DE1209914B - Vorrichtung zum Vortaeuschen des Feuerns von Feuerwaffen - Google Patents
Vorrichtung zum Vortaeuschen des Feuerns von FeuerwaffenInfo
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DEUTSCHES
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F07h
Deutsche Kl.: 72 f-7/01
1209 914
S87128Ic/72f
5. September 1963
27. Januar 1966
S87128Ic/72f
5. September 1963
27. Januar 1966
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vortäuschen des Feuerns von vorzugsweise großkalibrigen
Feuerwaffen, mit einer mit einer Druckgasquelle verbundenen Gaskammer, welche mindestens eine
zur Schallerzeugung dienende Auslaßöffnung für das Druckgas aufweist, und mit einer Ventileinrichtung
zur Verbindung der Druckgasquelle mit der Auslaßöffnung.
Beim militärischen Übungsschießen wird das Feuer eines angenommenen Feindes in verschiedenen mehr
oder weniger realistischen Arten vorgetäuscht. Die realistischste Art und Weise, das Feuer eines angenommenen
Feindes vorzutäuschen, ist, den Soldaten von einer vorgetäuschten Feindzielscheibe aus mit
Übungsmunition schießen zu lassen. Bei einem solchen Vortäuschen und insbesondere dann, wenn das
Feuer in einer realistischen Art und Weise mit automatischen Geschützen und schwerer Artillerie durchgeführt
werden soll, sind die Kosten für die Übungsmunition groß, und weiterhin kann ein solches Feuern
nicht normalerweise beim Feldscheibenschießen mit wirklicher Munition stattfinden, da das Gebiet,
in dem das Schießen stattfindet, aus Sicherheitsgründen nicht in normaler Weise benutzt werden kann.
Die Erfindung zielt auf die Vervollkommnung einer ferngesteuerten Vortäuschungsvorrichtung ab,
die im Gelände oder in Verbindung mit dort befindlichen Zielscheiben aufgestellt werden soll, wobei die
Vortäuschungsvorrichtung eine ziemlich realistische Art des Feuerns eines angenommenen Feindes vortäuscht.
"Es sind schon verschiedene Vorrichtungen zum Vortäuschen des Feuerns von Feuerwaffen bekanntgeworden,
welche Schalleffekte durch das Zünden explosiver Ladungen erzeugen. Derartige Vorrichtungen
sind im Betrieb aufwendig und eignen sich nur schwer zum Vortäuschen des Feuerns von großkalibrigen
Feuerwaffen. Man hat deshalb auch bereits eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art geschaffen,
bei welcher der Schalleffekt durch das plötzliche Ausströmen eines Gases aus einer Druckgaskammer
bewirkt werden soll. Zu diesem Zweck ist die Auslaßöffnung der Gaskammer mit einer Ventileinrichtung
versehen. Bei der bereits bekannten Vorrichtung wird diese Ventileinrichtung durch einen
Elektromagneten betätigt. Durch diese Konstruktion wird keine so rasche Beschleunigung des Absperrorgans
der Ventileinrichtung ermöglicht, daß der Schalleffekt einer schweren Detonation erzeugt werden
kann.
Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art derart aus-
Vorrichtung zum Vortäuschen des Feuerns von
Feuerwaffen
Feuerwaffen
Anmelder:
Svenska Aeroplan Aktiebolaget,
Linköping (Schweden)
Vertreter:
Dipl.-Ing. A. Lehmann und Dipl.-Ing. E. Eder,
Patentanwälte, München 13, Elisabethstr. 34
Als Erfinder benannt:
John Alex Ingvar Öhlund,
Huskvarna (Schweden)
John Alex Ingvar Öhlund,
Huskvarna (Schweden)
Beanspruchte Priorität:
Schweden vom 10. September 1962 (9736)
zugestalten, daß eine möglichst rasche Beschleunigung des Absperrorgans der Ventileinrichtung erfolgt,
wodurch eine so plötzliche Freigabe der Ausströmöffnungen erzielt werden soll, daß der Schalleffekt
einer schweren Detonation hervorgerufen wird.
Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß die Ventileinrichtunig ein bewegliches Absperrorgan
aufweist, das in seiner die Verbindung zwischen Druckgasquelle und Auslaßöffnung sperrenden Stellung
durch eine lösbare Verriegelung festgelegt und nach dem Lösen der Verriegelung durch den Gasdruck
in der Kammer in seine die Verbindung freigebende Stellung bewagbar ist.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht dabei darin, daß die Auslaßöffnung erst im
Endbereich des Verstellweges des Absperrorgans angeordnet ist.
Eine weitere zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß am Absperrorgan eine der
Beaufschlagung durch den Gasdruck entgegenwirkende Feder angebracht ist, deren Stärke so bemessen
ist, daß sie erst nach dem Austritt zumindest des Großteils des Gases aus der Gaskammer wirksam
wird.
Noch ein anderes vorteilhaftes Merkmal der Erfindung ist es, daß in die Verbindung zwischen der
Druckgasquelle und der Gaskammer eine Drosselstelle eingeschaltet ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung ist es, 73 gehalten wird. In der so fixierten Stellung trennt
daß die lösbare Verriegelung des Absperrorgans der Kolben 71 die Gaskammer 74 in einer erste Teil-
über ein Steuerventil mit der Druckgasquelle ver- kammer 95 und in eine zweite Teilkammer 96.
bindbar und durch das Druckgas auslösbar ist. Um die Kolbenstange 72 herum ist zwischen der
Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Er- 5 Zylinderwandung 68 und einer auf der Kolbenstange
findung besteht darin, daß die Gaskammer durch das befestigten Unterlögscheibe 75 eine Schraubendruck-
als Kolben ausgebildete Absperrorgan in eine erste feder 76 angeordnet, die die Kolbenstange aus dem
und eine zweite Teilkammer aufgeteilt ist, wobei die Zylinder herauszieht.
erste Teilkammer mit der Druckgasquelle verbunden Die von der Druckgasleitung 61 abzweigende Leiist,
während die zweite Teilkammer in einem min- io tung 65 ist über eine Drosselstelle 80 in die erste
destens der Kolbenlänge entsprechenden Abstand Teilkammer 95 der Gaskammer 64 geführt. Das Gasvon
ihrer festen Stirnwand in ihrer Seitenwand die kammervolumen, das zwischen dem blockierten KoI-Auslaßöffnung
aufweist, wobei nach einer weiteren ben 71 und der Endwandung 68 in der ersten Teilvorteilhaften
Ausführungsform die Druckgasleitung kammer gebildet wird, kann erhöht und in der gezwischen
dem Steuerventil und der Druckgasquelle 15 zeigten Ausführungsform verändert werden durch
mit einem Behälter für ein unter Druck Rauch- einen zusätzlichen Behälter 77, welcher in die Seitenzeichen
erzeugendes Mittel verbunden ist. wand 70 des Zylinders eingeschraubt ist. Durch Aus-
Noch eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der wechseln von Behältern 77 unterschiedlicher Größe
Erfindung besteht darin, daß das Steuerventil elek- kann das Kammervolumen verändert werden,
irisch betätigbar ist, und daß in den elektrischen 20 In der Nähe des anderen Endes 69 des Zylinders
Stromkreis eine Vorrichtung zur Erzeugung eines ist die Seitenwandung des Zylinders durch verhält-
Lichtsignals derart einbezogen ist, daß das Licht- nismäßig große Auslaßöffnungen 78 durchbrochen,
signal bsi der mittels des Steuerventils durchgeführ- die mit einem Trichter 79 in Verbindung stehen, der
ten Auslösung der Verriegelung aufleuchtet. den Zylinder umgibt und nach oben offen ist.
In der Beschreibung des in der Zeichnung dar- 25 Die Drosselvorrichtung 80 in der Leitung 65 begestellten
Ausführungsbeispiels der Erfindung ist wirkt, daß der Gasdruck innerhalb der Gaskammer
diese näher erläutert. 64 nur nach und nach anwächst. Wenn der Gasdruck
Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung sich bis auf seinen vollen Wert in der Kammer
eine Vortäuschungsvorrichtung zum Vortäuschen von erhöht hat, bewirkt der Gasdruck nach dem AusFeuer aus schwerer Artillerie. 30 lösen der schwenkbaren Falle 74 ein schnelles Ver-
Die Vorrichtung ist insgesamt so beschaffen, daß schieben des Kolbens 71 an den Auslaßöffnungen 78
sie das langsame Feuer nachahmt, das schwerer vorbei, wodurch das Druckgas in den Trichter ausArtillerie
entspricht, also eine ausgedehnte schwere gelassen wird, so daß ein schwerer langanhaltender
Klangdetonation, starke Feuerflammen und Rauch- Schallstoß erzeugt wird.
