DE121991A - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einstellung des Zündzeitpunktes
bei Explosionskraftmaschinen, mittels deren bei zu früh oder zu spät eintretender
Zündung ein die Zündvorrichtung einstellendes Gestänge so gesteuert wird, dafs beim folgenden
Arbeitshube die Zündung später bezvv. früher erfolgt.
Die Vorrichtung ist auf den Zeichnungen dargestellt.
Fig. ι ist die Endansicht des Cylinders einer Maschine für innere Verbrennung.
Fig. 2 ist eine Seitenansicht der am Ende des Cylinders liegenden Verbrennungskammer,
theilweise im Schnitt.
Fig. 3 ist dieselbe Ansicht wie Fig. 2 und zeigt eine abgeänderte Einrichtung.
Fig. 4 ist eine Vorderansicht der Vorrichtung, vorzugsweise im Schnitt.
Der Arbeitscylinder 1 ist mit einem Wassermantel 2 umgeben und mit dem Einlafsventil 3
und dem Auslafsventil 4 ausgerüstet. Die mit der halben Geschwindigkeit der Schwungradwelle
sich drehende Welle 5 trägt Daumen 6 und 7, welche durch Hebel 8 und 9 das Einlafsventil
3 und das Auslafsventil 4 steuern.
Die Zündung wird dadurch bewirkt, dais der mit Nuth und Feder auf der Welle 5 verschiebbare,
in der Längsrichtung abgeschrägte Daumen 11 durch Vermittelung eines Hebels 12
und eines mit einer geneigten Gabel ausgerüsteten Drehbolzens 13, sowie eines Schiebers
14, das heifse Zündrohr 15 mit dem Explosionsgemisch in Berührung bringt.
In dem Ende des Cylinders 1 ist ein kleiner Kolben 16 vorgesehen, welcher sich ein kurzes
Stück in dem in der Wandung des Arbe'itscylinders 1 befindlichen, mit dem Inneren des
letzteren in freier Verbindung stehenden Cylinder bewegen kann. Der Kolben 16 hat
an seinen beiden Enden Ventilflächen, welche sich auf entsprechende Sitze an beiden Enden
des kleinen Cylinders aufsetzen. Durch eine Stange 17 ist der Kolben 16 mit einem Arm 18
verbunden, welcher auf einer in Lagern 19 drehbaren Welle 20 befestigt ist. Auf dieser
Welle 20 sind aufserdem Arme 21 und 22, 22 starr befestigt, von denen der erstere, 21, derartig
mit einer Feder verbunden ist, dafs der Kolben 16 für gewöhnlich durch diese Feder
auf seinen vorderen Sitz nach dem Explosionsraum zu gedrängt wird. Die Stärke dieser Feder ist so gewählt, dais sie ein Zurückdrängen
des Kolbens 16 durch denhöchsten Verdichtungsdruck des Gemisches gerade verhindert.
Die Arme 22, 22 sind an ihren Enden mit Gabeln ausgerüstet, welche eine Stange 23
lose umgreifen. Diese Stange 23 trägt zwei Sperrklinken 24, von denen die eine nach
innen, gegen den Cylinder, und die andere nach aufsen gerichtet ist. Aufser von den Gabeln
der Arme 22, 22 wird die Stange 23 noch durch Führungen 25 gestützt, in welchen sie
sich frei hin- und herbewegen kann. Um einen
Bolzen 26 ist ein an seinem freien Ende eine Rolle tragender und mit dieser durch eine
Feder 27 gegen einen Daumen 28 der Welle 5 angedrückter Hebel 29 drehbar, dessen freies
Ende aufserdem durch einen Stift 30 mit der Stange 23 verbunden ist, so dafs diese durch
den Daumen 28 hin- und herbewegt wird. Der Daumen 28 ist so gestaltet und so auf
der Welle 5 befestigt, dafs die Stange 23 sich während des letzten Theiles des Verdichtungshubes
der Maschine von der Welle S entfernt und während des ersten Theiles des Verbrennungs-
oder Arbeitshubes der Welle 5 sich nähern kann.
Durch einen gegabelten Hebel 31 ist der auf der Welle 5 in der Längsrichtung verschiebbare
Daumen 11 mit einer mit leichter Reibung in Lagern 32 verschiebbaren Stange 33
verbunden, welche zwei auf entgegengesetzten Seiten der Stange 23 sich befindende Verzahnungen
34 trägt. Die Zähne der letzteren sind entgegengesetzt gerichtet und die beiden
Verzahnungen sind so weit von einander entfernt, dafs in der einen Endstellung des kleinen
Kolbens 16 die eine und in seiner anderen ■Endstellung die andere der Sperrklinken 24 zum
Eingriff mit der betreffenden Verzahnung 34 gelangt. Bewegt sich die Stange 23 in der in
Fig. 4 gezeichneten Lage von links nach rechts, so greift die betreffende Klinke 24 nicht an
den Zähnen der zugehörigen Verzahnung 34 an, sondern gleitet über die Zähne derselben
hinweg; wenn dagegen die Stange 23 in entgegengesetzter Richtung bewegt wird, so
nimmt diese Klinke 24, in die zugehörige Verzahnung 34 eingreifend, die Stange 33 mit,
wodurch die Stellung des Daumens 11 auf der Welle 5 verändert wird.
