DE1207672B

DE1207672B - Anwendung von Feuchte-Messgeraeten zur Regelung des Betriebsablaufs in Zylinder-Druckfiltern

Info

Publication number: DE1207672B
Application number: DEI14579A
Authority: DE
Inventors: Hans Jung
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1956-05-23
Filing date: 1956-05-23
Publication date: 1965-12-23

Description

Anwendung von Feuchte-Meßgeräten zur Regelung des Betriebsablaufs in Zylinder-Druckfiltern Die Erfindung betrifft die Anwendung von Feuchte-Meßgeräten an Zylinder-Druckfiltern.
Unter einem Zylinder-Druckfilter, auch Druckdrehfilter genannt, wird im Zusammenhang mit der Erfindung eine besondere Filtermaschine verstanden, bei welcher zwischen der Gehäuseinnenwand und der sich drehenden Filteroberfläche ein derart großer Ringraum belassen ist, daß in diesem einzelne, voneinander getrennte Kammern auf dem Umfang gebildet werden, in welchem nacheinander sämtliche erforderlichen Behandlungsvorgänge ohne Betriebsunterbrechung vorgenommen werden können. In der Regel werden bei einem solchen Filter folgende Behandlungsstufen ausgeübt: Filtration, Vergleichsmäßigung der Oberfläche des Kuchens mittels einer Fräse, Kuchenwaschung, Bearbeitung der Filterkuchenoberfläche, Entfeuchtung des Kuchens, Abwurf des Kuchens und Reinigung der Filterkörper.
Es interesiert im nachfolgenden auch nur ein Zylinder-Druckfilter, bei welchem es nicht so sehr auf die Gewinnung von Filtrat, sondern auf den Kuchen aus Feststoffen ankommt.
Bei der Erfindung wird nun von einem derartigen Zylinder-Druckfilter ausgegangen sowie von der Erkenntnis, daß infolge der vielen einzelnen Behandlungsvorgänge auch bei noch so genauer Einstellung bzw. Anfangsregelung, beispielsweise der Trübezufuhr, des Druckes, der Drehgeschwindigkeit usw., Unterschiede im Feuchtigkeitsgehalt des austretenden Kuchens auftreten. Für das ordnungsgemäße Arbeiten des Filters und vor allem für die Weiterverarbeitung des Kuchens ist es aber außerordentlich wichtig, daß dieser stets eine bestimmte konstante Restfeuchte enthält.
Die Erfindung besteht nun in der Anwendung an sich bekannter Meßgeräte, welche mechanisch über ein feuchteempfindliches Organ oder durch Einwirkung eines statischen oder hochfrequenten elektrischen Feldes, durch durchdringende Strahlen, wie Gamma- und Röntgen-Strahlen, oder durch elektrischen Dauerstrom bzw. Stromimpulse den Feuchtigkeitsgehalt eines Gutes zu bestimmen gestatten, auf ein Zylinder-Druckfilter der anfangs erläuterten Bauart zwecks kontinuierlicher Regelung des gesamten Betriebsablaufs in dem Zylinder-Druckfilter in Abhängigkeit von dem Feuchtigkeitsgehalt des Kuchens bei dessen Austritt aus dem Filtergehäuse, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Anzeige und Registrierung der Meßergebnisse.
An sich sind bereits zahlreiche Meßgeräte und Meßmethoden für die Bestimmung des Feuchtigkeitsgehaltes in kontinuierlich bewegten Stoffen bekannt geworden. Es sollen hier die wichtigsten ausgewählt werden, welche für die erfindungsgemäße Anwendung in Frage kommen können. Die Wahl des einen oder anderen Meßgerätes hängt jeweils von der Art des aus dem Druckfilter austretenden Kuchens, d. h. von dem gewünschten Feflchtigkeftsgehalt sowie von der Qualität und Art des Feststoffes ab. Grundsätzlich kommen alle die Meßgeräte und Meßmethoden in Frage, welche die Anderung des Feuchtigkeitsgehaltes in Stoffen festzustellen erlauben. Es sind dies statische oder hochfrequente elektrische Felder oder durchdringende Strahlen bzw. Wellen, wie Gamma-, Röütgen-Strahlen oder Schallwellen geeigneter Frequenz, oder auch ein feuchteempfindliches Organ, beispielsweise eine starke Darmsaite, die unmittelbar mit dem Kuchen in Berührung gebracht wird; ferner kann ein elektrischer Stromübergang entweder zwischen zwei Polen unmittelbar durch den Kuchen oder durch ein hygroskopisches Material, z. B. Fäden oder Streifen, vorgenommen werden, wobei sich aus der Größe des elektrischen Stromes dann der Feuchtigkeitsgehalt ergibt; der elektrische Strom kann als Dauerstrom oder in Stromimpulsen eingeleitet werden.
In der Zeichnung ist nun zur Verdeutlichung der Erfindung ein Zylinder-Druckfilter im Schema dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 einen Querschnitt durch das Zylinder-Druckfilter und F i g. 2 eine Einzelheit aus F i g. 1, nämlich die Austrittsstelle für den Kuchen, jedoch im Längsschnitt.
Wie aus der Zeichnung deutlich zu entnehmen ist, wird zwischen der feststehenden Gehäuseinnenwand 1 und der Filteroberfläche der sich drehenden Filtertrommel 2 mit Filterkörpern 3 ein Ringraum 4 gebildet, welcher gewissermaßen in einzelne Kammern im Sinne des Umlaufes gemäß Pfeil 5 unterteilt ist. In der ersten Kammer 4 a wird filtriert, der sich bildende Kuchen 6 bzw. Filtrierrückstand wird anschließend durch eine Fräse 7 auf eine bestimmte Schichthöhe gebracht. Sodann wird der Kuchen in der Kammer 8 gewaschen, durch Organe9 an der Oberfläche behandelt bzw. egalisiert und in der Kammer 10 entfeuchtet, schließlich im Bereich 11 abgeworfen und durch eine Fördervorrichtung, beispielsweise eine Schnecke 12 gemäß F i g. 1 oder ein Förderband 13 gemäß Fig.2 nach außen in einen Schacht 14 abgefördert.
Erfindungsgemäß sollen nun am Austritt des Kuchens aus dem Filtergehäuse, also im wesentlichen im Bereich des Schachtes 14, die an sich bekannten Meßgeräte und zusätzlich Regelgeräte angeordnet sein. Es versteht sich, daß die Meßgeräte in der Regel geeicht werden müssen und daß unter Umständen bekannte Verstärker, gegebenenfalls bekannte Elektronenverstärker für die Messung sowie für die Regelung vorgesehen sein können.
Wenn zur Messung eine Strahlungs-Meßvorrichtung angewendet werden soll, empfiehlt es sich, diese an der Stelle 15 vorzusehen. Ein feuchteempfindliches Organ, z. B. eine starke Darmsaite, sollte dagegen direkt im Abwurfraum, d. h. im Bereich des Schachtes 14, vorgesehen sein. Die Warmseite ruht dabei auf einer starren, geeignet erwärmten Unterlage und wird von den fallenden Kuchen- bzw. Rückstandteilen eingehüllt. In bekannter Weise erfolgt dann durch die auf Feuchtigkeit beruhende Verlängerung oder Verkürzung der Darmsaite die Fruchtig keitsbestimmung des Kuchens (Filtriertückstandes) und die Auswertung über Verstärker und Regler für die Steuerung des Druckfiilters.
Die Meßgeräte, die auf dem Durchgang eines elektrischen Stromes durch den Kuchen oder durch ein hygroskopisches Material in Form von Fäden, Streifen od. dgl. oder die darauf beruhen, daß der betreffende Kuchen chemisch neutral, sauer oder alkalisch ist und dadurch der Durchgang des elektrischen Stromes unterschiedlich ist, sind zweckmäßigerweise ebenfalls an der Austrittsstelle 15 anzuordnen, da hier mittels einer Drehkolbenvorrichtung 16 eine gleichbleibende Schichthöhe an dem Austrittsmundstück 17 erzeugt wird. Die Auswertung der je nach der Feuchtigkeit veränderlichen Stromstärke oder Spannung erfolgt vorteilhaft zwecks Eichung der Meßgeräte in Vereinigung mit einer Rückstand-Stärkemessung an der Austrittsstelle 15, und zwar registrierend, anzeigend und für die Steuerung über Verstärker und Regler für alle Vorgänge im Druckfilter und in den dazu gehörenden Maschinen der Filterstation.
Bei Anwendung von Meßgeräten, die auf der Wirkung von elektrischen Feldern beruhen, empfiehlt es sich, diese in der Dunstzone am Austritt aus dem Filtergehäuse anzuordnen.

