DE1212677B - Verfahren zur Herstellung eines therapeutischen Praeparates mit einem kolloidalen Komplex von hydriertem Dextran und Ferrihydroxyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines therapeutischen Praeparates mit einem kolloidalen Komplex von hydriertem Dextran und Ferrihydroxyd

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DE1212677B
DE1212677B DEC21237A DEC0021237A DE1212677B DE 1212677 B DE1212677 B DE 1212677B DE C21237 A DEC21237 A DE C21237A DE C0021237 A DEC0021237 A DE C0021237A DE 1212677 B DE1212677 B DE 1212677B
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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines therapeutischen Präparates mit einem kolloidalen Komplex von hydriertem Dextran und Ferrihydroxyd Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines therapeutischen Präparates mit einem Komplex von hydriertem Dextran und kolloidalem Ferrihydroxyd zur Behandlung von durch Eisenmangel bedingter Blutarmut im Wege der parenteralen Injektion.
  • Zur Behandlung der auf Eisenmangel beruhenden Anämie sind zahlreiche zur parenteralen Injektion bestimmte Präparate bekannt. Insbesondere gehören dazu Präparate mit Saccharaten von Eisenoxyd und neuerdings Komplexe von Dextran und kolloidalem Ferrihydroxyd. Die Präparate mit Eisensaccharaten erzeugen an der Injektionsstelle erhebliche Schmerzen und Entzündung, selbst bei Verabreichung subtherapeutischer Dosen. Außerdem werden sie bei intramuskulärer Injektion nicht schnell absorbiert.
  • Aus diesen Gründen haben in den letzten Jahren die Komplexe von Dextran und kolloidalem Eisenhydroxyd in großem Umfang die Eisensaccharatpräparate verdrängen können. Die praktische Erfahrung hat aber gezeigt, daß die Komplexe von Dextran und kolloidalem Ferrihydroxyd dazu neigen, nach der Injektion Nebenreaktionen zu verursachen. Außerdem erwiesen sich diese Komplexe als schwer sterilisierbar, weil im Endprodukt nach der Behandlung im Autoklav starke Variationen eintreten, insbesondere Veränderungen des pH-Wertes, Änderungen der Farbtönung und Änderungen in bezug auf den klinischen Effekt.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines praktisch nichtionischen Komplexes von hydriertem Dextran und kolloidalem Ferrihydroxyd, welcher diese Nachteile nicht mehr aufweist. Insbesondere vereinigt das Produkt des Verfahrens der Erfindung die vollklinische Wirksamkeit für die Behandlung von auf Eisenmangel beruhender Anämie mit einer wesentlich verringerten Neigung zur Auslösung unerwünschter klinischer Nebenwirkungen und läßt sich leichter als die bisherigen Präparate sterilisieren, weil es im Autoklav viel weniger zu Veränderungen neigt.
  • Das Verfahren der Erfindung zur Herstellung eines therapeutischen Präparates mit einem praktisch nichtionischen kolloidalem Komplex aus Ferrihydroxyd und hydriertem Dextran ist dadurch gekennzeichnet, daß man in einer wäßrigen Lösung eines hydrierten Dextrans, welches eine durchschnittliche Eigenviskosität von etwa 0,03 bis 0,15 und ein Molekulargewicht zwischen 2000 und 20 000, vorzugsweise von etwa 2000 und etwa 10 000, besitzt, und das Somogyi-Reagens praktisch nicht reduziert, bei 25"C durch doppelte Umsetzung eines ionisierbaren Ferrisalzes mit einer Alkalibase Ferrihydroxyd bildet, die Lösung kurzzeitig auf bis zu 95"C erhitzt, etwa gebildete unlösliche anorganische Salze abfiltriert und den entstandenen Komplex aus hydriertem Dextran und Ferrihydroxyd abtrennt.
  • Aus der deutschen Patentschrift 938 502 und der entsprechenden USA.-Patentschrift 2 820 714, im folgenden Patentschriften Benger genannt, war die Herstellung einer zur intramuskulären oder subkutanen Injektion bestimmten kolloidalen Eisenzubereitung in Form von Komplexen aus Eisendextran bekannt. Zwischen den nach den Benger-Patentschriften hergestellten Präparaten und denjenigen der vorliegenden Erfindung besteht der durch die nachstehende Tabelle ausgewiesene starke Unterschied der relativen Viskositäten.
    Relative Viskosität
    Benger [ Erfindung
    50 mg Fe/cm3 | 8,0 | 2,0
    200 mg Fe/cm3 | 17,0 1 4,0
    Hieraus ergeben sich bedeutsame klinisch-anwendungstechnische Unterschiede. Weil das Produkt der Erfindung durch eine soviel niedrigere relative Viskosität ausgezeichnet ist, läßt es sich mit höheren Konzentrationen Fe, ohne Schwierigkeit auch mit solchen von 200 mg Eisen, herstellen und dem Patienten applizieren. Das wesentlich weniger viskose Präparat der Erfindung benötigt nur schwächere Injektionsnadeln, und hieraus ergeben sicfr aucfrkleine Injektionswunden. Infolgedessen ergibt sich bei Anwendung der Präparate der Erfindung eine weit geringere Neigung zur Bildung von Narbengewebe an der Injektionsstelle als bei den Benger-Präpäraten, wie die nachstehende Tabelle ausweist.
