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Verfahren zur Herstellung von mit Sicherheitsdruck versehenen Druckerzeugnissen
Bei der Herstellung von Wertpapieren, Urkunden von Mobilienwerten, Geldscheinen
usw. wird versucht, eine Nachahmung durch Fälscher nach Möglichkeit auszuschließen
oder doch zumindest sehr schwierig zu machen. Aus diesem Grunde werden die auf diese
Papiere aufzudruckenden Aufschriften auf einen sogenannten Sicherheitsdruck auf
der Oberfläche der genannten Papiere aufgebracht. Bekannt ist die Herstellung von
Sicherheitsdrucken mit Hilfe von Rastern.
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Die vorliegende Erfindung befaßt sich insbesondere mit Papieren, deren
Sicherheitsdruck Zeichnungen und Aufschriften aufweist, die symmetrisch zu einer
Achse angebracht sind und dem Papier insgesamt ein moiriertes Aussehen und ineinander
übergehende Farbtöne verleihen, die ebenfalls symmetrisch zu dieser Achse liegen.
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Die vorliegende Erfindung befaßt sich weiterhin mit verschiedenen
weiter unten beschriebenen und/oder in den Zeichnungen näher erläuterten Vorrichtungen.
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Gegenstand der Erfindung ist also ein Verfahren zur Herstellung von
mit Sicherheitsdruck versehenen Druckerzeugnissen mit Hilfe eines Rasters, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine photographische Filmschicht mit einer darüber wellenförmig
angeordneten Rasterfolie belichtet, dann die Rasterfolie in anderen Wellen auf der
gleichen photographischen Filmschicht befestigt und die Belichtung wiederholt, das
so hergestellte latente Bild entwickelt, fixiert und gegebenenfalls retuschiert
und mit der so erhaltenen Kopiervorlage eine seitenrichtige und eine seitenverkehrte
Druckform photomechanisch herstellt und das zu bedruckende Papier hintereinander
mit beiden Druckformen bedruckt, wobei für die beiden Druckvorgänge gegebenenfalls
in bekannter Weise Farben benutzt werden, die sich photographisch schwer trennen
lassen.
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Nach einer besonderen Ausführungsform verfährt man so, daß man das
mit einer wellenförmig angeordneten Rasterfolie hergestellte Negativ selbst wiederum
wellenförmig über einem unbelichteten Film anordnet und photographisch ein Positiv
erzeugt, von diesem wiederum ein Negativ herstellt, von dem zwei Diapositive durch
Belichtung hergestellt werden, die seitenrichtig und seitenverkehrt übereinandermontiert
und als Kopiervorlage für eine Druckform benutzt werden.
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Die Erfindung wird an folgenden Zeichnungen erläutert: F i g. 1 Draufsicht
eines einen erfindungsgemäß erhaltenen Sicherheitsdruck aufweisendes Papier; F i
g. 2 Draufsicht eines durchsichtigen Blattes, mit dessen Hilfe die Herstellung des
Papiers gemäß F i g.1 möglich ist; F i g. 3 Schema eines der Arbeitsschritte des
für die Herstellung des Papiers nach F i g. 1 angewandten erfindungsgemäßen Verfahrens;
F i g. 4 Schnitt durch F i g. 3 entlang der Linie IV-IV; F i g. 5 Draufsicht auf
ein zweites mit einem Sicherheitsdruck versehenes erfindungsgemäß erhaltenes Papier.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines mit einem Sicherheitsdruck
versehenen Druckerzeugnisses verläuft wie folgt. Ausgegangen wird von einem durchsichtigen
Blatt 1, auf dem eine große Zahl von parallelen und gleich weit voneinander entfernten
Strichen la eingezeichnet ist, die gemäß F i g. 2 mit der Längsseite des Papiers
1 b einen Winkel von 45° bilden.
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Auf eine Tafel 3 wird eine photographische Filmschicht 2 und über
dieser Filmschicht 2 das Rasterblatt 1 so befestigt, daß es gewellte Linien bildet.
Dieser Aufbau wird so unter eine punktförmige Lichtquelle gebracht, daß der Aufbau
mit einer horizontalen Tischplatte 5 nach F i g. 3 einen Winkel a bilden.
Nach
einer für ein klares und diffusionsfreies Bild auf der Filmschicht 2 ausreichenden
Belichtungszeit wird die Lichtquelle 4 ausgeschaltet.
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Das Ganze wird dann mit dem gleichen Raster 1 und der gleichen Filmschicht
2 wiederholt, wobei die gewellten Zeilen des Rasters 1 unterschiedlich von denjenigen
des ersten Arbeitsschrittes angeordnet sind. Der Aufbau aus 1, 2 und 3 wird für
diese neue Belichtung unter dem gleichen, vorzugsweise jedoch unter einem anderen
Winkel a gegen die Tischplatte geneigt.
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Nach einer für ein neues klares und diffusionsfreies Bild auf der
Filmschicht 2 ausreichenden Belichtungszeit wird die Lampe 4 wieder ausgeschaltet.
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Berücksichtigt man die Tatsache, daß der untere Teil der Fihnschicht
2 während des zweimaligen Belichtens weiter von der Lichtquelle 4 entfernt ist als
der obere Teil, so wird während einer ausreichenden Zeitspanne eine Abschirmung
zwischen die Lichtquelle 4 und den oberen Teil der Filmschicht 2 geschoben, so daß
eine gleichmäßige Belichtung erhalten wird.
