DE1209297B - Verfahren zur Polymerisation oder Misch-polymerisation von alpha-Olefinen einschliesslich AEthylen und von Styrol - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation oder Misch-polymerisation von alpha-Olefinen einschliesslich AEthylen und von StyrolInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
C08f
Deutsche KL: 39 c-25/01
Nummer: 1209 297
Aktenzeichen: 114177IV d/39 c
Anmeldetag: 27. Dezember 1957
Auslegetag: 20. Januar 1966
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Polymerisation oder Mischpolymerisation von \-Olefinen
einschließlich Äthylen und von Styrol in Gegenwart eines Katalysators, der durch Mischen einer aus
Aluminium, Titan und Chlor bestehenden Komponente mit einer aluminiumorganischen Verbindung
hergestellt worden ist, und in Anwesenheit eines inerten flüssigen Verdünnungsmittels bei einer Temperatur
bis zu 300C, vorzugsweise von 20 bis lOO'C,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß in Gegenwart eines Katalysators polymerisiert wird, dessen aus
Aluminium, Titan und Chlor bestehende Komponente ein kristalliner Stoff ist, der Aluminium, Titan und
Chlor im atomaren Verhältnis von etwa 1: 3 :12 enthält
und der bis zu einer Temperatur von 250 C bei einem absoluten Druck von 1 mm Quecksilbersäule
stabil ist.
Die aus Aluminium, Titan und Chlor bestehende Katalysatorkomponente wurde durch Umsetzung von
Titantetruchlorid mit Aluminium und anschließende Entfernung von allem nicht umgesetzten Titantetrachlorid,
wie nachstehend beschrieben, hergestellt.
Diese Komponente ist im Vakuum von 1 mm Hg (absolut) bis zu 250 C stabil, und Aluminium, Titan
und Chlor liegen darin in einem Kristallschichtengitter vor. worin die Chloratome in dichtgepackten
Schiebten angeordnet sind. Es wird angenommen, daß die Aluminium- und Titanatome zusammen in
Schichten zwischen den Schichten von Chloratomen vorliegen, so daß jede dritte Schicht im Kristallgitter
eine Schicht von Aluminium- und Titanatomen ist. Sie können kubische oder hexagonale dichte Packungen
der Chloratome oder Mischungen dieser beiden Formen aufweisen. Beide Formen und deren Mischungen
haben die gleichen katalytischen Eigenschäften. Das Atomverhältnis von Al:Ti:Cl in der
Komponente ist etwa 1:3:12. Die Eigenschaften der Komponente sind durchaus verschieden von
denen einer Mischung von Titantrichlorid und Aluminiumtrichlorid. Das Röntgenbeugungsdiagramm
der Komponente ist zwar der entsprechenden Form von Titantrichlorid ähnlich, aber nicht damit identisch.
Linien, die dem Aluminiumchlorid entsprechen, sind vollständig abwesend. Die Komponente wird zweckmäßigerweise
durch Erhitzen von Aluminiummetall mit überschüssigem Titantetrachlorid auf beispielsweise
100 bis 120: C und nachfolgende Abtrennung
vom umgesetzten Titantetrachlorid beispielsweise durch Destillation und anschließendem Erhitzen auf
200° C unter vermindertem Druck hergestellt.
Die aluminiumorganische Verbindung enthält mindestens einen an Aluminium gebundenen Kohlen-Verfahren
zur Polymerisation oder Mischpolymerisation von «-Olefinen einschließlich
Äthylen und von Styrol
Äthylen und von Styrol
Anmelder:
Imperial Chemical Industries Limited, London
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Fincke und Dipl.-Ing. H. Bohr,
Patentanwälte, München 5, Müllerstr. 31
Patentanwälte, München 5, Müllerstr. 31
Als Erfinder benannt:
Hugh Wilma Boulton Reed,
Alan John Wilkinson,
Norton-on-Tees, Durham (Großbritannien)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 27. Dezember 1956 (39 342), vom 18. Dezember 1957
wasserstoffrest, wobei jede übrige Metallvalenz durch
Wasserstoff- oder Halogenatome abgesättigt sein kann. Geeignete Kohlenwasserstoffreste sind Alkyl-, Alkenyl-,
Alkinyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Aralkylreste, von denen der Alkylrest vorgezogen wird.
