DE190051C - - Google Patents

Info

Publication number
DE190051C
DE190051C DENDAT190051D DE190051DA DE190051C DE 190051 C DE190051 C DE 190051C DE NDAT190051 D DENDAT190051 D DE NDAT190051D DE 190051D A DE190051D A DE 190051DA DE 190051 C DE190051 C DE 190051C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
projectile
substance
chamber
gases
liquid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT190051D
Other languages
English (en)
Publication of DE190051C publication Critical patent/DE190051C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B12/00Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material
    • F42B12/02Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect
    • F42B12/36Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect for dispensing materials; for producing chemical or physical reaction; for signalling ; for transmitting information
    • F42B12/38Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect for dispensing materials; for producing chemical or physical reaction; for signalling ; for transmitting information of tracer type

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

KAISERUCHES ■
PATENTAMT,
PATENTSCHRIFT
KLASSE 72*2. GRUPPE 19. A?'
J. B. SEMPLE in SEWICKLEY3YSt-A.
Die bekannten Raketengeschosse, bei denen
die Flugbahn durch einen Rauch- und Licht-
■ schweif sichtbar gemacht wird, bewähren sich bei Tage weniger gut als bei Nacht. Dies ist darauf zurückzuführen, daß der aus der Verbrennung des Raketensatzes sich entwickelnde Rauch nicht schwer genug ist, um einen zusammenhängenden Schweif zu bilden, der gut sichtbar ist. Da der Rauch nach
ίο seiner Ausscheidung eine stärkere Strömungsenergie nicht annehmen kann, wird er, namentlich bei lebhaften Winden, bald zerteilt, und die Flugbahn läßt sich nicht mehr genau verfolgen. Es mangelt also dem Rauch an der spezifischen Schwere einerseits und an einer besonderen auf ihn während des Geschoßfluges einwirkenden Kraft andererseits. Diesen beiden Bedingungen ist bei der Geschoßausrüstung gemäß der Erfindung in
so vollkommenerer Weise entsprochen.
Zu diesem Zweck ist im Geschoßkörper oder im Bodenstück des Geschosses eine Kammer mit flüssigem, zur Bildung eines zusammenhängenden Strahles geeignetem Stoff
as enthalten, und dieser Stoff wird aus der Kammer durch andere Kraftwirkungen herausgetrieben als diejenigen sind, die durch chemische Änderung der Natur des Stoffes selbst erzeugt werden. Der flüssige, im Vergleich mit Verbrennungsgasen spezifisch schwere Stoff wird unter dem Druck im Geschoß expandierender Gase oder durch chemische oder mechanische Einwirkung durch ein Rohr oder einen Kanal hinten am Geschoß ausgetrieben, und in diesem Rohr oder Kanal erlangt er einen stärkeren Strömungsdruck derart, daß er die Flugbahn durch einen bei Tage genau sichtbaren zusammenhängenden Strahl kenntlich macht.
Auf der Zeichnung zeigt:
Fig. ι einen Längsschnitt durch ein mit der Einrichtung versehenes Geschoß mit Ansicht eines Teiles der Seele des Feuerwaffenrohres.
Fig. 2 bis 7 zeigen weitere Ausführungsbeispiele der Einrichtung und
Fig. 8 eine Endansicht des Geschosses nach Fig. 6.
In eine in das Geschoß eingesetzte oder darin gebildete-Kammer wird ein passender Stoff eingebracht, der, je nachdem das Geschoß bei Tag oder bei Nacht benutzt werden soll, verschieden ist. Zum Anzeigen der Flugbahn bei Tage ist ein sehr feiner Stoff empfehlenswert, z. B. Lampenruß vermischt mit öl oder Wasser, während zum Anzeigen der Flugbahn bei Nacht ein Stoff dient, der sich bei Berührung mit Luft entzündet, z.B. Zinkäthyl oder eine Lösung von Phosphor in Kohlenstoffbisulfid, die sich bei Berührung mit Luft entzündet und brennt.
