DE1212486B - Verfahren zur knitterfesten Ausruestung von Cellulosefasern enthaltenden Textilien - Google Patents
Verfahren zur knitterfesten Ausruestung von Cellulosefasern enthaltenden TextilienInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
D 06m
Deutsche Kl.: 8 k-1/20
Nummer: 1212486
Aktenzeichen: D32472IVc/8k
Anmeldetag: 29. Januar 1960
Auslegetag: 17. März 1966
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung von Textilgeweben aus Cellulosefasern
und im besonderen auf Verfahren zur Herstellung von Textilien mit großer Dauerhaftigkeit und mit »Wasch-
und Trag-«Eigenschaften, wobei auch besonders gute Glatttrocknungseigenschaften erzielt werden.
Die Behandlung von Textilgeweben aus Cellulosefasern mit Vernetzungsmitteln, welche beim Erhitzen
auf 100 bis 1300C zwischen den linearen Celluloseketten
Brückenbindungen herstellen, um die Eigen- *° schäften der Textilien zu verbessern, ist seit langem
bekannt. Auch hat man zur Knitterfestausrüstung eine Imprägnierung mit harzbildenden Verbindungen durchgeführt.
Es werden hierfür unter anderem Methylolharnstoff, Methylolmelamin, härtbare Epoxydharzmassen
bzw. auch Gemische solcher Harzbildner verwendet. Durch trockenes Erhitzen in situ wird das
Harz in und auf der Faser ausgehärtet, wobei es teilweise auch mit der Cellulose reagiert. Das so durch
Behandlung mit Kondensationsprodukten aus Formaldehyd und Harnstoff und anschließender Thermovergütung
erhaltene Textilgut hat man auch noch einer Nachbehandlung mit Alkalilauge mercerisierender
Stärke unterworfen. Nach einem älteren Vorschlag wurde das mit diesen Harzen imprägnierte Textilgut
nach der Alkalibehandlung nochmals mit dem Formaldehydharnstoffkondensat imprägniert und erneut
zur Aushärtung des Harzes erhitzt.
Es wurde nun festgestellt, daß Gewebe, Textilien und Gewebe aus Cellulosefasern mit verbesserten
Eigenschaften dann erhalten werden, wenn man die mit Harzbildnern in bekannter Weise unter Thermovergütung
ausgerüsteten Textilien zur Quellung bringt und in gequollenem Zustand mit einem Cellulosevernetzungsmittel,
das unter basischen Bedingungen reagiert, reagieren läßt, worauf man das Textilgut
wäscht und trocknet. Vorzugsweise wir hierbei eines der Cellulosevernetzungsmittel mit einer Kettenlänge
von 3 bis 15 Kohlenstoffatomen verwendet. Dadurch, daß die Cellulosefasern zunächst mit dem Harzbildner
imprägniert werden und bei erhöhter Temperatur in trockenem Zustand das Harz gehärtet wird,
worauf erfindungsgemäß in feuchtem, gequollenem Zustand die Fasern der Vernetzungsreaktion unterworfen
werden, lassen sich Knitterfesteigenschaften erzielen, die denjenigen, die bei den bisher angewendeten
Verfahren erhalten werden, überlegen sind. Die erfindungsgemäßen Gewebe haben, verglichen
mit den bisherigen imprägnierten Geweben, zahlreiche Vorteile; beispielsweise besitzen sie einen bedeutend
besseren Griff, da bei der Vorbehandlung mit den Harzbildnern bei der Thermovergütung wesentlich
Verfahren zur knitterfesten Ausrüstung von
Cellulosefasern enthaltenden Textilien
Cellulosefasern enthaltenden Textilien
Anmelder:
Deering Milliken Research Corporation,
Spartanburg, S. C. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls und
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Als Erfinder benannt:
Dmitry Michael Gagarine, Spartanburg, S. C.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 29. Januar 1959 (789 798)
geringere Harzmengen angewendet werden müssen, um eine zufriedenstellende Knitterfestigkeit zu erreichen.