Beispiele sehr geeigneter aluminium organischer Verbindungen sind Aluminiumalkyle, Aluminiumalkylhalogenide,
Aluminiumalkylhydride und Alkylkomplexe des Aluminiums mit einem Alkalimetall,
beispielsweise Lithiumaluminiumtetrapropyl.
Die Erfindung ist zur Herstellung von festen Polymeren des Äthylens und der anderen \-Olefine,
beispielsweise des Propylens, Butens-1 sowie des Styrols geeignet. Auch Gemische der genannten
Monomeren können polymerisiert werden. Sie ist besonders zur Herstellung von einem hohen Anteil
an kristallinem Polymeren enthaltenden festen Polypropylen, beispielsweise isotaktischem Polypropylen,
geeignet.
Die Organoaluminiumverbindung und die aus Al, Ti und Cl bestehende Katalysatorkomponente
können innerhalb eines weiten Bereiches der Molekülverhältnisse miteinander zur Reaktion gebracht werden.
Besonders geeignet sind Molekülverhältnisse innerhalb des Bereiches von 1:10 bis 10:1. Vorzugsweise
liegt das molekulare Verhältnis im Bereich 1: 1 bis 4:1. Als molekulare Verhältnisse der Organo-
509 779/442
aluminiumverbindung zu der anderen Komponente werden die Verhältnisse der Mol Organoaluminiumverbindung
zu Grammatomen Titan in der zweiten Komponente bezeichnet.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Temperaturen
bis zu 300cC und innerhalb eines weiten Bereiches der Druckverhältnisse, welche ausreichend
sein können, um das Olefin in der flüssigen Phase zu halten, durchgeführt werden. Vorzugsweise werden
Temperaturen innerhalb des Bereiches von 20 bis 100° C und Drücke innerhalb des Bereiches von 1 bis
50 Atmosphären absolut angewandt.
Das bevorzugte Reaktionsmedium enthält auch ein unter den Reaktionsbedingungen inertes Lösungsmittel,
welches zweckmäßig ein Paraffin, aromatischer oder alicyclischer Kohlenwasserstoff sein kann.
Wasser und Sauerstoff sollen in der Apparatur, in der die Polymerisation durchgeführt wird, nicht in
mehr als verhältnismäßig geringen Mengen zugegen sein, weil sie die aluminiumorganischen Verbindungen
zersetzen. Zweckmäßigerweise wird die Luft aus der Apparatur durch eine inerte Atmosphäre, beispielsweise
Stickstoff, verdrängt.
um ein kristallines Polymeres mit einem geringen Gehalt an amorphem Stoff handelt.
Ein zweiter Polymerisationsversuch wurde unter mit den oben beschriebenen identischen Bedingungen,
jedoch mit der Abweichung durchgeführt, daß die Temperatur des Reaktionsmediums bei 50 C gehalten
wurde und der Propylenstrom 4V2 Stunden lang fortgesetzt
wurde. Die Propylenabsorption ging viel langsamer voran als bei dem ersten Versuch. Es wurden
55 g festes Polymeres erhalten, wovon 23 % m Äther löslich waren.
e 1 s ρ 1 e _
Aluminium, Aluminiumchlorid undTitantetrachlorid wurden, wie im Beispiel 1 beschrieben, jedoch mit
der Abweichung miteinander umgesetzt, daß an Stelle des Petroläthers Methylcyclohexan. das bei 100 ~ C
siedet, als Verdünnungsmittel benutzt wurde.
Das so erhaltene Produkt wurde bei der Propylenpolymerisation, wie bei dem ersten Versuch des
Beispiels 1 beschrieben, benutzt, wobei der Propylenstrom 3 Stunden lang beibehalten wurde. Es wurden
149 g festes Polypropylen erhalten, wovon 16% in Äther löslich war.
