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Für unter Verschluß zu haltende bewegliche Gegenstände bestimmtes
Schloß, für das mehrere Berechtigte je einen gleichartigen Schlüssel besitzen
In vielen Betrieben gibt es Gegenstände verschiedenster Art, z. B. Adreßbücher,
Bohrmaschinen, Fahrräder od. dgl., die von mehreren Berechtigten benutzt werden.
Hierbei ergibt sich der übelstand, daß häufig unbekannt ist, wer gerade den Gegenstand
entnommen hat, so daß umständliche Nachforschungen bzw. Nachfragen angestellt werden
müssen, um seinen Verbleib festzustellen. In manchen Fällen wird ein überwachungssystem
vorgesehen, z. B. ein überwachungsbuch angelegt, in welches der jeweilige Entnehmer
eingetragen und in dem er bei Rückgabe des Gegenstandes wieder gelöscht wird. Oder
es wird von dem Entnehmer eine Quittung, Werkzeugmarke od. dgl. hinterlegt. Diese
überwachungen erfordern eine besondere Bedienungsperson und sind auch für den Entnehmer
unbequem und zeitraubend, besonders wenn die überwachungsperson selbst nicht dauernd
anwesend oder gerade anderweitig beschäftigt ist.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile ist es bereits bekanntgeworden, ein
Schloß für verschließbare Gegenstände vorzusehen, für das mehrere Berechtigte
je einen gleichartigen Schlüssel besitzen und das zwei Schließvorrichtungen
besitzt, deren Schlüssel sich gegenseitig sperren, wobei der Schlüssel der einen
Schließvorrichtung dem Gegenstand zugeordnet ist und der andere mehrfach vorhandene
Schlüssel im Besitz der Benutzungsberechtigten eine auf den jeweiligen Inhaber hinweisende
Kennzeichnung, ein Namensschild od. dgl. trägt, so daß bei Entnahme des Gegenstandes
zwangläufig der Schlüssel mit dem Namensschild des Entnehmers zurückbleibt. Den
hierfür bekannten Einrichtungen haften jedoch noch beträchtliche Nachteile an.
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In einem bekannten Fall sind zwei Schloßzylinder mit Schlüsselschlitzen
sowie zwei weitere Schloßzylinder, die über mehrere Gelenkarme miteinander im Eingriff
stehen, angeordnet.
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Dies ist jedoch sehr umständlich und aufwendig. In einem anderen bekannten
Fall stehen die Schlösser einerseits durch Gelenkarme miteinander in Verbindung,
andererseits wird ihre gegenseitige Sperrung durch einen Teil bewirkt, der um eine
besondere Achse schwenkbar ist und beim Einschieben eines Schlüssels betätigt werden
kann. Erst wenn der Schlüssel, und zwar der richtige Schlüssel voll eingeführt ist,
kann der betreffende Schloßzylinder gedreht werden und dabei über besondere Gelenkarme
den zweiten Zylinder mitnehmen. Hierbei stehen also die Schloßzylinder bzw. Schlüssel
erst über mehrere Gelenkhebel und Sperreinrichtungen miteinander im Eingriff, wodurch
die Anordnung ebenfalls kompliziert, aufwendig und verhältnismäßig viel Raum beanspruchend
ist.
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Erfindungsgemäß kommen demgegenüber beide Schlüssel nur mit einem
gemeinsamen Glied, z. B. einem einteiligen Riegel oder Schloßzylinder in Eingriff,
der von jedem Schlüssel unmittelbar betätigbar oder freigebbar ist. Dadurch wird
die ganze Anordnung wesentlich vereinfacht, verbilligt und sehr raumsparend.
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Die Erfindung wird an Hand der Figuren, die einige Ausführungsbeispiele
darstellen, noch näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 ein aus zwei Riegelschlössem
zusammengesetztes Doppelschloß gemäß der Erfindung, F i g. 2 das Schloß gemäß
F i g. 1 in einer geänderten Verriegelungsstellung, F i g. 3 ein zu
einer Einheit kombiniertes Doppelschloß mit verdecktem Riegel, F i g. 4 das
Schloß nach F i g. 3 in Stimansicht, F i g. 5 das Schloß nach
F i g. 3 in der anderen Verriegelungsstellung, F i g. 6 an einer Kette
befindliches Schloß in perspektivischer Ansicht, F i g. 7 bis 9 Abwandlungen
des Schlosses nach Fig. 6,
F i g. 10 und 11 ein Schloß mit schwenkbarem
Sperriegel, F i g. 12 und 13 ein Schloß mit als Kreissegmentplatte
ausgebildetem Riegel,
F i g. 14 Schloß mit Schieberriegel
für Schlüssel mit Bärten.