    Größe der Injektionsstellen Erfindung Benger
    Nicht sichtbar 28 20
    Kleiner als 1 m m 5 9
    1,0 mm 2 -------- 2 2
    1,5mm ................ 1 4
    2,0mm ................ 0 1
    Die Präparate der Erfindung zeigen den geringsten Hautreizeffekt sämtlicher bekannter Fe-Injektionspräparate.
  • Aus der USA.-Patentschrift 2 807 610, Z i e f et al, waren hydrierte, das Somogyi-Reagens nicht reduzierende Dextrane bekannt und wegen ihrer besseren Verträglichkeit als Ersatz für Blutplasma empfohlen.
  • Diese hydrierten Dextrane hatten Molekulargewichte von 50 000 bis 100 000 und sind für die Herstellung zur intramuskulären Injektion geeigneter Eisenpräparate völlig untauglich. Transfusionen oder Infusionen von Blutplasma oder Ersatzmitteln für Blutplasma in den Blutkreislauf sind medizinisch auch etwas grundsätzlich anderes und haben grundsätzlich andere Aufgaben und Effekte als intramuskuläre Injektionen.
  • Komplexe von Eisenhydroxyd, welche mit hydrierten Dextranen solcher hoher Molekulargewichte hergestellt werden, gelieren unverzüglich und sind daher für intramuskuläre Injektionen völlig ungeeignet.
  • Die vorliegende Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung, daß nur hydrierte Dextrane mit niederen Molekulargewichten bis äußerstenfalls 20 000 nichtgelierende Komplexe mit Ferrihydroxyd bilden und daher für intramuskuläre Injektionen geeignet sind. Dies ist durchaus überraschend. Nach den allgemeinen Erfahrungen der organischen Chemie zeichnet sich ein hydriertes Produkt stets durch eine höhere relative Viskosität als das vergleichbare nichthydrierte Produkt aus. Die niedrigere relative Viskosität des hydrierten Eisen-Dextran-Komplexes der Erfindung im Vergleich zur höheren Viskosität der nichthydrierten Benger-Präparate war daher nicht vorherzusehen. Ebensowenig war vorauszusehen, daß für diesen Zweck nur die hydrierten Dextrane mit Molekulargewichten zwischen 2000 und 20000 geeignet sind.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Bildung des Ferrihydroxyds dabei unter erhöhtem Druck und bei erhöhter Temperatur ausgeführt.
  • Vorteilhaft benutzt man bei dem Verfahren ein durch Hydrierung eines abgebauten Dextrans gewonnenes Hydrodextran oder das Hydrierungsprodukt eines durch synthetische Polymerisation von Sucrose erhaltenen Dextrans.
  • Das abgebaute, also teilweise depolymerisierte Dextran, das als Ausgangsmaterial für das Verfahren der Erfindung dienen kann, leitet sich von rohem Dextran ab, welches nach bekannten Methoden durch unter sorgfältig kontrollierten Temperaturbedingungen stattfindendes Wachstum geeigneter Organismen, insbesondere Leuconostoc mesenteroides, syn. Betacoccus arabinosaceus, in einem geeigneten, einen hohen Anteil an Sucrose enthaltenden Nährmedium erhalten wird. Es ist bekannt, daß das hochpolymerisierte rohe Dextran bei teilweisem Abbau, z. B.- durch Behandlung mit verdünnter Mineralsäure, einfachere-Polymere liefert, aus-deren-polydispersen, wäßrigen Lösungen Fraktionen verschiedenen durchschnittlichen Molekulargewichts durch Zusatz einer geeigneten wassermischbaren Flüssigkeit, wie Methylalkohol, Äthylalkohol oder Aceton, ausgefällt werden können. Diese Abbauprodukte bestehen aus polymerisierten Glucoseresten, welche überwiegend durch a-1:6- und in geringerem Umfang durch a-1:4-Bindungen verknüpft sind.
  • Eine Fraktion dieses Typs ist als Ausgangsmaterial für das Verfahren der Erfindung geeignet, wobei aber der Molekulargewichtsbereich des teilweise depolymerisierten Dextrans unter dem Gesichtspunkt -gewählt wird, daß die physikalischen Eigenschaften, wie Eigenviskosität, der Lösung gewährleisten, daß bei der erforderlichen Mindestkonzentration an Dextran die parenterale Eisenlösung dauernd stabil ist. Der übliche Gesichtspunkt der physiologischen Wirkungen des Dextrans als solchem ist im Zusammenhang der Erfindung dagegen nur von sekundärer Bedeutung.