Bei Anwendung von nur etwa 5% Harz besitzt das erfindungsgemäß mit den Vernetzungsmitteln behandelte Gewebe eine größere Knitterfestigkeit
als in vielen Fällen die bisherigen Gewebe, bei denen 15 % oder mehr desselben Harzes verwendet
wurden. Ein weiterer sehr wesentlicher Vorteil ist, daß die erfindungsgemäß erhaltenen Gewebe nicht
mehr durch Aufhängen und Ausstrecken getrocknet werden müssen, sondern daß sie in der herkömmlichen
Art gewaschen, zentrifugiert oder ausgepreßt und schließlich normal oder auch in einer Trommel
getrocknet werden können, wobei man Gewebe erhält, die wie gebügelt aussehen. Durch die Vernetzung in
feuchtem, gequollenem Zustand im Anschluß an die trockene Reaktion bei der Thermovergütung wird
offensichtlich eine vorteilhafte Glatttrocknungseigenschaft der Stoffe erreicht. Auch die Waschbeständigkeit
der Knitterfestausrüstung ist verbessert und die Chlorretention vermindert.
Zufriedenstellende Ergebnisse lassen sich auch mit Geweben erhalten, die teilweise andere als cellulosehaltige
Fasern besitzen, vor allem, wenn die nichtcellulosehaltigen Fasern selbst schon gewisse vorteilhafte
Eigenschaften besitzen. So sind beispielsweise diese Eigenschaften bei Geweben, die aus einer Mischung
von Polyesterfasern und Baumwollfasern bestehen, erfindungsgemäß zu verbessern, selbst wenn
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der Anteil der Baumwollfasern nur gering, beispiels- Uronharze werden vorzugsweise durch Zinknitrat
weise 10 %> ist. Ähnliche Ergebnisse sind mit Geweben oder durch Magnesiumchlorid, Epoxyharze, vorzugs-
zu erhalten, die aus einer Mischung von Nylonfasern weise durch saure Fluoride, katalysiert. Derartige
und Cellulosefasern oder aus einer Mischung von Katalysatorenzubereitungen sind von der Shell De-
Cellulosefasern und Polyacrylfasern bestehen. Selbst 5 velopment Company unter dem 'Handelsnamen
wenn Nichtcellulosef asern, die überhaupt keine Wasch- »Curing Agent 48« und »Curing Agent 20« zu erhalten,
und Trageigenschaften aufweisen, verwendet werden, Die obenerwähnten Katalysatoren zeichnen sich alle
zeigen Gewebe aus einer Mischung dieser Fasern mit dadurch aus, daß sie Wasserstoffionen liefern, die für
erfindungsgemäß behandelten Cellulosefasern eme die Kondensation oder Verätherung während der
entsprechende Knitter- und Bügelfestigkeit, falls das io Härtung notwendig sind. Im allgemeinen ist jede
Gewebe mindestens etwa 40 Gewichtsprozent Cellulose Katalysatorenmenge bis zu 5 Gewichtsprozent der
enthält. ' Lösung zufriedenstellend, wobei vorzugsweise ein
Als Harzbildner bei der Thermovergütung können Bereich von 0,5 bis 2 Gewichtsprozent der Harzlösung
die bekannten »Textilharze«, die unter Verwendung angewendet wird.
saurer oder alkalischer Katalysatoren härtbar sind, 15 Die Menge der vorzugsweise zusammen mit geeig-
verwendet werden. Sie sollen ein niederes Molekular- neten Härtungskatalysatoren auf das Textilgewebe auf-
gewicht von unter 1000 besitzen, wasserlöslich und in gebrachten Harzbildner kann in weiten Bereichen
Gegenwart von Cellulose katalytisch hitzehärtbar sein. schwanken. Es ist eine allgemeine Regel, daß bei einem
Zumeist sind es Aminoplaste, die durch Umsatz von um so größeren Vernetzungsgrad eine um so kleinere
Harnstoff, Melamin u.a. mit Formaldehyd gebildet 20 Harzmenge bei der Vorbehandlung des Textilgutes
werden, wie Harnstoff-Formaldehyd-Harze. Weiterhin anzuwenden ist. Durch Anwendung eines nur relativ
sind Methyläther von Harnstoff-Formaldehyd zu geringen Harzanteils bei einem stärker zu vernetzenden
verwenden oder auchAcrolein-Hamstoff-Fomaldehyd- Cellulosegewebe lassen sich Gewebe erhalten, die
Harze, cyclische Äthylen-Harnstoff-Formaldehyd- in mancher Hinsicht sich mit solchen vergleichen
Harze, Trimethylol-Acetylen-Diharnstoff, Tetramethy- 25 lassen, die durch Anwendung einer relativ großen
lol-Acetylen-Diharnstoff, Melamin-Formaldehyd-Har- Harzmenge auf das Cellulosegewebe erhalten wurden,
ze oder methylierte Melamin-Formaldehyd-Harze. wobei sie jedoch die unerwünschten Eigenschaften
Copolymere, wie ein Copolymeres aus Melamin- der stark mit Harz ausgerüsteten Textilien nicht
Formaldehyd und Äthylen-Harnstoff-Formaldehyd besitzen.
