DE1220856B - Verfahren zur Herstellung von Carbonsaeurechloriden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Carbonsaeurechloriden

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DE1220856B
DE1220856B DEF39675A DEF0039675A DE1220856B DE 1220856 B DE1220856 B DE 1220856B DE F39675 A DEF39675 A DE F39675A DE F0039675 A DEF0039675 A DE F0039675A DE 1220856 B DE1220856 B DE 1220856B
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carboxylic acid
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phosphorus oxychloride
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Rudolf Kostka
Dipl-Chem Dr Joachim Ribka
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Carbonsäurechloriden Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Carbonsäurechloriden durch Umsetzung von freien Carbonsäuren mit Phosphoroxychlorid bei erhöhter Temperatur und ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von mindestens 0,02 Mol von tertiären orgamschen-Stickstoffverbindungen und mindestens 0,7 Mol von Verbindungen der Alkali- oder Erdalkalimetalle pro Mol Carbonsäure, gegebenenfalls in inerten Verteilungs- oder Lösungsmitteln, vornimmt.
  • Als tertiäre organische Stickstoffverbindungen kommen insbesondere tertiäre Amine, heterocyclische Stickstoffverbindungen und am Stickstoff zweifach substituierte Säureamide in Betracht, z. B. Dimethylanilin, Dimethylcyclohexylamin, Triäthylamin, N-Methylpiperidin, Pyridin und seine Homologen, Imidazol, Chinolin, Benztriazol, Dimethylformamid, N-Formylpiperidin, N-Acetylpiperidin, N-Methylpyrrolidon oder Phosphorsäuretris-dimethylamid - Als Verbindungen der Alkali- und Erdalkalimetalle finden insbesondere die Halogenide, die Sulfate, die Carbonate, die Phosphate und die Oxyde Verwendung.
  • Zur Herstellung der Carbonsäurechloride nach dem vorliegenden Verfahren eignen sich gesättigte und ungesättigte aliphatische sowie cycloaliphatische, aliphatisch-aromatische und aromatische Carbonsäuren.
  • Die Durchführung des Verfahrens erfolgt zweckmäßig in einem indifferenten Verteilungs- oder Lösungsmittel, wie z. B. Benzol, Toluol, Xylol, Chlorbenzol, Dichlorbenzol, Nitrobenzol oder Ligroin. Das Verfahren kann gegebenenfalls auch ohne Lösungsmittel durchgeführt werden.
  • Die Menge an tertiärer organischer Stickstoffverbindung, die verfahrensgemäß verwendet wird, kann innerhalb sehr weiter Grenzen schwanken. Beispielsweise kann die Stickstoffverbindung, wie Dimethylformamid, Pyridin oder Dimethylanilin, im Überschuß angewendet werden und dabei gleichzeitig als Lösungsmittel dienen. Führt man die Umsetzung jedoch in einem indifferenten Lösungsmittel, wie z. 13.
  • Toluol, durch, so sind verhältnismäßig geringe Mengen erforderlich. Beispielsweise benötigt man, bezogen auf die eingesetzte Carbonsäure, wesentlich weniger als 1 Äquivalent, z. B. 0,1 Äquivalent und noch weniger.
  • Im allgemeinen ist es zweckmäßig, etwa 0,1 Mol der tertiären organischen Stickstoffverbindung pro Mol Carbonsäure zu verwenden, da sonst in einzelnen Fällen die Gefahr besteht, daß die Carbonsäure nicht vollständig in das Carbonsäurechlorid übergeführt wird, oder aber daß sich in einer Nebenreaktion zum Teil das Carbonsäureanhydrid bildet. - Manchmal ist es vorteilhaft, nicht nur eine organische Stickstoff- verbindung dem Reaktionsgemisch zuzusetzen, sondern ein Gemisch zweier oder mehrerer Verbindungen, beispielsweise ein Gemisch aus 0,05 Äquivalent Dimethylformamid und 0,05 Äquivalent Pyridin pro Äquivalent Carbonsäure, zu verwenden.
