DE1212486C2 - Verfahren zur knitterfesten ausruestung von cellulosefasern enthaltenden textilien - Google Patents
Verfahren zur knitterfesten ausruestung von cellulosefasern enthaltenden textilienInfo
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Description
Als Harzbildner bei der Thermovergütung können die bekannten »Textilharze«, die unter Verwendung
saurer oder alkalischer Katalysatoren härtbar sind, verwendet werden. Sie sollen ein niederes Molekulargewicht
von unter 1000 besitzen, wasserlöslich und in Gegenwart von Cellulose katalytisch hitzehärtbar
sein. Zumeist sind es Aminoplaste, die durch Umsatz von Harnstoff, Melamin u. a. mit Formaldehyd gebildet
werden, wie Harnstoff-Formaldehyd-Harze. Weiterhin sind Methyläther von Harnstoff-Formaldehyd
zu verwenden oder auch Acrolein-Harnstoff-Formaldehyd-Harze, cyclische Äthylen-Harnstoff-Formaldehyd-Harze,
Trimethylol-Acetylen-Diharnstoff, Tetramethylol-Acetylen-Diharnstoff, Melamin-Formaldehyd-Harze
oder methylierte Melamin-Formaldehyd-Harze. Copolymere, wie ein Copolymeres
aus Melamin-Formaldehyd und Äthylen-Harnstoff-Formaldehyd lassen sich ebenfalls verwenden, auch
ein Harzvorkondensat, das als »Uron« bekannt ist und folgende Formel besitzt:
Il
CH3-O-CH2-N-C-N-CHa-O-CH3
CH2
CH2
Zusätzlich zu den obenerwähnten Harzbildnern lassen sich noch härtbare Epoxyharze verwenden.
Beispiele hierfür sind die Diglycidyläther von Äthylenglykol, Triglycidyläther von Glycerin u. dgl. Eine
andere Klasse von Harzbildnern sind härtbare Triazinonharze und deren Derivate. Weiterhin kann
Tri-(l-aziridinyl)-phosphinoxyd verwendet werden, das durch Umsetzung von 3 Mol Äthylenimin mit
1 Mol POCl3 erhalten wird. Es ist nicht nötig, nur einen einzelnen der Harzbildner zu verwenden, es
lassen sich auch Mischungen von Harzbildnern der obenerwähnten Art oder auch Copolymere anwenden.
Es ist auch nicht notwendig, daß die Harzzubereitungen völlig frei von wasserunlöslichen Komponenten
sind, da festgestellt wurde, daß dispergierte Teilchen von wasserunlöslichen Stoffen in der Harzlösung
nicht schädlich sind, obwohl diese unlöslichen Harzteile zu guten erfindungsgemäßen Ergebnissen
nicht beitragen. Einige der kommerziell zu erhaltenden Harzzubereitungen, die oben erwähnt wurden,
enthalten kleine Anteile von wasserunlöslichen Polymeren. Eine wäßrige Mischung einer solchen Harzzubereitung
kann, wenn es wünschenswert erscheint, erst gefiltert werden; es lassen sich aber auch gleiche
zufriedenstellende Ergebnisse durch Anwendung des unfiltrierten Materials verwenden.
Uronharze werden vorzugsweise durch Zinknitrat oder durch Magnesiumchlorid, Epoxyharze, vorzugsweise
durch saure Fluoride, katalysiert. Derartige Katalysatorenzubereitungen sind von der Shell Development
Company unter dem Handelsnamen »Curing Agent 48« und »Curing Agent 20« zu erhalten.
Die obenerwähnten Katalysatoren zeichnen sich alle dadurch aus, daß sie Wasserstoffionen liefern,
die für die Kondensation oder Verätherung während der Härtung notwendig sind. Im allgemeinen ist jede
Katalysatorenmenge bis zu 5 Gewichtsprozent der Lösung zufriedenstellend, wobei vorzugsweise ein
Bereich von 0,5 bis 2 Gewichtsprozent der Harzlösung angewendet wird.
