DE1223608B - Totalherbizide Mittel - Google Patents
Totalherbizide MittelInfo
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- A01N37/34—Nitriles
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
- C07C255/01—Carboxylic acid nitriles having cyano groups bound to acyclic carbon atoms
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
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Int. Ci.:
Nummer:
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AOIn
Deutsche Kl.: 451-19/02
1 223 608
F 40716 IV a/451
10. September 1963
25. August 1966
F 40716 IV a/451
10. September 1963
25. August 1966
Es ist bekannt, daß chlorierte Phenylessigsäuren eine den Chlorphenoxyessigsäuren vergleichbare
Wuchsstoffwirkung auf Pflanzen ausüben. Die vergleichende Prüfung der verschiedenen isomeren
Mono- und Polychlor-phenylessigsäuren im Wachstumstest ergibt, daß solche Phenylessigsäuren eine
normale Wirkung aufweisen, die in einer oder in beiden o-Stellungen des Phenylrestes Chlor enthalten
(s. Chem. Abstr., Bd. 48, 6398 [1954]; Nature, 182, 1094 [1958]; Ann. Appl. Biol., 47, 593 [1959];
Chem. Abstr., 54, 12052 [I960]). Da viele Wuchsstoffe bei Anwendung in überhöhten Dosen zu einer
Schädigung oder Abtötung von Pflanzen führen, wurde die 2,3,6-Trichlorphenylessigsäure als wirksamste Polychlorphenylessigsäure zur Unkrautbe-
kämpfung vorgeschlagen. Auf Grund ihrer beiden durch Chloratome besetzten o-Stellungen soll diese
Verbindung besser geeignet sein als die schon länger für diesen Verwendungszweck bekannte 2,4,5-Trichlorphenylessigsäure.
Die Mono- und Polychlorbenzylcyanide sind bislang noch nicht auf ihre Wuchsstoffwirkung untersucht
worden. Es ist lediglich bekannt, daß das 2,3,6-Trichlorbenzylcyanid' als Unkrautbekämpfungsmittel
wenig geeignet sein soll (vgl. deutsche Auslegeschrift 1 136 871, S. 11, Zeilen 54 bis 59).
Weiterhin ist bereits bekanntgeworden, daß man 2,3,6 - Trichlorphenylessigsäure als totalherbiziden
Wirkstoff verwenden kann. Dieser Wirkstoff hat in der Praxis eine erhebliche Bedeutung erlangt.
Es wurde gefunden, daß das 2,3-Dichlorbenzylcyanid
sowie auch Mischungen aus 2,3-Dichlorbenzylcyanid und 3,4-Dichlorbenzylcyanid starke
totalherbizide Eigenschaften aufweisen.
Es ist als ausgesprochen überraschend zu bezeichnen, daß das 2,3-Dichlorbenzylcyanid starke
totalherbizide Eigenschaften aufweist, da es in Totalherbizide Mittel
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Klaus Sasse, Köln-Stammheim;
Dr. Reichard Wegler, Leverkusen;
Dr. Ludwig Eue, Köln-Stammheim;
Dr. Helmuth Hack, Köln-Buchheim
Dr. Klaus Sasse, Köln-Stammheim;
Dr. Reichard Wegler, Leverkusen;
Dr. Ludwig Eue, Köln-Stammheim;
Dr. Helmuth Hack, Köln-Buchheim
o-Stellung zur Cyanomethylgruppe nur ein Chloratom
enthält. Weiterhin ist es überraschend, daß die totalherbiziden Eigenschaften des 2,3-Dichlorbenzylcyanids
stärker sind als die der 2,3,6-Trichlorphenylessigsäure, welche in beiden o-Stellungen Chloratome
enthält.
Zur Herstellung der isomerenreinen Di- und Trichlorphenylessigsäuren bzw. deren Nitrilen sind
im allgemeinen vielstufige chemische Operationen erforderlich. In der Technik bedient man sich daher
abgekürzter Synthesemethoden, die dann jedoch eine nachträgliche Isomerentrennung erfordern, da die
weniger wirksamen oder unwirksamen Isomeren meist eine stärkere Verminderung der. herbiziden
Eigenschaften verursachen, als nach ihrem Anteil in den Gemischen zu erwarten wäre.
