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Führungseinrichtung für Laufwerke von Drahtseilbahnen Die Erfindung
betrifft eine Führungseinrichtung für Laufwerke von Drahtseilbahnen mit beiderseits
des Laufwerkes mit der Spurweite von zwei Laufschienen achsgleich -angeordneten
Führungsrollen.
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Die Laufwerke von Drahtseilbahnen werden in einer Stationsschleife
auf einer der jeweiligen Fahrtrichtungsänderung entsprechend gekrümmten Stationsschiene
geführt und mittels eines Kettenbahnantriebes oder von Hand fortbewegt. Um eine
übermäßige bauliche Ausdehnung der Station, deren Ausmaße im wesentlichen von der
Größe der Krümmung der Stationsschiene abhängen, zu vermeiden, wird ein möglichst
kleiner Krümmungsradius der Stationsschiene angestrebt. Der Krümmungsradius kann
jedoch nur so weit verkleinert werden, wie der Achsabstand der Räder des Laufwerkes,
und zwar bei einem Laufwerk mit vier oder mehr Rädern der Achsabstand der äußeren,
an den beiden Enden des Laufwerkes befindlichen Räder, zum störungsfreien Abrollen
der Räder auf der gekrümmten Stationsschiene gestattet. Wenn die Drahtseilbahn auf
der Strecke mit einer auf dem Tragseil aufliegenden, als Lauffläche für die Räder
des Laufwerkes dienenden Seilschiene ausgestattet ist, kann wegen der dann mittels
der Seilschiene auf dem Tragseil verteilten Flächenpressungen der Räder, selbst
bei einer verhältnismäßig großen Gewichtsbelastung des Laufwerkes, ein Laufwerk
mit nur zwei Rädern verwendet werden. In einem solchen Fall ist aber dafür zu sorgen,
daß das Laufwerk bei Rucken im Zugseil und Schaukelbewegungen des Tragseiles nicht
in der Fahrtrichtung aufkippen kann. Die beiden Räder erhalten deshalb einen verhältnismäßig
großen Durchmesser und werden mit einem entsprechend groß bemessenen, nicht unterschreitbaren
Achsabstand im Laufwerk angeordnet.
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Bei einer Materialseilbahn mit einem Tragseil ist es lediglich bekannt,
einen der im Pendelbetrieb laufenden Wagen mit zusätzlichen Rollen zu beiden Seiten
des Laufwerkes zu versehen, die sich im Kreuzungsbereich auf je einer Führungsschiene
abstützen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Führungseinrichtung
für Laufwerke von in der eingangs beschriebenen Weise gestalteten Drahtseilbahnen
zu schaffen, die es ermöglicht, das Laufwerk in einer Stationsschleife um einen
von der Größe der Räder und deren Achsabstand im Laufwerk weitgehend unabhängigen
Krümmungsradius zu führen.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei Umlaufseilbahnen, in deren Stationsschleifen
in bekannter Weise das Laufwerk auf einer Stationsschiene abgestützt ist und mittels
eines Kettenbahnantriebes oder von Hand fortbewegt wird, die Stationsschiene im
Bereich ihrer Krümmung unterbrochen und durch zwei zueinander parallele Laufschienen
ersetzt ist, auf denen das Laufwerk von zwei achsgleichen Führungsrollen getragen
wird, deren Achse in der senkrechten Mittelebene zwischen den Achsen der Laufräder
angeordnet ist. Diese Laufrollen ermöglichen eine Führung des Laufwerkes auf sehr
kleinen Krümmungsradien, so daß auch bei Verwendung von Laufwerken mit großen Raddurchmessern
und vier oder mehr Rädern die Stationsschleife einen kleinen Krümmungshalbmesser
erhält. Der bauliche Aufwand für die Stationsschleife wird dadurch wesentlich herabgesetzt.
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Soll die Erfindung bei einer Umlaufseilbahn angewendet werden, die
Laufwerke mit beiderseits der Laufräder angeordneten Kuppelrollen besitzt, können
diese nach einem weiteren Merkmal der Erfindung als Führungsrollen ausgebildet sein.
Die Kuppelrollen erhalten in einem solchen Fall die Spurweite der Laufschienen.
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Bei Verwendung von Laufrollen mit ebenen Laufflächen kann die Führungseinrichtung
mit Vorteil erfindungsgemäß so ausgebildet werden, daß nach einem anderen Merkmal
der Erfindung die innere Laufschiene in bekannter Weise mit einem Spurkranz ausgestattet
ist.
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Andererseits kann die seitliche Führung des Laufwerkes an den Laufschienen
auch dadurch erreicht werden, daß das Laufwerk zur seitlichen Führung an den Laufschienen
beiderseits der Laufräder mit nach unten ragenden, beispielsweise im Bereich der
Achsen der Laufräder angeordneten Zapfen versehen ist. Eine Weiterbildung dieser
Einrichtung besteht darin, daß die Zapfen mit Rollen besetzt sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht.
