DE876683C - Verfahren zum Veredeln von Fasergut - Google Patents

Verfahren zum Veredeln von Fasergut

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DE876683C
DE876683C DEF3689D DEF0003689D DE876683C DE 876683 C DE876683 C DE 876683C DE F3689 D DEF3689 D DE F3689D DE F0003689 D DEF0003689 D DE F0003689D DE 876683 C DE876683 C DE 876683C
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DE
Germany
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fiber material
treatment
urea compounds
treated
compounds
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DEF3689D
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English (en)
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Herbert Dr Bestian
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Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/19Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with synthetic macromolecular compounds
    • D06M15/37Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • D06M15/61Polyamines polyimines

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zum Veredeln von Fasergut Es ist bekannt, daB man Fasergut, insbesondere Cellulose- oder Cellulosehydrattextilgut, veredeln und so im Gebrauchswert verbessern kann, wenn man es mit aliphatischen oder isocyclischen Dialkylendiharnstoffen der allgemeinen Formel worin R einen aliphatischen oder isocyclischen Rest darstellt, oder deren Abkömmlingen, die an Stelle des Äthylenrestes andere Alkylenreste am Stickstoffatom gebunden enthalten, behandelt und danach, gegebenenfalls nach einer Zwischentrocknung, einer Wärmenachbehandlung unterwirft. Man kann die Behandlung mit den Dialkylendiharnstoffen auch in Verbindung mit anderen Faserbehandlungsmitteln vornehmen.
  • Es wurde nun gefunden, daB man zum Veredeln von Fasergut mit besonderem Vorteil Verbindungen der allgemeinen Formel worin R einen isocyclischen Rest darstellt und n die Zahl 3 oder q. bedeutet, oder deren Abkömmlinge, die an Stelle des Äthylenrestes andere Alkylenreste am Stickstoffatom gebunden .enthalten, verwenden kann. Die Behandlung erfolgt durch Tränken des Faserguts, z. B. aus Cellulose- oder Cellulosehydrat oder synthetischen Fasern.. oder aus Fasermischungen, in einer Flotte, die eine Verbindung der oben angegebenen Formel enthält. Danach wird das Fasergut, gegebenenfalls nach-einer bei gewöhnlicher oder bei erhöhter Temperatur vorgenommenen Zwischentrocknung, einer Wärmenachbehandlung unterworfen. Vor oder nach oder gleichzeitig mit dieser Behandlung kann man das Fasergut noch mit anderen Faser-Behandlungsmitteln, z. B. mit Carbamidharzen, Hydrophobierungs-, Weichmachungs- oder Appreturrnitteln behandeln.
  • Durch die Behandlung mit diesen Tri- und Tetraharnstoffverbindungen wird das Fasergut in seinen Eigenschaften ganz wesentlich verbessert. Man erzielt eine stärke Erhöhung der Reißfestigkeit, der Knitterfestigkeit, der Krumpfechtheit und eine wesentliche Verminderung des Quellvermögens und der Neigung der Fasern zum Aufspleißen.
  • Durch Kalandern erzeugte Glanz- und Prägeeffekte sowie die Kräuselung von Fasern werden durch die Behandlung mit den obenerwähnten Verbindungen beständig gemacht. Die behandelte Faser behält auch im nassen Zustand weitgehend diese Effekte bei.
  • Die oben beschriebenen Verbindungen sind ferner geeignet zum Fixieren von Farbstoffen oder von Pigmenten auf Faserstoffen dadurch, daß man das Fasergut mit Lösungen oder Pasten; die neben dem Farbstoff oder Pigment Tri- oder Tetraharnstoffverbindungen der oben angegebenenZusammensetzung enthalten, klotzt oder bedruckt und, gegebenenfalls nach einer Zwischentrocknung, einer Wärmebehandlung. unterwirft.
