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Fahrzeugkran Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrzeugkran mit
verschwenkbar am Fahrzeug gelagertem Kranaüsleger, der aus zwei gegeneinander verdrehbaren
Teilen besteht.
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Bei stationären Krananlagen ist bereits bekanntgeworden, den Kranausleger
aus zwei gegeneinander verdrehbaren Teilen herzustellen, von denen der obere Teil
gegenüber dem unteren Auslegerteil um mehr als 180° schwenkbar ist.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Kran
zu konstruieren, der den speziellen Erfordernissen eines Fahrzeugkranes gewachsen
ist. Bei Fahrzeugkränen müssen unter anderem zwei wichtige Forderungen erfüllt sein:
Einmal muß der Kranausleger für längere Fahrzeiten zur Arbeitsstelle in eine Stellung
verschwenkt werden, in welcher dieser Kranausleger möglichst wenig über die äußeren
Umrisse des Fahrzeuges hinausragt, um so insbesondere im Straßenverkehr andere Verkehrsteilnehmer
nicht zu behindern oder gar zu gefährden; zum andern sind die Gewichte so zu verteilen,
daß beim Lastbetrieb mit Sicherheit ein Kippen des Fahrzeuges vermieden wird.
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Die Lösung der Erfindung besteht darin, daß bei einem Fahrzeugkran
mit feststehender Fahrerkabine und .gesondert angeordneter, den Kranausleger tragender
Drehscheibe das Gegengewicht und der schräg nach oben verlaufende untere Auslegerteil
in bekannter Weise diametral gegenüberliegend angeordnet sind und daß der obere
Auslegerteil an den unteren über eine im wesentlichen horizontale Drehkranzplatte
angeschlossen ist, so daß in Transportstellung der Ausleger die Fahrzeugumrisse
nicht überragt, dagegen in Arbeitsstellung in jeder Lage über die Umrisse des Fahrzeuges
hinausreicht.
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Es sind zwar Fahrzeugkräne bekanntgeworden, bei denen jedoch statt
der Drehscheibe eine Mittelsäule vorhanden ist, an welcher der Kranausleger schwenkbar
befestigt ist. Diese Ausbildung hat einmal den Nachteil, daß ein allseitiges Verschwenken
des Kranauslegers nicht möglich ist, weil die Säule im Wege steht, zum andern ist
bei einem derartigen Fahrzeugkran auch kein Gegengewicht vorhanden, so daß ein Anheben
größerer Lasten wegen des Fehlens eines Gewichtsausgleichs nicht möglich ist, und
schließlich hat ein derartiger Fahrzeugkran den Nachteil einer verhältnismäßig großen
Bauhöhe wegen der Anordnung der Mittelsäule.
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Erst durch die Anordnung einer Drehscheibe für die Aufnahme des gesamten
Kranauslegers einschließlich des Gegengewichts einerseits und des Einbaues einer
Drehkranzplatte zwischen die beiden gegeneinander verschwenkbaren Auslegerteile
anderseits lassen sich die für die vielseitige Verwendung des erfindungsgemäßen
Fahrzeugkranes notwendigen Bedingungen in besonders günstiger Weise erfüllen. So
kann man die beiden Kranguslegerteile mittels der dazwischengeschalteten Drehkranzplatte
derart gegeneinander verdrehen, daß das Gegengewicht für die Zwecke des Transportes
zur Arbeitsstelle etwa in der Mitte des Fahrzeuges liegt. In dieser Stellung ragt
das obere Ende des unteren Kranauslegerteiles wegen seiner Schräganordnung derart
nach hinten und oben, daß man den oberen Teil des Kranauslegers verhältnismäßig
lang ausbilden kann, ohne daß sein äußerstes Ende über das vordere Ende des Fahrzeugkranes
hinausragt. Dadurch ist in geschickter Weise eine derartige gegenseitige Stellung
der Kranauslegerteile einerseits und des Gegengewichtes anderseits erreicht, daß
eine optimale Lage des gesamten Kranauslegers in seiner Laststellung erreichbar
ist und trotzdem dafür gesorgt ist, daß in der Transportstellung keines der Teile
- weder des Kranauslegers noch des Gegengewichtes - über die äußeren Umrisse des
Fahrzeuges hinausragt. Anderseits ist in der Arbeitsstellung nach erfolgtem Verdrehen
der beiden Kranauslegerteile mittels der Drehkranzplatte um 180° ein weites Hinausragen
des Kranauslegers möglich, so daß in sämtlichen Stellungen bei Drehung um 360° Lasten,
die außerhalb des Fahrzeuges liegen, angehoben werden können. Dadurch, daß erfindungsgemäß
für das Anheben verhältnismäßig großer Lasten ein Gegengewicht vorgesehen sein muß,
war es anderseits sinnvoll, dieses während der Straßenfahrt zwischen dem Fahrerhaus
einerseits und dem Kranausleger anderseits anzuordnen, damit dieses Gegengewicht
nicht über die Fahrzeugumrisse während der Straßenfahrt hinausragt. Damit dies erreicht
werden kann, wurde erfindungsgemäß der
obere Auslegerteil gegenüber
dem unteren in etwa waagerechter Ebene vierdrehbar gestaltet, wobei das hierzu notwendige
Drehgelenk zwischen den beiden Auslegerteilen im Gegensatz zu bekannten Krankonstruktionen
als Drehscheibe ausgebildet ist. Dies ermöglicht es, das Gelenk sehr flach zu bauen,
so daß der erfindungsgemäße Ausleger nicht wesentlich höher konstruiert zu werden
brauchte als ein ungeteilter Ausleger und das Gelenk während des Kranbetriebes daher
nicht störend wirkt. Die erfindungsgemäße Ausbildung gewährleistet außerdem, daß
der Ausleger die Umrisse des Fahrzeuges bei der Straßenfahrt nicht überschreitet,
dagegen während des Lastbetriebes ein Arbeiten rings um das Fahrzeug herum möglich
ist.