Es zeigt
A b b. 1 die Seitenansicht eines zweirädrigen Laufwerkes
mit als Laufrollen ausgebildeten Kuppelrollen, A b b. 2 einen senkrechten Längsschnitt
durch das Laufwerk nach der Linie II-11 in A b b. 1, A b b. 3 eine Draufsicht auf
das Laufwerk und A b b. 4 einen senkrechten Schnitt nach der Linie IV-IV in A b
b. 1.
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Im Bereich einer nicht dargestellten Stationsschleife, in der ein
zweirädriges Laufwerk 1 auf einer Stationsschiene 2 geführt und mittels eines
ebenfalls nicht gezeichneten Kettenbahnantriebes oder von Hand fortbewegt wird,
ist die Stationsschiene unterbrochen und durch zwei parallele, beiderseits des Laufwerkes
1 angeordnete Laufschienen 3, 4 ersetzt.
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Das Laufwerk 1 ist mit zwei Kuppelrollen ausgestattet, die als Führungsrollen
5, 6 mit ebenen Laufflächen ausgebildet sind. Die Führungsrollen 5, 6 sind achsgleich
beiderseits des Laufwerkes 1 mit der Spurweite der Laufschienen
3, 4 angeordnet und stützen sich auf den Laufschienen ab. Eine Achse
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der Führungsrollen 5, 6 ist in senkrechten Längsschlitzen 8 des Laufwerkes
1 gleitfähig geführt und mit einem Gleitstück 9 verbunden, das an seinem nicht dargestellten
unteren Ende einen Gehängebolzen für das Gehänge aufweist und mit einem am Laufwerk
1 schwenkbar gelagerten Klemmglied der Klemmvorrichtung für das Zugseil verbunden
ist.
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Beim Einfahren des Laufwerkes 1 in der Pfeilrichtung a in die
Stationsschleife verlassen die Laufräder 10,11 die im Bereich der eigentlichen
Stationsschleife endende Stationsschiene 2. Das Laufwerk 1 stützt sich nun ausschließlich
mit den Führungsrollen 5, 6 auf den vor dem Ende der Stationsschiene beginnenden
Laufschienen 3, 4 ab. Die innere Laufschiene 3 ist mit einem Spurkranz
12 ausgestattet, und die Führungsrollen sind in einer solchen Höhe im Laufwerk
1 angeordnet, daß die Laufräder 10,11 (Ab b. 1 und 2) mit ihrem unteren Teil
bis unter die Laufflächen der Laufschienen 3 und 4 ragen. Das Laufwerk 1 wird auf
diese Weise quer zu seiner Fahrtrichtung mit Spiel (A b b. 3 und 4) zwischen dem
Spurkranz 12 der inneren Laufschiene 3, der seitliche Bewegungen der Führungsrolle
5 begrenzt, und der inneren Fläche der äußeren Laufschiene 4, die seitliche
Bewegungen der Laufräder 10,11 begrenzt, geführt.
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Am Ende der eigentlichen Stationsschleife beginnt wieder die Stationsschiene
2. Auf diese laufen die Laufräder 10, 11 auf, bevor die Führungsrollen
5, 6
die endenden Laufschienen 3, 4 verlassen haben.
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Wie A b b. 3 erkennen läßt, ermöglichen die ausschließlich die Führungsrollen
5, 6 stützenden Laufschienen 3, 4 einen wesentlich kleineren Krümmungsradius,
als dies beim Führen des Laufwerkes 1 in einer Stationsschleife mittels einer die
Laufräder 10,
11 stützenden Stationsschiene möglich ist. Abweichend .vom dargestellten
Ausführungsbeispiel können entsprechend den in einer senkrechten Ebene verschiebbaren
Kuppelrollen nicht verschiebbare, achsgleiche Laufrollen zum Führen des Laufwerkes
auf den Laufschienen der Stationsschleife verwendet werden. Die Erfindung ist in
gleicher Weise bei Laufwerken mit vier oder mehr Rädern anwendbar.
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Zur seitlichen Führung des Laufwerkes 1 an den Laufschienen 3 und
4 kann dieses beiderseits der Laufräder 10, 11 mit nach unten ragenden, beispielsweise
im Bereich der Achsen der Laufräder angeordneten, gegebenenfalls mit Rollen besetzten
Zapfen versehen werden. Die Höhenlage der Führungsrollen 5, 6 am Laufwerk 1 kann
dann so gewählt werden, daß die Laufräder 10,11 sich völlig oberhalb der
Laufschienen 3, 4 befinden. Dadurch können die Laufschienen auch bei großen Raddurchmessern
und bei Laufwerken mit einer Vielzahl von Rädern einen vorteilhaft kleinen Krümmungsradius
erhalten.