Die Menge der vorzugsweise zusammen mit geeigneten Härtungskatalysatoren auf das Textilgewebe
aufgebrachten Harzbildner kann in weiten Bereichen schwanken. Es ist eine allgemeine Regel, daß bei
einem um so größeren Vernetzungsgrad eine um so kleinere Harzmenge bei der Vorbehandlung des Textilgutes
anzuwenden ist. Durch Anwendung eines nur
ίο relativ geringen Harzanteils bei einem stärker zu vernetzenden
Cellulosegewebe lassen sich Gewebe erhalten, die in mancher Hinsicht sich mit solchen vergleichen
lassen, die durch Anwendung einer relativ großen Harzmenge auf das Cellulosegewebe erhalten
wurden, wobei sie jedoch die unerwünschten Eigenschaften der stark mit Harz; ausgerüsteten Textilien
nicht besitzen.
In den meisten Fällen ist es vorteilhaft, nur eine geringe Menge Harz bei der Vorbehandlung anzu-
ao wenden, etwa 1 bis 5% Harzfeststoffe, bezogen auf das Gewicht des Gewebes. Wegen der synergistischen
Wirkung des Vernetzungsmittels und des Harzes wird, verglichen mit den bisherigen Verfahren, die Wirksamkeit
des Harzes wesentlich erhöht, und es lassen
as sich zufriedenstellende Strapaziereigenschaften und
Knitterfestigkeit schon durch Anwendung von nur 0,5 % Harzfeststoffen, bezogen auf das Gewicht des
Gewebes, erhalten. Andererseits läßt sich in manchen Fällen die Harzmenge auf 10 bis 15 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht des Gewebes, erhöhen, ohne daß ein schlechter Griff des Gewebes erhalten wird,
jedoch ist die Anwendung einer solch großen Menge an Harz im allgemeinen nicht notwendig und auch
wirtschaftlich nicht vorteilhaft.
Die vorteilhaftesten Härtungstemperaturen bei der Thermovergütung hängen von den einzelnen Harzbildnern
und von dem verwendeten Katalysator ab, jedoch wird im allgemeinen eine Härtungstemperatur
im Bereich zwischen 100 und 200° C, vorzugsweise zwischen 150 und 180° C, angewendet. Die Härtezeit
soll, wie üblich, zwischen 10 Sekunden und 30 Minuten, vorzugsweise zwischen 30 Sekunden und 5 Minuten,
liegen und hängt von der Temperatur, der Menge und der Art des Katalysators und auch von
der Art des eingesetzten Harzes ab.
Für die erfindungsgemäße Behandlung der mit Harzen ausgerüsteten Textilien kann jedes Cellulosevernetzungsmittel,
das unter alkalischen Bedingungen reagiert und das Brücken von vorzugsweise 3 bis
15 Kohlenstoffatomen bildet, verwendet werden, wobei der Ausdruck »Cellulosevernetzungsmittel« eine
Verbindung bezeichnet, die zwei oder mehrere aktive Gruppen, d. h. Gruppen, die unter alkalischen Bedingungen
mit Hydroxygruppen der Cellulose unter Bildung von Äthergruppen reagieren können, enthält.
Normalerweise besitzt das Vernetzungsmittel nur zwei verbindende Gruppen, jedoch ist in einigen Fällen
auch eine Verbindung geeignet, die bis zu vier verbindende Gruppen besitzt. Wenn gesagt wird, daß
das Vernetzungsmittel Brücken mit einer Länge von 3 bis 15 Kohlenstoffatomen bildet, so ist dabei jedoch
nicht die Möglichkeit ausgeschlossen, daß die Brücke außer Kohlenstoff noch andere Elemente enthält. In
jedem Fall enthält die Brücke Sauerstoff, da ja die Brückenverbindung aus einer Verätherung der Cellulose-Hydroxygruppen
resultiert. Zusätzlich zu Sauerstoff und Kohlenstoff kann die Brücke noch Stick-
stoff, Schwefel, Silicium oder andere mehrwertige 0,01 Brücken je Einheit Anhydroglucose bildet. Das
Elemente, die als stabile organische Brückenbildner Vernetzungsmittel oder eine Mischung davon wird
bekannt sind, enthalten. Die Brücken können auch vorzugsweise in relativ reiner Form angewendet, d. h.