  • Eine weitere günstige Beeinflussung der Bildung von Carbonsäurechloriden aus den entsprechenden Carbonsäuren und Phosphoroxychlorid erfolgt verfahrensgemäß durch den Zusatz von Verbindungen der Alkali- oder Erdalkalimetalle. Der Zusatz dieser Verbindungen wirkt reaktionsbeschleunigend und führt zu hohen Ausbeuten an Carbonsäurechloriden. Die günstigsten Resultate erhält man jedoch, wenn man die Bildung der Carbonsäurechloride sowohl in Gegenwart von Verbindungen der Alkali- oder Erdalkalimetalle als auch in Gegenwart der tertiären organischen Stickstoffverbindungen vornimmt. Der Zusatz an Alkali- oder Erdalkalimetallverbindung steigert hierbei die Ausbeute ganz beträchtlich. Beispielsweise erhält man bei der Umsetzung von 1 Mol 3-Nitro-4-methoxybenzol-1-carbonsäure mit Phosphoroxychlorid in Toluol als Lösungsmittel in Gegenwart von 0,1 Mol Pyridin eine Ausbeute von etwa 95°l0 der Theorie an Carbonsäurechlorid, während man in Gegenwart von 0,05 Mol Pyridin eine Ausbeute von 5201o der Theorie erhält. Arbeitet man jedoch in Gegenwart von 100 g Natriumsulfat und 0,05 bis 0,02 Mol Pyridin, so erhält man eine Ausbeute von etwa 95 0/, der Theorie. Bei gleichzeitiger Verwendung von tertiären orgsnischen Stickstoffverbindungen und Alkali- oder Erdalkalimetallverbindungen kann somit in manchen Fällen der Anteil der tertiären Stickstoffverbindung weitgehend erniedrigt werden, ohne daß eine Verminderung der Ausbeute eintritt.
  • Das Phosphoroxychlorid geht nach der Umsetzung mit den Carbonsäuren wahrscheinlich in ein Gemisch von Anhydrophosphorsäuren über. Dieses Gemisch bleibt in Lösung oder es scheidet sich als glasig erstarrendes Harz an der Gefäßwand ab, je nachdem ob es in dem verwendeten Lösungsmittel löslich oder unlöslich ist. Bei Durchführung der Reaktion in Dimethylformamid erhält man beispielsweise eine klare Lösung, während man bei Verwendung von Toluol als Verdünnungsmittel eine harzige Abscheidung erhält. Von diesen harzig-glasigen Abscheidungen kann man das entstandene, gewöhnlich gelöste Carbonsäurechlorid leicht abtrennen und das Harz durch Behandeln mit heißem Wasser aus dem Gefäß leicht herauslösen. In den meisten Fällen jedoch, insbesondere bei der technischen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, ist es zweckmäßiger, die Harzabscheidung an der Apparatur überhaupt zu vermeiden. Dies ist möglich durch Zusatz einer der verfahrensgemäß verwendeten Alkali- oder Erdalkalimetallverbindungen, insbesondere der obengenannten Chloride, Sulfate, Oxyde, Phosphate oder Carbonate. Der Zusatz dieser Verbindungen hat also zwei verschiedene Wirkungen: Er beschleunigt den Ablauf der Reaktion zwischen der Carbonsäure und Phosphoroxychlorid, erhöht die Ausbeute an Carbonsäurechlorid und verhindert die harzige Abscheidung von Anhydrophosphorsäuren.
  • Die für die Umsetzung von 1 Mol Carbonsäure notwendige Menge an Phosphoroxychlorid beträgt im allgemeinen etwa 0,6 Mol. Verwendet man weniger Phosphoroxychlorid, so erhält man keinen vollständigen Umsatz der Carbonsäure, oder es bildet sich in einer Nebenreaktion das Anhydrid der Carbonsäure.
  • Eine größere Menge an Phosphoroxychlorid schadet gewöhnlich nicht. In vielen Fällen empfiehlt sie sich zur Erzielung einer optimalen Ausbeute.
  • Berücksichtigt man die für eine glatte Reaktion notwendige Menge an Phosphoroxychlorid sowie die bei der Umsetzung freiwerdende Menge an Chlorwasserstoff, so kann für den Gesamtablauf der Reaktion etwa folgende Gleichung aufgestellt werden: 7 RCOOH + 4 POCl3 7 7 RCOC1 + 5 HC1 + (P2O5)2. H2O Für die Durchführung des Verfahrens ist die Anwesenheit der tertiären organischen Stickstoffverbindungen und der Alkali- oder Erdalkalimetallverbindungen wesentlich. Diese Zusätze erhöhen die Reaktionsfähigkeit des eingesetzten Phosphoroxychlorids derart, daß es in der Lage ist, Carbonsäuren in ihre Carbonsäurechloride überzuführen. In der Anwendungsmöglichkeit der freien Carbonsäuren liegt aber der besondere technische Effekt dieser Umsetzungsweise unter Verwendung von Phosphoroxychlorid.