wölken. Die Vorrichtung ist deshalb so ausgebildet, 35 Das Auslösen der Falle 74 wird durch einen Steuer-
daß die Klangdetonation hauptsächlich durch den mechanismus 82 bewirkt, welcher am Ende einer
Gasdruck in einer Gaskammer erzielt wird, der ver- Zweigleitung 81 angeordnet ist, welche von der
hältnismäßig langsam aufgebaut wird, woraufhin Druckgasleitung 71 durch das Magnetventil 63 ge-
das Gesamtgasvolumen in der Kammer plötzlich frei- trennt ist. Der Steuermechanismus umfaßt einen Zy-
gegeben wird, so daß eine schwere, langandauernde 40 linder 83, der mit der Zweigleitung in Verbindung
Schallwirkung erzielt wird. steht. Im Inneren des Zylinders 83 ist ein verschieb-
Die Vortäuschungsvorrichtung weist als Druckgas- barer Kolben 84 angeordnet, der eine Kolbenstange
quelle 60 eine Druckflasche auf, welche mit einem 85 aufweist, die sich aus demZylinder heraus erstreckt,
hoohkomprimierten Gas, z. B. Luft oder Kohlen- Wird nach dem Betätigen des Magnetventils 63 über
dioxyd, angefüllt ist. Über ein Druckminderungs- 45 die Leitung 81 Druckgas in den Zylinder 82 eingeleiventil
59 mit einem Manometer 62 ist eine Druck- tet, so wird die Kolbenstange 85 entgegen der Wirleitung
61 an die Druckgasquelle 60 angeschlossen. kung einer sie im Inneren umgebenden Druckfeder
Die Druckleitung 61 führt einerseits zu einem Ma- 86 verschoben und verschwenkt die Falle 74 aus der
gnetventil 63, andererseits steht eine Gaskammer 64 Ringnut 73 heraus. Wenn der Druck in dem Zylinüber
eine Leitung 65 mit der Druckleitung 61 in Ver- 50 der 82 aufhört, wird der Kolben 84 mit der Stange 85
bindung. unter Wirkung der Schraubendruckfeder 86 in seine
Das elektrisch betätigbare Magnetventil 63 ist in ursprüngliche Stellung zurückgedrückt, so daß die
einen Stromkreis 91 einbezogen, welcher durch einen Falle 74 wieder bereit ist, sich in die Ringnut 73 zu
Druckknopf 92 geschlossen werden kann. Zum Ma- bewegen, sobald diese Ringnut durch eine Abwärts-
gnetventil 63 parallel ist in diesen Stromkreis eine 55 bewegung des Kolbens 71 unter der Kolbenstange 72
Lichtquelle 67 einbezogen. wieder in den Bereich der Falle 74 gelangt.
Die Seitenwand 70 der Gaskammer 64 besteht aus Sobald der Gasdruck in der Gaskammer 64 sich
einem Zylinder, der mit Endwandungen 68, 69 ver- durch das Ausströmen des Gases auf einen vorher
sehen ist. Im Zylinder ist gleitend ein Kolben 71 bestimmten Wert gesenkt hat, drückt die diesem
montiert, der dicht an der Zylinderwandung anliegt. 60 Wert angepaßte Feder 76 den Kolben in seine blok-
Der Kolben ist derart angeordnet, daß er in einer kierte Stellung zurück und der Strom des Druckgases
vorher bestimmten Stellung im Zylinder mit Hilfe durch die Drosselvorrichtung 80 lädt die Kammer zu
einer Kolbenstange 72 blockiert werden kann, die am einem neuen Schallstoß wieder auf.