Substituenten oder Seitenketten enthalten, wie unter ohne die Anwendung eines Lösungsmittels oder Veranderem
Ketogruppen, Hydroxygruppen, Halogen- 5 dünnungsmittels, jedoch kann das Vernetzungsmittel
gruppen und Methylgruppen; die Anwesenheit der-^ wegen des erwünschten geringen Brückenbildungsartiger
Substitutionsgruppen ist jedoch normalerweise grades in einem organischen Lösungsmittel oder in
nicht wünschenswert. Die Anzahl und die Größe der den meisten Fällen selbst in Form einer wäßrigen
Substitutionsgruppen sollen aber nicht so hoch sein, Lösung angewendet werden.
daß das Molekulargewicht des mehrwertigen Radi- io Das als Katalysator für die Vernetzung benutzte
kals, das die reaktiven Gruppen der Vernetzungsver- basische Material ist vorzugsweise ein Alkalimetallbindung
verbindet, den Wert von etwa 260 übersteigt. hydroxyd wie Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd.
Es ist auch zu betonen, daß das Vernetzungsmittel, Andere basische Stoffe, wie Natriumsilikat und quawenn
von zwei oder mehreren darin enthaltenden ternäre Ammoniumbasen, wie beispielsweise Trireaktiven
Gruppen gesprochen wird, nicht unbedingt 15 methylphenylammoniumhydroxyd und Tetramethyldiese
Gruppen vorgeformt besitzen muß, die, wenn ammoniumhydroxyd, lassen sich jedoch auch anwendas
Mittel im erfindungsgemäßen Verfahren angewen- den. Der basische Katalysator für die Vemetzungsdet
wird, direkt mit den Hydroxygruppen reagieren reaktion wird in Form einer wäßrigen Lösung in
können, da die reaktiven Gruppen auch in situ erst Konzentrationen von 1 bis 20 Gewichtsprozent, vordurch
Einwirkung des basischen Katalysators in ge- 20 zugsweise von 5 bis 15 Gewichtsprozent, verwendet,
eigneter Weise zu reaktiven Gruppen umgeformt Die basische Lösung kann mit dem Gewebe entwerden
können, die dann mit den Cellulosefasern weder vor oder nach Imprägnierung mit dem Verunter
Polyäthervernetzung reagieren. netzungsmittel in Verbindung gebracht werden. Wer-
Die beim Verfahren gemäß der Erfindung ver- den Maßnahmen getroffen, um eine übermäßige
wendeten Vernetzungsmittel können in verschiedene 25 Reaktion des Vernetzungsmittels mit Wasser zu verGruppen
eingeteilt werden. Eine erste Gruppe besteht hindern, können der basische Katalysator und das
aus Epöxygruppen enthaltenden Vernetzungsmitteln Vernetzungsmittel auf das Gewebe gleichzeitig auf-
oder deren Äquivalenten, wie Diepoxybutan, Di- gebracht werden. Im allgemeinen wird der basische
glycidyläther von Äthylenglykol, Propylenglykol oder Katalysator vor der Anwendung des Vernetzungs-Diäthylenglykol,
dem Triglycidyläther von Glycerin 30 mittels mit Hilfe der üblichen Methoden angewen-
und dem Diglycidyläther von einem Bisphenol A. det, wobei das Gewebe in eine wäßrige basische Lö-Ähnliche
Verbindungen, die Äquivalente der Poly- sung getaucht und dann ausgepreßt wird, um die
epoxy vernetzungsmittel sind, sind Verbindungen, die überschüssige basische Lösung zu entfernen. Die
eine Halohydringruppe an Stelle einer oder mehrerer basische Katalysatorlösung kann auch durch Auf-Epoxygruppen
enthalten, und Verbindungen, die 35 sprühen oder mit Hilfe von Walzenrollen aufgebracht
einen Halogensubstituenten an einem Kohlenstoff- werden. In manchen Fällen, wo das Vernetzungsmitatom,
das entweder einer Epoxygruppe oder einer tel als erstes aufgebracht wird, kann das Gewebe
Halohydringruppe benachbart ist, besitzt. Beispiele einfach in eine überschüssige basische Lösung mit
hierfür sind: Epichlorhydrin, l,2-Dichlorpropanol-3, einer entsprechenden Konzentration getaucht werden.
l,3-Dibrompropanol-2, und Bis-(l-chlor-2-hydroxy- 40 Wie aus den vorhergehenden Abschnitten hervorn-propoxy)-äthan.