  • Nach den klassischen Methoden war bisher allgemein bekannt, daß bei der Herstellung von Carbonsäurechloriden aus Carbonsäuren und Phosphorpentachlorid Phosphoroxychlorid eines der Reaktionsprodukte ist: RCOOH + PCl5 + RCOC1 + POCl3 + HC1 Aus Houben-Weyl, «Methoden der organischen Chemie«, 4. Auflage, Bd. VIII/3, S. 466, läßt sich entnehmen, daß Phosphoroxychlorid, wie seine Entstehung bei der Austauschreaktion Carbonsäure/ Phosphorpentachlorid zeigt, auf die freien Carbon-; säuren nicht einwirkt. Bekannt ist dagegen die Umsetzung der Alkalisalze der Carbonsäuren mit Phosphoroxychlorid gemäß folgender Gleichung: 2 RCOONa + POCl3 + 2 RCOCl + NaPO3 + NaCl Bei diesem bekannten Verfahren müssen die freien Carbonsäuren zunächst in die Alkalisalze übergeführt werden. Darin liegt ein entscheidender Nachteil gegenüber dem Verfahren der Erfindung, denn die handelsübliche Form der Carbonsäuren ist im allgemeinen die der freien Säuren und nicht die der Alkalisalze. Das bedeutet aber, daß in einer zusätzlichen, die Endprodukte verteuern den und das Verfahren erschwerenden Stufe R - COOH + NaOH + RCOONa + H2O die freien Carbonsäuren erst in die Alkalisalze übergeführt werden müssen, während man verfahrensgemäß die freien Säuren direkt verwenden kann. Weiterhin kann sich die Bildung des Alkalisalzes der Carbonsäure insofern nachteilig auf den Reaktionsablauf auswirken, als bei dieser Neutralisation empfindliche Gruppen, wie z. B. Estergruppen, durch das salzbildende Mittel zerstört werden können.
  • Vergleicht man das vorliegende Verfahren zur Herstellung von Carbonsäurechloriden mit anderen gebräuchlichen Methoden (vgl. H o u b e n - W e y 1, «Methoden der organischen Chemie«, 4. Auflage, Bd. VIII/3), so ergeben sich gegenüber den üblichen Chlorierungsmitteln Phosphorpentachlorid und Thionylchlorid folgende Vorteile: Zur Herstellung von 1 Mol Carbonsäurechlorid benötigt man entsprechend den folgenden Gleichungen RCOOH + PCl5 + RCOCl + POCl3 + HCl (1) RCOOH + SOCl2 + RCOCl + SO2 + HCl (2) 7 RCOOH +4 POCl3 + 7 RCOCI + (P2O5)2. H2O + 5 HC1 (3) nach Gleichung (1) mindestens 1 Mol PCl5 = 208,3 g, nach Gleichung (2) mindestens 1 Mol SOCl2 = 119 g und nach Gleichung (3) mindestens 0,575 Mol POCl3 = 88,3 g.
  • Daraus ergibt sich, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die gleiche Menge Carbonsäurechlorid mit dem, geringsten Einsatz an Chlorierungsmittel erhalten wird.
  • Das vorliegende Verfahren kann auch ausgehend von Phosphorpentachlorid als Chlorierungsmittel durchgeführt werden. Gegenüber der bisher üblichen Methode bietet diese Abänderung des Verfahrens den Vorteil, daß das entsprechend Gleichung (1) als Zwischenprodukt auftretende Phosphoroxychlorid entsprechend Gleichung (3) sogleich weiterreagiert, so daß eine wesentlich günstigere Ausnutzung des eingesetzten Phosphorpentachlorids erfolgt. Versuche haben ergeben, daß bereits 0,4 Mol Phosphorpentachlorid 1 Mol Carbonsäure mit etwa 9501,iger Ausbeute in das Carbonsäurechlorid überführen, d. II., daß man ent sprechend obiger Gleichung zur Herstellung von 1 Mol Carbonsäurechlorid nicht mehr 1 Mol PCl5 = 208,3 g benötigt, sondern bereits mit 0,4 Mol PCl5 = 83,3 g auskommt. Auf Grund dieser Ergebnisse ergibt sich, daß das Verfahren der Erfindung auch überall dort mit Erfolg angewendet werden kann, wo das Phosphoroxychlorid nicht von vornherein eingesetzt wird, sondern erst im Verlauf einer vorangehenden Reaktion gebildet wird.