  • In der vorliegenden Patentschrift wird unter Eigenviskosität der Grenzwert der spezifischen Viskosität, dividiert durch die Konzentration bei unendlicher Verdünnung, verstanden und wie folgt ermittelt: In einem Ostwald-Viskosimeter wird die Ausflußzeit von mindestens drei Lösungen verschiedener Konzentration, sämtlich mit weniger als 5% w./v.
  • Dextrane, bestimmt. Dividiert man diese Ausflußzeit durch die Ausfiußzeit für Wasser bei gleicher Temperatur, so erhält man die relative Viskosität des Produktes des Verfahrens der Erfindung bei der gegebenen Konzentration. Die spezifische Viskosität des Produktes bei einer gegebenen Konzentration wird errechnet, indem man den Betrag 1,0 vom Wert der relativen Viskosität abzieht. Für jede Konzentration des Verfahrensproduktes wird der Quotient spezifische Viskosität Konzentration berechnet und gegen die prozentuale Konzentration der Lösung aufgetragen, mit der er gewonnen wurde. Indem man das erhaltene Diagramm auf die Konzentration Null extrapoliert, findet man den Grenzwert des Quotienten spezifische Viskosität Konzentration Dieser Wert stellt die Eigenviskosität des Produktes in Lösung dar. Weil die Dextranfraktionen jedoch polydispers sind, wird von der »durchschnittlichen Eigenviskosität« gesprochen.
  • Der Ausdruck »durchschnittliche Eigenviskosität bezieht sich auf das hydrierte Dextran als solches, nicht auf eine wäßrige Lösung desselben und nicht auf eine wäßrige Lösung seines Komplexes mit Ferrihydroxyd.
  • Stabile Eisenlösungen können erhalten werden aus Fraktionen von hydriertem Dextran, dessen Eigenviskosität sich im Bereich von 0,03 bis 0,15, vorzugsweise 0,03 bis 0,08, bewegt. Der Eisengehalt der nach der Erfindung herzustellenden therapeutischen Lösung soll sich zwischen 3 und 7 Gewichtsprozent metallischem Eisen, entsprechend etwa 6 bis 14 Gewichtsprozent Ferrihydroxyd, bewegen. Das Maß des Abbaus des hydrierten Dextrans soll derart sein, daß es eine durchschnittliche Eigenviskosität von 0,03 bis 0,15, vorzugsweise 0,03 bis 0,08, besitzt. Eine Methode zur Herstellung eines solchen hydrierten Dextrans ist weiter unten angegeben, weil nach diesseitiger Kenntnis hydrierte Dextrane dieses Typs neu sind und bisher noch nicht benutzt wurden.
  • Der pH-Wert des fertigen Produktes des Verfahrens der Erfindung soll zwischen 5,5 und 7,0 liegen. Das hydrierte Dextran soll darin in einer Menge von unter etwa 25 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 10 bis 20 Gewichtsprozent, enthalten sein.
  • Im fertigen Verfahrensprodukt ist kolloidales Berrihydroxyd anwesend, das in Gegenwart des teilweise abgebauten hydrierten Dextrans in wäßriger Lösung durch doppelte Umsetzung eines wasserlöslichen Ferrisalzes und eines Überschusses an Alkali gebildet wird.
  • Geeignete Ferriverbindungen sind (1) wasserlösliche Ferrisalze, wie das Chlorid, Nitrat, Sulfat oder Acetat, und Doppelsalze, wie Ferriammoniumsulfat, und ihre chemischen Gleichwerte; (2) Ferrioxysalze, hergestellt durch Auflösen von Ferrihydroxyd in einer Lösung eines Ferrisalzes; (3) dialysierte Eisenlösungen P. B. C. und frisch gefälltes, gewaschenes Ferrihydroxyd; (4) jede Ferriverbindung, welche in alkalischem Medium in Anwesenheit von hydriertem Dextran Ferrihydroxyd bildet.
  • Das bevorzugte Alkali im Rahmen der Erfindung ist Natriumhydroxyd. Aber auch die Hydroxyde von Kalium, Lithium oder Ammonium, die Carbonate dieser Kationen und ihre chemischen Gleichwerte sind geeignet.
  • Stabile Präparate zur intramuskulären Injektion können nach dem Verfahren der Erfindung auch unter Benutzung von Ferricitrat, Ferriammoniumcitrat und Ferriglycerophosphat hergestellt werden, wobei aber zweckmäßig stets ein kaustisches Alkali, wie z. B.
  • Natriumhydroxyd, anzuwenden ist, um das Gemisch während seiner Herstellung alkalisch zu machen.
  • Die neuen injizierbaren, kolloidalen Eisenpräparate der Erfindung können von den sich gleichzeitig als Nebenprodukte bildenden Elektrolyten nach einer der nachstehenden Methoden befreit werden. Man unter wirft die Präparate entweder einer Dialyse gegen fließendes Wasser, bis der gewünschte osmotische Druck sich eingestellt hat, oder man mischt das Präparat mit einem geeigneten wassermischbaren Lösungsmittel, wie Methylalkohol, Äthylalkohol oder Aceton, in solchen Mengen, daß das Kolloid abge schieden wird, trennt das Kolloid von der Lösung und löst es wieder in destilliertem Wasser zu der gewünschten Konzentration auf.
