-
Auswählgerät für Lochkarten Die Erfindung bezieht sich auf ein Auswählgerät
für Lochkarten, insbesondere Randloch- und Schlitzlochkarten mit mindestens einer
Lochreihe zum Markieren von verschlüsselten Merkmalen und mit mindestens einer der
Lochreihe entsprechenden Nadelreihe zum Auswählen der gesuchten Lochkarten. Auf
diesen Lochkarten lassen sich z. B. ganze Namen. Jahreszahlen oder sonstige Daten
verschlüsseln.
-
Die Anzahl der zum Auswählen einer gesuchten Lochkarte notwendigen
Nadeln richtet sich nach der Anzahl der Merkmale und danach, ob nach einem Einnadel-
oder Mehrnadelverfahren verschlüsselt ist. Zur Durchführung eines Auswählvorganges
werden die entsprechenden Nadeln an den betreffenden Stellen einzeln in die Löcher
der Karten eingeführt und dann die Lochkarten zur gegenseitigen Bewegung freigegeben,
so daß die ausgewählten Lochkarten herausfallen oder sich relativ zu den anderen
Lochkarten verschieben. Bei den bekannten Auswählverfahren ist es also erforderlich,
daß die Wählnadeln nach dem vorgesehenen Verschlüsselungsprinzip durch eine Bedienungsperson
in die zuvor in ein Auswählgerät verbrachten Lochkarten eingeführt werden, wobei
die Bedienungsperson über die Verschlüsselung sowie die Handhabung des Schlüssels
gut informiert sein muß, um Fehlauswertungen zu vermeiden. Die Gefahr der Fehlauswertungen
wird noch vergrößert, wenn gleichzeitig nach mehreren Merkmalen ausgewertet werden
muß und jedes Merkmal das Stecken mehrerer Nadeln erfordert, so daß Hilfskräfte
zum Durchführen von derartigen Auswählvorgängen grundsätzlich nicht mehr geeignet
sind.
-
Es ist daher schon versucht worden, den Auswählvorgang zu vereinfachen,
indem eine Anzahl von Nadeln, die der Anzahl der Löcher einer Lochreihe auf den
Lochkarten entspricht, in einem in Nadelrichtung verschiebbaren Schlitten bzw. in
einer entsprechend verschiebbaren Wand angeordnet werden. Der Schlitten ist hierbei
an einem drehbar gelagerten Behälter geführt, der zur Aufnahme von Randlochkarten
mit zwei Lochreihen in jedem Markierungsrand dient. Jede Nadel ist am vorderen Ende
höhenverstellbar gelagert und wird zum Auswählen eines gesuchten Merkmals mittels
einer zugeordneten Taste um eine Schlitzlochlänge verstellt. Zur Auswahl brauchen
dann nur noch die nach der Einstellung in der Vorderwand des Behälters geführten
Nadeln mittels des Schlittens in den Kartenstapel eingeschoben werden. Dies ist
dann vorteilhaft, wenn viele Auswahlvorgänge nach dem gleichen Merkmal durchzuführen
sind. Für jeden Auswahlvorgang nach einem anderen Merkmal müssen jedoch die Nadeln
neu eingestellt werden, was wieder die Kenntnis der Handhabung des Schlüssels bedingt.
Das ist auch bei den Auswählgeräten der Fall, bei denen die Lochkarten mittels ihrer
Aufbewahrungskästen in das Auswählgerät eingesetzt werden, wobei jeder Aufbewahrungskasten
in seiner Vorder- und Rückwand die gleichen Löcher wie die Lochkarten aufweist.
-
Bei allen diesen bisher bekannten Verfahren, die zwar eine gewisse
Erleichterung und Beschleunigung des Auswählvorganges bringen, bleibt jedoch noch
immer die Tatsache bestehen, daß die Merkmale durch menschliche Handhabung an Hand
von Tabellen oder Aufdrucken auf den Lochkarten bestimmt und die Wählnadeln entsprechend
gesteckt werden müssen.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Auswählgerät zu
schaffen, das zum Auswählen von gesuchten Lochkarten das manuelle Setzen der Wählnadeln
entsprechend den gegebenen Merkmalen ohne Zuhilfenahme von Tabellen oder Aufdrucken
auf den Lochkarten ermöglicht. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß für jede Lochreihe eine Nadelreihe vorgesehen ist und daß die Nadelreihen in
mindestens einer zum auszuwählenden Kartenstapel feststehenden Wand geführt und
die den markierten Merkmalen entsprechenden Nadeln durch Leitschablonen bestimmt
sind, welche im Verschiebeweg der Nadeln auswechselbar angeordnet sind.