lassen sich ebenfalls verwenden, auch ein Harzvor- 30 In den meisten Fällen ist es vorteilhaft, nur eine
kondensat, das als »Uron« bekannt ist und folgende geringe Menge Harz bei der Vorbehandlung anzuwen-
Formel besitzt: den, etwa 1 bis 5% Harzfeststoffe, bezogen auf das
Gewicht des Gewebes. Wegen der synergistischen
jj Wirkung des Vernetzungsmittels und des Harzes wird,
i' 35 verglichen mit den bisherigen Verfahren, die Wirk-
CH3 — O — CH2 — N — C —N — CH2 — O — CH3 samkeit des Harzes wesentlich erhöht, und es lassen
i ! sich zufriedenstellende Strapaziereigenschaften und
CH2 CH2 Knitterfestigkeit schon durch Anwendung von nur
I 0,5% Harzfeststoffen, bezogen auf das Gewicht des
O O 4° Gewebes, erhalten. Andererseits läßt sich in manchen
^ CbT' Fällen die Harzmenge auf 10 bis 15 Gewichtsprozent,
2 bezogen auf das Gewicht des Gewebes, erhöhen, ohne
Zusätzlich zu den obenerwähnten Harzbildnern daß ein schlechter Griff des Gewebes erhalten wird,
lassen sich noch härtbare Epoxyharze verwenden. jedoch ist die Anwendung einer solch großen Menge
Beispiele hierfür sind die Diglycidyläther von Äthylen- 45 an Harz im allgemeinen nicht notwendig und auch
glykol, Triglycidyläther von Glycerin u. dgl. Eine wirtschaftlich nicht vorteilhaft,
andere Klasse von Harzbildnern sind härtbare Tri- Die vorteilhaftesten Härtungstemperaturen bei der
azinonharze und deren Derivate. Weiterhin kann Thermovergütung hängen von den einzelnen Harz-
Tri-(l-aziridinyl)-phosphinoxyd verwendet werden, das bildnern und von dem verwendeten Katalysator ab,
durch Umsetzung von 3 Mol Äthylenimin mit 1 Mol 50 jedoch wird im allgemeinen eine Härtungstemperatur
POCl3 erhalten wird. Es ist nicht nötig, nur einen im Bereich zwischen 100 und 200° C, vorzugsweise
einzelnen der Harzbildner zu verwenden, es lassen zwischen 150 und 180° C, angewendet. Die Härtezeit
sich auch Mischungen von Harzbildnern der oben- " soll, wie üblich, zwischen 10 Sekunden und 30 Minuten,
erwähnten Art oder auch Copolymere anwenden. Es vorzugsweise zwischen 30 Sekunden und 5 Minuten,
ist auch nicht notwendig, daß die Harzzubereitungen 55 liegen und hängt von der Temperatur, der Menge und
völlig frei von wasserunlöslichen Komponenten sind, der Art des Katalysators und auch von der Art des
da festgestellt wurde, daß dispergierte Teilchen von eingesetzten Harzes ab.
wasserunlöslichen Stoffen in der Harzlösung nicht Für die erfindungsgemäße. Behandlung der mit
schädlich sind, obwohl diese unlöslichen Harzteile Harzen ausgerüsteten Textilien kann jedes Cellulosezu
guten erfindungsgemäßen Ergebnissen nicht bei- 60 vernetzungsmittel, das unter alkalischen Bedingungen
tragen. Einige der kommerziell zu erhaltenden Harz- reagiert und das Brücken von vorzugsweise 3 bis
Zubereitungen, die oben erwähnt wurden, enthalten 15 Kohlenstoffatomen bildet, verwendet werden, wobei
kleine Anteile von wasserunlöslichen Polymeren. Eine der Ausdruck »Cellulosevernetzungsmittel« eine Verwäßrige
Mischung einer solchen Harzzubereitung bindung bezeichnet, die zwei oder mehrere aktive
kann, wenn es wünschenswert erscheint, erst gefiltert 65 Gruppen, d. h. Gruppen, die unter alkalischen Bewerden;
es lassen sich aber auch gleiche zufrieden- dingungen mit Hydroxygruppen der Cellulose unter
stellende Ergebnisse durch Anwendung des unfiltrierten Bildung von Äthergruppen reagieren können, entMaterials
verwenden. hält.