Eine zweite Gruppe der Vernet- geht, ist die Menge des Wassers im oder auf dem zungsmittel, die innerhalb der obigen allgemeinen gequollenen Gewebe während der Vernetzungsreak-Gruppe
liegt, sind sulfonaktivierte Divinylvernet- tion nicht ausschlaggebend, jedoch ist dies nur dann
zungsmittel, wie Divinylsulfon, Bis-(vinylsulfonyl)- der Fall, wenn der erforderliche Vernetzungsgrad nur
methan und 1,4-Bis-(vinylsulfonyl)-butan. Eine wei- 45 sehr gering ist; wird für den normalen Fall ein
tere Gruppe von Vernetzungsmitteln sind die carbo- höherer Vernetzungsgrad gewünscht, ist die Gesamtnylaktivierten
Divinylvernetzungsmittel wie Divinyl- wassermenge im oder auf dem Gewebe während der
keton und Octadien-l-2-7-8-dion-3-6. Vernetzungsreaktion sehr wesentlich und soll daher
Die Menge des Vernetzungsmittels, die mit dem so weit begrenzt werden, daß die Wassermenge nicht
vorbehandelten Cellulosegewebe in gequollenem Zu- 50 höher als etwa 100 Gewichtsprozent des trockenen
stand umgesetzt wird, kann innerhalb relativ weiter Gewebes, vorzugsweise nicht höher als 80 Gewichts-Grenzen
schwanken, jedoch ist erfindungsgemäß nur prozent des trockenen Gewebes, ist. Unter diesen
ein kleiner Vernetzungsgrad nötig. In einigen Fällen Bedingungen läßt sich die Vernetzungsreaktion nicht
können sogar schon zufriedenstellende Ergebnisse mit einem in eine wäßrige Lösung eingetauchten Gedurch
Umsetzung eines Cellulosegewebes mit nur so 55 webe durchführen. Bei einer bevorzugten Durchfühviel
Vernetzungsmittel erhalten werden, daß theo- rungsform des Verfahrens wird daher mit einem Geretisch
nur 0,0003 Vernetzungsbrücken je Einheit webe gearbeitet, das aus der Flüssigkeit wieder her-Anhydroglucose
gebildet werden. Der Ausdruck »Ein- ausgenommen wurde und während der Umsetzungsheit
Anhydroglucose« wird im allgemeinen Sinn ge- reaktion eine Gesamtflüssigkeitsmenge enthält, die
braucht, um Fälle einzuschließen, bei denen die 60 nicht über der Menge liegt, die von dem Gewebe
Hydroxygruppen der Cellulose teilweise veräthert zurückgehalten werden kann. Dies läßt sich leicht
oder verestert sind. In den meisten Fällen ist eine durchführen, indem das Gewebe zusammengerollt
Reaktion des Gewebes mit einer Menge des Ver- und die Geweberolle in irgendeiner Weise, z. B. in
netzungsmittels, die mehr als 0,08 Brücken je Einheit einem Behälter oder durch Umhüllung mit PoIy-Anhydroglucose
bewirkt, nicht wünschenswert. Die 65 äthylenfolie, während der Reaktion zur Verhinderung
besten Ergebnisse werden im allgemeinen erhalten, des Verlustes an Stoffen eingeschlossen wird,
wenn das Gewebe mit einer Menge des Vernetzungs- Wie schon erwähnt, besteht ein wesentliches Merkmittels umgesetzt wird, die theoretisch 0,001 bis mal darin, daß man die Vernetzungsreaktion mit den
wenn das Gewebe mit einer Menge des Vernetzungs- Wie schon erwähnt, besteht ein wesentliches Merkmittels umgesetzt wird, die theoretisch 0,001 bis mal darin, daß man die Vernetzungsreaktion mit den
Cellulosefasern des harzbehandelten Textilgutes durchführt, die angequollen sind, d. h., die Reaktion
soll mit Fasern durchgeführt werden, die einen Durchmesser aufweisen, der mindestens etwa 25%
über dem Durchmesser der Fasern im trockenen Zustand liegt. Normalerweise ist es jedoch nicht nötig,
den Grad der Quellung der Fasern zu messen, da in praktisch allen Fällen die Anwendung einer basischen
Lösung mit den angeführten Konzentrationen eine entsprechende Quellung bewirkt. Jedoch erfordert die
Notwendigkeit, mit gequollenen Fasern zu arbeiten, daß die alkalikatalysierte Reaktion bei einer Temperatur
unter dem Siedepunkt der basischen wäßrigen Lösung bei dem entsprechenden Druck durchgeführt
wird. Normalerweise wird die Reaktion bei Temperaturen unter etwa 100° C durchgeführt, womit die
Anwendung von Überdruck vermieden wird, jedoch kann Überdruck in manchen Fällen angewendet werden,
wenn es aus einem bestimmten Grunde wünschenswert erscheint, die Reaktionstemperaturen
höher als 100° C zu halten. Die bevorzugte Temperatur für die alkalikatalysierte Vemetzungsreaktion
liegt gewöhnlich bei Zimmertemperatur oder bei der Temperatur, die durch die Reaktion entwickelt wird.