-
Nach weiteren Merkmalen der Erfindung sind die Leitschablonen in einer
festen Wand in Richtung des
Verschiebeweges entweder vor oder hinter
dem Kartenstapel angeordnet und enthalten dementsprechend an den die Merkmale markierenden
Stellen bei der Anordnung der Leitschablonen vor dem Kartenstapel Durchgangslöcher
für die Nadeln. Bei Anordnung der Leitschablonen in Richtung des Verschiebeweges
hinter dem Kartenstapel sind an den die Merkmale markierenden Stellen anstatt Durchgangslöcher
entsprechende Vorrichtungen zum Verriegeln der freien Enden der Nadeln vorgesehen.
Sämtliche Nadeln können hierbei in einer verschiebbaren Wand durch Reibung, Federn,
Schnepper od. dgl. nachgiebig gehalten werden, derart, daß die Nadeln beim Verschieben
dieser Wand mit Ausnahme der den gesuchten Merkmalen entsprechenden und durch die
Leitschablonen bestimmten Nadeln mitgenommen werden.
-
In einer anderen Ausführungsform besitzt die verschiebbare Wand Aufnahmevorrichtungen
für die Leitschablonen, die in diesem Fall an den den markierten Merkmalen entsprechenden
Stellen durch Klemm- oder Rastverbindungen form- bzw. kraftschlüssig mit den zugeordneten
Nadeln kuppelbar sind, wobei diese Nadeln in einer festen Wand durch Reibung, Federn,
Schnepper od. dgl. nachgiebig gehalten werden.
-
Die Erfindung hat den bedeutenden Vorteil, daß die Bedienungsperson
nicht mehr über das Verschlüsselungssystem unterrichtet zu sein braucht. Wenn die
Leitschablonen mit einer Klarschrifteinprägung des Merkmals versehen sind, besteht
auch nicht die Gefahr einer falschen Schablonenauswahl.
-
Der Erfindungsgegenstand ist in einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 Ansichten von zwei, einmal im Kopfrand und einmal
im Fußrand mit Lochreihen versehenen Randlochkarten, F i g. 2 eine Ansicht eines
Teiles des Lochrandes mit fünf Lochreihen und zehn durch die Ziffern 0 bis 9 markierten
Lochspalten, F i g. 3 eine Ansicht eines Lochrandes mit sieben Lochreihen und sechsundzwanzig
markierten Buchstaben und 9 markierten Ziffern, F i g. 4 einen Längsschnitt durch
einen Aufbewahrungskasten für Lochkarten, F i g. 5 die Vorderansicht des Aufbewahrungskastens
nach F i g. 4, F i g. 6 einen Längsschnitt durch ein gemäß der Erfindung ausgebildetes
Auswählgerät, F i g. 7 eine Ansicht und einen Querschnitt durch eine Leitschablone.
-
Bei dem Auswählgerät gemäß der Erfindung werden vorzugsweise Lochkarten
1 verwendet, die nur an einem Rand vorgelocht sind, wie F i g. 1 zeigt. Die Anzahl
der Lochreihen 2 richtet sich nach der zu verschlüsselnden Anzahl von Merkmalen.
Entgegen den bekannten Auswählverfahren ist es vorteilhaft, die Merkmale spaltenweise
zu markieren. Dieser Einspaltenschlüssel beschränkt sich nicht nur auf die Darstellung
von Buchstaben und Ziffern; den in einer Spalte einzutragenden Merkmalen können
auch andere Begriffe, wie Schlagworte od. dgl., zugeordnet werden. Der Spaltenschlüssel
hat den Vorteil, daß die in einer Spalte vorhandenen Löcher grundsätzlich mit der
optimalen Schlitzzahl markiert werden können. Die Auswahl eines Merkmals je Spalte
erfolgt also mit einer, zwei oder mehr Nadeln, so daß eine wesentliche Vergrößerung
des Merkmalvolumens gegenüber den bekannten Schlüsseln erreicht wird. Daß dabei
die Anschaulichkeit des Schlüssels verlorengeht, ist unwesentlich, da das Auswählgerät
einen eingebauten Schlüssel besitzt, der eine geistige Entschlüsselungstätigkeit
erübrigt.