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Bei dem Beispiel der F i g. 1 und 2 sind 1 und 2 zwei
gewöhnliche Riegelschlösser, wie sie etwa zum Absperren von Fahrrädern dienen, bei
denen der Riegel sich zwischen die Speichen schiebt.
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Diese Riegelschlösser sind so gebaut, daß der Schlüssel nur dann entnommen
werden kann, wenn sich der Riegel in einer bestimmten Stellung befindet, in welcher
er seiner Aufgabe gemäß die Ab-
sperrung des Fahrrades od. dgl. bewirkt.
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Im vorliegenden Fall hat der Riegel 3 des einen bzw. 4 des
anderen Schlosses aber keine derartige Aufgabe.
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Sie dienen vielmehr nur dazu, in ihrer einen Stellung, die der sonstigen
Entriegelungsstellung entspricht, die Entnahme eines Schlüssels 5 zu verhindern
(Zustand der F i g. 1), in der anderen Stellung aber den Schlüssel freizugeben,
dafür aber den zweiten Schlüssel 6 festzuhalten.
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Zu diesem Zweck sind die beiden Riegel 3, 4 durch eine Brücke
7 fest miteinander verbunden bzw. vernietet oder verschweißt, oder es wird
von vornherein ein durchgehender Stab benutzt. Die beiden Schlösser 1 und
2 sind mit Schrauben 8 an einer ortsfesten Wand 9, Regal usw. angeschraubt
und in nicht näher dargestellter Weise gegen eigenmächtiges Lösen gesichert. Der
Schlüssel 5 ist durch ein Band oder Kette 10 mit dem zu entnehmenden
Gegenstand, z. B. einem Adreßbuch 11, fest verbunden und im Zustand der F
i g. 1 gegen unbefugte Entnahme gesichert. Wenn jedoch ein Berechtigter mit
seinem Schlüssel 6, der mit einem Namensschild 12 verbunden ist, das Schloß
2 öffnet, so wird der Riegel 4 nach rechts in die in F i g. 2 gezeigte Stellung
gezogen, und der Schlüssel 5 kann nunmehr entfernt und damit auch der Gegenstand
11 entnommen werden. Der zurück-bleibende Schlüssel 6 zeigt durch
das Namensschild 12 an, wer den Gegenstand 11 in Gebrauch hat.
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Bei Rückgabe des letzteren und Wiedereinfügen des Schlüssels
5 springen die Riegel 3, 4 wieder in die Stellung der F i
g. 1, und damit kann der Entnehmer seinen Schlüssel 6 mit Namensschild
12 wieder an sich nehmen.
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Bei dem Schloß 13 der F i g. 3 bis 5 wirken die
Schlüssel 14 und 15 mit einer Sperrzylinderanordnung zusammen. Diese besteht
aus einer in dem Schloßgehäuse 13 verdeckt angeordneten Hülse 16
(F
i g. 5), in welche von jeder Seite her ein Sperrzylinder 17 bzw.
18 mit an den Zylindern befindliehen Bärten 19 bzw. 20 hineinragen.
Durch die Bärte, die in dem Beispiel miteinander fluchten, je-
doch auch eine
beliebige andere Stellung zueinander haben können, und die in entsprechende Schlitze
21 der Hülse 16 eingreifen, sind die beiden Zylinderteile 17,18 über
Hülse 16 miteinander gekuppelt. Jeder dieser beiden wirkt mit einem zweiten
Zylinderteil 22 bzw. 23 zusammen, die mit entsprechend versetzten Bärten
24, 25 verbunden sind, die in das Schloßgehäuse 13 eingreifen und
mit diesem ein starres Ganzes bilden. In an sich bekannter Weise kann ein Schlüssel,
z. B. 14, nur dann herausgezogen oder eingeschoben werden, wenn die beiden zugehörigen
Bärte 19,24 eine 900-Stellung zueinander einnehmen, und nur wenn ein Schlüssel eingeführt
ist, können die Teile 22,17 oder 18, 23 gegeneinander verdreht werden.