5 6
Normalerweise besitzt das Vernetzungsmittel nur nur 0,0003 Vernetzungsbrücken je Einheit Anhydro-
zwei verbindende Gruppen, jedoch ist in einigen Fällen glucose gebildet werden. Der Ausdruck »Einheit
auch eine Verbindung geeignet, die bis zu vier verbin- Anhydroglucose« wird im allgemeinen Sinn gebraucht,
dende Gruppen besitzt. Wenn gesagt wird, daß das um Fälle einzuschließen, bei denen die Hydroxy-
Vernetzungsmittel Brücken mit einer Länge von 3 bis 5 gruppen der Cellulose teilweise veräthert oder ver-
15 Kohlenstoffatomen bildet, so ist dabei jedoch nicht estert sind. In den meisten Fällen ist eine Reaktion
die Möglichkeit ausgeschlossen, daß die Brücke außer des Gewebes mit einer Menge des Vernetzungsmittels,
Kohlenstoff noch andere Elemente enthält. In jedem die mehr als 0,08 Brücken je Einheit Anhydroglucose
Fall enthält die Brücke Sauerstoff, da ja die Brücken- bewirkt, nicht wünschenswert. Die besten Ergebnisse
verbindung aus einer Verätherung der Cellulose- io werden im allgemeinen erhalten, wenn das Gewebe
Hydroxygruppen resultiert. Zusätzlich zu Sauerstoff mit einer Menge des Vernetzungsmittels umgesetzt
und Kohlenstoff kann die Brücke noch Stickstoff, wird, die theoretisch 0,001 bis 0,01 Brücken je Einheit
Schwefel, Silicium oder andere mehrwertige Elemente, Anhydroglucose bildet. Das Vernetzungsmittel oder
die als stabile organische Brückenbildner bekannt sind, eine Mischung davon wird vorzugsweise in relativ
enthalten. Die Brücken können auch Substituenten 15 reiner Form angewendet, d. h. ohne die Anwendung
oder Seitenketten enthalten, wie unter anderem Keto- eines Lösungsmittels oder Verdünnungsmittels, jedoch
gruppen, Hydroxygruppen, Halogengruppen und kann das Vernetzungsmittel wegen des erwünschten
Methylgruppen; die Anwesenheit derartiger Substi- geringen Brückenbildungsgrades in einem organischen
tutionsgruppen ist jedoch normalerweise nicht wün- Lösungsmittel oder in den meisten Fällen selbst in
sehenswert. Die Anzahl und die Größe der Substi- 20 Form einer wäßrigen Lösung angewendet werden,
tutionsgruppen sollen aber nicht so hoch sein, daß Das als Katalysator für die Vernetzung benutzte
das Molekulargewicht des mehrwertigen Radikals, das basische Material ist vorzugsweise ein Alkalimetall-
die reaktiven Gruppen der Vernetzungsverbindung hydroxyd wie Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd,
verbindet, den Wert von etwa 260 übersteigt. Es ist Andere basische Stoffe, wie Natriumsilikat und quater-
auch zu betonen, daß das Vernetzungsmittel, wenn von 25 näre Ammoniumbasen, wie beispielsweise Trimethyl-
zwei oder mehreren darin enthaltenden reaktiven phenylammoniumhydroxyd und Tetramethylammo-
Gruppen gesprochen wird, nicht unbedingt diese Grup- niumhydroxyd, lassen sich jedoch auch anwenden,
pen vorgeformt besitzen muß, die, wenn das Mittel Der basische Katalysator für die Vernetzungsreaktion
im erfindungsgemäßen Verfahren angewendet wird, wird in Form einer wäßrigen Lösung in Konzen-
direkt mit den Hydroxygruppen reagieren können, da 30 trationen von 1 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise
die reaktiven Gruppen auch in situ erst durch Ein- von 5 bis 15 Gewichtsprozent, verwendet. Die basische
wirkung des basischen Katalysators in geeigneter Lösung kann mit dem Gewebe entweder vor oder nach
Weise zu reaktiven Gruppen umgeformt werden Imprägnierung mit dem Vernetzungsmittel in Ver-
können, die dann mit den Cellulosefasern unter bindung gebracht werden. Werden Maßnahmen
Polyäthervernetzung reagieren. 35 getroffen, um eine übermäßige Reaktion des Ver-
Die beim Verfahren gemäß der Erfindung ver- netzungsmittels mit Wasser zu verhindern, können