  • In der deutschen Patentschrift 642 519 wird ein Verfahren zur Herstellung von aromatischen Carbonsäurechloriden erläutert, darin bestehend, daß man freie aromatische Carbonsäuren, die keine Amino-oder Hydroxylgruppen enthalten, mit Phosphoroxychlorid, zweckmäßig im Überschuß, und einer der bei der Reaktion entstehenden Metaphosphorsäure etwa äquivalenten Menge Alkalichlorid bei erhöhter Tem- peratur behandelt. Gegenüber diesem Verfahren sind für die erfindungsgemäße Herstellung von Carbonsäurechloriden wesentlich geringere Mengen an Phosphoroxychlorid und wesentlich kürzere Reaktionszeiten erforderlich. Dies geht aus den Ergebnissen der nachstehenden Vergleichsversuche, die jeweils bei Siedetemperatur durchgeführt worden sind, eindeutig hervor:
    Carbonsäure (1 Mol) | Benzoesäure | p-Nitrobenzoesäure | Terephthalsäure
    A 3 A 3 A 3
    Phosphoroxychlorid (Mol) 1,64 0,77 2 0,73 3,25 1,58
    Reaktionszeit (Stunden) 51/2 3 94l82 21/2 9 41/2
    Ausbeute (%) 83 85 94,8 96,4 88,5 90,4
    A = Deutsche Patentschrift 642519.
  • B = Vorliegendes Verfahren.
  • Aus der deutschen Patentschrift 1 026 750 sowie den Ausführungen in Helvetica Chimica Acta, Bd. 42 (1959), S. 1653 bis 1658, ist fernerhin bekannt, daß sich Carbonsäure- und Sulfonsäurechloride aus den entsprechenden Säuren und mindestens der äquivalenten Menge Thionylchlorid in Gegenwart von tertiären Ameisensäureamiden herstellen lassen. Bei dieser Umsetzung unter Verwendung von Thionylchlorid entsteht als Nebenprodukt zwangläufig immer gasförmiges Schwefeldioxyd, dessen Entfernung bei der technischen Durchführung dieser Verfahrensweise unerläßlich ist. Der demgegenüber verfahrensgemäß erzielte Fortschritt besteht darin, daß die Bildung des korrodierend und gesundheitsschädlich wirkenden Schwefeldioxyds vermieden wird und ein geringerer apparativer Aufwand erforderlich ist. Außerdem wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch weniger Chlorie rungsmittel benötigt.
  • Beispiel 1 197 Gewichtsteile 3-Nitro-4-methoxybenzol-1-carbonsäure und 100 Gewichtsteile wasserfreies Natriumsulfat werden in 1000 Volumteilen Toluol suspendiert.
  • Bei Raumtemperatur werden dann unter Rühren 5 Volumteile eines technischen Pyridinbasengemisches und 102 Gewichtsteile Phosphoroxychlorid zugegeben.
  • Das Gemisch wird allmählich zum Sieden erhitzt und bis zur Beendigung der Chlorwasserstoffentwicklung im Sieden gehalten. Die Umsetzung ist nach 211g Stunden beendet. Dann wird abgekühlt und die Flüssigkeit abgegossen. Sie enthält das entstandene 3 - Nitro -4-methoxybenzol-1-carbonsäurechlorid und kann direkt für weitere Reaktionen verwendet werden. Zur Ausbeutebestimmung wird das Carbonsäurechlorid folgendermaßen in das 3-Nitro-4-methoxybenzol-1-carbonsäureamid übergeführt: Die erhaltene Toluollösung wird unter Rühren in eine Mischung aus 500 Volumteilen wäßrigem 280/0im Ammoniak und 1000 Volumteilen Wasser gegossen, anschließend das Toluol mit Wasserdampf abgetrieben, die zurückbleibende Mischung abgekühlt und das Amid abgesaugt, gewaschen und getrocknet. Man erhält 191 Gewichtsteile = 97,5 0in der Theorie, F. 174 bis 176C C.
  • Mit gleich gutem Erfolg läßt sich die Umsetzung statt in Toluol in Xylol, Chlorbenzol, o-Dichlorbenzol, Nitrobenzol oder Ligroin durchführen.