  • Es kann gelegentlich vorkommen, daß ein parentera les Eisenpräparat, das nach dem Verfahren der Erfindung hergestellt wurde, leicht hypotonisch ist. So ist die Gefrierpunktserniedrigung einer etwa 501, elementares Eisen enthaltenden kolloidalen Lösung, wie sie üblicherweise für intramuskuläre Injektion bereitet wird, häufig geringer als 0,53 C (die annähernde Depression, wie sie mit isotonischer Salzlösung erhalten wird). In einem. solchen Falle setzt man eine ausreichende Menge einer geeigneten Substanz, wie Natriumchlorid oder Glucose, zu, um die Gefrierpunktserniedrigung des Präparates auf 0,53 0C einzustellen und sie damit praktisch isotonisch zum Blut zu machen.
  • Wie bereits gesagt, soll der pH-Wert des therapeutischen Präparates der Erfindung im Bereich von 5,5 bis 7,0 liegen. Er kann vor der Sterilisierung mit Säure oder Alkali entsprechend eingestellt werden.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Präparate können sterilisiert werden, indem man sie in ihren endgültigen Behältern, z. B. Ampullen, im Autoklav 30 Minuten lang auf eine Temperatur von 115°C erhitzt, was einem Dampfdruck von 450;O g/ 6,25 cma entspricht. Im Gegensatz zu den bisherigen kolloidalen Präparaten mit Komplexen von Ferrihydroxyd und Dextran sind die nach dem Verfahren der Erfindung gewonnenen therapeutischen Präparate verhältnismäßig hochbeständig gegen Änderungen des pH-Wertes und gegen Veränderungen des Farbtons undloder der Klarheit bei der Autoklavbehandlung.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten kolloidalen Lösungen lassen sich entwässern beispielsweise durch Eindampfen unter vermindertem Druck oder durch Ausfällen des Kolloids mittels eines geeigneten wassermischbaren Lösungsmittels, wie Methylalkohol, Äthylalkohol oder Aceton, Abtrennung der gefällten Substanz und anschließender Trocknung.
  • Man erhält auf diese Weise feste Präparate, die durch Zusatz von destilliertem Wasser unverzüglich wieder in injizierbare kolloidale Eisentösungen übergeführt werden können.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten therapeutischen Präparate zeichnen sich durch die nachstehenden, für die intramuskuläre Injektion von Eisenlösungen zur Behandlung der auf Eisenmangel beruhenden Anamie wesentlichen Eigenschaften aus: a) Sie beeinflussen nicht den pH-Wert der Körper flüssigkeiten; b) sie sind isotonisch mit der Gewebefiüssigkeit; c) sie sind in Gegenwart von Protein und Elektrolyten stabil; d) sie sind für den Hämoglobinaufbau leicht verfügbar; e) sie werden rasch absorbiert bei niedriger Exkretionsgeschwindigkeit; f) sie enthalten in kleinstem Volumen eine Höchst menge Eisen; g) sie besitzen eine niedrige Toxizität; h) sie lassen sich leicht reproduzieren; i) sie sind lagerbeständig.
  • Wie bereits erwähnt, besitzt das in den Präparaten der vorliegenden Erfindung enthalten hydrierte Dextran eine durchschnittliche Eigenviskosität Von 0,03 bis 0,15, vorteilhaft 0,03 bis 0,08, und liegt damit unterhalb der durchschnittlichen Eigenviskosität der bisher im Schrifttum beschriebenen hydrierten Dextrane (vgl. USA.-Pãtentschrift 2 807 610, Z i e f und 5 t e v e n s). Die nach der vorliegenden Erfindung benutzten hydrierten Dextrane leiten sich demnach von Dextranen ab, deren durchschnittliche Eigenviskosität merklich niedriger liegt als bei den Beispielen der genannten Patentschrift. Während diese zur Hydrierung Dextrane mit durchschnittlichen Molekulargewichten von 50 000 oder 75 000 und 100 000 anwendet, werden nach der vorliegenden Erfindung Dextrane hydriert, deren Molekulargewicht zwischen 2000 und etwa 10 000 liegt, was einer durchschnittlichen Eigenviskosität von 0,03 bis 0,08 entspricht. Unbeschadet dieses verhältnismäßig hohen Abbaugrades der als Ausgangsstoff benutzten depolymerisierten Dextrane können auch sie mit Erfolg nach Beispiel III der genannten Patentschrift in hydrierte Dextrane mit den oben angegebenen durchschnittlichen Eigenviskositäten übergeführt werden.
  • Die im Sinne der vorliegenden - Erfindung benutzten hydrierten Dextrane wirken praktisch nicht reduzierend auf das Somogyi-Reagens.
  • Die nachstehenden Ausführungsbeispiele veranschaulichen die Herstellung von zur Ausführung des Verfahrens der Erfindung bestirnmten hydrierten Dextranen.
  • A.