Die Zeit, die für die Vernetzungsreaktion notwendig ist, hängt von der Temperatur, der Art und der
Menge des basischen Katalysators und dem einzelnen Vernetzungsmittel ab. Unter Bedingungen, die
eine schnelle Reaktion mit hochreaktionsfähigen Vernetzungsmitteln
begünstigen, kann eine genügende Vernetzung schon in 5 bis 10 Sekunden erhalten werden. Jedoch ist in den meisten Fällen eine Reaktionszeit
von mindestens etwa 5 Minuten bis 2 Stunden nötig. Wenn nur die Menge des Vernetzungsmittels angewendet wird, die einen ganz bestimmten
erwünschten Vernetzungsgrad bewirkt, besteht keine Notwendigkeit, die Reaktionszeit zu kontrollieren. Es
ist dann nur nötig, daß eine entsprechende Zeit, wie 24 oder selbst 48 Stunden, gewartet wird. Wird jedoch
die Vernetzungsreaktion mit einem Gewebe, das in einer Lösung mit überschüssigem Reaktanten
eingetaucht wird, durchgeführt, sind Vorsichtsmaßregeln nötig, um eine zu hohe Vernetzung des Gewebes
zu vermeiden. Aus diesem Grunde wird ein Verfahren, das mit begrenzten Mengen des Vernetzungsmittels
arbeitet, bevorzugt.
Die Erfindung wird durch folgende Beispiele verdeutlicht, bei denen, wenn nicht anders bezeichnet,
sämtliche Teile als Gewichtsteile zu verstehen sind.
Ein Baumwollgewebe vom Feinheitsgrad 80, das in an sich bekannter Weise mit einer 8°/oigen wäßrigen
Lösung eines cyclischen Äthylenharnstofformaldehydharzes und mit 1 °/o Zinknitrat als Katalysator
behandelt, getrocknet und 2 Minuten bei 170° C gehärtet worden war, wurde in eine wäßrige Lösung
ίο getaucht, die 6% Divinylsulfon und 2% Natriumhydroxyd
enthielt. Dann wurde zwischen Gummirollen bis zu einer Feuchtigkeitsaufnahme von 6O°/o
ausgepreßt und das Gewebe aufgerollt, worauf es, mit einer Polyäthylenfolie umhüllt, 30 Minuten
stehengelassen wurde. Nachdem das Gewebe dann gründlich gewaschen und getrocknet wurde, besaß
es eine außerordentlich gute Knitterfestigkeit.
Beispiel 2
ao
ao
Beispiel 1 wurde mit einem Gewebe wiederholt, das an Stelle eines cyclischen Äthylenharnstoffharzes
des Beispiels 1 mit einer lOVoigen wäßrigen Lösung von Dimethyläther des Dimethyloläthyltriazinonharzes,
as die zusätzlich noch 2% Monoäthanolaminhydrochlorid
enthält, vorbehandelt wird und thermovergütet worden war. Nach der Reaktion mit dem Vernetzungsmittel
in feuchtem Zustand waren die Ergebnisse praktisch die gleichen wie im Beispiel 1.
