DE64806C - Mehrfarbendruck von Farbplatten oder Farbsteinen, welche mittels um je mindestens 30° gedrehter Liniensysteme hergestellt sind - Google Patents

Mehrfarbendruck von Farbplatten oder Farbsteinen, welche mittels um je mindestens 30° gedrehter Liniensysteme hergestellt sind

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DE64806C
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Germany
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MÜNCHENER KUNST- & VERLAGS - ANSTALT Dr. E. ALBERT & ClE in München-Schwabing
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Classifications

    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03FPHOTOMECHANICAL PRODUCTION OF TEXTURED OR PATTERNED SURFACES, e.g. FOR PRINTING, FOR PROCESSING OF SEMICONDUCTOR DEVICES; MATERIALS THEREFOR; ORIGINALS THEREFOR; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • G03F5/00Screening processes; Screens therefor
    • G03F5/22Screening processes; Screens therefor combining several screens; Elimination of moiré

Description

KAISERLICHES /k
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 15: Druckerei.
in MÜNCHEN-SCHWABING.
gedrehter Liniensysteme hergestellt sind.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. April 1891 ab.
Wird von einem aus mehreren parallelen Linien bestehenden Cliche ein Doppeldruck in einer und derselben Farbe gemacht, so lassen sich die erhaltenen Drucke in drei Kategorien eintheilen.
A. Der Doppeldruck unterscheidet sich wenig von dem einfachen; es pafst also Linie auf Linie (Fig. 1).
B. Der Doppeldruck erscheint wesentlich dunkler als der einfache; der zweite Druck ist um einen Bruchtheil der Liniendicke parallel zum ersten verschoben·, und die Linie erscheint also um diesen Bruchtheil verstärkt (Fig. 2); oder der zweite Druck ist um mehr als eine Liniendicke verschoben -und es erscheinen zwei Linien (Fig. 3), welche ebenfalls einen dunkleren Eindruck machen, als die eine Linie in Fig. 1.
C. Die Doppeldrucke zeigen Streifenbildung. Die Entfernung der Streifen von einander ist nicht constant, sondern wechselt beinahe bei jedem Druck. Da die Streifen senkrecht zur Richtung der Linien stehen, so ist diese Bildung keine Interferenz-Erscheinung, sondern beruht auf einer Drehung der Linien zu einander und erklärt sich (nach Fig. 1 bis 3) aus dem Umstände, dafs zwei auf einander gedruckte Linien um so heller erscheinen, je vollkommener sie auf einander passen. Werden nämlich zwei Linien unter einer kleinen Drehung auf einander gedruckt, so müssen sich die Linien schneiden. Im Schnittpunkt ist die Linie am schmälsten, und sie wächst dann bis zu ihrer doppelten Stärke an, um sich hierauf in zwei Linien zu spalten (Fig. 4). Man sieht, dafs die beiden Linien im Schnittpunkt am hellsten sind; sie passen hier auf einander.
Werden nun Systeme paralleler Linien unter einer Drehung auf einander gedruckt, so ent-. stehen helle Bander, welche den Schnittpunkten der Linien entsprechen, und dunkle Bänder, deren Maxima sich an den Stellen befinden, welche die Linien in doppelter Stärke enthalten (Fig. 5). Die entstehenden Streifen'sind um so breiter, je spitzer der Winkel ist, unter welchem die Drehung erfolgte. Wird der Winkel gröfser, so werden die Streifen entsprechend enger und schmäler (Fig. 6) und, verschwinden dann bei einem Winkel von 300 (Fig. 7), natürlich auch bei einem gröfseren (6o°, Fig. 8).