Der zu benutzende Stoff kann, wie gesagt, in eine Kammer eingebracht werden, die im Geschoß gebildet ist, wie in Fig. 1, 2, 4, 5 und 6 gezeigt, oder man kann den Stoff in eine Kammer einbringen, die in. einem vom ■ Geschoß getragenen Block 2 sich befindet, wie in Fig. 3 dargestellt. Am besten verschließt man mittels des Blockes 2 die Kammer für die Sprengladung, er nimmt dann
die Stelle der gewöhnlichen Bodenschraube ein und trägt die Zündpille 3.
' Bei den Beispielen nach Fig. 1, 2 und 3 wird die Expansionskraft von Gasen, die von der Treibladung erzeugt werden, dazu benutzt, um den Stoff aus der Kammer herauszutreiben. Im Beispiel nach Fig. I wird ,ein Rohr 4, das innerhalb der Kammer gekrümmt ist und nahe an deren Wand ausmündet, mittels eines in die Bodenschraube 6 eingeschraubten Schraubzapfens 5 am Platz gehalten, der zum Verschließen der Öffnung dient, durch die der Stoff in die Kammer eingebracht wird. Um zufälliges Austreten von Stoff zu vermeiden, setzt man in das eine Ende des Rohres 4 einen Pfropfen ein, der durch den Gasdruck der Treibladung herausgetrieben wird. Man füllt die Kammer nicht ganz mit dem Stoff, beläßt vielmehr einen freien Raum, in den beim Verbrennen der Treibladung ein Teil der hochgespannten Gase treten kann. Da das Geschoß beim Abfeuern in Drehung versetzt wird und der Stoff in der Kammer höheres spezifisches Gewicht hat als die Gase, so wird der Stoff nach außen gedrängt und an der Kammerwand gleichmäßig verteilt; dabei verdrängt er die Gase vom inneren Ende des Rohres 4 weg und veranlaßt ein Absondern der Gase nahe der Drehungsachse des Geschosses. So- bald das Geschoß das Rohr verlassen hat . und dem Einfluß der Treibgase entrückt ist, ,so treiben die in der Kammer expandierenden Gase den Stoff durch das Rohr 4 hinaus;
.35 dabei wird ein genau sichtbarer Schweif am Geschoßende erzeugt.
Statt ein Rohr 4 anzubringen, kann man, wie in Fig. 2 und 3, einen Kanal 7 in der Bodenschraube b vorsehen, der nahe an der Kammerwand ausmündet. Durch diesen Kanal können die Gase gleichfalls erst entweichen, nachdem praktisch sämtlicher Stoff ausgetrieben ist.
Bei der Ausführung nach Fig. 1 werden die bei der Verbrennung der Treibladung eintretenden Gase um die Drehungsachse des Geschosses abgesondert. Soll das Geschoß eine Sprengladung haben, so wird die Kam-• mer für den zum Sichtbarmachen der Flugbahn dienenden Stoff, wie erwähnt,, in der Bodenschraube 2 angebracht. Vorkehrung für das Eintreten der Gase und für das Austreten des Stoffes wird getroffen, entweder wie· in Fig. ι oder wie in Fig. 2 und 3 gezeigt.
Statt die aus der Verbrennung der Treibladung herrührenden Gase zu benutzen, kann man auch Mittel zur Erzielung einer chemischen Wirkung in der Kammer vorsehen, durch die ein zum Austreiben des Stoffes genügender Druck in der Kammer erzeugt wird. Die chemischen Elemente in der Kammer sind so angeordnet, daß sie für gewöhnlich unwirksam sind, aber bei Explosion der Treibladung oder zugleich mit der Geschoßbewegung zu.wirken beginnen.
Im Beispiel nach Fig, 4 wird Brennstoff benutzt, der in einem Rohr 8 innerhalb eines Zylinders 9 sich befindet, der in der die Kammer im Geschoß abschließenden Bodenschraube 6 befestigt ist. Der Zylinder ist länger als das Rohr, das für gewöhnlich mittels eines leicht zerbrechenden Stiftes IO in seiner vorderen Stellung gehalten wird. Bei Vorwärtsbewegung des Geschosses wird der Stift abgeschert oder abgebrochen, und dann kann die Zündnadel 11 auf eine Zündpille 12 treffen und die Ladung im Rohr entzünden. Durch die Expansion der Gase aus der Ladung wird das Ende des Zylinders geöffnet, dann können die Gase in die Geschoßkammer übertreten und den zum Sichtbarmachen der Flugbahn dienenden Stoff durch den Kanal 7 hinaustreiben.
Der Kanal 7 ist im Ruhezustande des Geschosses verschlossen, um den Stoff nur dann austreten zu lassen, wenn in der Kammer. . ■ Druck entsteht und um Eintreten von Gasen aus der Treibladung zu verhindern.