-
Für die Markierung der Ziffern 0 ... 9 ist das Zweinadelverfahren
mit fünf Löchern je Merkmal optimal. Im Gegensatz zu den bekannten Schlüsseln werden
aber nicht fünf Löcher einer Lochreihe, sondern fünf Löcher einer Spalte zu einem
Merkmal verknüpft, wobei jede Spalte von einem Loch aus fünf Lochreihen gebildet
ist. F i g. 2 zeigt einen Teil eines Lochrandes der Lochkarte nach F i g. 1 mit
einer spaltenweisen Verschlüsselung der Ziffern 0 bis 9 in fünf Löchern. Die Markierung
erfolgt durch Schlitze 3 zwischen den Löchern. Es lassen sich mit fünf Lochreihen
Spalten für zehn Merkmale darstellen.
-
Bei einer Lochkarte mit sieben Lochreihen lassen sich fünfunddreißig
Merkmale markieren und mit je drei Nadeln auswählen. F i g. 3 zeigt die Markierung
von sechsundzwanzig Buchstaben des Alphabets sowie der Ziffern 1 bis 9. Für die
Ziffer 0 ist der Buchstabe O verwendet. Soll die Ziffer 0 von dem Buchstaben O unterschieden
werden, so kann z. B. der Buchstabe j weggelassen werden. Die kleinen Kreise in
F i g. 3 bezeichnen die zu schlitzenden Löcher, wobei immer von dem Kreis um eine
Zeile nach oben zu schlitzen ist.
-
Die Lochkarten werden vorwiegend in Kästen aufbewahrt, die als Ganzes
in das Auswählgerät eingesetzt werden können. Aus den F i g. 4 und 5 ist ersichtlich,
daß die Lochkarten 1 in diesen Aufbewahrungskästen an zwei Tragnadeln
4 aufgehängt sind. Jeder Aufbewahrungskasten hat vier Wände, jedoch keinen
Boden und keinen Deckel. Die Vorder- und Rückwand 5 sind entsprechend den Lochrändern
der Lochkarten mit Bohrungen 6 versehen. Ferner sind in der Vorder- und Rückwand
Bohrungen 4 für die Tragnadeln und Bohrungen 7 vorgesehen, in die beim Auswählvorgang
Haltenadeln 15 für die Lochkarten eingreifen können. Diese Bohrungen 7 sind nach
unten randoffen ausgeschlitzt.
-
Das in F i g. 6 schematisch gezeigte Auswählgerät besteht im wesentlichen
aus einer Grundplatte 8 und zwei festen Wänden 9 und 10. Diese Wände
sind Stirnwände und weisen die gleichen Bohrungen auf wie die Vorder- und Rückwand
jedes Aufbewahrungskastens. Dieser kann beim Einsetzen in das Auswählgerät durch
besondere Mittel automatisch ausgerichtet werden, so daß die Löcher 6 und 11 in
den Wänden 5, 9 und 10 zur Deckung kommen. In den Wänden
9 und 10 des Auswählgerätes sind die den Tragnadeln 4 zugeordneten,
in F i g. 6 nicht dargestellten Löcher zum oberen Rand hin randoffen durchgeschlitzt,
um ein leichteres Einsetzen jedes Aufbewahrungskastens zu ermöglichen.