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Die das latente Bild der beiden vorangegangenen Belichtungen aufweisende
Filmschicht 2 wird anschließend entwickelt, fixiert und gegebenenfalls retuschiert.
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Nach Beendigung dieser Arbeitsgänge wird durch ein geeignetes Verfahren
mit der so erhaltenen Kopiervorlage auf einer Platte, die als spätere Druckform
bestimmt ist, das Bild der Filmschicht 2 reproduziert. Dieser Reproduktionsvorgang
wird auf einer zweiten Platte wiederholt, mit der eine zweite Druckform hergestellt
wird, wozu die gleiche Filmschicht 2 mit ihrer Vorderseite auf diese andere Platte
aufgelegt wird. Es wird eine seitenrichtige und eine seitenverkehrte Druckform hergestellt.
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Das zu bedruckende Sicherheitspapier wird zunächst mit der ersten
Druckform und dann mit der zweiten Druckform bedruckt. Die für die erste Druckform
benutzte Farbe hat eine andere Färbung als die für die zweite Druckform benutzte
Farbe. Als Farben werden zwei solche Farben ausgewählt, die sich photographisch
schwer trennen lassen.
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Wie aus F i g.1 hervorgeht, weist der erfindungsgemäß hergestellte
Sicherheitsdruck die folgenden Eigenschaften auf: a) Die Zeichnungen und Abschriften
liegen symmetrisch zu einer Achse AB;
b) das Ganze hat ein moiriertes Aussehen
und weist ineinander übergehende Farbtöne auf, die ebenfalls symmetrisch zu der
Achse AB liegen; c) die Teile b und c, in denen die beiden Farben die gleiche
Stärke aufweisen, liegen symmetrisch zu der Achse AB;
d) obschon dies nicht
aus der Zeichnung hervorgeht, entsprechen den Teilen d des Sicherheitsdruckes, in
denen die eine Farbe vorwiegt, die Teile e, die bezüglich der Achse AB symmetrisch
zu den Teilen d liegen und in denen die andere Farbe vorwiegt.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das oben beschriebene Verfahren
beschränkt. Erfindungsgemäß kann beispielsweise auch folgendermaßen vorgegangen
werden: Wie im vorangegangenen Beispiel geht man von einem durchsichtigen Raster
Blatt 1 aus, auf dem zu seinen Seiten parallel verlaufende Striche eingezeichnet
sind.
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Dann wird auf der Tafel 3 eine Filmschicht 2 befestigt und über diese
Filmschicht der vorher gewellte Raster 1 befestigt. Dieser Aufbau wird dann mit
der punktförmigen Lichtquelle 4 belichtet.
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Mit Hilfe der Filmschicht 2, einem Positiv, wird eine Filmschicht
2 a hergestellt, ein Negativ von 2. Nach ihrer Entwicklung wird die Filmschicht
2a wellenförmig auf die Tafel 3 gelegt, auf der sich eine noch unbehandelte Filmschicht
2 b befindet. Die der Filmschicht 2 a verliehene Wellenform ist vorzugsweise gegenüber
früheren Wellenformen des Rasters 1
seitlich verschoben.
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Nach Belichtung mit der Lampe 4 wird eine Filmschicht 2b erhalten,
auf der die Deformierungen gewissermaßen quadratisch reproduziert werden, da die
Deformierungen des Blattes 1 mit denjenigen des Blattes 2 a kombiniert werden.
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Von dieser Filmschicht 2 b, einem Positiv, stellt man ein Negativ
2 c her. Von diesem Negativ werden zwei Diapositive '2 d *durch Belichtung hergestellt.
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Diese beiden Diapositive 2 d werden so übereinander gelegt, daß ihre
Kehrseiten einander zugewendet sind. Dieselben werden dann auf einem Leuchttisch
gegenseitig ausgerichtet oder seitlich gegeneinander verschoben, um auf diese Weise
die zu reproduzierende Zeichnung auszuwählen und davon ein Negativ 2 e herzustellen,
das diese beiden Positive 2 d in der ausgewählten Stellung reproduziert.
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Nach Beendigung wird von dem Negativ 2e ein Positiv 2 f hergestellt
und dieses in beliebiger Weise auf einer Platte reproduziert, die als Druckform
bestimmt ist.
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Dadurch kann ein Sicherheitsdruck von moiriertem Aussehen, dessen
Teile symmetrisch zu einer Achse liegen, mit einer einzigen Druckform, in einem
Arbeitsgang und mit einer einzigen Farbe erhalten werden, wie dies aus der F i g.
5 hervorgeht.
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Selbstverständlich können auf dem gleichen Papier zwei verschiedene
Sicherheitsdrucke aufgedruckt werden. Vorzugsweise erfolgt das Aufdrucken in diesem
Falle in zwei verschiedenen Farben, die photomechanisch schwer trennbar sind.
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Es soll noch darauf hingewiesen werden, daß jedesmal, wenn das Papier
mit zwei Negativen belichtet wird, es nicht notwendig ist, daß diese beiden Negative
genau übereinanderliegen. Es ist möglich, entweder durch seitliches Verschieben
der Negative gegeneinander oder durch verschiedene Orientierung derselben verschiedene
und interessante Effekte zu erzielen. In diesen beiden Fällen weist der Sicherheitsdruck
eine Symmetrieachse auf.