  • Man setzt eine Lösung von 200 g Natriumborhydrid in Wasser zu einer 10 obigen wäßrigen Lösung von 450g eines Dextrans mit der durchschnittlichen Eigenviskosität von 0,05, läßt 5 Stunden lang unter gelegentlichem Rühren bei Raumtemperatur stehen, säuert dann mit 30 °/Oiger Essigsäure an, leitet das angesäuerte Gemisch über eine mit einem Kationaustauscherharz beschickte Säule und schickt den Abfluß durch eine mit einem Anionaustauscherharz beschickte Säule. Zu der auf diese Weise entionisierten Lösung läßt man unter Rühren Methylalkohol zulaufen, bis eine Lösung von 60 Volumprozent Methylalkohol entstanden ist. Man läßt die Lösung 24 Stunden lang bei 25"C stehen, dekantiert dann die überstehende Flüssigkeit von der ausgefällten reduzierten Dextran und trocknet letzteres 1 Stunde lang bei normalem Druck bei 1000 C und dann noch 2 Stunden lang im Vakuum bei 1000. C. Das so erhaltene Produkt reduziert nicht mehr das Somogyi-Reagens. Zweckmäßig wird, wenn man mit verschiedenen Poster Dextran arbeitet, durch Vorprüfungen sicherstellt, daß eine angemessene Menge Natriumborhydrid - anwesend ist. Im vorstehenden Beispiel liegt das Natriumborhydrid im Überschuß über die benötigte Mindestmenge vor.
  • B.
  • An- Stelle von angebautem Dextran kann als Ausgangsstoff ein synthetisch polymerisiertes Dextran -mit einem Molekulargewicht von etwa 2000 bis etwa 20000, vorzugsweise 2000 bis etwa 10 000, entsprechend einer durchschnittlichen .Eigenviskosität von etwa 0,03 bis 0,08, angewandt werden. Ein solches polymerisiertes Dextran ist beispielsweise nach der USA.-Patentschrift 2 660-551 oder nach sonstigen Methoden herstellbar, die zu polymeirisiertem Dextran dieses Molekulargewichtsbereiches führen.
  • Arbeitet man näch der USÁ.-Patentschrift 2 660 551 so ist es vorteilhaft, von sehr hohen Konzentrationen der Sucrose, beispielsweise 40 bis 80 Gewichtsprozent oder darüber, auszugehen, während geringere Mengen eines Dextrans niedrigen Molekulargewichts als Vor-Iäufer (primär) anwesend sind.
  • Beispielsweise stellt man nach der Methode von Beispiel 1 der USA.-Patentschrift 2 660 551 mit Hilfe von Leuconostoomesenteroides NRRL B--512 Dextran: sucrose her und bildet mit seiner Hilfe polymerisiertes Dextran aus einem wäßrigen Gemisch, das 80 Ge wichtsprozent Sucrose~ und 5 Gewichtsprozent eines niedermolekularen Dextrans aus einem früheren Herstellungsgang enthält. Man stellt den pH-Wert des Gemisches auf 5,2 ein und hält es bei der Temperatur von 25"C, bis die Überführung der Sucrose in Dextran aufgehört hat, was an der Bildung von Fructose zu beobachten ist.
  • Dann fällt man aus dem Gemisch das Dextran aus, indem man Methylalkohol bis zur Bildung einer 9001,igen'Lösung zusetzt. Die erhaltene gummiartige Fällung wird mit Wasser zu einer 5 Ol,igen Lösung gestellt und durch schrittweise Zugabe von Methylalkohol fraktioniert. Diese Fraktionierung du?c;k Steigerung der Konzentration des Methylalkohols erfolgt in vier Stufen innerhalb der Bereiche 0 bis 40, 40 bis 50, 50 bis 60 und 60 bis 70 Volumprozent Methanol. Das in der Schlußfraktion gewonnene Dextran besitzt das richtige Molekulargewicht zur HerstellYlig der Komplexe von hydriertem Dextran und Ferrihydroxyd nach dem Verfahren der Erfindung.
  • Zur Hydrierung wird eine 10 °/Oige, wäßrige Lösung von 4500 g dieser Dextranfraktion mit einer Lösung von 200 g Natriumborhydrid in Wasser versetzt, 5 Stunden lang bei Raumtemperatur unter gelegentlichem Rühren stehengelassen, mit 30 0i0iger Essigsäure angesäuert und das angesäuerte Gemisch nacheinander durch eine Kolonne mit Kationaustauscherharz und eine Kolonne mit Anionaustauscherharz geschickt. Durch Zusatz von Methanol unter Rühren zu der entionisierten Lösung stellt man die Lösung auf 60 Volumprozent Methanol ein, läßt 24 Stunden lang bei 25"C stehen, dekantiert vom ausgefällten reduzierten Dextran, trocknet letzteres zunächst 1 Stunde lang unter normalem Druck bei 100"C und dann 2 Stunden lang im Vakuum bei 100"C. Das auf diese Weise erhaltene Dextran reduziert nicht das Somogyi:Reagens.