wendeten Vernetzungsmittel können in verschiedene der basische Katalysator und das Vernetzungsmittel
Gruppen eingeteilt werden. Eine erste Gruppe besteht auf das Gewebe gleichzeitig aufgebracht werden. Im
aus Epoxygruppen enthaltenden Vernetzungsmitteln allgemeinen wird der basische Katalysator vor der
oder deren Äquivalenten, wie Diepoxybutan, Di- 40 Anwendung des Vernetzungsmittels mit Hilfe der
glycidyläther von Äthylenglykol, Propylenglykol oder üblichen Methoden angewendet, wobei das Gewebe
Diäthylenglykol, dem Triglycidyläther von Glycerin in eine wäßrige basische Lösung getaucht und dann
und dem Diglycidyläther von einem Bisphenol A. ausgepreßt wird, um die überschüssige basische
Ähnliche Verbindungen, die Äquivalente der Poly- Lösung zu entfernen. Die basische Katalysatorlösung
epoxyvernetzungsmittel sind, sind Verbindungen, die 45 kann auch durch Aufsprühen oder mit Hilfe von
eine Halohydringruppe an Stelle einer oder mehrerer Walzenrollen aufgebracht werden. In manchen Fällen,
Epoxygruppen enthalten, und Verbindungen, die einen wo das Vernetzungsmittel als erstes aufgebracht wird,
Halogensubstituenten an einem Kohlenstoffatom, das kann das Gewebe einfach in eine überschüssige basische
entweder einer Epoxygruppe oder einer Halohydrin- Lösung mit einer entsprechenden Konzentration
gruppe benachbart ist, besitzt, Beispiele hierfür sind: 50 getaucht werden.
Epichlorhydrin, ljl-Dichlorpropanol-S, 1,3-Dibrom- Wie aus den vorhergehenden Abschnitten hervorpropanol-2,
und BiS-(I-chlor-2-hydroxy-n-propoxy)- geht, ist die Menge des Wassers im oder auf dem
äthan. Eine zweite Gruppe der Vernetzungsmittel, die gequollenen Gewebe während der Vernetzungsreaktion
innerhalb der obigen allgemeinen Gruppe liegt, sind nicht ausschlaggebend, jedoch ist dies nur dann der
sulfonaktivierte Divinylvernetzungsmittel, wie Divinyl- 55 Fall, wenn der erforderliche Vernetzungsgrad nur
sulfon, Bis-(vinylsulfonyl)-methan und l,4-Bis-(vinyl- sehr gering ist; wird für den normalen Fall ein höherer
sulf onyl)-butan. Eine weitere Gruppe von Vernetzungs- Vernetzungsgrad gewünscht, ist die Gesamtwassermitteln
sind die carbonylaktivierten Divinylver- menge im oder auf dem Gewebe während der Vernetzungsmittel
wie Divinylketon und Octadien-1-2-7-8- netzungsreaktion sehr wesentlich und soll daher so weit
dion-3-6. 60 begrenzt werden, daß die Wassermenge nicht höher '. Die Menge des Vernetzungsmittels, die mit dem als etwa 100 Gewichtsprozent des trockenen Gewebes,
vorbehandelten Cellulosegewebe in gequollenem Zu- vorzugsweise nicht höher als 80 Gewichtsprozent des
stand umgesetzt wird, kann innerhalb relativ weiter trockenen Gewebes, ist. Unter diesen Bedingungen
Grenzen schwanken, jedoch ist erfindungsgemäß nur läßt sich die Vernetzungsreaktiou nicht mit einem
ein kleiner Vernetzungsgrad nötig. In einigen Fällen 65 in eine wäßrige Lösung eingetauchten Gewebe durchkönnen
sogar schon zufriedenstellende Ergebnisse führen. Bei einer bevorzugten Durchführungsform des
durch Umsetzung eines Cellulosegewebes mit nur so Verfahrens wird daher mit einem Gewebe gearbeitet,
viel Vernetzungsmittel erhalten werden, daß theoretisch das aus der Flüssigkeit wieder herausgenommen
wurde und während der Umsetzungsreaktion eine Gesamtflüssigkeitsmenge enthält, die nicht über der
Menge liegt, die von dem Gewebe zurückgehalten werden kann. Dies läßt sich leicht durchführen, indem
das Gewebe zusammengerollt und die Geweberolle in irgendeiner Weise, z. B. in einem Behälter oder
durch Umhüllung mit Polyäthylenfolie, während der Reaktion zur Verhinderung des Verlustes an Stoffen
eingeschlossen wird.