-
Hinter der feststehenden Wand 10 ist auf der Grundplatte 8
eine Wand 12 verschiebbar angeordnet, die bis dicht an die Wand 10 herangeschoben
werden kann. Die verschiebbare Wand 12 ist mit Bohrungen 13 versehen, die genau
wie die Bohrungen 11 in den feststehenden Wänden 9 und 10 angeordnet sind. In den
Bohrungen 13 sind die Wählnadeln 14 geführt, deren Anzahl den Löchern einer Lochkarte
bzw. denen in einer Wand 5 des Aufbewahrungskastens entspricht. Ferner sind zwei
Haltenadeln 15
vorgesehen, welche die Löcher 7 in den Wänden 5
des
Aufbewahrungskastens und die gleich angeordneten Löcher 7 in den feststehenden Wänden
9 und 10 sowie in der verschiebbaren Wand 12 durchsetzen können. Sie liegen zunächst
unter dem Kartenstapel. Die Nadeln 14 sind in den Bohrungen 13 der verschiebbaren
Wand 12 durch besondere Vorrichtungen, z. B. durch Reibung, Federn, Schnepper od.
dgl. nachgiebig gehalten.
-
An der feststehenden äußeren Wand 9 ist eine Halterung 16 vorgesehen,
die zum Einführen und Halten von Leitschablonen dient. Diese Halterung kann auch
je nach der Ausbildung der Leitschablonen an einer der Wände 10 oder 12 befestigt
sein. Sie stellen einen auswechselbaren Schlüssel dar. F i g. 7 zeigt eine Leitschablone
17, die sich über eine Lochspalte aus fünf Löchern erstreckt und zum Einstecken
in die Halterung 16 der Wand 9 geeignet ist. Sie besteht aus einem geschlitzten
Blechstreifen, an dessen oberem Ende das durch sie verschlüsselte Merkmal in Klarschrift
eingeprägt ist. Die Schlitzbreite ist im allgemeinen so groß, daß die Wählnadeln
14 ungehindert hindurchtreten können. Nur an den Stellen, die markiert werden sollen,
ist der Schlitz verengt. Als markierte Stellen sind in F i g. 7 die Verengungen
18 in Höhe des zweiten und des vierten Loches von oben zu erkennen. Dies entspricht
der Markierung der Ziffer 5 in F i g. 3. Alle Wählnadeln 14 haben kurz hinter ihrer
Spitze eine z. B. durch Ausfräsungen hergestellte Nut, so daß diese Nut in die zugeordnete
Verengung 18 einrasten kann.: Die Ausbildung ist so durchgeführt, daß die Leitschablonen
vor dem Einführen der Wählnadeln um eine halbe Zeilenbreite gehoben werden können,
damit alle Wählnadeln durch die Schlitze 19, die entsprechend lang ausgebildet sind,
hindurchtreten. Nach dem Absenken der Schablonen rasten zwei Wählnadeln mit ihren
Nuten in die Verengungen 18 ein, so daß sie in dieser Lage gesperrt sind. Die Bewegung
um einen halben Lochreihenabstand wird von der Schablonenhalterung 16 für alle Leitschablonen
17 gleichzeitig ausgeführt. In der feststehenden Wand 9 sind ferner Sperrvorrichtungen
für die Haltenadeln 15 und in der verschiebbaren Wand 12 Sperrvorrichtungen für
die Tragnadeln 3 vorgesehen.
-
Ein Auswählvorgang für Lochkarten spielt sich in dem Gerät gemäß der
Erfindung folgendermaßen ab: Vor dem Auswählen befinden sich die Leitschablonen
in einem Kasten, der dem Typenkasten des Setzers einer Buchdruckerei entspricht.
Für das gesuchte Merkmal werden die entsprechenden Leitschablonen an Hand der in
Klarschrift eingeprägten Buchstaben oder Ziffern oder sonstigen Bezeichnungen ausgewählt
und in die entsprechenden Stellen der Schablonenhalterung 16 hineingesteckt, wo
sie einrasten. Die in dem einen Ende der eingesetzten Leitschablonen eingeprägte
Klarschrift stellt eine leicht lesbare Zeile der Merkmale dar, nach denen ausgewählt
wird. Die Kontrolle wird hierdurch erleichtert.