25
Ein Gemisch aus 5 g feinpulverisiertem Aluminium, 2 g frisch gemahlenem Aluminiumchlorid, 120 g
Titantetrachlorid und 120 ecm Petroläther mit dem Siedebereich 100 bis 120°C wurde in einem mit
Rückflußkühler versehenen Kolben 6 Stunden lang unter Rückfluß unter atmosphärischem Druck bei
einer Temperatur von oder in der Nähe von 120° C gekocht. Der Petroläther und das meiste des überschüssigen
Titantetrachlorids wurden dann abdestilliert und der feste Rückstand unter einem Druck von
1 mm Hg absolut 12 Stunden lang auf 200° C erhitzt, um alles zurückbleibende Titantetrachlorid zu entfernen.
Es wurden 112 g eines schwach purpurfarbenen Pulvers erhalten. Das Pulver wurde zur
Herstellung eines Katalysators für die folgenden Versuche benutzt, welche die Propylenpolymerisation
veranschaulichen.
Im Versuch 1 wurden 10 g des Pulvers in 11 Petroläther
(Siedebereich 100 bis 1203C) in einem mit
Rückflußkühler, einem Gaseinlaßrohr und einem Tropftrichter ausgestatteten Kolben suspendiert und
die Luft in dem Kolben durch eine Propylenatmosphäre ersetzt. Es wurden 16 g Aluminiumtripropyl zu dem
Kolbeninhalt zugesetzt und dann auf 8O0C erhitzt, wobei eine Farbänderung von Purpur zu Dunkelbraun
eintrat. Während der Aufrechterhaltung der Temperatur des so hergestellten Reaktionsmediums
bei 8O0C wurde Propylen in den Kolben mit 801
stündlich so geleitet, daß es die Oberfläche des Reaktionsmediums berührte. Die Propylenabsorption war
während der ersten Stunde praktisch vollständig.
Nach 2 Stunden wurde der Propylenstrom abgebrochen, der Kolbeninhalt abgekühlt und 21
Methanol zugesetzt. Das pulverig abgeschiedene Polypropylen wurde dann abfiltriert und mit methanolischem
Chlorwasserstoff unter schließlicher Bildung von 149 g trockenem Polymeren gekocht, welches
einen Aschegehalt von weniger als 0,10Z0 besaß.
15% dieses Polymeren waren in siedendem Äther und weitere 10 % in siedendem Heptan löslich. Der
unlösliche Rückstand wurde einer Röntgenstrahldiffraktion unterworfen, welche zeigte, daß es sich
4 g Aluminiumpulver, 4 g Aluminiumchlorid und 350 g Titantetrachlorid wurden gemeinsam gerührt
und 6 Stunden lang unter Rückfluß bei etwa 137~ C
gekocht. Der größte Teil des überschüssigen Titantetrachlorids wurde dann bei 1373C abdestilliert und
der feste Rückstand 12 Stunden lang bei 1 mm Quecksilberdruck (absolut) auf 200° C erhitzt, um
alles zurückgebliebene Titantetrachlorid zu entfernen. Es wurden 84 g eines schwach purpurfarbenen Pulvers
erhalten. Dieses Pulver wurde in einer Kugelmühle gemahlen.
Das gemahlene Produkt wurde zur Herstellung des Katalysators und zur Polymerisation des Propylens
in gleicher Weise wie im ersten Versuch des Beispiels 1 benutzt. Anfänglich erfolgte die Propylenabsorption
mit einer Geschwindigkeit von 150 1 je Stunde, und die Temperatur des Reaktionsgemisches stieg von
selbst auf 92° C. Nach 3 Stunden war die Absorptionsgeschwindigkeit
des Propylens auf 501 je Stunde und die Temperatur auf 8O0C gefallen. In dieser Höhe
wurde die Temperatur beibehalten und der Propylenstrom weitere I1I2 Stunden lang bei 50 1 je Stunde
fortgesetzt.
Der Kolbeninhalt wurde dann abgekühlt, 50 ecm Methanol zur Deaktivierung des Katalysators zugesetzt,
das Gemisch auf 8O0C erhitzt und nitriert.