  • Ersetzt man das Natriumsulfat durch andere Alkali-oder Erdalkalimetallverbindungen, so erhält man folgende Ergebnisse: Verbindung Ausbeute 100 Gewichtsteile Magnesiumsulfat 82,5 01o der Theorie 75 Gewichtsteile Natriumcarbonat 810/o der Theorie 100 Gewichtsteile Natriumchlorid 97 0/o der Theorie 100 Gewichtsteile Calciumoxyd 900/o der Theorie 100 Gewichtsteile Kaliumchlorid 970/o der Theorie Beispiel 2 Man arbeitet wie im Beispiel 1 angegeben, ersetzt jedoch die angegebene Menge des Pyridinbasengemisches durch 5 Volumteile Chinolin. Man erhält eine Ausbeute von 98 °/o der Theorie. Verwendet man andere tertiäre organische Stickstoffverbindungen, so erhält man folgende Ergebnisse: Tertiäre organische Ausbeute Stickstoffverbindung 5Volumteile Dimethylanilin 97,5 0/, derTheorie 5Volumteile Triäthylamin 96, 5 0/, der Theorie 1OVolumteile Dimethylformamid 94,0 0/, der Theorie 1OVolumteile N-Methylpyrrol- 95,0 0/o der Theorie idon 12 Volumteile N-Formylpiperidin 97,5 °/0 der Theorie 12Volumteile N-Acetylpiperidin 98,00/0 derTheorie 5 Gewichtsteile Benztriazol 70,50/0 der Theorie 7 Gewichtsteile Phosphorsäure- 96,5 0/o der Theorie trisdimethylamid Beispiel 3 167 Gewichtsteile 4-Nitrobenzoesäure und 150 Gewichtsteile wasserfreies Natriumsulfat werden in 1000 Volumteilen Toluol suspendiert, und bei Raumtemperatur werden unter Rühren 5 Volumteile eines technischen Pyridinbasengemisches, 5 Volumteile Dimethylformamid und anschließend 110 Gewichtsteile Phosphoroxychlorid zugegeben. Das Gemisch wird allmählich zum Sieden erhitzt und bis zum Ende der Chlorwasserstoffentwicklung im Sieden gehalten. Die Umsetzung ist nach 21/2 Stunden beendet, das Gemisch wird dann abgekühlt. Das gebildete 4-Nitrobenzoylchlorid befindet sich in Lösung. Die Ausbeute beträgt, bestimmt durch Uberführung in das 4-Nitrobenzoesäureamid entsprechend Beispiel 1, 96,4 0/c der Theorie.
  • Beispiel 4 181 Gewichtsteile 3-Nitro-4-methylbenzol-1-carbonsäure und 100 Gewichtsteile wasserfreies Natriumsulfat werden in 1000 Volumteilen Toluol suspendiert. Bei Raumtemperatur werden unter Rühren 5 Volumteile eines technischen Pyridinbasengemisches und 118 Gewichtsteile Phosphoroxychlorid zugegeben. Das Gemisch wird allmählich zum Sieden erhitzt und bis zur Beendigung der Chlorwasserstoffentwicklung im Sieden gehalten. Die Umsetzung ist nach 3 Stunden beendet. Das Reaktionsgemisch wird dann abgekühlt.
  • Das entstandene 3-Nitro-4-methylbenzol-1-carbonsäurechlorid bleibt im Toluol gelöst. Zur Ausbeutebestimmung wird es in das 3-Nitro-4-methylbenzol-1-carbonsäureamid übergeführt. Die Ausbeute beträgt 91 0/o der Theorie.
  • In gleicher Weise lassen sich 3-Nitro-4chlorbenzol-1-carbonsäure, 3-Nitro-4-carbomethoxybenzol-1-carbonsäure, 3-Nitrobenzoesäure, 4-Nitrobenzoesäure, 4-Chlorbenzol-1-carbonsäure, Phenylessigsäure, Adipinsäure, Ölsäure, Stearinsäure, Terephthalsäure und Isophthalsäure in ihre Carbonsäurechloride bzw. -dichloride überführen. Die Ausbeuten sind ebenfalls sehr gut.
  • Beispiel 5 197 Gewichtsteile 3 -Nitro-4-methoxybenzol-1-carbonsäure, 100 Gewichtsteile wasserfreies Natriumsulfat und SVolumteile eines technischen Pyridinbasengemisches werden in 1000 Volumteilen Toluol suspendiert. Bei Raumtemperatur werden unter Rühren 83,5 Gewichtsteile Phosphorpentachlorid zugegeben. Das Gemisch wird allmählich zum Sieden erhitzt, bis zur Beendigung der Chlorwasserstoffentwicklung im Sieden gehalten und anschließend abgekühlt, Die Ausbeute an 3-Nitro-4-methoxybenzol-1-carbonsäurechlorid, das in Toluol gelöst vorliegt, beträgt 98 0/o der Theorie.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von Carbonsäurechloriden durch Umsetzung von freien Carbonsäuren mit Phosphoroxychlorid bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von mindestens 0,02 Mol einer tertiären organischen Stickstoffverbindung und mindestens 0,7 Mol einer Verbindung der Alkali- oder Erdalkalimetalle pro Mol Carbonsäure, gegebenenfalls in inerten Verteilungs- oder Lösungsmitteln, vornimmt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 642 519; deutsche Auslegeschrift Nr. 1 026 750; Helvetica Chimica Acta, Bd. 42 (1959), S. 1653 bis 1658.
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