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Mittel zur Hemmung des Pflanzenwachstums
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auch Polymethyleniminoreste oder Morpholinoreste bedeuten, bereits in se'hr hiedriger Kon- zentration auf Pflanzen wachstumshemmend und schliesslich abtötend wirken und sich durch eine ausgeprägtere Selektivität auszeichnen, indem sie auf eine kleinere Anzahl von Pflanzenarten wachstumshemmend wirken ; diese Pflanzen aber dafür radikaler schädigen als die ent- sprechenden Chlorderivate.
Man kann die oben definierten s-Triazinverbindungen z. B. in einfächer Weise herstellen, indem man Cyänurbromid in Gegenwart eines säurebindehden Mittels mit 2 Mol
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rhit z. B.vorherangebaute,Kulturpflanzenverstanden. Die aben definierten Verbindungen eignen sich weiterhin auch als Wirkstoffe zur Ausübung anderer hemmender Beeinflussungen des Pflanzenwachstums, insbesondere Entblätterung, z. B. von Baumwollpflanzen, Reifebeschleunigung durch vorzeitiges Austrocknen, z.
B. von Kartoffelpflanzen, ferner auch Verminderung des Fruchtansatzes, Verzögerung der Blüte, Verlängerung der Ernteperiode und der Lagerfähigkeit. Auch kann die Anwendung wachstumshemmender Mittel unter Umständen nicht nur durch die Unterdrückung des Unkrautes zu einer Ertragssteigerung führen, sondern auch dadurch, dass diese Mittel Einflüssen entgegenwirken, welche
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die Selektivität der Wachstumshemmung bei der Verwendung von gegenüber Pflanzen indiffernten Trägerstoffen, z. B. in der selektiven Unkrautbekämpfung, im allgemeinen deutlicher zur Geltung.
Zur Herstellung von Lösungen kommen Lösungsmittel, wie insbesondere Alkohole, z. B.
Äthyl- oder Isopropylalkohol, Ketone, wie Aceton oder Cyclohexanon, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Kerosen, und cyclische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol, Tetrahydronaphthalin, alkylierte Naphthaline, ferner chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Tetrachloräthan, Äthylenchlorid, und endlich auch mineralische und pflanzliche Öle oder Gemische der obgenannten Stoffe in Frage.
Bei den wässrigen Aufarbeitungsformen handelt es sich vor allem um Emulsionen und Dispersionen. Die Substanzen werden als solche oder in einem der obengenannten Lösungsmittel vorzugsweise mittels Netz- oder Dispergiermitteln in Wasser homogenisiert. An ka-
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seien als Beispiele quaternäre Ammoniumverbindungen genannt, an anionaktiven Mitteln Seife, Schmierseife, aliphatische langkettige Schwefelsäuremonoester, aliphatische aromatische Sulfonsäuren, langkettige Alkoxyessigsäuren und an nichtionogenen Mitteln Kondensa- tionsprodukte von Äthylenoxyd allein oder mit geeigneten Hydroxylverbindungen, wie Fettalkoholen, höhern Alkylphenolen, partiellen Fettsäureestern des Sorbitans usw. Anderseits können auch aus Wirkstoff, Emulgator oder Dispergator und ev.
Lösungsmittel bestehende Konzentrate hergestellt werden, die sich zur Verdünnung mit Wasser eignen.
Stäubemittel können zunächst durch Mi- schen oder gemeinsames Vermahlen von Wirksubstanz mit einem festen Trägerstoff hergestellt werden. Als solche kommen in Frage : Talkum, Diatomeenerde, Kaolin, Bentonit, Calciumkarbonat, Borsäure, Tricalciumphosphat, aber auch Holzmehl, Korkmehl, Kohle und andere Materialien pflanzlicher Herkunft. Anderseits können die Substanzen auch mittels eines flüchtigen Lösungsmittels auf die Trägerstoffe aufgezogen werden. Durch Zusatz von Netzmitteln und Schutzkolloiden können pulverförmige Präparate und Pasten in Wasser suspendierbar und als Spritzmittel verwendbar gemacht werden.
Da sich unter den erfindungsgemässen Wirk- stoffen sowohl feste als auch flüssige mit nahe derselben herbiziden Wirksamkeit finden, können sowohl flüssige Konzentrate für wässrige Emulsionen, als auch pulver- oder pastenförmige Konzentrate für wässrige Suspensionen mit einer hohen Wirkstoffkonzentration leicht hergestellt werden.