  • Die auf diese Weise gewonnenen hydrierten Dextrane sind gänzlich neue chemische Verbindungen und unterscheiden sich chemisch sowohl von den verhältnismäßig hochmolekularen hydrierten Dextranen der USA.-Paterstschrift 2 807 610, wie auch von solchen hydrierten Dextranen, die sich von abgebautem Dextran herleiten.
  • Die nachstehenden Beispiele veranschaulichen spe,-zielle Ausführungsformen des Verfahrens der Erfindung, welche aber keineswegs auf diese Beispiele beschränkt ist. Es können sehr viele andere Komponenten eingeführt werden, wie beispielsweise bereits aus der oben angegebenen Auswahl unter den Ferriverbindungen und den Alkaliverbindungen hervorgeht. Selbstverständlich sind auch neue Quellen von Ferriverbindungen geeignet, die in Zukunft entdeckt und auf dem Markt zur Verfügung gestellt werden.
  • Aus diesem Grunde wird davon abgesehen, einen erschöpfenden Katalog der im Sinne der Erfindung geeigneten Ausgangsstoffe aufzustellen, der eben wegen, seiner Beschränkung nur irreführen könnte.
  • Die'Lehre der vorliegenden Erfindung ist für den erfahrenen Chemiker bestimmt, der nach ihren Angaben unter den verfügbaren Ausgangsstoffen ohne weiteres die geeigneten Vertreter zu erkennen bzw. zu ermitteln in der Lauge ist und der auch im Falle von in Zukunft auf den Markt kommenden neuen Rohstoffen durch einfache Teste die Eignung oder Nichteignung für das Verfahren der vorliegenden Erfindung feststellen wird.
  • Die-nach der Erfindung hergestellten Komplexe von Ferrihydroxyd und Hydrodextran sind entscheidend dadurch gekennzeichnet, daß sie das Somogyi-Reagens praktisch nicht reduzieren, Hierdurch unterscheiden sie sich grundsätzlich von den aus der USA.-Patentschrift 2 820 740 bekannten Komplexen von Ferrihydroxyd und Dextran.
  • Auf der Basis der derzeitigen chemischen Theorie ist es schwierig, den exakten Charakter der nach der Erfindung hergestellten Komplexe zu erklären, Für die von abgebautem Dextran abgeleiteten Komplexe Ferrihydroxyd-Hydrodextran kann verläßlich angenommen werden, daß das Ferrihydroxyd mit den Carbonyl- oder Carboxylgruppen des Dextrans gekuppelt ist, da bekanntlich durch die Säurehydrolyse von Dextran Stoffe erhalten werden, die Carbo«, Keto- oder Aldehydgruppen enthalten. Das nach der vorliegenden Erfindung für den Komplex Ferrihydroxyd-Hydrodextran benutzte hydrierte Dextran reduziert nun aber das Somogyi-Reagens nicht. Infolgedessen ist es sehr schwierig, auszusagen, auf welche Art und Weise hier der Komplex Ferrihydroxyd-Hydrodextran gebildet wird. Vermutlich liegt hier ein andersartiger Reaktionsmechanismus vor, aber die Sache ist noch so wenig aufgeklärt, daß irgendeine Hypothese nicht ausgesprochen werden soll. Die Tatsache, daß nach den Beispielen 3 und 6 Komplexe mit hohem Gehalt an elementarem Eisen unter Benutzung von verhältnismäßig hochmolekularen Hydrodextranen erhalten werden, ist überraschend, denn angesichts eines hydrierten Dextrans mit einer durchschnittlichen Eigenviskosität von 0,15 ist es schwierig, auf Grund der bisherigen theoretischen Annahmen zu erklären, wie ein Komplex mit Ferrihydroxyd sich bilden kann, der bis zu 7 Gewichtsprozent elementares Eisen enthält.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten therapeutischen Präparate sind praktisch frei von Eisenionen und können daher als nichtionisch bezeichnet werden. Bei Lagerungsproben haben sich die Präparate als sehr stabil erwiesen. Dies kann vielleicht auf die Hydrierung von Carbonylgruppen zurückgeführt werden, die in den Dextranen des angegebenen Bereichs der Eigenviskosität vor der Hydrierung anwesend sind.
  • Beispiel 1 Zu einer nach der Methode A hergestellten 12gewichtsprozenfigen Lösung eines hydrierten Dextrans mit einer durchschnittlichen Eigenviskosität von etwa 0,05 bei 25"C werden 1,2 Gewichtsteile Ferrichlorid, berechnet auf trockenes hydriertes Dextran, hinzugesetzt. Sobald das Ferrichlorid in Lösung gegangen ist, läßt man langsam unter lebhaftem Rühren 5 n-Natronlauge so lange zulaufen, bis die Lösung den pH-Wert 11,0 besitzt. Dann wird die Lösung 30Minuten lang auf 95"C erhitzt, auf Raumtemperatur abgekühlt und filtriert. Man fällt den entstehenden Komplex von hydriertem Dextran und Ferrihydroxyd mit Isopropylalkohol oder irgendeinem anderen aus der großen Zahl der bekannten Fällungsmittel für Dextran aus, löst ihn wieder auf und wiederholt diesen Vorgang nochmals. Dann stellt man mittels 5n-Chlorwasserstoffsäure den pH-Wert der Lösung auf 6,5 ein. Der Komplex von hydriertem Dextran und Ferrihydroxyd wird aus dieser angesäuerten Lösung mit Isopropylalkohol ausgefällt. Man löst ihn in Wasser zu einem Gehalt von etwa 15 Gewichtsprozent Festsubstanz und kocht bis zur Vertreibung des Alkohols. Nun wird die Lösung auf einen Eisen- gehalt von 5 Gewichtsprozent und einen pH-Wert von 6,9 eingestellt, filtriert und die erhaltene kolloidale Lösung im Autoklav sterisiliert.