Das so erhaltene rohe, noch nasse Polymere wurde sofort mit siedendem methanolischem Chlorwasserstoff
behandelt und schließlich 220 g festes PoIypropylen erhalten. 2% des Polymeren war in siedendem
Äther löslich, und sein Aschegehalt betrug 0,02 %·
B e i s ρ i e 1 4
11,4 g Aluminiumtriäthyl wurden als Lösung in 125 ecm Methylcyclohexan in 21 Benzol in einen,
wie im Beispiel 1 beschrieben, ausgerüsteten Kolben gegeben, aus welchem die Luft durch Propylen verdrängt
war. 10 g des, wie im Beispiel 3 beschrieben, erhaltenen purpurfarbenen Pulvers, welches in einer
Kugelmühle gemahlen war, wurde dann in den Kolben
als Aufschlämmung in 100 ecm Benzol gebracht. Gereinigtes Propylen wurde mit 40 1 je Stunde durch
den Kolben geleitet. Das Reaktionsgemisch wurde fast schwarz, und die Temperatur stieg spontan auf
57 C. Nach 6 Stunden begann die Absorptionsgeschwindigkeit des Propylene, welche zunächst vollständig
war, abzunehmen, und der Propylenstrom wurde abgebrochen. Der Kolbeninhalt wurde dann
abgekühlt und zu 41 Methanol zugesetzt. Das abgeschiedene Polymere wurde abfiltriert, mit methanolischem
Chlorwasserstoff gekocht und gab schließlich 395 g trockenes Polypropylen, wovon 22% im Äther
löslich waren.
6.9 g in 75 ecm Methylcyclohexan gelöstes Aluminiumtriäthyl
wurden zu 11 Petroläther (Siedebereich 60 bis 80C) in einem, wie im Beispiel 1 beschrieben,
ausgestatteten Kolben zugegeben, aus welchem die Luft durch Äthylen ersetzt worden war.
4.0 g des. wie im Beispiel 3 beschrieben, erhaltenen purpurfarbenen Pulvers, welches in einer Kugelmühle
gemahlen worden war, wurden als Aufschlämmung in 50 ecm Petroläther (Siedebereich
60 bis 80C) in den Kolben eingebracht. Es wurde Äthylen durch den Kolben mit 40 1 je Stunde geleitet,
wobei die Temperatur von selbst auf 52: C stieg. Die
Äthylenabsorption war nahezu vollständig. Nach 6 Stunden wurde der Versuch durch Zusatz von
50 ecm Methanol zum Kolbeninhalt beendet, das Polymere abfiltriert, mit methanolischem Chlorwasserstoffgekocht
und gab schließlich 264 g trockenes Polyäthylen.
Vergleichsversuche zum Nachweis des technischen Fortschrittes bei Einsatz von Altic-Aluminiumtrialkyl-Katalysatoren
im Vergleich mit TiCl3-Aluminium-
trialkyl-Katalysatoren
1. Verbesserte Ausbeute oder Reaktionsgeschw indigkeit
Λ. Vergleich zwischen ungemahlenem TiCl3 und
ungemahlenem Altic (die aus Al, Ti und Cl bestehenden Komponenten der erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren werden im folgenden als »Altic« bezeichnet) unter Verwendung von Aluminiumtrialkyl als weiterer Katalysatorkomponente bei
atmosphärischem Druck
ungemahlenem Altic (die aus Al, Ti und Cl bestehenden Komponenten der erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren werden im folgenden als »Altic« bezeichnet) unter Verwendung von Aluminiumtrialkyl als weiterer Katalysatorkomponente bei
atmosphärischem Druck
Titantrichlorid wurde wie folgt hergestellt:
(a) Reduktion von TiCl1 mit Antimonpulver in einem
verschlossenen Rohr bei 340C 5 Stunden lang und Extraktion des Trichlorids mit Tetrachlorkohlenstoff
und Diäthyläther (Billy und
Brasse u r, Comp. Rend. [1935], 200, S. 1765).
(b) Wasserstoffreduktion von TiCl4-Dampf über der
Oberfläche eines heißen Drahtes von 1000 bis 11001C (Sherfey. J. Research Nat. Bureau
of Standards, 1951, 46, S. 299 bis 300).
(c) Aluminiiimreduktion von TiCl1 und Erwärmen
des Produktes auf 375 C bei einem Druck von weniger als 1 mm 12 bis 15 Stunden lang, um
das Aluminiumchlorid zu entfernen (gemäß R uff und Ne u mann. Zeitschrift für anorganische
Chemie, 128, S. 81 [1923], jedoch unter Fortlassung der dort beschriebenen Extraktionsbehandlung
mit TiCl1 bei 200:C.