Auch die Herstellung des reinen 2,3-Dichlorbenzylcyanids
ist sehr aufwendig. Sie kann, ausgehend von 3-Chlor-2-aminotoluol, beispielsweise auf folgendem
Wege erfolgen:
CH3
1. HNO2
2. CuCl
Cl NH2
CH3
CH2Cl
NaCN
CH2CN
Cl Cl
Cl Cl
Das so erhältliche 2,3-Dichlorbenzylcyanid ist eine kristalline Substanz, die bei F. 6O0C schmilzt..
Es wurde nun ein technisch leicht durchführbares Verfahren entwickelt, nach dem das 2,3-Dichlorbenzylcyanid
im Gemisch mit 3,4-Dichlorbenzylcyanid auf einfache Weise und in guten Ausbeuten
hergestellt werden kann. Bisher wurde angenommen, daß bei der Chlormethylierung von o-Dichlorbenzol
isomerenreines 3,4-Dichlorbenzylchlorid entstehen
würde. Die gaschromatographische Untersuchung des z. B. nach H ο u b e n-W e y 1, Bd. V/3, S. 1003
(4. Auflage, 1962) aus o-Dichlorbenzol, Formaldehyd und Chlorwasserstoff gebildeten Reaktionsproduktes
hat jedoch ergeben, daß es ein Gemisch aus 2,3-Dichlorbenzylchlorid und 3,4-Dichlorbenzylchlorid darstellt.
609 657/377
y + CH2O + HCl
Cl Cl
Cl Cl
Die aus diesen Dichlorbenzylchloridgemischen durch Umsetzung mit Salzen der Cyanwasserstoffsäure
zugänglichen Mischungen aus 2,3-Dichlorbenzylcyanid und 3,4-Dichlorbenzylcyanid weisen
ähnlich gute herbizide Eigenschaften auf wie reines 2,3-Dichlorbenzylcyanid, obwohl reines 3,4-Dichlorbenzylcyanid
nur einen geringen Einfluß auf das Wachstum von Pflanzen ausübt. Auf eine kostspielige
Abtrennung des höherwirksamen Isomeren kann daher verzichtet werden.
Die höchste Wirkung entfaltet das 2,3-Dichlorbenzylcyanid bei der Anwendung vor dem Auflaufen
der Pflanzen. Jedoch kann es in verschiedenen Fällen auch zum Vernichten bereits gekernter
Pflanzen angewandt werden. Zur Ergänzung seines Wirkungsspektrums zur Beschleunigung des Wirkungseintritts
oder zur Erhöhung der Dauerwirkung kann es mitunter vorteilhaft sein, das 2,3-Dichlorbenzylcyanid
mit anderen bekannten herbiziden Wirkstoffen zu kombinieren, z. B. mit Natriumchlorat,
Trichloressigsäure, 2,4-Dichlorphenoxy-essigsäure, 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure, 2-Methyl-4
- chlor -phenoxyessigsäure, 4 - Chlorphenyldimethylharnstoff, 2,4 - Bis - äthylamino - 6 - chlor - s - triazin,
3 - Amino -1,2,4 - triazol, 2,3,6 - Trichlorbenzoesäure u. a.
Die Anwendung der herbiziden Mittel gemäß vorliegender Erfindung erfolgt in üblicher Weise,
bevorzugt in Form wäßriger Sprüh- oder fester Stäubemittel, wobei flüssige und feste Verdünnungsmittel
dazu dienen, die gewünschte Anwendungskonzentration einzustellen, und Zusätze an Emulgier-,
Haft- und Netzmittel, um den Zubereitungen die erforderlichen physikalischen Eigenschaften zu ver
CH2Cl
leihen. Die Menge, in welcher das 2,3-Dichlorbenzylcyanid
zweckmäßigerweise verwendet wird, hängt von einer Reihe von Faktoren ab und richtet sich
insbesondere nach der Art der zu vernichtenden Pflanzen. Im allgemeinen werden Mengen zwischen
1 und 10, vorzugsweise zwischen 2 und 6 kg/ha angewendet.