  • Beispiel 2 Man arbeitet nach der Methode von Beispiel, ersetzt aber das Ferrichlorid durch eine stöchiometrische Menge von Ferricitrat. Bei einer Temperatur von etwa 60"C ist die Reaktion in etwa 2 Stunden, bei einer Temperatur von etwa 80"C in etwa 45 Minuten beendet.
  • Beispiel 3 Nach der nachstehenden Rezeptur läßt sich ein Komplex darstellen, der einen viel höheren Eisengehalt, berechnet auf hydriertes Dextran, als die Präparate nach Beispiel 1 oder 2, die ausschließlich bei Normaldruck hergestellt wurden, enthält. Außerdem ist nach dem vorliegenden Beispiel ein hydriertes Dextran höheren Molekulargewichts als im Beispiel 1 und 2 für einen gegebenen Eisengehalt anwendbar, das trotzdem zu einem stabilen Komplex mit Eisenhydroxyd führt.
  • Eine 12 0/0ige Lösung eines durch Polymerisation hergestellten hydrierten Dextrans mit einer durchschnittlichen Eigenviskosität von 0,1 wird mit 1,2 Gewichtsteilen Ferrichlorid, berechnet auf trockenes Hydrodextran, versetzt. Sobald das Eisenchlorid löslich geworden ist, bringt man mittels Sn-Natronlauge die Lösung auf einen pH-Wert von ungefähr 2,2.
  • Man fällt aus dieser Lösung den Eisen-Hydrodextran-Komplex mittels Isopropylalkohol, löst wieder auf und wiederholt den Vorgang noch einmal.
  • Die zuletzt erhaltene Fällung wird in Wasser zu einer Lösung mit ungefähr 20 Gewichtsprozent Festsubstanz gelöst und zur Entfernung des Alkohols gekocht. Nach dem Abkühlen stellt man mittels 5 n-Natronlauge die Lösung auf den pH-Wert 10,5 ein, erhitzt 30 Minuten lang unter einem Druck von 6,75 kg/6,25 cm2, kühlt ab und fällt mittels Isopropanol den Komplex von Ferrihydroxyd und Hydrodextran aus. Diese Fällung wird mit Wasser zu einer 20 0/0eigen Lösung gelöst, der Isopropylalkohol durch Kochen ausgetrieben, die Lösung danach auf 5 Gewichtsprozent elementares Eisen und pH-Wert 6,5 eingestellt, filtriert, gegebenenfalls mit 0,3 Gewichtsprozent Phenol als Präservativ versetzt und anschließend im Autoklav sterilisiert. Danach kann, wenn es wünschenswert erscheint, Vitamin B12 zugesetzt werden.
  • Die vorstehend beschriebene Methode mit der Druckerhitzung von 30 Minuten gestattet die Bildung eines Komplexes mit einem hohen Gehalt an elementarem Eisen unter Benutzung eines verhältnismäßig hochmolekularen Hydrodextrans. Arbeitet man ohne Überdruck, so kann man nur verhältnismäßig niedermolekulare hydrierte Dextrane anwenden, um Komplexe mit 5 bis 7 Gewichtsprozent Eisen zu gewinnen.
  • Beispiel 4 Eine 12gewichtsprozentige Lösung eines nach B hergestellten hydrierten Dextrans mit einer durchschnittlichen Eigenviskosität von ungefähr 0,005 bei 25"C wird mit 1,2 Gewichtsteilen Ferrichlorid, berechnet auf trockenes Hydrodextran, versetzt. Wenn das Ferrichlorid sich gelöst hat, läßt man langsam unter starkem Rühren 5n-Natronlauge zulaufen, bis der pH-Wert 11,0 in der Lösung hergestellt ist. Nun erhitzt man 30 Minuten lang auf 95"C, kühlt auf Raumtemperatur ab, filtriert, fällt den entstandenen Komplex von Ferrihydroxyd und Hydrodextran mit Isopropylalkohol oder einem anderen der bekannten Fällungsmittel aus, löst die Fällung wieder auf und wiederholt den Vorgang. Dann stellt man mit 5 n-Chlorwasserstoffsäure den pH-Wert 6,5 ein, fällt den Ferrihydroxyd-Hydrodextran-Komplex mittels Isopropanol aus der angesäuerten Lösung aus, löst die Fällung in Wasser zu einer Konzentration von etwa 15 Gewichtsprozent, kocht den Alkohol weg, stellt auf 5 Gewichtsprozent Eisen und den pH-Wert 6,9 ein, filtriert und sterilisiert die kolloidale Lösung im Autoklav.