-
Im Anschluß daran wird ein Aufbewahrungskasten mit Lochkarten in das
Auswahlgerät hineingestellt. Die Karten hängen auf den Tragnadeln 4. Nun wird die
bewegliche Wand 12 in Richtung auf die feststehende Wand 10 verschoben und nimmt
hierbei die Wählnadeln 14 mit. Sämtliche Wählnadeln durchdringen den Kartenstapel
und die Löcher 11 der Wände 9 und 10. Während dieses Vorganges ist die Schablonenhalterung
16 mit sämtlichen Leitschablonen um eine halbe Zeilenbreite angehoben, so daß die
Nadelspitzen ungehindert durch die Schablonen hindurchdringen können. Nunmehr wird
die Schablonenhalterung abgesenkt. Hierbei werden die für die Auswahl erforderlichen
Nadeln durch die Verengungen in den Schablonenschlitzen verriegelt. Gleichzeitig
werden die Tragnadeln 4 in der beweglichen Wand 12 durch ähnliche Hilfsmittel ebenfalls
verriegelt. Dann wird die bewegliche Wand 12 wieder in ihre Ausgangslage zurückgefahren.
Sie nimmt hierbei auf Grund der reibenden oder elastischen Verbindung alle diejenigen
Wählnadeln mit, die nicht durch Leitschablonen verriegelt sind. Die verriegelten
Nadeln dagegen verbleiben in den feststehenden Wänden 9 und 10 des Auswählgerätes
und damit im Kartenstapel. _ Da die Tragnadeln 4 durch die zurückgeschobene Wand
12 aus dem Kartenstapel herausgezogen worden sind, ist den Lochkarten die Unterstützung
entzogen, und die gesuchten Lochkarten fallen unter dem Einfluß der Schwerkraft
um die der Markierung entsprechende Schlitzlänge nach unten. Das Ausfallen der gesuchten
Lochkarten kann noch durch eine der bekannten Maßnahmen zur Verminderung der Reibung
zwischen den Lochkarten bzw. Erhöhung des scheinbaren Eigengewichtes unterstützt
werden.
-
Nach vollzogener Trennung der gesuchten Lochkarten wird die verschiebbare
Wand 12 wieder an die feststehende Wand 10 herangefahren. Die zum Auswählen herangezogenen
Wählnadeln setzen sich in der Wand 12 durch Reibung wieder fest. Die Schablonenhalterung
mit den Leitschablonen wird um einen halben Lochreihenabstand wieder angehoben,
so daß alle Wählnadeln von ihr freigegeben sind. Gleichzeitig werden die Verriegelungen
der Trag- . nadeln in der verschiebbaren Wand 12 gelöst und die Haltenadeln. 15
in der vorderen Wand 9 verriegelt. Nun wird die verschiebbare Wand 12 wieder in
ihre äußerste hintere Lage zurückgefahren und nimmt hierbei sämtliche Wählnadeln
mit, während die Tragnadeln und die Haltenadeln im vorderen Teil des Auswählgerätes
verbleiben.
-
Anschließend läßt sich der Aufbewahrungskasten aus dem Auswählgerät
herausnehmen. Hierbei bleiben die durch die Haltenadeln 15 festgehaltenen, gesuchten
Lochkarten im Auswählgerät hängen. Werden die Haltenadeln 15 zurückgefahren, dann
können die gesuchten Karten dem Auswählgerät entnommen werden.
-
Wenn größere Mengen an Lochkarten nach dem gleichen .Merkmal ausgewählt
werden sollen, so wird nunmehr im Anschluß an die stattgefundene Auswahl der nächste
Aufbewahrungskasten in das Auswählgerät eingebracht und ohne jegliche Änderung der
Leitschablonen genauso verfahren wie bei dem zuvor erläuterten Auswählvorgang.
-
Die Leitschablonen können jedoch auch an der feststehenden Wand 10
angebracht werden, dann müssen sie so ausgebildet sein, daß nur die zur Auswahl
dienenden Nadeln in den Kartenstapel eindringen können. Dies ist auf einfache Weise
dadurch zu erreichen, daß die Leitschablonen nur an den Markierungsstellen Löcher
bzw. Schlitze haben.
-
Schließlich können die Leitschablonen auch an der verschiebbaren Wand
12 angebracht sein; dann ist es notwendig, die Wählnadeln 14 in einer zweiten hinter
der Wand 12 feststehend angeordneten Wand durch Reibung oder elastisch zu befestigen.