Altic wurde hergestellt nach den Angaben in den erfindungsgemäßen Beispielen 1 bis 3.
Es wurden Versuche durchgeführt, um Propylen bei atmosphärischem Druck zu polymerisieren, und zwar
(i) unter Anwendung von 0,034 Mol TiCl3, hergestellt
nach (a), 0,07 Mol Aluminiumtripropyi und 0,07 Mol Lithiumpropyl in 2 1 Petroläther
(Siedepunkt 100 bis 120: C), das vorher mit
Propylen gesättigt worden ist. Propylen wurde mit einer Geschwindigkeit von 30 bis 401 je
Stunde eingeleitet. Bei Raumtemperatur fand keine Umsetzung statt, und die Umsetzung
begann erst bei etwa 85c C, wobei eine bemerkenswerte
Reaktionsgeschwindigkeit erst bei einer Temperatur über 1000C feststellbar war und
unter diesen Bedingungen nur ein schlechtes Polymerisat erhalten wurde,
(ii) unter Anwendung von 0,07 Mol TiCl3, hergestellt
gemäß (b), und 0,015 Mol Aluminiumtripropyi, wobei unter den gleichen Bedingungen
wie bei (i) gearbeitet wurde; hierbei wurde auch das gleiche Ergebnis wie bei (i) erzielt,
(iii) unter Anwendung von TiCl3, hergestellt gemäß
(c); hierbei war es möglich, mit einer brauchbaren Geschwindigkeit eine Polymerisation bei 80; C
durchzuführen, und die erzielten Ergebnisse sind in der Tabelle niedergelegt.
In der Tabelle sind auch die Ergebnisse der Beispiele 1 und 3 der Beschreibung enthalten, und diese
Tabelle läßt die vergrößerte Aktivität von Altic im Vergleich mit TiCl3, hergestellt gemäß (c), erkennen
und auch die Verbesserung bei der Extraktion der Katalysatorrückstände. Es ist somit festzustellen, daß
die Aktivität von Altic wesentlich größer ist als die von TiCl3, das nach irgendeiner der drei in der
Literatur angegebenen Methoden hergestellt worden ist, und diese Zusammenstellung der Versuche zeigt
weiterhin, daß lediglich durch die Methode (c) ein TiCl3 erhalten wird, dessen Aktivität sich der von
Altic nähert.
B. Vergleich zwischen gemahlenem
Altic—Aluminiumtriäthyl und gemahlenem
TiCl3—Aluminiumtriäthyl
Altic wurde gemäß den Angaben in Beispiel 3 der Beschreibung hergestellt. TiCl3 ist durch Wasserstoffreduktion
von TiCIj hergestellt worden.
Propylen wurde in 2 1 Verdünnungsmittel in einem 5-1-Autoklav polymerisiert, und zwar unter Anwendung
von Altic (1 g = 5 · 10~3 Grammatom Ti) oder TiCl3 (Ig = 6,5 niMol) mit Aluminiumtriäthyl
als weiterer Katalysatorkomponente (26 mMol). Das Altic und TiCl3 wurden 5 Stunden im trockenen
Zustand in einer mit Glaskugeln gefüllten Kugelmühle gemahlen. Das Altic oder TiCl3 wurde in dem
Petroläther (Siedepunkt 100 bis 120: C) suspendiert,
der das Aluminiumtriäthyl enthielt, und wurde in einen 5-1-Autoklav eingegeben, aus dem Sauerstoff
und Wasser durch Spülen mit trockenem Stickstoff entfernt wurden. Propylen wurde dann in den Autoklav
eingeleitet, bis der Druck 5,6 kg/cm2 betrug, und die Temperatur wurde auf 7O0C eingestellt. Der Druck
ji dem Autoklav wurde von Zeit zu Zeit gemessen und ist aus dem Diagramm ersichtlich. Wenn der
Druck in dem Autoklav auf 1,4 kg/cm2 gesunken
war, wurde der Autoklav entleert.