Wie schon erwähnt, besteht ein wesentliches Merkmal darin, daß man die Vernetzungsreaktion mit den
Cellulosefasern des harzbehandelten Textilgutes durchführt, die angequollen sind, d. h., die Reaktion soll
mit Fasern durchgeführt werden, die einen. Durchmesser aufweisen, der mindestens etwa 25 % über dem
Durchmesser der Fasern im trockenen Zustand liegt. Normalerweise ist es jedoch nicht nötig, den Grad der
Quellung der Fasern zu messen, da in praktisch allen Fällen die Anwendung einer basischen Lösung
mit den angeführten Konzentrationen eine entsprechende Quellung bewirkt. Jedoch erfordert die Notwendigkeit,
mit gequollenen Fasern zu arbeiten, daß die alkalikatalysierte Reaktion bei einer Temperatur
unter dem Siedepunkt der basischen wäßrigen Lösung bei dem entsprechenden Druck durchgeführt wird.
Normalerweise wird die Reaktion bei Temperaturen unter etwa 100°C durchgeführt, womit die Anwendung
von Überdruck vermieden wird, jedoch kann Überdruck in machen Fällen angewendet werden, wenn
es aus einem bestimmten Grunde wünschenswert erscheint, die Reaktionstemperaturen höher als 1000C
zu halten.- Die bevorzugte Temperatur für die alkalikatalysierte Vernetzungsreaktion liegt gewöhnlich bei
Zimmertemperatur oder bei der Temperatur, die durch die Reaktion entwickelt wird.
Die Zeit, die für die Vernetzungsreaktion notwendig
ist, hängt von der Temperatur, der Art und der Menge des basischen Katalysators und dem einzelnen Vernetzungsmittel
ab. Unter Bedingungen, die eine schnelle Reaktion mit hochreaktionsfähigen Vernetzungsmitteln
begünstigen, kann eine genügende Vernetzung schon in 5 bis 10 Sekunden erhalten werden. Jedoch ist in den meisten Fällen eine Reaktionszeit
von mindestens etwa 5 Minuten bis 2 Stunden nötig. Wenn nur die Menge des Vernetzungsmittels
angewendet wird, die einen ganz bestimmten erwünschten Vernetzungsgrad bewirkt, besteht keine
Notwendigkeit, die Reaktionszeit zu kontrollieren. Es ist dann nur nötig, daß eine entsprechende Zeit, wie
24 oder selbst 48 Stunden, gewartet wird. Wird jedoch die Vernetzungsreaktion mit einem Gewebe, das in einer
Lösung mit überschüssigem Reaktanten eingetaucht wird, durchgeführt, sind Vorsichtsmaßregeln nötig,
um eine zu hohe Vernetzung des Gewebes zu vermeiden. Aus diesem Grunde wird ein Verfahren,
das mit begrenzten Mengen des Vernetzungsmittels arbeitet, bevorzugt.
Die Erfindung wird durch folgende Beispiele verdeutlicht, bei denen, wenn nicht anders bezeichnet,
sämtliche Teile als Gewichtsteile zu verstehen sind.
