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Karteikasten mit einer Auswahleinrichtung Die Erfindung bezieht sich
auf einen Karteikasten mit einer Auswahlvorrichtung und mit Kassetten zur Aufnahme
von markierten, z. B. durch Kennzahlen bezeichneten Karteikarten, wobei jede Kassette
am Boden entsprechend den durch mehrere Dekaden bestimmten Kennzahlstellen einer
mehrstelligen Kennzahl je einen nach unten gerichteten Zahn aufweist und den Kennzahlstellen
jeder Dekade mit den Zahlen 1 bis 9 und 0 im Boden des Karteikastens parallel zueinander
sowie sich in Kastenlängsrichtung erstreckende, heb- und senkbar geführte und unabhängig
voneinander bewegbare Wählstangen zugeordnet sind, welche mit den jeweils entsprechenden
Zähnen der Kassetten zusammenwirken.
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Bei diesem bekannten Karteikasten mit einer Auswahlvorrichtung sind
auf einer oberhalb des einen Endes der Wählstangen gelagerten Welle verschiebbare
Nocken angeordnet. Diese Nocken sind mit seitlich verschiebbar geführten Tasten
verbunden, die mit einer die Kennzahlen der verschiedenen Dekaden aufweisenden Skala
zusammenwirken.
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Die Einstellung einer bestimmten Kennzahl ist jedoch zeitraubend,
da jede Taste auf die jeweils zugeordnete Kennzahlstelle der numerischen Skala verschoben
werden muß. Außerdem muß nach der Einstellung der bestimmten Kennzahl zum Absenken
bzw. Anheben der zugeordneten Wählstangen die Welle um eine halbe Umdrehung verdreht
werden.
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Schließlich muß auch jede Karteikarte als Schutz gegen Verschleiß
mit einem als Kassette dienenden Metallrahmen versehen werden, wodurch eine Sonderanfertigung
für jede einzelne Karteikarte notwendig ist, die einen beträchtlichen Konstruktionsaufwand
zur Folge hat. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den bekannten Karteikasten
mit einer Auswahlvorrichtung und mit den weiteren, eingangs im ersten Absatz erläuterten
Merkmalen so weiterzubilden, daß bei einem erheblich kleineren Konstruktionsaufwand
eine wesentlich einfachere Handhabung des Auswahlvorganges gewährleistet wird.
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Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß am
Boden jeder Kassette lediglich die Zähne für die Kennzahlstellen der Zehner, Hunderter
usw. angeordnet sind und die Kennzahlstelle der Einer auf einem Tab der Karteikarten
vorgesehen ist, welche zu Gruppen von zehn Karteikarten in einer Kassette zusammengefaßt
sind und welche die mit den Zahlen 1 bis 9 und 0 versehene Tabs in seitlicher Staffelung
aufweisen. Ein so ausgebildeter Karteikasten hat die folgenden Vorteile: Es ist
immer für zehn Karteikarten ein Metallrahmen erforderlich. Dadurch ist eine Verstärkung
der mit den Wählhebeln in Berührung stehenden Zähne möglich. Die letzte Gruppe von
Kennzeichen, im einfachsten Fall die letzte Dekade einer Zahl, wird nicht mit einer
Tastatur ausgewählt, viehmehr genügt ein einziger Blick auf die über die Ziffern
der vorhergehenden Dekaden ausgewählte Kassette, um die letzte Dekade sofort zu
erkennen, da die Ziffern der letzten Dekade übersichtlich nebeneinander auf den
Tabs der Karteikarten angeordnet sind. Dadurch wird im Vergleich zu dem bekannten
Karteikasten die Tastatur um die Tasten einer Dekade kleiner oder es wird bei gleichem
Aufwand eine um das Zehnfache höhere Zahl von Karteikarten auswahlbar. Trotzdem
bleibt der Vorteil erhalten, daß die Karteikarten in beliebiger Reihenfolge in dem
Karteikasten stehenbleiben können, mit der einzigen Einschränkung, daß die zu einer
Zehnerdekade gehörenden Karteikarten in einer Kassette untergebracht sein müssen.
Innerhalb einer Kassette können dagegen auch die Karteikarten in beliebiger Reihenfolge
stehen.
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Im einzelnen wird die Ausbildung so durchgeführt, daß die Kassette
aus einem oben offenen Rahmen besteht, dessen Seitenteile zum Einschieben der Karteikarten
auf der Innenseite mit Nuten versehen sind, und dessen Boden eine mittlere sich
senkrecht zum Boden an der Rückseite der Kassette hocherstreckende Stütze aufweist.
Diese Ausbildung der Kassette gestattet einmal ein einfaches Einschieben und Herausziehen
der Karteikarten, zum anderen deren sichere Halterung innerhalb des die Kassette
bildenden Rahmens. Des weiteren weist der Boden des Rahmens an den gleichen Stellen,
an denen die nach außen gerichteten Zähne vorgesehen sind, nach innen gerichtete
Zähne auf, und die Karteikarten sind entsprechend
den nach innen
gerichteten Zähnen mit Schlitzen versehen. Durch diese Ausbildung des Kassettenbodens
und der Karteikarten wird eine Fehleinsortierung der Karteikarten vermieden, da
in einen bestimmten Rahmen mit an bestimmten Stellen angeordneten, nach innen gerichteten
Zähnen nur Karteikarten mit Kerben an den entsprechenden Stellen einsortiert werden
können, alle übrigen Karten stehen über den oberen Rand vor, so daß eine Fehleinsortierung
sofort sichtbar wird.