30
30
Ein mit Dimethylolmethyltriazinonharz wie im Beispiel 1 vorbehandeltes Gewebe wurde in eine
wäßrige Lösung, die 14% l,3-Dichlorpropanol-2 enthält, bei einer Temperatur von 75° C getaucht.
Das Gewebe wurde zwischen Gummirollen bis zu einer Feuchtigkeitsaufnahme von 60% abgepreßt
und nachfolgend in einer wäßrigen Lösung, die 10% Natriumhydroxyd und 15% Natriumsulfat enthält,
eingetaucht. Die alkalische Lösung wurde hierbei auf 90° C gehalten und das harzbehandelte und mit dem
Vernetzungsmittel imprägnierte Gewebe in der alkalischen Flüssigkeit 30 Sekunden lang gelassen. Es
wurde dann durch Gummirollen ausgepreßt, um die überschüssige Flüssigkeit zu entfernen, gewaschen,
bis sämtliches Alkali entfernt war, und getrocknet. Das resultierende Gewebe besitzt eine ausgezeichnete
Knitterfestigkeit.
409645/1
Claims (5)
1. Verfahren zur knitterfesten Ausrüstung von Es wurde nun festgestellt, daß Gewebe, Textilien
Cellulosefasern enthaltenden Textilien, dadurch S und Gewebe aus Cellulosefasern mit verbesserten
gekennzeichnet, daß man mit Harzbild- Eigenschaften dann erhalten werden, wenn man die
nern in bekannter Weise unter Thermovergütung mit Harzbildnern in bekannter Weise unter Thermoausgerüstete
Textilien zur Quellung bringt und im vergütung ausgerüsteten Textilien zur Quellung
gequollenen Zustand mit einem Cellulosevernet- bringt und in gequollenem Zustand mit einem Celluzungsmittel,
das unter basischen Bedingungen io losevernetzungsmittel, das unter basischen Bedingunreagiert,
reagieren läßt, worauf das Gut getrock- gen reagiert, reagieren läßt, worauf man das Textilgut
net wird. wäscht und trocknet. Vorzugsweise wird hierbei eines
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch der Cellulosevernetzungsmittel mit einer Kettenlänge
gekennzeichnet, daß man mit cyclischen! Äthylen- von 3 bis 15 Kohlenstoffatomen verwendet. Dadurch,
harnstoff-Formaldehyd-Harz, Melamin-Formal- 15 daß die Cellulosefasern zunächst mit dem Harzdehyd-Harz,
Triazinon-Formaldehyd-Harz, Poly- bildner imprägniert werden und bei erhöhter Tempeepoxyharz
bzw. deren Copolymere oder Mischun- ratur in trockenem Zustand das Harz gehärtet wird,
gen hiervon ausgerüstete Textilien verwendet. worauf erfindungsgemäß in feuchtem, gequollenem
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch Zustand die Fasern der Vernetzungsreaktion untergekennzeichnet, daß man ein Cellulosevernet- so worfen werden, lassen sich Knitterfesteigenschaften
zungsttiittel mit einer Kettenlänge von 3 bis erzielen, die denjenigen, die bei den bisher ange-15
Kohlenstoffatomen verwendet. wendeten Verfahren erhalten werden, überlegen sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch Die erfindungsgemäßen Gewebe haben, verglichen
gekennzeichnet, daß man als Cellulosevernet- mit den bisherigen imprägnierten Geweben, zahlreiche
zungsmittel für die Reaktion in gequollenem Zu- »s Vorteile; beispielsweise besitzen sie einen bedeutend
stand ein Epoxyd, vorzugsweise den Diglycidyl- besseren Griff, da bei der Vorbehandlung mit den
äther vonÄthylenglykol, einDihalogenhydrin, ins- Harzbildnern bei der Thermovergütung wesentlich
besondere l,4-Dichlor-2,3-dihydroxybutan, eine geringere Harzmengen angewendet werden müssen,
mit einer Sulfon- oder Carbonylgruppe aktivierte um eine zufriedenstellende Knitterfestigkeit zu er-Divinylverbindung,
vorzugsweise Divinylsulfon, 30 reichen. Bei Anwendung von nur etwa 5% Harz oder Divinylketon, ein Dihalogenpropanol, insbe- besitzt das erfindungsgemäß mit den Vernetzungssondere
