DE121111C - - Google Patents
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B66—HOISTING; LIFTING; HAULING
- B66B—ELEVATORS; ESCALATORS OR MOVING WALKWAYS
- B66B1/00—Control systems of elevators in general
- B66B1/02—Control systems without regulation, i.e. without retroactive action
- B66B1/06—Control systems without regulation, i.e. without retroactive action electric
- B66B1/08—Control systems without regulation, i.e. without retroactive action electric with devices, e.g. handles or levers, in the cars or cages for direct control of movements
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Automation & Control Theory (AREA)
- Types And Forms Of Lifts (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
M 121111 KLASSE 35 a.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. April 1900 ab.
Die Steuerung eines sogenannten führerlosen Aufzuges, wie er etwa in Wohnhäusern zum
Gebrauch der Miether erforderlich ist, mufs folgenden Anforderungen genügen:
1. Das Einschalten des Motors darf von Hand nur eingeleitet werden, die völlige Ein-
-schaltung mufs sich selbstthätig vollziehen, damit die Wicklung gefährdende übergrofse
Stromstärken vermieden werden.
2. Das Ausschalten des Motors mufs völlig selbstthätig geschehen, und zwar in demjenigen
Stockwerk, auf welches vorher die Steuerung eingestellt war.
3. Die Steuerung mufs leicht gangbar sein, Steuerseile und Steuergestänge sind daher unzweckmäfsig.
4. Die ganze Anordnung mufs sowohl in mechanischer wie in elektrischer Beziehung so
einfach sein, dafs sie rasche Uebersicht erlaubt. Alle verwickelten Schaltungen mit Hülfsmotoren,
empfindlichen Vorspannschaltern und Magneten, Schaltgetrieben sind daher von vornherein
bedenklich.
5. Das Einstellen auf ein bestimmtes Stockwerk , und das Anlassen sollen womöglich
durch einen einzigen Handgriff ausführbar sein, nicht durch getrennte Griffe, die zu Irrthümern
Veranlassung geben.
Diese Anforderungen wurden bisher dadurch zu erfüllen gesucht, dafs der Anlasser neben
der Winde aufgestellt wurde und von der Fahrzelle aus durch Steuerseile oder durch
elektrische Hülfsströme beeinflufst wurde. Im ersteren Fall entstand zwar eine ziemlich einfache
und betriebssichere Bauart, aber durch die Steuerseile wurde die Steuerung schwer
gangbar und ungenau, so dafs genaues Einstellen unmöglich war, namentlich bei gröfserer
Geschwindigkeit und wechselnder Belastung. Bei elektrischer Beeinflussung hingegen wurde
zwar die Steuerung sehr leicht gangbar und genau, aber durch die erforderlichen Hülfsmotoren,
magnetischen Kupplungen und Vorspannmagnete sehr verwickelt, empfindlich und daher betriebsunsicher. In beiden Fällen aber
benöthigt man zwei getrennte Griffe für Stockwerkseinstellung und für Einschalten.
Im Gegensatz zu diesen unbefriedigenden Lösungen lassen sich die aufgestellten Forderungen
mit sehr einfachen Mitteln erfüllen, wenn man die allgemein übliche Aufstellung des Anlassers bei der Winde verläfst und sich
'entschliefst, den Anlasser in der Fahrzelle aufzustellen. Diese Abweichung von den üblichen
Ausführungen erfordert allerdings mehrere blanke Contactleitungen für den Hauptstrom
im Fahrschacht, die den Strom aus der Hauptleitung in den beweglichen Anlasser und von
dort wieder zum feststehenden Motor leiten. Diese ungewöhnliche Anordnung ist daher nur
dort anwendbar, wo die unvermeidlichen Funken an den Contactleitungen keine Feuersgefahr
hervorrufen.
Die selbsttätige Bewegung des Anlassers läfst sich dann in sehr einfacher Weise dadurch
erreichen, dafs im Fahrschacht Curvenschienen angeordnet werden, an welchen Streifhebel
anliegen, die mit der Anlasserwelle in Verbindung stehen.