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Die Zeichnung stellt die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dar.
Es zeigt F i g.1 eine Seitenansicht eines Kranfahrzeuges der bisher bekannten Bauart,
F i g. 2 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Kranfahrzeuges und F i g. 3 eine
vergrößerte Teilansicht des Kranfahrzeuges im Bereich des oberen Drehkranzes.
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Aus der Darstellung der F i g.1 ist erkennbar, daß zwar beim Lastbetrieb
der Ausleger 300 in erwünschter Weise weit über das Heck des Fahrzeuges hinausragt,
und daß anderseits das Gegengewicht 301 innerhalb der beiden Fahrzeugradachsen 302,
303 liegt. Auch wird beim Verschwenken des Auslegers 300
für die Straßenfahrt,
wie dies gestrichelt in F i g.1 gezeichnet ist, erreicht, daß wesentliche Teile
des Auslegers im Bereich des Fahrzeuges liegen, jedoch ragt das Gegengewicht 301
über das Heck 304 des Fahrzeuges nach hinten heraus. Fernerhin ragt auch das vordere
Ende 305 des Auslegers 300 um die Strecke 306 über den Bug 307 des
Kranfahrzeuges 308 nach vorn. Dadurch wird das Fahrzeug sowohl im Bug- als auch
im Heckteil in unerwünschter Weise durch nach vorn und hinten herausragende Teile
verlängert und die Straßenfahrt erschwert, wobei. andere Verkehrsteilnehmer gefährdet
werden können.
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Nach der Erfindung wird entsprechend den F i g. 2 und 3 der Ausleger
309 aus zwei Teilen 310, 311 derart aufgebaut, daß zwischen die Teile ein Drehkranz
312 eingeschaltet wird, der insbesondere als mit Kugeln 313 versehener Kugeldrehkranz
ausgebildet ist. Die untere Kranzplatte 314 ist mit dem unteren Auslegerteil
311 verbunden und die obere Kranzplatte 315 mit dem oberen Auslegerteil 310.
Die obere drehbar gestaltete Kranzplatte 315 ist über einen Zapfen 316, der
fest an der Kranzplatte 315 befestigt ist, in einem Stütz- und Halslager 317 am
oberen Teil des Teiles 311 des Auslegers drehbar gelagert.
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Von den vorzugsweise hydraulischen Hubeinrichtungen 318 ist der Hubkolben
319 über die Kolbenstange 320 mit der am Fahrzeug vorgesehenen Drehscheibe
321 verbunden, auch ist der untere Teil 311
des Auslegers über Lager
322 mit der Drehscheibe 321 verbunden. Die Zylinder 323 der Hubeinrichtungen sind
über Drehlager 324 an Konsolen 325 am oberen Ende des unteren Teiles 311
des Auslegers gelagert. Uni den oberen Teil 310 des .ranauslegers in der Laststellung
zu fixieren, ;sind--7an Lagerböcken 326, 327 Verriegelungslaschen 328' angeordnet,
die gelöst werden können, wenn der obere Kranauslegerteil um den oberen Drehkranz
3-12 ins jie:Straßenfahrtstellung verschwenkt wbrden soll:"" Entsprechend dem gestrichelt
eingezeichneten Xönstruktionsteilf können auch, um Zapfen 329 schwenkbar
gelagerte Haken 330 am oberen Kranauslegerteil 310 vorgesehen werden, die für die
Sicherung und Verriegelung über Zapfen 331 verschwenkt und mit diesen zum
Einhaken gebracht werden, wobei diese Zapfen 331 am unteren Kranauslegerteil angeordnet
sind. Eine dritte Möglichkeit besteht darin, besondere Bügelschrauben vorzusehen,-
die die beiden Drehkranzplatten 314 und 315 verspannen und dadurch ein ungewolltes
Verschwenken des unteren Kranauslegerteiles gegenüber dem oberen verhindern.
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Für die Verschiebungsbewegung des gegebenenfalls zweiteilig ausgebildeten
oberen Auslegerteiles 310 ist eine Spindel 332 vorgesehen, die von
einer Steuerwelle 333 über ein Kegelradgetriebe 334 bewegt werden kann, so daß der
vordere Teil 335 des oberen Auslegerteiles 310 in Richtung des Doppelpfeiles 336
hin und her geschoben werden kann.
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Aus der F i g. 2 ist deutlich erkennbar, daß durch die erfindungsgemäße
Konstruktion das Gegengewicht 301 nicht nur während des Lastbetriebes, sondern auch
während der Straßenfahrt innerhalb der Fahrzeugachsen 302, 303 zu liegen kommt.
Da anderseits auch während der Straßenfahrt der untere Teil 311 des Auslegers schräg
von innen in Richtung auf das Heck 304 nach oben verläuft, kann die ganze Länge
des Fahrzeuges für die Unterbringung des oberen .Teiles 310 des Auslegers ausgewertet
sein. Das hat zur Folge, daß der obere Teil 310 des Auslegers denkbar lang
ausgeführt werden kann, ohne daß Teile desselben weder über das Heck noch über den
Bug des Kranfahrzeuges hinausragen.