  • Man kann die Faserstoffe-auch zuerst mit den Harnstoffverbindungen vorbehandeln und dann färben oder bedrucken.
  • Ferner kann man beim Fixieren von Pigmenten auf Faserstoffen als Bindemittel neben den oben beschriebenen Harnstoffabkömmlingen noch Lösungen oder Dispersionen von anderen geeigneten Stoffen, wie Tragant, Stärke oder Kondensationsverbindungen von Carbamidverbindungen oder von Aminotriazinen mit Aldehyden, hochpolymere Verbindungen, Kautschuk usw., mitverwenden.
  • Auch zum Fixieren von Farbstoffen und Pigmenten bei der Erzeugung von Reservemustern auf Faserstoffen können die Harnstoffverbindungen mitverwendet werden. Man kann sie den Lösungen oder Pasten, die den Farbstoff oder das Pigment enthalten, zusetzen. Die Fixierung erfolgt auch hier durch eine Wärmebehandlung.
  • Ein besonderer Vorteil bei der Verwendung der Tri- und Tetraharnstoffverbindungen gegenüber den Dialkylendiharnstoffen besteht darin, daß sie sehr ausgiebig sind und daß die Wärmebehandlung auf dem Fasergut weniger hohe Temperaturen erfordert. Überraschend ist auch die leichte Löslichkeit bei manchen dieser Verbindungen.
  • Die für das Verfahren verwendeten Verbindungen sind erhältlich durch Umsetzung von isocyclischen Tri- und Tetraisocyansäureestern mit Äthylenimin oder anderen Alkyleniminen.
  • Die Verbindungen können, je nach ihrer Löslichkeit, in wässeriger Lösung oder Suspension oder in Lösung oder Suspension in organischen Lösungsmitteln verwendet werden.
  • Als Faserstoffe sind geeignet Fasern pflanzlichen Ursprungs, Fasern aus regenerierter Cellulose oder aus Cellulosederivaten, ferner mineralische oder synthetische Fasern, z. B. Glas- oder Asbestfasern, Polyamid-, Polyvinylchlorid- und Polyurethänfasern.
  • Beispiele i. Ein Gewebe aus Zellwolle, hergestellt aus Viskose oder nach dem Kupferoxyd-Ammoniak-Verfahren, wird in einer Flotte, die im Liter Wasser q0 g des Triharnstoffes der Formel gelöst enthält, bei 2o bis 30° getränkt und zwischen Gummiwalzen so stark abgequetscht, daß das Gewebe noch =oo °/a Flotte enthält. Anschließend wird bei 5o bis 6o° getrocknet und das trockene Gewebe 15 Minuten auf 12o° nacherhitzt. Das Gewebe zeigt eine starke Erhöhung der Trocken- und Naßreißfestigkeit, die selbst nach einer mehrfachen Kochwäsche erhalten bleibt, sowie eine hohe Beständigkeit gegen Aufspleißen bei mechanischer Beanspruchung im nassen Zustande.
  • Man kann in ähnlicher Weise auch Fasergut aus Baumwolle oder aus synthetischen Fasern behandeln. 2. Ein Gewebe aus Viskosekunstseide wird in einer Flotte, die im Liter Wasser 50 g des Triharnstoffes der Formel gelöst enthält, bei 2o bis 30° getränkt und zwischen Gummiwalzen so stark abgequetscht, daß das Gewebe noch ioo °/o Flotte enthält. Anschließend wird bei 6o bis 7o° vorgetrocknet und zo Minuten bei 14o° nacherhitzt. Das so behandelte Gewebe zeigt eine erhebliche Verminderung des Quellvermögens.
  • 3. Ein Gewebe aus Viskosezellwolle wird in einer Flotte, die im Liter Wasser . q. g des Triharnstoffes der Formel und io g Oktadecyl-N' . N'-äthylenharnstoff in Suspension enthält, bei 30° getränkt, abgequetscht und nach dem Vortrocknen bei 8o° 15 Minuten lang auf 120° nacherhitzt. Das so behandelte Gewebe zeigt einen stark hydrophoben Charakter, der auch nach der Wäsche und Walke erhalten bleibt.
  • An Stelle des oben angeführtenTriharnstoffes können auch q. g des im Beispiel i angegebenen Harnstoffes oder q. g der Harnstoffe der Formel verwendet werden.