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Zur wesentlich einfacheren Handhabung des Auswählvorganges wird in
an sich bekannter Weise am vorderen Ende des Karteikastens eine Tastatur mit einer
den Wählstangen entsprechenden Anzahl von Tasten _vorgesehen. Die Kennzeichnung
der Tabs am oberen Rand der Karteikarten und die Kennzeichnung der Tasten kann in
vorteilhafter Weise von einer Prägung gebildet werden, so daß die Kartei auch durch
Blinde bedienbar ist.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der
Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigt F i g. 1 die Draufsicht auf einen Karteikasten
mit einer Auswählvorrichtungnach der Erfindung, F i g. 2 einen Längsschnitt durch
den Karteikasten nach Linie H-II der F i g. 1, F i g. 3 eine Ansicht einer Kassette
mit einer darin angeordneten Gruppe von Karteikarten, F i g. 4 die Vorderansicht
der leeren Kassette nach F i g. 3, F i g. 5 eine Ansicht einer Karteikarte zum Einstellen
in die in F i g. 4 gezeigte Kassette.
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Jeder gemäß der Erfindung gestaltete Karteikasten K weist einen Boden
auf, der aus sich in Längsrichtung erstreckenden in parallelem Abstand voneinander
angeordneten Gruppen von Wählstangen 1, 2 und 3 besteht. Jeder Wählstange ist ein
Hebelsystem 24, 25 und 26 zugeordnet, das durch die zugehörige Taste einer am vorderen
Ende des Karteikastens angeordneten Tastatur T betätigbar ist.
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Jede Gruppe Wählstangen 1, 2 und 3 umfaßt beim Ausführungsbeispiel
10 Stück, wobei jede Stange einer jeden Gruppe je einer Zahl 1 bis 9 und 0 zugeordnet
ist, die an einer Stelle der die Karteikarte kennzeichnenden Zahl auftreten können.
Beim Ausführungsbeispiel sind drei Dekaden gewählt, von der die linke Gruppe mit
den Wählstangen 1 den Tausendern, die rechte Gruppe mit den Wählstangen 2
den Hundertern und die mittlere Gruppe mit den Wählstangen 3 den Zehnern
zugeordnet sind.
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In F i g. 5 ist eine Karteikarte 6 dargestellt. Sie ist üblicherweise
senkrecht zu den Wählstangen 1, 2 und 3 und stehend im Karteikasten K angeordnet.
Es sind jeweils 10 Karten zu einer Gruppe zusammengefaßt. Innerhalb dieser Gruppe,
die die Zehnergruppe bildet, befindet sich als Einerstelle der kennzeichnenden Zahl
die jeweilige Karte 6. Um die Karten 6 leicht erkennbar zu machen, ist ihr oberer
Rand in 10 Abschnitte unterteilt. Jeder Abschnitt entspricht jeweils einer der Zahlen
1 bis 9 und 0. Jede Karte 6 ist an dem Abschnitt, welcher ihrer Einerzahl der Kennzahl
entspricht, mit einem nach oben vorstehenden Tab 7 versehen, so daß bei den hintereinander'
liegenden zehn Karten 6 einer Gruppe die Tabs 7 seitlich-gestaffelt und gut seht-
und erfaßbar sind.
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Die zehn Karten 6 einer Gruppe sind in einer Kassette 8 gehalten,
wie sie in F i g. 4 dargestellt ist. Die Kassette besteht aus einem rechteckigen,
oben offenen Rahmen, dessen Boden 9 in drei den Gruppen der Wählstangen
1, 2 und 3 entsprechende Zonen unterteilt ist. Jede dieser Zonen ist
in zehn den Abständen der Wählstangen entsprechende Abschnitte unterteilt, wobei
jede Zone je einen in der entsprechenden Stangenebene nach innen und nach außen
vorstehenden Zahn 10, 11, 12 und 10', 11', 12' aufweist, welcher jeweils der Ziffer
in der entsprechenden Dekade der Kennzahl der Karte 6 entspricht. Beim Ausführungsbeispiel
sind diese Zähne in den F i g. 3 und 4 für alle Karten einer Kassette an der gleichen
Stelle angeordnet und geben somit auch alle dieselbe Zahlenfolge an, z. B. 151.
Diese Zahlenfolge stellt nicht die Zahl 151, sondern die Zahl 1510 dar, da die den
Einerstellen zugeordnete Karten 6 in der Kassette 8 zusammengefaßt sind.