Befindet sich dagegen der Kolben 16 in
seiner anderen Endstellung, so wirkt die andere Klinke 24 der Stange 23 mit der anderen
Verzahnung 34 der Stange 33 derartig zusammen, dafs die letztere eine Verstellung des
Daumens 11 in entgegengesetztem Sinne herbeiführt.
In Fig. 3 ist eine abgeänderte Einrichtung als Ersatz für den Kolben 16 dargestellt. Dieselbe
besteht aus einer biegsamen Platte 35, welche an ihrem Umfange in eine in der Wandung
des Cylinders 1 gebildete Kammer eingespannt und ebenso wie der Kolben 16 durch
die Stange 17 mit der Stellvorrichtung verbunden ist.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende : . .
Wenn aus irgend welchem Grunde die Zündung zu früh stattfindet, so wird der kleine
Kolben 16 bezw. die biegsame Platte 35 zurückgedrückt und hierdurch die Stange 23 in
die der in Fig. 4 dargestellten entgegengesetzte Stellung geführt, und da in diesem Augenblick
die Stange 23 durch die Einwirkung des Daumens 28 sich von links nach rechts bewegt
(Fig. 4), so greift die obere Sperrklinke 24 in die obere Verzahnung 34 ein und verschiebt
durch die Stange 33 und den gegabelten Hebel 31 den Daumen 11 auf der Welle 5 derart,
dafs dieser Daumen in dem nächsten Kreislaufe, die Zündung später bewirkt.
Wenn dagegen bei irgend einem Kreislaufe der Maschine die Zündung zu spät erfolgt, so
gleitet zunächst bei der Bewegung der Stange 23 von links nach rechts die untere
Klinke 24 über die betreffende Verzahnung 34. Kehrt die Stange 23 um, so bleiben zunächst
der Kolben 16 und die Stange 23 mit ihren Klinken 24 immer noch in der in Fig. 4 veranschaulichten
Stellung. Die untere Klinke 24 verschiebt dann durch die Stange 33 und den Hebel 31 den Daumen 11 auf der Welle 5 so
lange, bis die Zündung erfolgt, so dafs im nächsten Kreislaufe die Zündung in einem
früheren Zeitpunkte erfolgt.
Findet aber die Zündung und somit die Explosion rechtzeitig statt, so wird der Kolben 16
allerdings verschoben. Da aber im richtigen Zündzeitpunkte die Stange 23 zum Uebergange
der von links nach rechts gerichteten in die von rechts nach links gerichtete Bewegung
gerade eine kurze Zeit lang still steht, und bei der hierauf folgenden Bewegung von rechts
nach links die betreffende Klinke 24 über die Zähne der oberen Verzahnung 34 hinweggleitet,
so wird die Stange 33 nicht verschoben und der Daumen 11 nicht verstellt.
Diese Vorrichtung bewirkt somit durch die früher oder später'als gewünscht eintretenden
Explosionen, dafs diese Ungenauigkeiten in jedem Kreislaufe berichtigt werden, einerlei,
ob dieselben durch Aenderungen in der Temperatur, durch den Brennstoff, die Geschwindigkeit
oder durch andere Umstände herbeigeführt werden.
Der Daumen 28 ist verstellbar, so dafs eine genaue Einstellung oder überhaupt eine Regelung
der Maschinenleistung ermöglicht ■ ist.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Einstellung des Zündzeitpunktes bei Explosionskraftmaschinen, dadurch
gekennzeichnet, dais bei zu früh oder zu spät eintretender Zündung ein die. Zündvorrichtung
einstellendes Gestänge so gesteuert wird, dafs beim folgenden Arbeitshube die Zündung später bezw. früher erfolgt.
2. Eine Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dafs mittels eines in der Cylinderwand verschiebbaren Kolbens
(16) oder einer in der Cylinderwand angebrachten Platte (35), durch den Druck
der Explosionsgase eine Welle (20) gedreht und eine von der Steuerung hin-
und herbewegte Stange (23) so verstellt wird, dais deren Sperrklinken (24, 24) entweder
in die obere oder untere Verzahnung (34) der Stange (33) eingreifen, wodurch
der Zündnocken (11) in der einen oder anderen Richtung verschoben wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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