Die verschiedenen Anwendungsformen können in üblicher Weise durch Zusatz von Stof-
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fen, welche die Verteilung, die Haftfestigkeit, die Regenbeständigkeit und ev. das Eindringungsvermögen verbessern, wie von z. B. Fettsäuren, Harzen, Netzmitteln, Leim, Casein oder Alginaten, den Verwendungszwecken näher angepasst werden. Ebenso lässt sich ihre biologische Wirkung verbreitern durch Zusatz von Stoffen mit bakteriziden, fungiziden, oder ebenfalls das Pflanzenwachstum beeinrlussenden Eigenschaften, sowie von Düngemitteln. Zur vollständigen Ausrottung und Verhinderung von Pflanzenwuchs werden beispielsweise von 2 - Brom - 4, 6 - äthyl ami- no - s - triazin Mengen von 5-20kg pro ha benötigt und zur selektiven Unkrautbekämpfung z. B. in Maispflanzungen 2- 5 kg pro ha.
In beiden Fällen ist die Wirkung von bemerkenswert langer Dauer.
Im folgenden werden Beispiele für typische Applikationsformen, sowie die Ergebnisse eines Gewächshausversuches angegeben.
Beispiel 1
20 Teile 2 - Brom - 4,6 - bis - räthylamin) o - s- triazin und 80 Teile Talk werden in einer Kugelmühle zu grösster Feinheit vermahlen. Das erhaltene Gemisch dient als Stäubemittel.
Beispiel 2
20 Teile 2-Brom.-4, 6- bis-. diäthyl- amino - s - triazin oder 2 - Brom - 14 - äthylamino - 6 - diäthylamino - s - triazin werden in einer Mischung von 48 Teilen Diacetonalkohol, 16 Teilen Xylol und 16 Teilen eines wasserfreien, hochmolekularen Kondensationsproduktes von Äthylenoxyd mit höheren Fettsäuren gelöst. Dieses Konzentrat kann mit Wasser zu Emulsionen von jeder gewünschten Konzentration verdünnt werden.
Beispiel 3
80 Teile 2-Brom-4, 6-bis-äthyl- amino - s - triazin oder 2-Brom-4- äthylamino - 6 - diäthylamino - s - triazin werden mit 2-4 Teilen eines Netzmittels, z. B. eines Schwefelsäureesters eines Alkylpolyglykol-äthers, 1 - 3 Teilen eines Schutzkolloids, z. B. Sulfitablauge, und 15 Teilen eines inerten, festen Trägermaterials, wie z.
B. Kaolin, Bentonit, Kreide oder Kieselgur, gemischt und hierauf in einer geeigneten Mühle fein vermahlen. Das erhaltene netzbare Pulver kann mit Wasser angerührt werden und ergibt sehr beständige Suspensionen.
Beispiel 4
10 Teile 2-Brom-4, 6-bis- diäthyl- amino - s - triazin werden in 90 Teilen Trichloräthylen oder in einer hochsiedenden Flüssigkeit, wie z. B. Kohlenteeröl, Dieselöl oder Spindelöl gelöst.
Beispiel 5
Je 30 Samenkörner von Hafer, Senf, Gurke, Baumwolle, Mais, Zuckerrübe, Wicke und Lolch (Rye grass) wurden in Saatschalen gesät, welche 5 cm hoch mit gesiebter Erde gefüllt waren. Letztere enthielt pro Liter 100 mg Wirkstoff, welcher zunächst mit der zehnfachen Menge Talk vermischt und hierauf in der Erde gleichmässig verteilt wurde. Innert 20 Tagen wurden die Sämlinge aller Versuchspflanzen mit Ausnahme von Mais vernichtet, wenn 2-Brom-4, 6-bis-äthyl- amin (o - s - triazin als Wirkstoff verwendet wurde.
Wurde an Stelle dieses Wirkstoff 2-Brom - 4, 6-bis-isopropylamino-s-triazin verwendet, so entwickelten sich Baumwolle und Mais normal, während alle übrigen Versuchspflanzen vernichtet wurden.
Beispiel 6
Mais, Senf, Luzerne, Rettich, Rüben und Erbsen wurden in nebeneinanderliegenden Reihen im Freiland gesät und unmittelbar nach der Aussaat Parzellen von je 6 m2 mit
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- Brom -" 4, 6 - bis -m2 kamen stets 100 ccm 0, obige Spritzbrühe entsprechend 0, 5 gr/m2 zur Anwendung.
Die Keimung der Samen erfolgte normal, aber 30 Tage nach der Aussaat waren Rettich, Luzerne und Senf abgestorben, während Mais Erbsen und Rüben normales Wachstum zeigten.