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Im unteren Rand der Karten 6, die einer Gruppe zugehören, sind
den Zähnen 10, 11,12 der Kassette 8
entsprechende Kerben 13 angebracht,
so daß jede Karte 6 nur in der ihr zugeordneten Kassette ordnungsgemäß untergebracht
werden kann. Ein Einlegen in eine falsche Kassette oder mit ihrer Rückseite nach
vorn ist somit ausgeschlossen.
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Der Rahmen der Kassette 8 weist zwei sich vom Boden 9 hocherstreckende
Seitenteile 15 auf, die auf der Innenseite mit je einer Führungsnut 14 versehen
sind, in welche das Kartenpaket einer Gruppe von oben einschiebbar ist. Auf der
Rückseite der Kassette 8 ist in der Mitte noch eine sich vom Boden 9 aufwärts erstreckende
Stütze 16 vorgesehen. Die Kassette kann aus einem beliebigen festen Werkstoff, z.
B. aus Metall oder Kunststoff, hergestellt sein, so daß eine Abnutzungsgefahr der
mit den Wählstangen zusammenwirkenden Zähne 10', 11', 12' und damit Fehlwahlen
ausgeschlossen sind.
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Die Karteikarten 6 bestehen in üblicher Weise aus Karton oder steifem
Papier und sind in vorteilhafter Weise an den vom oberen Rand abstehenden Tabs 7
mit einer Kennzeichnung, die die entsprechende Zahl angibt und/oder mit einer Farbmarkierung
versehen, um so mit einem Blick die gewünschte Karte erfassen zu können.
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Eine vorteilhafte Kennzeichnung dieser Art besteht darin, in die über
die Kopfkante vorstehenden Tabs 7
die entsprechenden Zahlen einzuprägen, so
daß die Kartei auch von Blinden bedienbar ist. Hierbei werden die gleichen Prägungen
auch in den Tasten der Tastatur T vorgesehen.
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Ein Beispiel für die Art der Bewegung der Wählstangen 1, 2 und 3 ist
in der F i g. 2 dargestellt. An sich kann die Bewegung über beliebige Tastaturen
und Wählstangen erfolgen. Wie aus F i g. 2 ersichtlich, wird die Wählstange
1 ständig durch daran angreifende Zugfedem 20 gegen eine am vorderen
und eine am hinteren Ende des Karteikastens K vorgesehene Anschlagleiste
21 bzw. 22 gezogen. Der senkrecht geführte Stößel 23 einer Taste T
ist jeweils gelenkig mit dem benachbarten Ende eines Hebels 24 verbunden, der um
eine am hinteren Ende des Karteikastens K angeordnete horizontale Achse 25 beim
Niederdrücken der Taste T verschwenkbar ist. An einer zwischen den Enden des Hebels
24 liegenden Stelle ist eine Verbindungslasche 26 gelenkig mit dem Hebel 24 verbunden,
deren anderes Ende jeweils etwa in der Mitte der Stange 1 angelenkt ist. Unterhalb
den Anschlägen 21 und 22 am vorderen bzw. hinteren Ende des Karteikastens K sind
Anschlagleisten 27 bzw. 28 vorgesehen, welche die untere Stellung der
Wählstange
1 begrenzen und gewährleisten, daß die durch die Taste T abwärts gedrückte Stange
1 eine horizontale Stellung einnimmt. Es ist zu beachten, daß die vordere Anschlagleiste
27 kammartig ausgebildet ist, wobei sich zwischen den die Anschläge bildenden Zinken
29 die Hebel 24 bewegen können. Mit Hilfe eines derartigen Hebelgestänges ist es
möglich, jede beliebige Kassette, im Ausführungsbeispiel die Gruppe 151, durch Anheben
oder Absenken anzuwählen.
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An Stelle von Zahlen können zum Auswählen auch Buchstaben verwendet
werden, wobei jedoch jede Wählstangengruppe entsprechend dem Alphabet 26 Stangen
aufweisen müßte. Die vorteilhaftere Einordnung ist die nach Zahl.
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Die Bedienung des erfindungsgemäß ausgebildeten Karteikastens ist
denkbar einfach und sicher. Es ist nicht erforderlich, die Kassetten geordnet im
Karteikasten einzulegen. Sie können wahllos durcheinanderliegen und es wird trotzdem
die richtige Kassette angehoben. Innerhalb einer Kassette ist die Reihenfolge der
Karten ebenfalls beliebig.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel können 10 000 Karten verwendet
werden, nämlich von 0 bis 9999. Soll beispielsweise die Karte mit der Kennzahl 0
ausgewählt werden, so müssen alle den Nullen zugeordneten Wählstangen verschwenkt
werden, worauf die die Karten 0 bis 9 enthaltende Kassette erscheint. Alsdann kann
die Karte mit der Kennzahl 0 entnommen werden. Genauso verhält es sich bei allen
anderen Zahlenkombinationen.
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Selbstverständlich können eine beliebige Anzahl von Stangengruppen
vorgesehen werden, sofern dem durch die Ausmaße des erforderlichen Karteikastens
kein Halt geboten wird. Auch ist es ohne weiteres möglich, an Stelle der mechanischen
Bewegung der Stangen eine elektrische mittels Hubmagneten zu wählen.