Bei Verwendung solcher Curvenschienen läfst sich die Stockwerkseinstellung einfach dadurch
erreichen, dafs man so viel Ausschalt-
schienen verwendet, als Stockwerke vorhanden sind, und den Ausschaltstreif hebel des Anlassers
jedesmal auf diejenige Ausschallschiene einstellt, welche nur in dem gewünschten Stockwerk
eine Nase hat, die den Streifhebel erfafst und in die Nullstellung führt.
Während für jedes Stockwerk eine besondere Ausschaltnase an einer besonderen Ausschaltschiene
erforderlich ist, können die Einschaltnasen für sämmtliche Stockwerke an einer einzigen Einschaltschiene vereinigt werden.
Ein weiteres Kennzeichen der neuen Anordnung besteht darin, dafs der Anlafsapparat
in zwei Theile zerlegt ist, einen Umschalter und einen Anlasser. Diese Theilung ist an
und für sich bekannt und besteht das speciell Neue in dem Zusammenarbeiten der beiden
Theile, insofern, als der Umschalter von Hand eingeschaltet wird und dem Motor nur so viel
Strom zuführt, als derselbe bei Stillstand vertragen kann. Das Ausschalten des Umschalters
dagegen erfolgt selbstthätig durch eine ähnliche im Fahrschacht angebrachte Curvenschiene,
wie solche für die Inbetriebsetzung des Anlassers bezw. das Ein- und Ausschalten des
Vorschaltwiderstandes bereits benutzt werden.
Ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Steuerung ist in beiliegender Zeichnung in
den Fig. ι bis 3 in Aufrifs, Grundrifs und einem Schaltungsschema dargestellt.
Der Ausschaltstreifhebel ä ist auf einer längsverschiebbaren
Welle b aufgekeilt, mit welcher die Schaltwalze d des Anlassers derartig in
Verbindung steht, dafs sie die Drehung des Streif hebeis 'mitmachen mufs, ohne aber der
Längsverschiebung desselben zu folgen. Der Trennung der Anlafsvorrichtung im eigentlichen
Anlasser und Umschalter entsprechend ist auch die Welle b getheilt, und während der Ausschal tstreifhebel α mit dem zum Anlasser gehörigen
Theil derselben fest verbunden ist, so dafs der letztere auch die Drehung des Ausschaltstreifhebels
mitmacht, ist der zum Umschalter gehörige Theil der Welle b nur derartig mit dem Ausschaltstreifhebel ä verbunden,
dafs beide gleichzeitig mit einander achsial verschoben werden können, sich aber unabhängig
von einander drehen. Die Drehung des Umschalters f erfolgt, wie schon erwähnt,
von Hand, und zwar mittelst des Handgriffes c, durch welchen die Welle c gleichzeitig in der
Längsrichtung verschoben werden kann.
Im Fahrschacht sind nun die zum Ein- und Ausschalten dienenden Curvenschienen angebracht,
und zwar für jedes Stockwerk eine besondere Ausschaltschiene /' I" l'", Während
für das Einschalten nur eine einzige Curvenschiene m vorhanden ist. Letztere hat dementsprechend
an jedem Stockwerk eine Ausbiegung, weil ja das Anfahren bezw. Einschalten in jedem Stockwerk möglich sein soll,
während die Ausschaltschienen nur in je einem Stockwerk eine Ausbiegung besitzen, damit
man durch Längsverschiebung des Ausschaltstreifhebels α im Voraus bestimmen kann, in
welchem Stockwerk der Fahrstuhl anhalten soll. Der Streifhebel e, welcher an der Einschaltschiene
m anliegt (s. Fig. 2), braucht nicht verschiebbar zu sein, sondern ist einfach starr
mit der Schaltwalze des Anlassers verbunden. Da zum Einschalten des Anlassers eine entgegengesetzte
Drehung nöthig ist, wie zum Ausschalten, so müssen auch die Ausbiegungen in den Ein- und Ausschaltschienen nach verschiedenen
Richtungen gehen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist dies dadurch erreicht, dafs der Einschaltstreifhebel e sich
von innen gegen die Einschaltschiene m anlegt, während der Ausschaltstreif hebel von
aufsen gegen die Ausschaltschienen angedrückt wird.