  • q.. Ein Zellwollgewebe wird in einer Flotte, die im Liter Wasser q. g des Harnstoffes aus und Äthylenimin und io g Oktadecyl-N' . N'-äthylenharnstoff in Suspension enthält, bei 30° getränkt, abgequetscht und nach dem Vortrocknen bei 8o° 15 Minuten lang auf 1q.0° nacherhitzt. Das so ausgerüstete Gewebe zeichnet sich durch einen starken hydrophoben Charakter aus. 5. Ein Zellwollgewebe wird in einer Flotte, die im Liter Wasser q0 g des Harnstoffes der Formel und 8 g Polyvinylalkohol in Lösung enthält, bei 25° getränkt, abgequetscht, bei 8o° vorgetrocknet und anschließend io Minuten bei 1q.0° nacherhitzt. Indem so ausgerüsteten Gewebe ist der sonst wasserunechte Füllappretureffekt selbst nach 5facher Kochwäsche noch vorhanden.
  • 6. Ein Gewebe aus Baumwolle wird in einer wässerigen Flotte, die im Liter 40 g des im Beispiel i beschriebenen Triharnstoffes enthält, bei 2o bis 30° getränkt, abgequetscht, möglichst kurz vorgetrocknet und darauf durch einen Glanzkalander bei etwa ioo` geschickt. Anschließend wird das Gewebe 15 Minuten bei 12o° nacherhitzt. Man erhält auf dem Baumwollgewebe Glanzeffekte von sehr guter Waschbeständigkeit.
  • Verwendet man an Stelle des Glanzkalanders einen Prägekalander, so erhält man waschbeständige Prägemuster.
  • 7. Zellwolle aus Viskose wird nach dem Schneiden mit einer Lösung von 25 g der im Beispiel i beschriebenen Triharnstoffverbindung im Liter Wasser getränkt und nach starkem Abquetschen bei etwa q.o bis 5o° vorsichtig getrocknet. Dann wird die so behandelte Zellwolle durch Pressen mit Riffelwalzen gekräuselt. Durch Nacherhitzen der Zellwolle auf i2o° während 15 Minuten wird die Kräuselung fixiert. Die Kräuselung ist sehr waschbeständig.
  • B. Ein Mischgewebe aus Baumwolle und Viskose wird getränkt mit einer wässerigen Lösung, die io 0/" der im Beispiel 2 beschriebenen Verbindung und 3 0/" des Farbstoffes Nr.189 nach Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage, enthält. Das so behandelte ' Gewebe wird 5 Minuten auf 140' erhitzt. Man erhält eine Färbung von sehr guter Waschechtheit.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Veredeln von Fasergut, da- 125 durch gekennzeichnet, daß man das Fasergut mit Harnstoffverbindungen der allgemeinen Formel worin R einen isocyclischen Rest darstellt und n die Zahl 3 oder q. bedeutet, oder deren Abkömmlingen, die an Stelle des Äthylenrestes andere Alkylenreste am Stickstoffatom gebunden enthalten, behandelt und danach, gegebenenfalls nach einer Zwischentrocknung, einer Wärme-Behandlung -unterwirft. .
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man das Fasergut vor oder nach oder gleichzeitig mit der Behandlung mit den Harnstoffverbindungen einer Behandlung mit anderen Faserbehandlungsmitteln unterwirft.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man das Fasergut mit Lösungen oder Pasten tränkt oder bedruckt, die neben den Hamstoffverbindungen Farbstoffe oder Pigmente und sonstige geeignete Zusätze enthalten. q.. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß nian Fasergut verwendet, das nach, vor oder während der Behandlung mit den Harnstoffverbindungen einer formgebenden Behandlung durch mechanische Mittel, wie Prägen oder Kräuseln, unterworfen wird.
DEF3689D 1944-02-29 1944-02-29 Verfahren zum Veredeln von Fasergut Expired DE876683C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1044028B (de) * 1956-06-16 1958-11-20 Hoechst Ag Verfahren zum Bedrucken von Fasermaterial und Flaechengebilden mit Pigmenten
DE1104927B (de) * 1956-08-21 1961-04-20 Hoechst Ag Verfahren zum Fixieren von Pigmenten auf Fasermaterial

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1044028B (de) * 1956-06-16 1958-11-20 Hoechst Ag Verfahren zum Bedrucken von Fasermaterial und Flaechengebilden mit Pigmenten
DE1104927B (de) * 1956-08-21 1961-04-20 Hoechst Ag Verfahren zum Fixieren von Pigmenten auf Fasermaterial

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