Das Diagramm läßt die wesentlich vergrößerte Reaktionsgeschwindigkeit von Altic—Aluminiumtriäthyl
im Vergleich mit TiCl3—Aluminiumtriäthyl erkennen, wenn sowohl das Altic als auch das TiCl3 durch die
gleiche Mahlbehandlung erhalten wurden.
Mol | Altic | Poly | Poly | Aus | nicht | Aschengehalt % | Äther + Heptan | |
Beispiel | Aluminium- | Grammatom | merisations- temperatur |
merisations- zeit |
beute | extrahiertes | Äther | extrahiertes |
tripropyl | Polypropylen | extrahiertes | Polypropylen | |||||
Ti | 0C | Stunden | g | <0,l | Polypropylen | <0,l | ||
1 | 0,1 | 0,05 | 80 | 2* | 149 | — | <0,l | |
1 | 0,1 | 0,05 | 80 | 3* | 149 | — | — | |
3 | 0,1 | 0,05 | 80 | 3* | 102 | 0,3 | — | 0,3 |
TiCl3** | 0,1 | 0,05 | 80 | 3,5 | 78 | ■—· | 0,2 | — |
TiCl3** | 0,1 | 0,05 | 80 | 4 | 69 | —■ | ||
*) Polypropylen wurde in einer Menge von 801 je Stunde etwa 1 Stunde absorbiert, worauf die Behandlung unterbrochen wurde,
da die Absorption fast volltändig war.
**) TiCl3, hergestellt nach Methode (c).
**) TiCl3, hergestellt nach Methode (c).
2. Einfachere Entfernung der Katalysatorrückstände
Dies ist aus der Tabelle ersichtlich. Die Entfernung von Katalysatorrückständen, um ein Polymerisat
mit einem geringen Aschengehalt zu erhalten, ist erforderlich, da diese Rückstände gefärbt sind und eine
Korrosion der Apparatur hervorrufen können, in der die plastischen Werkstoffe weiterverarbeitet
werden.
3. Einfluß des Mahlens
30
Die Einwirkung des Mahlens besteht darin, daß die Aktivität des Katalysators wesentlich erhöht wird.
Ungemahlenes TiCl3 war, wenn es durch die übliche Wasserstoffreduktionsmethode hergestellt wurde, fast
inaktiv als Katalysatorkomponente für die Propylenpolymerisation bei atmosphärischem Druck. Die
Aktivität dieser Katalysatorkomponente wird durch Mahlen wesentlich erhöht. Ungemahlenes Altic ist
an sich als Katalysatorkomponente bei Atmosphärendruck brauchbar, jedoch wird auch dessen Aktivität
durch Mahlen wesentlich erhöht. In gemahlener Form ist Altic in jedem Fall aktiver als TiCl3.
len und von Styrol in Gegenwart eines Katalysators, der durch Mischen einer aus Aluminium, Titan
und Chlor bestehenden Komponente mit einer aluminiumorganischen Verbindung hergestellt worden
ist, und in Anwesenheit eines inerten flüssigen Verdünnungsmittels bei einer Temperatur bis
zu 3000C, vorzugsweise von 20 bis 100cC, dadurch
gekennzeichnet, daß in Gegenwart eines Katalysators polymerisiert wird, dessen
aus Aluminium, Titan und Chlor bestehende Komponente ein kristalliner Stoff ist, der Aluminium,
Titan und Chlor im atomaren Verhältnis von etwa 1:3:12 enthält und der bis zu einer
Temperatur von 2500C bei einem absoluten Druck
von 1 mm Quecksilbersäule stabil ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Katalysator mit einem Molverhältnis
der aluminiumorganischen Verbindung zu den Grammatomen des Titans in der anderen
Katalysatorkomponente innerhalb des Bereiches von 1:1 bis 4:1 verwendet wird.
Claims (1)
1. Verfahren zur Polymerisation oder Mischpolymerisation von «-Olefinen einschließlich Äthy-
45 In Betracht gezogene Druckschriften:
Ausgelegte Unterlagen der belgischen Patente Nr.
Ausgelegte Unterlagen der belgischen Patente Nr.
082, 543 259, 546 216;
Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie,
Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie,
Bd. 128 (1923), S. 81 bis 95.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist ein Prioritätsbelea ausgelegt worden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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