Das Einschalten des Umschalters erfolgt, wie schon erwähnt, durch Umlegen des Handgriffes
c, und zwar nach der gewünschten Fahrtrichtung nach oben oder nach unten. Hierdurch wird die Welle der Umschaltwalze f
um einen gewissen Winkel gedreht, und zwar so weit, bis der Sperrhaken i in die nächste
Lücke des auf der Welle der Umschaltwalze befindlichen Sperrrades g einfällt. An diesem
Sperrrad greift aufserdem noch eine Feder h an, welche so angerichtet ist, dafs sie beständig
bestrebt ist, die Welle des Umschalters in die Nulllage zurückzudrehen, einerlei, ob vorher
eine Drehung nach unten oder nach oben stattgefunden hat. Auf der Achse der erwähnten
Sperrklinke i ist nun ein mit Rolle versehener Anschlag k angeordnet, welcher zur
Anlage an den Ausschaltstreifhebel α kommt, wenn der letztere von der Ausbiegung oder
Nase der betreffenden Curvenschiene zurückgedreht wird. Sobald dies geschehen, wird die
Sperrklinke i aus der Lücke des Sperrrades g ausgehoben, so dafs letzteres, der Wirkung der
Feder h folgend, in die Nulllage des Umschalters zurückspringt.
Der vollständige Vorgang bei einer Fahrt spielt sich folgendermafsen ab:
Der Fahrgast verschiebt die Welle b mittelst des Griffes c zu derjenigen ,Ausschaltschiene,
welche dem gewünschten Stockwerk entspricht. Dann verdreht er die Griffwelle im Sinne der
gewünschten Fahrrichtung — auf bezw. ab·—
und bewegt dadurch den Umschalter. Der Motor läuft nun langsam an und setzt den Aufzug in Gang. Der Einschaltstreifhebel e
wird nun durch die Ausbiegung der Einschaltschiene m auf volle Fahrt gestellt. Kurz vor
dem eingestellten Stockwerk wird der Ausschartstreifhebel α von der Nase der entsprechenden
Ausschaltschiene I ergriffen Und auf seine Ausgangsstellung zurückgeführt. Im
Claims (4)
1. Aufstellung des Anlassers in der Fahrzelle mit Zuleitung des Hauptstromes durch
Contactleitungen.
2. Anordnung von mehreren Curvenschienen im Fahrschacht, welche die völlige Einschaltung
und die gesammte Ausschaltung des Motors bewirken.
3. Einstellung auf Stockwerk durch Einstellen des Anlasserhebels auf die entsprechende
Ausschaltschiene.
4. Theilung der Anlafsvorrichtung in einen von Hand ein- und selbstthätig auszuschaltenden
Umschalter und in einen selbstthätig sowohl ein- wie ausschaltbaren Anlasser.
Patenτ-Ansprüche:
1. Durch Anschläge im Fahrschacht beeinflufste
Steuervorrichtung für führerlose Aufzüge, dadurch gekennzeichnet, dafs der in
der Fahrzelle aufgestellte Anlasser für den Ankerstrom ohne Zuhülfenahme von Seilzügen
oder Hülfsströmen durch zwei Gruppen von im Fahrschacht angebrachten Anschlägen mechanisch bedient wird, von
denen die eine in jedem Stockwerk die Einschaltung und die andere nur in einem
bestimmten Stockwerk die Ausschaltung besorgt.
2. Steuerungsvorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher der eigentliche Anlasser vom Umschalter getrennt ist, dadurch gekennzeichnet,
dafs die Anlasserwelle mit zwei zum Ein- und Ausschalten dienenden Streifhcbeln ausgerüstet ist, welche in den einzelnen
Stockwerken durch Anstofsen an im Fahrschacht befestigte Curvenschienen gedreht werden und dadurch den Anlafswiderstand
allmählich ein- bezw. ausschalten, während der Ausschaltstreifhebel am Ende seiner Bewegung eine Sperrvorrichtung für
den der Fahrtrichtung entsprechend eingeschalteten Umschalter auslöst, so dafs derselbe
in die Nullstellung zurückspringt.
3. Eine Ausführungsform der Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs
die Stockwerkeinstellung und die Umschaltung durch einen einzigen Handgriff auf einer Welle besorgt werden, deren Längsverschiebung
die Stockwerkeinstellung und deren Verdrehung die Umschaltung bewirkt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE121111C true DE121111C (de) |
Family
ID=390130
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT121111D Active DE121111C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE121111C (de) |
-
0
- DE DENDAT121111D patent/DE121111C/de active Active
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