Beispiell ■ -~ -
Ein Baumwollgewebe vom Feinheitsgrad 80, das in an sich bekannter Weise mit einer 8%igen wäßrigen
Lösung eines cyclischen Äthylenharnstoffbrmaldehydharzes und mit 1% Zinknitrat als Katalysator behandelt,
getrocknet und 2 Minuten bei 1700C gehärtet
worden war, wurde in eine wäßrige Lösung getaucht, die 6% Divinylsulfon und 2% Natriumhydroxyd
enthielt/Dann wurde zwischen Gummirollen bis zu einer Feuchtigkeitsaufnahme von 60% ausgepreßt
und das Gewebe aufgerollt, worauf es, mit einer Polyäthylenfolie umhüllt, 30 Minuten stehengelassen
wurde. Nachdem -das Gewebe dann gründlich gewaschen und getrocknet wurde, besaß es eine außerordentlich
gute Knitterfestigkeit.
Beispiel 1 wurde mit einem Gewebe wiederholt, das an Stelle eines cyclischen Äthylenharnstoffharzes des
Beispiels 1 mit einer 10%igen wäßrigen Lösung von Dimethyläther des Dimethyloläthyltriazinonharzes,
die zusätzlich noch 2% Monoäthanolammhydrochlorid enthält, vorbehandelt wird und thermovergütet
worden war. Nach der Reaktion mit dem Vernetzungsmittel in feuchtem Zustand waren die
Ergebnisse praktisch die gleichen wie im Beispiel 1.
Ein mit Dimethylolmethyltriazinonharz wie im Beispiell vorbehandeltes Gewebe wurde in eine
wäßrige Lösung, die 14% l,3-Dichlorpropanol-2 enthält, bei einer Temperatur von 75° C getaucht. Das
Gewebe wurde' zwischen Gummirollen bis zu einer Feuchtigkeitsaufnahme von 60 % abgepreßt und nachfolgend
in einer wäßrigen Lösung, die 10% Natriumhydroxyd und 15 % Natriumsulfat enthält, eingetaucht.
Die alkalische Lösung wurde hierbei auf 900C gehalten
und das harzbehandelte und mit dem Vernetzungsmittel imprägnierte Gewebe in der alkalischen Flüssigkeit
30 Sekunden lang gelassen. Es wurde dann durch Gummirollen ausgepreßt, um die überschüssige Flüssigkeit
zu entfernen, gewaschen, bis sämtliches Alkali entfernt war, und getrocknet. Das resultierende Gewebe
besitzt eine ausgezeichnete Knitterfestigkeit.
Claims (5)
1. Verfahren zur knitterfesten Ausrüstung von Cellulosefasern enthaltenden Textilien, dadurch
gekennzeichnet, daß man mit Harzbildnern in bekannter Weise unter Thermovergütung
ausgerüstete Textilien zur Quellung bringt und im gequollenen Zustand mit einem Cellulosevernetzungsmittel,
das unter basischen Bedingungen reagiert, reagieren läßt, worauf das Gut getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man mit cyclischem Äthylenharnstoff-Formaldehyd-Harz, Melamin-Formaldehyd-Harz,
Triazinon-Formaldehyd-Harz, Polyepoxyharz bzw. deren Copolymere oder Mischungen
hiervon ausgerüstete Textilien verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Cellulosevernetzungsmittel
mit einer Kettenlänge von 3 bis 15 Kohlenstoffatomen verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Cellulosevernetzungsmittel
für die Reaktion in gequollenem Zustand ein Bpoxyd, vorzugsweise den Diglycidyläther von
Äthylenglykol, ein Dihalogenhydrin, insbesondere l,4-Dichlor-2,3-dihydroxybutan, eine mit einer
Sulfon- oder Carbonylgruppe aktivierte Divinyl-
9 10
verbindung, vorzugsweise Divinylsulfon, oder Di- Vernetzungsmittel eine 1- bis 20%ige Alkali-
vinylketon, ein Dihalogenpropanol, insbesondere hydroxydlösung verwendet.
l,3-Dichlorpropanol-2 oder Epichlorhydrin, ver-
wendet. . In Betracht gezogene Druckschriften:
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch 5 USA.-Patentschriften Nr. 2 524 399, 2 794 754;
gekennzeichnet, daß man als Katalysator für das französische Patentschriften Nr. 1 036 376,1148 813
609 538/368 3.66 © Bundesdruckerei Berlin
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---|---|---|---|
US789798A US3175874A (en) | 1959-01-29 | 1959-01-29 | Method of creaseproofing cellulosic fabrics by wet creaseproofing followed by dry creaseproofing and the resulting product |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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