Kolben 71 befestigt ist und aus einer der Endwan- Gleichzeitig mit dem Zuleiten des Druckgases
düngen 68 herausragt und an ihrem äußeren, freien 65 über das Magnetventil 63 in den Zylinder 83 wird
Ende mit einer Ringkerbe 73 versehen ist, die mit Druckgas über die Leitung 66 dem Behälter 65 α
einer schwenkbaren Falle 74 zusammenarbeitet, zugeführt, welcher ein feingepulvertes Material 87
welche normalerweise im Eingriff mit der Ringkerbe von solcher Art enthält, daß es nach dem Disper-
gieren in der Luft eine gewisce üX'it lang eine Wolke
bildet. Es kann sich dabei z. B. um Talkumpuder oder Ruß handeln. Urn das Pulver in Form einer
Rauchwolke zu verteilen, ist am Ende eines aus dem
Behälter CSα herausführenden Rohres S8 eine Düse
angeordnet.
Da die Lichtquelle 67 zum Magnetventil 63 parallel geschaltet ist. wird nach dem Niederdrücken des
Druckknopfes 92 nicht nur die Verriegelung 73, 74 gelöst und damit der gewünschte Schallstoß erzeugt.
dem Druckgasstrom der Weg zum Behälter 65« freigegeben und damit die erforderliche Rauchwolke bewirkt,
sondern es wird zugleich auch die Lichtquelle zum Aufleuchten gebracht, wobei die Lichtquelle
derart angeordnet sein kann, daß sie die Rauchwolke anstrahlt.
Durch das Verwenden einer Kontaktwalze an Stelle eines Druckknopfes 92 kann automatisch eine
wiederkehrende Folge von Schüssen mit der Vorrichtung erzeugt werden.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Vortäuschen des Feuerns von vorzugsweise großkalibrigen Feuerwaffen,
mit einer mit einer Druckgasquelle verbundenen Gaskammer, welche mindestens eine zur Schallerzeugung
dienende Auslaßöffnung für das Druckgas aufweist, und mit einer Ventileinrichtung zur
Verbindung der Druckgasquelle mit der Auslaß-Öffnung, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ventileinrichtung ein bewegliches Absperrorgan (71) aufweist, das in seiner die Verbindung
zwischen Druckgasquelle (60) und Auslaßöffnung (78) sperrenden Stellung durch eine lösbare
Verriegelung (73, 74) festgelegt und nach dem Lösen der Verriegelung durch den Gasdruck
in der Kammer (64) in seine die Verbindung freigebende Stellung bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßöffnung (78) erst
im Endbereich des Verstellweges des Absperrorgans (71) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Absperrorgan (71)
eine der Beaufschlagung durch den Gasdruck entgegenwirkende Feder (76) angebracht ist,
deren Stärke so bemessen ist, daß sie erst nach dem Austritt zumindest des Großteiles des Gases
aus der Gaskammer (64) wirksam wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in die Verbindung
(25) zwischen der Druckgasquelle (60) und der Gaskammer (64) eine Drosselstelle (80)
eingeschaltet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare
Verriegelung (73, 74) des Absperrorgans (71) über ein Steuerventil (63) mit der Druckgasquelle
(60) verbindbar und durch das Druckgas auslösbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gaskammer
(64) durch das als Kolben (71) ausgebildete Absperrorgan (95) und eine zweite Teilkammer
(96) aufgeteilt ist, wobei die erste Teilkammer mit der Druakgasquelle (60) verbunden
ist, während die zweite Teilkammer in einem mindestens der Kolbenlänge entsprechenden Abstand
von ihrer festen Stirnwand (69) in ihrer Seitenwand (70) die Auslaßöffnung (78) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckgasleitung (81) zwischen
dem Steuerventil (63) und der Druckgasquelle (60) mit einem Behälter (65«) für ein
unter Druck Rauchzeichen erzeugendes Mittel (87) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil
(63) elektrisch betätigbar ist, und daß in den elektrischen Stromkreis (91) eine Vorrichtung
(67) zur Erzeugung eines Lichtsignals derart einbezogen ist, daß das Lichtsignal bei der mittels
des Steuerventils (63) durchgeführten Auslösung der Verriegelung (73, 74) aufleuchtet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 1119 722;
USA.-Patentschriften Nr. 2 375 004, 2 836 919,
850 615, 2 958150.
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