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Flexibles Band einer Schußfadenrichtmaschine Bei der Verarbeitung
von gewebten Bahnen treten durch unterschiedliche Beanspruchung des Stoffes sogenannte
Schußverzüge auf, so daß der Schußfaden nicht mehr senkrecht zu den Kettfäden liegt.
Dieser Schußverzucr stellt eine beachtliche Qualitätsminderung dar, die sich bei
der Weiterverarbeitung des Stoffes sehr unangenehm auswirkt. Bei geometrisch orientierten
und gedruckten Mustern wird vor allem das Zuschneiden bei der Konfektionierung sehr
erschwert.
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Deshalb muß der Schußverzug beseitigt werden. Der einfachste Verzug
ist der Schrägverzug, bei dem der Winkel zwischen Schuß- und Kettfäden über der
ganzen Warenbreite der gleiche ist. Richtmaschinen, die diesen Verzug beseitigen,
bestehen aus Gerüsten mit geraden Walzen, von denen eine gewisse Anzahl (meist drei
von sechs) schwenkbar angeordnet sind, um den zur Beseitigung des Verzuges nötigen
Umweg zu erzeugen.
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Die Beseitigung eines bogenförmigen Verzuges erfolgt in ähnlicher
Weise durch das Einschwenken einer bogenförmigen Walze in die Stoffbahn.
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Für kompliziertere Verzüge (z. B. sogenannter Doppelbogenverzug oder
unregelmäßige Verzüge mit unter Umständen mehreren Bögen über der Warenbreite) gibt
es keine derartigen Richteinrichtungen.
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Eine bekannte Anordnung für die Beseitigung von Schußverzügen ist
ein Schußfadenrichter, bei dem der Stoff über ein flexibles Band gezogen wird, das
in bestimmten Abständen auf Stößeln abgestützt ist, die sich senkrecht zur Stoffebene
bewegen können. Durch Bewegen der Stößel und damit des flexiblen Bandes kann an
der jeweils benötigten Stelle der zum Beseitigen des Verzuges erforderliche Umweg
erzeugt werden.
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Der Nachteil dieser Anordnung besteht darin, daß der Stoff auf dem
feststehenden Band schleift, wodurch eine Reibunasbeanspruchung auftritt.
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Dieser Schußfadenrichter ist mit einem Lederband mit Stahleinlagge
ausgerüstet, das vor allem beim Bearbeiten von nassem oder feuchtem Stoff schon
nach wenigen Betriebsstunden so rauh wird, daß eine Benutzung der Richtmaschine
für leichte Stoffe unmöglich ist.
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Auch eine Bestückung mit einem Kunststoffband bringt keinen allzu
großen Erfolg, da auch da vor allem bei feuchten Stoffen im allgemeinen die Reibung
recht hoch ist.
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Aufgabe der Erfindung ist, eine Verbesserung der Anordnung in der
geschilderten Richtung, d. h. der Vermeiduna, der Reibung zwischen Band und
Stoff zu erreichen. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das flexible
Band als Hohlkörper ausgebildet ist und an der Reibungsfläche mit der Stoffbahn
siebförmig Löcher aufweist, durch die austretende Druckluft ein Luftpolster über
der Gewebebahn erzeugt. Um einen gleichmäßigen Luftdruck über die gesamte Länge
des Verbindungsbandes zu erreichen, ist der Hohlkörper in mehrere Kammem miteigenem
Luftanschluß unterteilt. Durch Kupplung der Ventile der einzelnen Luftanschlüsse
mit den dazugehörigen Stößeln ist der Luftdruck entsprechend der Eintauchtiefe steuerbar.
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An einem Ausführungsbeispiel sei der Erfindungsgegenstand näher erläutert.
Es zeigt F i g. 1 die Anordnung des Luftschlauches an den Stößeln und F i
g. 2 die Ansicht der Luftaustrittsöffnungen. Gemäß F i g. 1 ist ein
Schußfadenrichter mit beispielsweise #sieben Stößeln 1 bis 7 bestückt.
Diese Stößel werden von Antrieben 8 bis 14 betätigt, die ihre Steuersicnale
von nicht dargestellten Meßwert-Crebern erhalten, die bekannterweise jedem Stößelantrieb
zugeordnet und über der Warenbahn verteilt angebracht sind. Im dargestellten Fall
nehmen die Stößel eine Stellung ein, um einen Sinusverzug zu beseitigen. Die Warenbahn
wird deshalb um das Verbindungsband 15, mit dem die Stößel verbunden sind,
herumgeleitet und dabei unterschiedlichen Zugbeanspruchungen ausgesetzt. Um die
durch die Zugbeanspruchung des Umweges auftretende Reibung zwischen Verbindungsband
15 und Warenbahn zu verringern, ist ersteres als Hohlkörper ausgeführt und
mit Luftaustrittsöffnungen 16 versehen, durch die die in das Verbindungsband
15 eingedrückte Luft entweichen kann und somit ein Luftpolster bildet.
Dadurch lieat die Warenbahn nicht mehr am Material C
des
Verbindungsbandes an und wird an der Oberfläche nicht mehr mechanisch beansprucht.
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F i g. 2 zeigt nochmals das hohle Verbindungsband
15 mit der Ansicht d6r Reibungsfläche. Da Stoffbahnen, auch wenn sie in der
Regel naß oder feucht verarbeitet werden, eine gewisse Luftdurchlässigkeit aufweisen,
sind die Luftaustrittsöffnungen 16 in sehr geringem Abstand, etwa siebförmig
angeordnet, um eine flächenhafte Verringerung der Reibungsfläche zu erhalten. Zweckmäßigerweise
ist das hohle Verbindungsband 15 in Kammern 17 bis 20 unterteilt,
um bei der Verarbeitung schmaler Stoffbahnen die nicht gebrauchten Strecken des
Verbindungsbandes 15 bezüglich des Luftaustritts abzuschalten.
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Sollte es die Art der Stoffbahn erforderlich machen, läßt sich durch
die Unterteilung des Verbindungsbandes 15 in einzeln gespeiste Luftkammern
auch der Luftdruck in Abhängigkeit der Eintauchtiefe der Stößel steuern. Dazu sind
beispielsweise die Stößel mit dem Luftventil der dazugehörigen Luftkamtner gekuppelt,
das beim Eintauchen der Stößel weiter geöffnet wird als im Ruhezustand.