Der Austreibdruck kann auf den flüssigen Stoff auch durch mechanische Mittel -übertragen werden. Ein Beispiel hierfür zeigt Fig. 5. Ein Kolben 13 in der Kammer wird : mittels einer Feder 15 gegen den Austrittskanal 14 hin verschoben, die beim Einfüllen des Stoffes in die Kammer gespannt wird. Kolben und Feder dürfen nicht wirken, bevor die Geschoßbewegung begonnen hat. ' Zu diesem Zweck dient ein Sperrorgan, z. B. eine mit federnden Schenkeln 16 versehene und mit ihrem Schaft 18 im Geschoß be- ioo festigte Gabel, deren Nasen in den Kolben eingreifen. Bei der Drehung des Geschosses im Fluge kommt durch Fliehkraftwirkung das Sperrorgan außer Eingriff mit dem Kolben, und die Feder drückt diesen dann rück-■ wärts. Der Stoff zum Sichtbarmachen der Flugbahn wird durch, einen in den Kanal eingesteckten Pfropfen in der Kammer zurückgehalten, der durch den von der Treibladung herrührenden Gasdruck entfernt wird. Wird das Geschoß im Rohre um seine Achse gedreht, so wird durch Fliehkraftwirkung der Kolben ausgelöst, und unter dem Druck der Feder beginnt dann nach dem Austritt des Geschosses aus dem Rohre das Austreiben des Stoffes aus der Kammer.
Die hohe Drehungsgeschwindigkeit des Ge- ■ schosses kann ebenfalls benutzt werden, um das Austreiben des Stoffes zu bewirken. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ist ein ge- wo bogenes Rohr 19 in einem in die Bodenschraube 6 eingeschraubten Schraubstöpsel 5
so befestigt, daß sein inneres Ende nahe-an der Seitenwand der Kammer liegt. Der äußere Teil dieses Rohres erstreckt sich radial an der Hinterseite des Geschosses vorbei, so daß sein Austrittsende in einem größeren Abstand von der Drehungsachse des Geschosses liegt als sein Eintrittsende. Das Rohr 19 besteht nach der Darstellung aus zwei Teilen, die von entgegengesetzten Seiten in den Stöpsel 5 eingeschraubt sind. Um eine Drosselung der austretenden Flüssigkeit zu erzielen, sind die beiden Bohrungen, in die die Rohrteile eingeschraubt sind, durch einen Steg 21 getrennt, in dem sich ein Kanal befindet, dessen Weite kleiner ist als die innere Weite der Rohrteile. Die bei der Geschoßdrehung auftretende Fliehkraft übt einen beträchtlichen Druck nach außen zu auf den zum Anzeigen der Flugbahn dienenden Stoff aus und veranlaßt sein Einfließen in das Rohr. Da nun die Austrittsöffnung von der Drehachse weiter entfernt ist als die Eintrittsöffnung, so tritt eine Art Heberwirkung ein, die den Stoff veranlaßt, durch das Rohr zu fließen.
Unter Umständen könnte die Flüssigkeit im Geschoß die Drehungsgeschwindigkeit, die nötig ist, um den Stoff hinauszubefördern, erst erreichen, nachdem das Geschoß einen
■ großen Teil seines Weges zurückgelegt hat, oft ist es aber erwünscht, gleich von der Rohrmündung ab die Flugbahn verfolgen zu können.. Es sind deshalb Mittel vorgesehen, die das Austreiben des Stoffes, in dem Augenblick veranlassen, wo das Geschoß dem Treibgasdruck entrückt ist. Zu diesem Zweck mündet die Eintrittsöffnung α des Rohres 19 in Richtung der Geschoßdrehung aus (Fig. 8), damit, sobald das Geschoß sich zu drehen beginnt, der Stoff in das Rohr getrieben wird. Diese Wirkung ist darauf zurückzuführen, daß der Stoff der Drehbewegung des Geschosses nicht gleich folgt, das Rohr wird daher durch den Stoff hindurchbewegt, ein Teil des Stoffes wird dabei aufgefangen und durch das Rohr hinausgetrieben.
Wenn, wie im Beispiel nach Fig. 7, die Kammer in der Bodenschraube 6 gebildet ist, kann ein radialer Austrittskanal 20 in der Kammerwand vorgesehen werden. In diesem Falle wird durch die Wirkung der Fliehkraft der Stoff hinausgetrieben. Um ein Zersprengen der Kammerwandungen durch den Treibgasdruck zu verhindern, bringt man eine etwas weitere öffnung 18 für den Eintritt der Gase an, damit diese schnell eintreten und beim Austritt des Geschosses aus dem Rohr wieder abziehen können.

