K auch alle be kannten Hilfsmittel zur Schaumzerstörung angewendet werden, wobei trotzdem grosse Ersparnisse und Betriebsvorteile bestehen bleiben, weil nur der nach Beendigung der Behandlung verbleibende Schaum zerstört werden muss.
In den Gärräumen G, H und J kann auf jeden Fall von einer Schaumbekämp fung Abstand genommen werden.
Statt Luft kann man gegebenenfalls Kohlensäure oder einanderes inertes Gas einblasen, um durch die Rührwirkung des Gases :die Hefe oder andern. Mikroorganismen in .Smpension zu erhalten, oder es werden,
che Belüftungseinrichtungen durch Rührwerke oder durch Umpumpen der Gärflüssigkeit ersetzt. Man kann euch die aus der bei 11 abfliessenden Gärflüssigkeit abgetrennten Mi- krooirganismen :dem Gärraum G wieder zu führen. :Statt,der ,drei Gärräume <I>G, H</I> und:
<I>J</I> können auch weniger oder mehr Gärräume vorgesehen werden. Im Grenzfall kanu die Anordnung aus dem Gärraum G und dem Weiterbehandlungsraum K bestehen.
In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungs form der Vorrichtung dargestellt, die im fol genden an dem Beispiel der Herstellung von Hefe näher erläutert wird.
Der zylindrische Gärraum ist durch Ein bauten in ringförmige Räume M1, M2, N1, N2, 01, 02 und P geteilt. Die frische Gärflüssig- keit tritt bei 15 ein und wird durch die Be lüftungseinrichtung 26 zunächst infolge der aufwärts beschleunigenden Wirkung der ein- beblasenen Luft im Kreislauf durch das System M1, M2 bewegt. Bei 16 kann gegebe nenfalls Zusatzwasser zum Verdünnen der bei 15 eintretenden Gärflüssigkeit und zum Re geln der Temperatur zugegeben werden.
Die im Ringraum M1 nach oben betriebene, in der Regel stark schäumende Gärflüssigkeit fällt durch die Öffnung 17 in den Zentral raum M2 und gelangt von hier durch die untere offene Verbindung wieder nach dem Ringraum M1. Ein den bei 15 und 16 frisch zugeleiteten Flüssigkeitsmengen entsprechen der Teil der Gärflüssigkeit - gegebenenfalls vollständig oder teilweise in Form von Schaum - fliesst über den Überfall 18 nach dem Ringraum N2, in welchem die durch die Belüftungseinrichtung 2 7 in en Ringraum N1 nach oben getriebene Gärflüssigkeit kreist und mischt sich mit dieser.
Aus dem Kreis lauf N1, N2 tritt ein dem Zulauf 15 und 16 bezw. dem Überfall bei 18 entsprechender Anteil bei 20 nach dem Ringraum 02 über, während der andere Teil der im Ringraum N1 aufwärtssteigenden Flüssigkeit bezw. des Schaumes durch den Spalt 19 nach dem Ring raum N2 übertritt und im Kreislauf N1, N2 verbleibt. Im Ringraum 01 treibt die bei 28 zugeleitete Luft die Flüssigkeit wieder nach oben und zum Teil durch die Öffnung 21 wieder nach 02. Aus der Gärflüssigkeit im Kreislauf 01 02 fällt ein dem Zufluss bei 15 und 16 gleicher Teil bei 22 in den Raun P über, wo nach vorhandener Schaum zerfällt. Bei 23 tritt die Flüssigkeit in einen Abschei- der Q, aus welchem oben bei 24 die Flüssig keit von einem Teil der Hefe befreit austritt, worauf sie in der Schleuder noch vollends hefefrei gemacht wird.
Bei 25 kann ein hefe reicher Bodensatz abgezogen werden. Je nach Art der vorhandenen Verunreinigungen wird man von dem aus der bei 24 überbetretenen Lösung gewonnenen oder von dem bei 25 ab- neu Hefeteil die gesamte Menge oder einen Teil in die Räume M1, M2 wieder ein leiten, soweit dort eine der Hefe zur Erhöhung der Konzentration bezw. zur Erhaltung derselben erforderlich ist. Der Ab- scheidier Q kann auch fortfallen. An Stelle des Ringraumes P kann ein besonderes Gefäss ähnlich dem Weiterbehandlungsraum N in Fig. 3 angeordnet werden.
Die über den Spal ten 17, 19 und 21 liegenden Zwischenwände können auch fortfallen. Sie dienen nur dazu, um das Weiterfliessen von Schaum über die einzelnen Ringräume hinweg zu verhindern. Die einzelnen Räume können statt ringförmig auch beliebig anders zueinander angeordnet sein. An Stelle eines Gärraumes der in viele Ringräume unterteilt ist, können auch meh rere Einzelgärräume oder Gruppen von zwei Gärräumen angewendet werden, in deren jedem bezw. zwischen denen die Gärflüssig- keit in einem Kreislauf sich bewegt, so dass eine gewisse Ähnlichkeit mit der Ausfüh rungsform gemäss Fig. 3 entsteht.
Zu einzelnen oder allen Gärräumen köiii- nen aus nachgeschalteten Gärräumen R.ück- pu.mpenrohre führen. Umpumprohre und Rückpumprohre führen aus den Unterteilen einzelner oder aller Gärräume bis oberhalb der Schaumdecke beziv. des Flüssigkeitsspie gels und haben eingebaute Pumpvorrichtun- ben, z.
B. eine Belüftungsvorrichtung, sowie Austrittsöffnungen für starke, geschlossene, gegebenenfalls wandernde, biegen -die Schaum- 2n bezw. den Flüssigkeitsspiegel gerich tete Flüssigkeitsstrahlen.
Die U mpumprohre bezw. Rüekpumprohre werden zweckmässig durch Absperrorgane mit den Gärräumen verbunden, um die Reinigung einzelner Rohre während der Tätigkeit aller andern Rohre zu ermöglichen.