Die Leitschablonen
können in diesem Fall so beschaffen sein, daß
sie für die der Auswahl dienenden Nadeln mit der Wand 12 kuppeln, so daß dadurch
nur diese Nadeln mitgenommen werden können. Die Befestigung der Leitschablonen kann
in allen Fällen in irgendeiner bekannten Weise vorgenommen werden, wobei die Ausbildung
der Schablonen dann jeweils auch von der Befestigungsart abhängig ist. Die verschiedensten
möglichen Befestigungsarten selbst sind jedoch nicht Gegenstand der Erfindung.
-
Für die nachgiebige Halterung der Nadeln in den Wänden, z. B. durch
Reibung, können Gummitüllen vorgesehen werden, in denen sich die entsprechenden
Nadelenden festklemmen. Eine Verbesserung dieser nachgiebigen Befestigungsart ist
durch schnepperähnliche Vorrichtungen möglich, dia mittels einer Feder auf einer
Rille oder einen Wulst der Nadeln wirken.
-
Die Erfindung ist nicht auf die Anwendung von Leitschablonen mit spaltenweiser
Verschlüsselung beschränkt. Die Leitschablonen können auch für die bekannte Zeilenverschlüsselung
ausgebildet sein. Sie überdecken dann ein mehr oder weniger großes Stück einer Zeile.
Bei mehrzeiligen Leitkarten muß die Halterung an den Wänden so ausgebildet sein,
daß die Leitschablonen in mehreren Zeilen eingesetzt werden können.
-
Ferner kann die Markierung von Merkmalen auf eine sich über mehrere
Spalten erstreckende Markierung abgewandelt werden. Dies kann z. B. notwendig werden,
wenn die Lochkarten nur fünf Lochreihen aufweisen, aber eine größere Anzahl von
Stichworten markiert werden soll. Dieses wird dadurch möglich, daß zwei Spalten
von je fünf Lochreihen zu einem Lochfeld zusammengefaßt werden. Die dazu notwendigen
doppelbreiten Leitschablonen tragen wiederum am Kopf die Schlagworte in Klarschrift
und können zur leichteren Handhabung karteiähnlich nach alphabetischer Ordnung abgestellt
sein. Leitschablonen, die sich über mehrere Spalten erstrecken, können insbesondere
auch dann nützlich sein, wenn in den zu markierenden Merkmalen sehr häufig sich
wiederholende Buchstaben- oder Zifferngruppen auftreten. Das ist z. B. der Fall,
wenn eine Randlochkartei eine Mischung von mehreren weit auseinander liegenden Dezimalklassifikationsgebieten
umfaßt. In diesem Fall können die ersten drei oder sechs Ziffern der Dezimalklassifikation
zu jeweils einer mehrspaltigen Leitschablone zusammengefaßt werden.
-
Eine weitere Vereinfachung des Auswählvorganges, die unter Umständen
erhebliche Arbeitsersparnis bringen kann, ist dadurch erzielbar, daß die nach dem
Setzverfahren entstandene Zeile aus Schablonen in einem besonderen Halter zusammengefaßt
und zwischen den Auswählvorgängen mit diesem Halter aufbewahrt wird. Dieses ist
insbesondere dann von Bedeutung, wenn in größeren Zeitabständen immer wieder nach
den gleichen Merkmalen ausgewählt werden muß. Auf diese Weise kann das vollständige
Schlagwort oder der Verfassernamen oder die DK-Zahl jederzeit wieder zur Auswahl
herangezogen werden, ohne daß von neuem die einzelnen Merkmale bzw. Buchstaben oder
Ziffern aus Schablonen zusammengesetzt werden müssen.
-
Im übrigen ist es auch denkbar, daß nicht das gesamte Nadelpaket in
den Kartenstapel eingeschoben wird, sondern daß der Kartenstapel eine entsprechende
Bewegung gegenüber dem feststehenden Nadelpaket ausführt. Ferner können die Tragnadeln
durch einen Zwischenboden ersetzt oder das Auswählgerät so ausgebildet werden, daß
es nach dem Stecken der Nadeln einschließlich dem Kartenbehälter umgekippt wird,
um so die ausgewählten Lochkarten freizugeben. Auch können als Mittel zur leichteren
Trennung der Lochkarten Rüttelvorrichtungen oder Vorrichtungen zum Einblasen von
Preßluft vorgesehen werden.