DE1218419B - Verfahren zur Entfernung von Ammoniak aus Kohlendestillationsgasen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Ammoniak aus KohlendestillationsgasenInfo
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- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/02—Preparation, purification or separation of ammonia
- C01C1/12—Separation of ammonia from gases and vapours
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05B—PHOSPHATIC FERTILISERS
- C05B7/00—Fertilisers based essentially on alkali or ammonium orthophosphates
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
COIc
Deutsche Kl.: 12 k-1/12
Nummer: 1218419
Aktenzeichen: K 34124IV a/12 k
Anmeldetag: 20. Februar 1958
Auslegetag: 8. Juni 1966
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak aus Kohlendestillationsgasen,
wobei das Ammoniak in Form von anorganischen Salzen gewonnen wird.
Der sogenannte Sättigerbetrieb, bei welchem mittels einer gesättigten Ammoniumsulfatlösung, welche
noch freie Schwefelsäure enthält, aus dem Koksofengas das Ammoniak ausgewaschen und in Form von
Ammonsulfatkristallen gewonnen wird, ist lange Zeit eine wesentliche Quelle für stickstoffhaltigen Kunstdünger
gewesen. In jüngster Zeit ist der Verbrauch an Ammonsulfat stark zurückgegangen, und außerdem
ist der Preis für dieses Produkt abgesunken. Dagegen ist ein steigendes Interesse für einen Kunstdünger
vorhanden, welcher Stickstoff und Phosphor gleichzeitig enthält. Am besten geeignet für diesen
Zweck ist Diammoniumphosphat, welches einen Stickstoffgehalt von 21,2% und einen Gehalt an
Phosphorpentoxyd von 53,8% aufweist. Das Monoammoniumphosphat kommt als künstliches Düngemittel
nicht in Frage, weil sein Stickstoffgehalt zu gering ist.
Die Gewinnung von Diammoniumphosphat durch Umsetzung des Ammoniumgehaltes von Kohlendestillationsgasen
begegnet gewissen Schwierigkeiten, weil für die Waschlösung, mit der das Koksofengas
in Berührung gebracht wird, ein sehr enger pH-Wertbereich von etwa 6,5 bis 7 eingehalten werden muß.
Arbeitet man unterhalb dieses Bereiches, so entsteht in erster Linie Monoammoniumphosphat. Die Einhaltung
des engen pH-Wertbereiches für die hauptsächliche Bildung von Diammoniumphosphat hat
den Nachteil, daß 5 bis 10% oder auch mehr des ursprünglichen Ammoniakgehaltes des Gases nicht gebunden
werden, weil der Dampfdruck des Ammoniaks über einer gesättigten Diammoniumsulfatlösung
mit einem pH-Wert von 6,5 bis 7 so groß ist, daß das zu waschende Gas noch beträchtliche Restmengen
Ammoniak enthält. Der geringe pH-Wert der Waschlösung hat außerdem zur Folge, daß andere
wertvolle alkalische Bestandteile des Koksofengases, wie beispielsweise Pyridin, vollständig verlorengehen.
Der Restgehalt des Ammoniaks bereitet erhebliche Schwierigkeiten bei den nachfolgenden Gasbehandlungsprozessen,
wobei insbesondere die Verunreinigungen der atmosphärischen Luft durch freies Ammoniak,
die Verunreinigung von Abwässern und Korrosionserscheinungen, insbesondere bei der Benzolgewinnungsanlage,
zu erwähnen sind.
Die vorliegende Erfindung überwindet diese Schwierigkeiten in der Weise, daß der Waschprozeß
zwecks Entfernung von Ammoniak aus beispielsweise Verfahren zur Entfernung von Ammoniak
aus Kohlendestillationsgasen
aus Kohlendestillationsgasen
Anmelder:
Heinrich Koppers G. m. b. H.,
Essen, Moltkestr. 29
Essen, Moltkestr. 29
Als Erfinder benannt:
Ormond L. Henry, Allison Park, Pa. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 21. Februar 1957 (641594)
Koksofengas in zwei Stufen durchgeführt wird mit dem Ergebnis, daß ein wertvoller Stickstoffdünger
entsteht und auf der anderen Seite kein Ammoniak verlorengeht.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß das ammoniakhaltige Gas zunächst mit einer
gesättigten Diammoniumphosphatlösung, die infolge ihres Gehaltes an freier Phosphorsäure einen
pH-Wert von 6,5 bis 7 aufweist, gewaschen und das ausgeschiedene Diammoniumphosphat abgezogen
wird, wonach der Restgehalt an Ammoniak aus dem Gas durch Waschung desselben mit einer 2 bis 8°/»
freie Schwefelsäure enthaltenden gesättigten Ammonsulfatlösung entfernt wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird es ermöglicht, in der ersten Waschstufe mit einem
solchen pH-Wert zu arbeiten, daß der größte Teil des Ammoniaks in Form von Diammoniumphosphat
gewonnen werden kann. In der zweiten Waschstufe entsteht aus dem Restammoniak das normale Ammoniumsulfat,
wobei aber gleichzeitig in dieser Stufe auch das im Gas enthaltene Pyridin gewonnen wird.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß man, da das Verhältnis von
Phosphor zu Stickstoff im Diammoniumphosphat größer ist, als es normalerweise im Kunstdünger
benötigt wird, und ferner der Stickstoffgehalt des Diammoniumphosphats und des Ammoniumsulfats
im wesentlichen gleich ist, das kristallisierte Diammoniumphosphat und Ammoniumsulfat in geeigneter
Weise miteinander vermischen kann, so daß man
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einen Kunstdünger mit einem gewünschten Phosphor-StickstofE-Verhältnis
erhält.