  • BeispielS Man arbeitet nach der Methode von Beispiel 4, ersetzt aber das Eisenchlorid durch eine stöchiometrische Menge von Ferricitrat. Bei einer Temperatur von etwa 60"C ist die Reaktion nach etwa 2 Stunden, bei einer Temperatur von etwa 80"C nach etwa 45 Minuten beendet.
  • Beispiel 6 Nach dem nunmehrigen Beispiel läßt sich ein Komplex-herstellen, der im Vergleich zu den Produkten der Beispiele 4 und 5, die nur bei Normaldruck ausgeführt werden, einen viel höheren Prozentsatz an Eisen, berechnet auf Hydrodextran, enthält. Auch kann hier ein höhermolekulares Hydrodextran als in den Beispielen 4 und 5 für einen vergleichbaren Eisengehalt benutzt werden, wobei sich trotzdem ein stabiler Komplex ergibt.
  • Man versetzt eine 12gewichtsprozentige Lösung eines durch Polymerisation gemäß B gewonnenen hydrierten Dextrans mit einer durchschnittlichen Eigenviskosität von 0,1 mit 1,2 Gewichtsteilen Ferrichlorid. Sobald das Eisenchlorid löslich geworden ist, stellt man mittels 5n-Natronlauge die Lösung auf den pH-Wert von ungefähr 2,2 ein, fällt den Eisen-Hydrodextran-Komplex mit Isopropylalkohol aus, löst wieder auf und wiederholt den Vorgang noch einmal.
  • Man löst die zuletzt erhaltene Fällung in Wasser zu einer ungefähr 20 Ol,igen Lösung, kocht den Alkohol weg, stellt nach dem Kühlen mittels 5n-Natriumhydroxyd den pH-Wert der Lösung auf 10,5 ein und erhitzt 30 Minuten lang unter einem Druck von 6,75 kg6,25 cm2. Dann wird die Lösung gekühlt und der Komplex Ferrihydroxyd-Hydrodextran mit Isopropylalkohol ausgefällt. Der gefällte Komplex wird in Wasser zu einer Konzentration von etwa 20 Gewichtsprozent gelöst, der Isopropylalkohol durch Kochen ausgetrieben, die Lösung auf 5 Gewichtsprozent elementares Eisen und pH-Wert 6,5 eingestellt, filtriert, gegebenenfalls 0,3 Gewichtsprozent Phenol als Präservativ zugesetzt und anschließend im Autoklav sterilisiert. Dem so erhaltenen Präparat kann, wenn gewünscht, Vitamin B12 zugesetzt werden.
  • Auch hier läßt sich infolge der Überdruckerhitzung ein Komplex mit einem hohen Gehalt an elementarem Eisen unter Benutzung von verhältnismäßig hochmolekularem Hydrodextran gewinnen. Will man ohne Überdruck arbeiten, so können, um einen Komplex mit 5 bis 7 Gewichtsprozent Eisen herzustellen, nur verhältnismäßig niedermolekulare Hydrodextrane benutzt werden.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung eines therapeutischen Präparates mit einem praktisch nichtionischen kolloidalen Komplex aus Ferrihydroxyd und hydriertem Dextran, da durch g e k e n n -z e i c hn e t, daß man in einer wäßrigen Lösung eines hydrierten Dextrans, welches eine durchschnittliche Eigenviskosität von etwa 0,03 bis 0,15 und ein Molekulargewicht zwischen 2000 und 20 000, vorzugsweise 2000 und etwa 10 000, besitzt und das Somogyi-Reagens praktisch nicht reduziert, bei 25"C durch doppelte Umsetzung eines ionisierbaren Ferrisalzes mit einer Alkalibase Ferrihydroxyd bildet, die Lösung kurzzeitig auf bis zu 95"C erhitzt, etwa gebildete unlösliche anorganische Salze abfiltriert und den entstandenen Komplex aus hydriertem Dextran und Ferrihydroxyd abtrennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildung des Ferrihydroxyds unter Überdruck bei erhöhter Temperatur durchgeführt wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 938 502; USA.-Patentschrift Nr. 2 807 610; R ö m p p, Chemie-Lexikon, Bd. I, 1958, S. 1021.
DEC21237A 1959-06-25 1960-04-19 Verfahren zur Herstellung eines therapeutischen Praeparates mit einem kolloidalen Komplex von hydriertem Dextran und Ferrihydroxyd Pending DE1212677B (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE938502C (de) * 1953-02-27 1956-02-02 Benger S Ltd Verfahren zur Herstellung einer kolloidalen Eisenzubereitung
US2807610A (en) * 1952-02-15 1957-09-24 Baker Chem Co J T Hydrogenated dextran

Patent Citations (2)

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