Claims

Patentanspruch: Anwendung an sich bekannter Meßgeräte, welche mechanisch über ein feuchteempfindliches Organ oder durch Einwirkung eines statischen oder hochfrequenten elektrischen Feldes, durch durchdringende Strahlen, wie Gamma- und Röntgen-Strahlen, oder durch elektrischen Dauerstrom bzw. Stromimpulse den Feuchtigkeitsgehalt eines Gutes zu bestimmen gestatten, auf ein Zylinder-Druckfilter, in welchem mehrere Arbeitsvorgänge, wie Filtration, Kuchenwaschung, Bearbeitung der Kuchenoberfläche, Entfeuchtung, Abwurf des Kuchens und Reinigung der Filterkörper in verschiedenen Kammern gleichzeitig durchgeführt werden können, zweck kontinuierlicher Regelung des Betriebsablaufs in dem gesamten Zylinder-Druckfilter in Abhängigkeit von dem Feuchtigkeitsgehalt des Kuchens bei dessen Austritt aus dem Filtergehäuse, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Anzeige und Registrierung der Meßergebnisse.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 940 071, 818 271, 610 855, 581597, 508512; britische Patentschrift Nr. 360544; USA.-Patentschrift Nr. 1826247; Elektron. Rundschau, 9, 1955, S. 91.