l,3-Dichlorpropanol-2 oder Epichlor- mitteln behandelte Gewebe eine größere Knitterhydrin,
verwendet. festigkeit als in vielen Fällen die bisherigen Gewebe,
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch bei denen 15% oder mehr desselben Harzes verwengekennzeichnet,
daß man als Katalysator für das 35 det wurden. Ein weiterer sehr wesentlicher Vorteil
Vernetzungsmittel eine 1- bis 20%ige Alkali- ist, daß die erfindungsgemäß erhaltenen Gewebe
hydroxydlösung verwendet. nicht mehr durch Aufhängen und Ausstrecken getrocknet werden müssen, sondern daß sie in der herkömmlichen
Art gewaschen, zentrifugiert oder aus-
40 gepreßt und schließlich normal oder auch in einer
Trommel getrocknet werden können, wobei man Gewebe erhält, die wie gebügelt aussehen. Durch die
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Vernetzung in feuchtem, gequollenem Zustand im
Behandlung von Textilgeweben aus Cellulosefasern Anschluß an die trockene Reaktion bei der Thermo-
und im besonderen auf Verfahren zur Herstellung 45 vergütung wird offensichtlich eine vorteilhafte Glatt-
von Textilien mit großer Dauerhaftigkeit und mit trocknungseigenschaft der Stoffe erreicht. Auch die
»Wasch- und Trag«-Eigenschaften, wobei auch be- Waschbeständigkeit der Knitterfestausrüstung ist ver-
sonders gute Glatttrocknungseigenschaften erzielt bessert und die Chlorretention vermindert,
werden. Zufriedenstellende Ergebnisse lassen sich auch mit
Die Behandlung von Textilgeweben aus Cellulose- 50 Geweben erhalten, die teilweise andere als cellulosefasern
mit Vernetzungsmitteln, welche beim Erhitzen haltige Fasern besitzen, vor allem, wenn die nichtauf
100 bis 130° C zwischen den linearen Cellulose- cellulosehaltigen Fasern selbst schon gewisse vorteilketten
Brückenbindungen herstellen, um die Eigen- hafte Eigenschaften besitzen. So sind beispielsweise
schäften der Textilien zu verbessern, ist seit langem diese Eigenschaften bei Geweben, die aus einer
bekannt. Auch hat man zur Knitterfestausrüstung 55 Mischung von Polyesterfasern und Baumwollfasern
eine Imprägnierung mit harzbildenden Verbindungen bestehen, erfindungsgemäß zu verbessern, selbst wenn
durchgeführt. Es werden hierfür unter anderem Me- der Anteil der Baumwollfasern nur gering, beispielsthylolharnstoff
Methylolmelamin, härtbare Epoxyd- weise 10%, ist. Ähnliche Ergebnisse sind mit Geweharzmassen
bzw. auch Gemische solcher Harzbildner ben zu erhalten, die aus einer Mischung von Nylonverwendet.
Durch trockenes Erhitzen in situ wird das 60 fasern und Cellulosefasern oder aus einer Mischung
Harz in und auf der Faser ausgehärtet, wobei es teil- von Cellulosefasern und Polyacrylfasern bestehen,
weise auch mit der Cellulose reagiert. Das so durch Selbst wenn Nichtcellulosefasern, die überhaupt
Behandlung mit Kondensationsprodukten aus Form- keine Wasch- und Trageigenschaften aufweisen, veraldehyd
und Harnstoff und anschließender Thermo- wendet werden, zeigen Gewebe aus einer Mischung
vergütung erhaltene Textilgut hat man auch noch 65 dieser Fasern mit erfindungsgemäß behandelten CeI-einer
Nachbehandlung mit Alkalilauge mercerisieren- lulosefasern eine entsprechende Knitter- und Bügelder
Stärke unterworfen. Nach einem älteren Vor- festigkeit, falls das Gewebe mindestens etwa 40 Geschlag
wurde das mit diesen Harzen imprägnierte wichtsprozent Cellulose enthält.
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