Ohne Schlüssel sind sie durch nicht dargestellte Zuhaltungen, wie bekannt, starr
miteinander gekuppelt. Ein Schlüssel, z. B. in F i g. 5, Schlüssel
15, ist immer eingeführt.
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Wird der zweite Schlüssel 14 ebenfalls eingeführt und gedreht, so
wird bei Festhalten des Gehäuses 13
und damit der Zylinder 22,23 mit
Bärten 24,25 nur der Teil 17 mit Bart 19 sowie Schlüssel
15 gedreht, z. B. von der Stellung der F i g. 5 in die Stellung
der F i g. 3. Hierbei werden durch den Bart 19
die Hülse
16 und damit auch die Teile 18,20 mitgenommen, so daß nunmehr die
Bärte 20 und 25
die in F i g. 3 gezeigte Stellung einnehmen, in welcher
der Schlüssel 15 entnommen werden kann, während der Schlüssel 14 gesperrt
ist. Die Benutzung ist natürlich sinngemäß die gleiche wie im Falle der Fig.
1 und 2.
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Eine weitere wesentliche Vereinfachung des Schlosses ist in F i
g. 6 dargestellt. Bei diesem Beispiel sind die beiden äußeren Zylinder 22
und 23 durch eine Brücke 26 unmittelbar verbunden, und zwischen ihnen
befindet sich nur ein mittlerer Zylinder 27
ohne Bart, der mit beiden Außenzylindern
22,23
zusammenwirkt. Bei dieser Ausführung braucht das Schloß nicht notwendig
starr an einem ortsfesten Körper befestigt zu sein, sondern kann über eine Kette
28 angeschlossen werden, während umgekehrt der zu verschließende Gegenstand,
in diesem Beispiel eine Bohrmaschine 29, mit einem lediglich einklappbaren
Schlüssel 14 versehen sein kann. Wird dieser Schlüssel von der Stirnseite der Hülse
22 her eingeschoben, so kann der Benutzerschlüssel 15 entnommen werden, und
umgekehrt. Dabei ist jeweils der betreffende Schlüssel gegenüber dem Körper 22,
23' um 90' zu verdrehen, um den anderen Schlüssel zu verriegeln oder
selbst verriegelt zu werden. Die gleiche Schloßausbildung kann auch statt an einer
Kette stationär verwendet werden, wenn statt der Kette 28 der Teil
26 oder ein ähnlicher Ansatz zum Anschrauben an eine feste Unterlage benutzt
wird. Hierbei ist gegebenenfalls durch ein Zwischenstück 30 (F i
g. 7) dafür Sorge zu tragen, daß die Zylinder 22, 23 genügende Bodenfreiheit
haben, um die Schlüssel 14,15 einführen und drehen zu können, wie dies das abgewandelte
Beispiel der F i g. 7 zeigt.
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Bei diesem Beispiel ist übrigens statt getrennter Außenzylinder ein
gemeinsames den mittleren, hier nicht dargestellten Zylinder mitumschließendes Gehäuse
31 (F i g. 7) vorgesehen, an welches Befestigungsösen 32 angesetzt
sein können.
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Bei der Abwandlung nach F i g. 8 wird die Bodenfreiheit dadurch
herbeigeführt, daß an das Gehäuse 31 Stutzen 33 angeformt sind, welche
Gewindeenden 34 aufweisen, die mit Hilfe von Muttern zur Befestigung an einer Bodenfläche
oder Wand dienen können. Umgekehrt kann auch gemäß F i g. 9 das Gehäuse
31 mit angeformten Gewindehülsen 35 versehen sein, in welche durch
eine Befestigungswand oder -boden hindurchgehende Schrauben 36 eingreifen.
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Bei dem Beispiel der F i g. 10 und 11 ist ein Schloß
mit einem schwenkbaren Sperriegel 37 vorgesehen, der um einen Zapfen
38 im Uhrzeigersinn geschwenkt wird, wenn ein Schlüssel 39 in F i
g. 9 von rechts unten her eingeführt wird und dabei mit seiner Stim auf den
Querarin 40 des Schwenkriegels 37 stößt.