Die vorliegende Erfindung erstreckt sich nicht auf die Gewinnung von Diammoniumphosphat bzw.
Ammoniumsulfat an sich. Prozesse zur Erzeugung dieser Salze aus Ammoniak und den entsprechenden
Mineralsäuren sind bekannt. Die vorliegende Erfindung erstreckt sich vielmehr ausschließlich auf eine
bestimmte Art und Weise, die Entfernung von Ammoniak aus Gasen in einem zweistufigen Verfahren
unter Verwendung von verschiedenen Mineralsäuren in den einzelnen Stufen durchzuführen und dabei
ein wertvolles Produkt zu gewinnen.
Die Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens benutzt die bekannten Sättiger,
die gegebenenfalls unter Versprühen der Lösungen arbeiten. Man muß darauf achten, daß das Gas,
welches in der ersten Waschstufe mit der Phosphorsäure enthaltenden Lösung gewaschen worden ist,
sorgfältig von mitgerissenen Flüssigkeitströpfchen befreit wird, ehe es in die zweite Waschstufe eintritt.
Dies kann z. B. mittels eines zwischengeschalteten Nebelabscheiders geschehen.
Die Menge Ammoniak, die in dem ersten Sättiger absorbiert wird, wird durch die Wahl des pH-Wertes
der dort umgewälzten Waschlösung zwischen 6,5 und 7 bestimmt. In jedem Fall ist Gewähr dafür
gegeben, daß kein Ammoniak verlorengeht, weil der nachgeschaltete Sättiger in der Lage ist, das Restammoniak,
wieviel es auch sei, vollständig zu absorbieren.
Claims (3)
1. Verfahren zur Entfernung von Ammoniak aus Kohlendestillationsgasen durch Waschen des
Gases mit wäßrigen, gegebenenfalls ammoniumsalzhaltigen Lösungen von Mineralsäuren und
Abscheiden der beim Waschprozeß neu gebildeten Ammoniumsalze aus der Waschlösung, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gas zunächst mit einer gesättigten Diammoniumphosphatlösung,
die infolge des Gehaltes an freier Phosphorsäure einen pH-Wert von 6,5 bis 7 aufweist, gewaschen wird, wonach der Restgehalt
an Ammoniak aus dem Gas in an sich bekannter Weise durch Waschung desselben mit einer 2 bis
8% freie Schwefelsäure enthaltenden gesättigten Ammonsulfatlösung entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschlösungen in versprühter
Form mit dem zu waschenden Gas in Berührung gebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mengenverhältnis von
neu gebildetem Diammoniumphosphat zu neu gebildetem Ammonsulfat durch Regelung des
Phosphorsäuregehaltes der ersten Waschlösung auf den gewünschten Wert eingestellt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 665 258, 559176;
französische Patentschrift Nr. 857 242.
Deutsche Patentschriften Nr. 665 258, 559176;
französische Patentschrift Nr. 857 242.
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US641594A US3006725A (en) | 1957-02-21 | 1957-02-21 | Process for recovering ammonia as a salt from coke oven gas |
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Publication Number | Publication Date |
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ID=24573029
Family Applications (1)
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DEK34124A Pending DE1218419B (de) | 1957-02-21 | 1958-02-20 | Verfahren zur Entfernung von Ammoniak aus Kohlendestillationsgasen |
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Country | Link |
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DE (1) | DE1218419B (de) |
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- 1958-02-20 DE DEK34124A patent/DE1218419B/de active Pending
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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US3006725A (en) | 1961-10-31 |
GB838001A (en) | 1960-06-22 |
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