Claims (3)

Pate nt-An Sprüche:
1. Geschoß mit einer seine Flugbahn, bei Tage sichtbar machenden Einrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß im Geschoß eine Kammer mit flüssigem, zur Bildung eines zusammenhängenden Strahles geeig-
• netem Stoff enthalten ist, der während des Geschoßfluges aus der Kammer durch Kräfte herausgetrieben wird, die. nicht durch chemische Änderung der Natur des Stoffes selbst erzeugt werden.
2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige Stoff aus der Geschoßkammer unter dem Druck im Geschoß expandierender Gase oder durch außerhalb des Stoffes liegende chemische oder mechanische Mittel herausgetrieben wird.
3. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß hinten an der den flüssigen Stoff enthaltenden Kammer ein Rohr oder ein Kanal ausmündet, um den flüssigen Stoff mit einem stärkeren Strömungsdruck in Form eines zusammenhängenden , bei Tage genau sichtbaren Strahles oder Schweifes heraustreiben zu können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT190051D Active DE190051C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE190051T

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE190051C true DE190051C (de)

Family

ID=5721821

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT190051D Active DE190051C (de)

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE190051C (de)
FR (1) FR356805A (de)

Also Published As

Publication number Publication date
FR356805A (fr) 1905-12-09

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE586569C (de) Vorrichtung zum Unterdruecken des Muendungsfeuers von Schusswaffen
DE2055805C3 (de) Abschußvorrichtung für Geschosse
DE69401901T2 (de) Munition mit Geschossen die mittels Seilen miteinander verbunden sind
DE2125417A1 (de) Nichttodhches Geschoß
DE2031273C3 (de) Kadenzregler an einer durch Gas druck betätigten Feuerwaffe
DE2936554T1 (de) An arrangement for launching interference material
EP1158263A1 (de) Speichereinheit für einen in den freien Raum austreibbaren Wirkstoff und Selbstverteidigungsvorrichtung mit dieser Speichereinheit
DE2444488A1 (de) Zerbrechliches uebungsgeschoss aus kunststoff
CH670883A5 (de)
DE1428658A1 (de) Panzergranate mit Selbstantrieb
DE69120954T2 (de) Vorrichtung zum abfeuern eines geschosses
DE2307028A1 (de) Panzerfahrzeug mit einem seitenrichtbaren granatwerfer
DE2822624A1 (de) Uebungspatrone fuer automatische feuerwaffen
DE190051C (de)
EP0469490A1 (de) Auswurfeinrichtung für Granatwerfer- bzw. Mörsergeschosse zur Simulation eines Schusses
DE1553866C3 (de) Absenkvorrichtung für ein Geschoß
DE1678197B2 (de) Geschoss fuer uebungsmunition
DE4105271C1 (de)
DE1947946A1 (de) Geschosswerfer mit Geschossen an einem Flugzeug
DE2034994A1 (de) Harpune mit Harpunengewehr
DE3211535C2 (de) Luftgewehr
DE3720297C1 (en) Differential piston for weapons - uses ring piston coaxial to barrel and enclosing valve member
DE187671C (de)
CH341408A (de) Mit Druckgas betriebene automatische Schiessvorrichtung
DE3905061C2 (de)