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abei greifen während der Schwenkbewegung die Zuhaltungen 41 des Riegels
37 in entsprechende Gegenprofile 42 des Schlüssels 39. Der zweite
Schlüssel
ist nicht dargestellt. Weitere gestrichelt angedeutete
Profile43 können auch an der gegenüberliegenden Seite des Schlüssels39 vorgesehen
sein und mit entsprechenden Gegenprofilen des Gehäuses 44 zusammenwirken. Der Riegel
37 steht zweckmäßig unter der Wirkung einer übertotpunktfeder 45, die ein
ungewolltes Zurückschwenken des Riegels bzw. Außereingriffkommen der Zuhaltungen
verhindert. Eine weitere Sicherung gegen Schwenken des Riegels 37 kann durch
einen zweckmäßig verdeckten, in der Richtung senkrecht zur Zeichenebene federnden
Anschlag46 herbeigeführt werden. Dieser Anschlag kann z. B. durch eine am Schlüssel
vorgesehene Nase 47 nach entsprechendem Einführen des Schlüssels und Eingreifen
der Nase47 in ein Fenster48 (dargestellt für den zweiten Schlüssel) im Boden der
Einführungsöffnung 49 bei Seite bzw. in Richtung der Zeichenebene weggedrückt werden,
wobei der Teil 46 mit einem Gegenanschlag 50 für die Nase 47 in der gestrichelten
Weise verbunden ist.
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Wird also der zweite nicht näher dargestellte Schlüssel in die Öffnung
49 eingeschoben und stößt dabei seine Stim gegen den Querarm 51 des schwenkbaren
Riegels 37, so wird gleichzeitig die nicht dargestellte Nase 47 des zweiten
Schlüssels die Gegennase 50 durch die Öffnung 48 hindurch abwärts drücken
und damit auch die Verriegelungsnase 46 so weit zum Verschwinden bringen, daß der
Schwenkriegel 37 sich in F i g. 9 entgegen dem Uhrzeigersinne zu drehen
vermag. Dabei wird dann der Schlüssel 39
aus seiner Verriegelung freigegeben
und kann nach Bedarf entnommen werden, während jetzt der zweite Schlüssel entsprechend
verriegelt ist.
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Bei dem Beispiel der F i g. 12 und 13 ist der schwenkbare
Riegel als Kreissegmentplatte 52 ausgebildet, die an ihrem Umfang mit Zuhaltungen
53
versehen ist, die mit entsprechenden Gegenzuhaltungen eines Schlüssels,
z. B. 54, zusammenwirken.
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Der Schlüssel 54 besitzt bei diesem Beispiel eine Nase oder Rippe
55, die sich unter einen federnden hakenförmig endenden Drahtbügel
56 od. dgl. schiebt und diesen dadurch außer Eingriff mit einer Öffnung
57 in der Platte 52 bringt. Erst dadurch kann die Kreissegmentplatte
52 sich auf ihrem Zapfen 58 drehen. Hierzu wird sie durch Einführung
des zweiten nicht dargestellten Schlüssels in die Öffnung 59 und den Eingriff
der Zuhaltungen veranlaßt. Nunmehr wird unter gleichzeitigem Herausschieben der
dargestellte Schlüssel 54 freigegeben und kann entnommen werden, wobei der zugehörige
Drahtbügel 60 in die Öffnung 61 der Segmentplatte einrastet und nunmehr
diese gegen Drehung so lange sperrt, bis der Schlüssel 54 seinerseits wieder eingeschoben
wird. Eine übertotpunktfeder 62 kann die Rastwirkung noch unterstützen.
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Bei dem Beispiel der F i g. 14 sind zwei gewöhnliche Bartschlüssel
63,64 vorgesehen, die mit ihren Bärten in einen gemeinsamen Schieber65 eingreifen.
Wird einer von ihnen gedreht, so wird über den Schieber65 auch der jeweils andere
Schlüssel mitgenommen.
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Die Schlüssel-Einführöffnungen 66, 67 sind so gegeneinander
versetzt, daß, wenn der eine Schlüssel eingeführt werden kann, der andere so verdreht
ist, insbesondere etwa um 180', daß er gegen Entnahme gesperrt ist. Er kann
in dieser Stellung aber auch nicht verdreht werden, um etwa den Riegel zu verschieben,
sondern bleibt zwischen der Kante 68
des Riegels und einer benachbarten Führungskante
69 des Gehäuses 70 gegen Drehung vollständig gesperrt. Erst wenn der
andere Schlüssel eingeführt und gedreht ist, kann nach Verschieben des Schiebers
65 auch der erste Schlüssel seinerseits gedreht und bei entsprechender Drehstellung
entnommen werden.
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Wie in den übrigen Beispielen sperren sich somit auch hier die Schlüssel
bei Verdrehung selbst und gegenseitig.