Zur Ermittlung der herbiziden Eigenschaften des 2,3-Dichlorbenzylcyanids und einiger Vergleichsmittel wurden Samen verschiedener Pflanzen in
Schalen mit Erde ausgesät. Nach 24 Stunden wurden die Schalen mit wäßrigen Suspensionen der untengenannten
Verbindungen Übergossen. Die Suspensionen wurden in üblicher Weise hergestellt, durch
Auflösen der Wirkstoffe in Dimethylformamid und Verdünnen der Stammlösungen mit Wasser unter
Zugabe eines Emulgators. Im Verlauf von 3 Wochen wurde dann das Auflaufen und die Schädigung der
eventuell aufgelaufenen Pflanzen bonitiert, wobei folgende Bewertungsskala zugrunde gelegt wurde:
0 = keine Wirkung;
1- = leichte Schäden oder Wachstumsverzöge
rung;
2 = deutliche Schäden oder Wachstumshem
mung;
3 = schwere Schäden und nur mangelnde Entwicklung; 50% aufgelaufen;
4 = Pflanzen nach der Keimung teilweise ver
nichtet oder nur 25% aufgelaufen;
5 = Pflanzen vollständig abgestorben oder 100%
nicht aufgelaufen.
Cl J |
Hirse | Rüben | Hafer | .,5 kg/ha auf | Weizen | Senf | |
Schädigende Wirkung bei einer Konzentration von 1 | a—\ ^-CH2CN | Baumwolle | |||||
Präparat | ^ \- CH2CN Π Cl Cl |
3 | 2 | 1 | 2 | 3 | |
Cl | 1 | ||||||
<T~V- CH2CN | |||||||
Cl | 4 | 4 | 1 | 3 | 3 | ||
Cl | 1 | ||||||
<Q^CH2CN | |||||||
Cl | 0 | 4 | 0 | 0 | 0 | ||
4 | 5 | 3 | 0 | 4 | 4 bis 5 | ||
4 |
Claims (5)
- Fortsetzung
-
Präparat 76,3% Cl Hirse Rüben Hafer Baumwolle Weizen Senf Cl -\^}- CH2CN 23,3% ClCl + ^^CH2CN 4 5 2 2 3 4 Kontrolle 0 0 0 0 0 0 - Beispiel 2
Preremergence-Test - Lösungsmittel;
- 5 Gewichtsteile Aceton,
Emulgator:1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglycoläther.Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel, gibt die angegebene Menge Emulgator zu und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.Samen der Testpflanzen werden in normalen Boden ausgesät und nach 24 Stunden mit der Wirkstoffzubereitung begossen. Dabei hält man die Wassermenge pro Flächeneinheit zweckmäßigerweise konstant. Die Wirkstoffkonzentration in der Zubereitung spielt keine Rolle, entscheidend ist nur die Aufwandmenge des Wirkstoffes pro Flächeneinheit. Nach 3 Wochen wird der Schädigungsgrad der Testpflanzen bestimmt und mit den Kennziffern 0 bis 5 bezeichnet, welche die folgende Bedeutung haben:0 = keine Wirkung;1 = leichte Schäden oder Wachstumsverzögerung;2 = deutliche Schäden oder Wachstumshemmung;3 = schwere Schäden und nur mangelnde Entwicklung oder nur 50% aufgelaufen;4 = Pflanzen nach der Keimung teilweise vernichtet oder nur 25% aufgelaufen;5 = Pflanzen vollständig abgestorben oder nichtaufgelaufen.Wirkstoffe, Aufwandmengen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:Pre-emergence-TestWirkstoff Wirk-
stoff-
konzen-
trationEchino-
chloaAvena
fatuaAlope-
curus(kg/ha) 2,3,6-Trichlor- f
phenylessig- I
säure 1
(bekannt) I10
5
2,5
15
4 bis 5
4 bis 5
44 bis 5
4
3
35
4 bis 5
4
3 bis 42,3-Dichlor-
benzylcyanidi10
5
2,5
15
5
4 bis 5
4 bis 55
4 bis 5
4
3 bis 45
4 bis 5
4 bis 5
4Patentanspruch: Totalherbizide Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 2,3-Dichlorbenzylcyanid. gegebenenfalls in Mischung mit 3,4-Dichlorbenzylcyanid.
Priority Applications (8)
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---|---|---|---|
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US3877927A (en) * | 1971-11-24 | 1975-04-15 | Du Pont | Herbicidal compositions and methods |
US3877926A (en) * | 1971-06-15 | 1975-04-15 | Elmore Louis Martin | Herbicidal compounds, compositions and methods |
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NL222165A (de) * | 1957-11-05 |
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- 1964-09-07 BE BE652740D patent/BE652740A/xx unknown
- 1964-09-10 SE SE10853/64A patent/SE308835B/xx unknown
Also Published As
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---|---|
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