Werden nun solche Doppeldrucke nicht in einer, sondern in verschiedenen Farben gemacht, so treten nicht nur Streifen von verschiedener Helligkeit, sondern auch von ungleicher Farbigkeit auf, was sich daraus erklärt, dafs an allen den Stellen, wo die Linien über einander lagern, Pigmentmischung, dagegen da, wo sie neben einander lagern, optische Mischung erfolgt. Bei einer Drehung von 300 dagegen sind die Verhältnisse von optischer und Pigmentmischung in allen Theilen genau dieselben und der Doppeldruck ergiebt eine ruhige Fläche. ,
• Die hier genannten Erscheinungen treten in sehr störender Weise beim Betrieb des Farbendruckes auf der Buch- und Steindruckpresse .·'. auf, sowohl wenn einzelne Farbplattencliches in Linienmanier gezeichnet sind, als auch wenn V sie auf photographischem Wege als autotypische Cliches erhalten worden sind, sei es durch Reproduction nach Positiven, auf welchen die Farben mit Hülfe von Retouche getrennt erscheinen, sei es durch directe Aufnahme nach dem Original mittels Platten, ■ welche für verschiedene Farben besonders empfindlich gemacht sind.
Ein absolutes Passen der »Aufeinanderdrucke«
ist in der Praxis ein Ausnahmefall. Wie klein die Drehung und Verschiebung sein mufs, um
' die Unregelmäfsigkeiten hervorzubringen, mag v< daraus hervorgehen, dafs bei Autotypiecliches
' 5 bis 7 Linien auf den Millimeter kommen,
V also der Zwischenraum zwischen den Linien Y10 bis, '/η emes Millimeters betrügt. Schon
bei der Herstellung der Negative, noch mehr aber beim Druck in der Schnellpresse mit einem Material wie Papier, dessen Dimensionen
• durch Temperatur und Feuchtigkeit wesentlich beeinflufst werden, sind derartige kleine paral-
■■■■..-. lele Verschiebungen und Drehungen unver- ; meidlich. Die Folge-Erscheinungen sind selbst-, verständlich um so auffallender, je ruhiger die Fläche ist.
Da bei Autotypien der Raster aus zwei auf einander senkrecht stehenden Liniensystemen besteht, so können nur drei Autotypieplatten auf einander gedruckt werden; ihre Raster können nach Fig. 9 um je 60 ° gedreht seih (A-A, B-B, C-C). Durch die senkrecht stehenden Linien A{-A\ Bl-B\ C-C werden diese 60° halbirt, und es sind also auch in diesem Falle die verschiedenen Linien in.1 einem Winkel von 300 zu einander geneigt. Dasselbe Ergebnifs wird durch Drehung des Rasters um je 300 erzielt (Al-A\ C-C, Bl-Bx), Eine Verschiebung kleiner oder gröfser als 30 und 6o° ist beim Druck von drei Platten ausgeschlossen. Beim Druck von zwei Platten kann die Drehung zwischen 30 und 60 ° schwanken.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Erzielung eines ^vel·- oder Mehrfarbendruckes auf der Buch- und Steindruckpresse, bezw. zur Herstellung autotypischer Cliches oder Farbsteine, bestehend in der zeichnerischen Ausführung der Farbplatten in um mindestens 300 gedrehten Liniensystemen bezw. in der Anwendung von um 30 oder 6o° gedrehten Rastersystemen für auf photographischem Wege hergestellte Farben-Cliches und Farbensteine und in dem Aufeinanderdruck derselben auf der Buch- und Steindruckpresse.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
    Durch rechtskräftige Entscheidung des Kaiserlichen Patentamts, Nichtigkeitsabtheilung, vom 25. Juni 1896 hat der Patent-Anspruch des Patents Nr. 64806 folgende Fassung erhalten:
    Verfahren zur Erzielung eines Mehrfarbendruckes auf der Buch- und Steindruckpresse, bestehend in der autotypischen Herstellung mittels Raster und demnächstigen Verwendung von drei oder mehr zu einander gehörigen Druckstöcken oder Farbsteinen (Cliches) für drei oder mehr verschiedene Farben derart, dafs die, Liniensysteme von drei oder mehr Druckstöcken oder Farbsteinen um je 30° zu einander gewinkelt sind.
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