DE120596C - - Google Patents
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F27—FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
- F27B—FURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
- F27B1/00—Shaft or like vertical or substantially vertical furnaces
- F27B1/10—Details, accessories, or equipment peculiar to furnaces of these types
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Solid-Fuel Combustion (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die gewöhnliche Betriebsweise der zum Brennen von Kalk, Cement, Dolomit u. s. w.
dienenden Oefen mit nachgleitender Beschickung giebt infolge der zu grofsen Höhe des eigentlichen
Brennraumes zu einer erheblichen Bildung von Kohlenoxyd Anlafs.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Ofen mit nachgleitender Beschickung zum
Brennen von Kalk, Cement, Dolomit u. s. w., bei welchem die Rückbildung von Kohlenoxyd
dadurch vermieden wird, dafs die Höhe des eigentlichen Brennraumes vermindert und die
darin gebildete Kohlensäure mittels Schornsteine von den oberen Theilen der Beschickung
abgelenkt wird, welche selbst in senkrechten Säulen in Zellen angeordnet sind.
Der Ofen ist auf den beiliegenden Zeichnungen dargestellt, und zwar
in Fig. ι in der linken Hälfte im Schnitt nach E-E, in der rechten nach F-F der
Fig- 3, '
in Fig. 2 im Schnitt nach H-H der Fig. 3,
in Fig. 3 auf der rechten Hälfte im Schnitt nach B-B der Fig. 2, in der linken oben im
Schnitt nach A-A der Fig. 2, unten im Schnitt nach L-L der Fig. 1,
in Fig. 4 in der linken Hälfte im Schnitt nach C-C, in der rechten nach D-D der
Fig. 2.
Der Ofen ist rechteckig. In seinem unteren Theile besitzt er in seiner ganzen Länge einen
Rost m, dessen Stäbe mit einem Ende auf einem unten an der Mittelwand α vorgesehenen
Vorsprung η, mit dem anderen auf Schwellen liegen, welche an den Trägern b des Ofenmauerwerks
befestigt sind.
Oberhalb dieses Rostes befindet sich der 3 bis 4 m hohe Raum zur Abkühlung der
Steine, in welchen reichlich Luft eintritt; aber diese Luft, welche nachher durch den Verbrennungsraum
streichen soll, würde für diesen in zu grofser Menge vorhanden sein. Deshalb ist etwa 1,50 m oberhalb der Roste eine Reihe
kleiner Oeffnungen c vorgesehen, welche in Schornsteine d münden, die zwischen der feuerfesten
Auskleidung ρ des Ofens und dem Ziegelmauerwerk 0 liegen.
Die Oeffnungen c lenken einen Theil der zur Abkühlung der Steine benutzten Luft von
dein Verbrennungsraum ab. Sie müssen jedoch so angeordnet werden, dafs über den
Brennstoff noch die zum Brennen erforderliche Luftmenge streicht. Aufserdem kühlt die die
Schornsteine d durchstreichende Luft die feuerfeste Auskleidung ab, verhindert so deren zu
schnelle Abnutzung und erschwert ein Anbacken der Steine an die Wände.
Oberhalb des Abkühlungsraumes befindet sich der Brennraum e. Dessen Höhe wird auf
nur 2 bis 3 m beschränkt. Diese geringe Höhe hindert nicht ein gutes Brennen.
Sie trägt zur Vermeidung der Kohlenoxydbildung bei. Die Wände dieses Raumes besitzen
in bekannter Weise senkrechte vorspringende Rippen q. Diese Anordnung vermindert
die Berührungsfläche der Wand mit den Steinen, wodurch das Anbacken weniger häufig vorkommt. Aufserdem entsteht auf diese
Weise eine Art von Schornsteinen zwischen der feuerfesten Auskleidung und den Steinen,
so dafs man im Falle des Anbackens Brechstangen einführen kann und aufserdem längs
der Wände, wo bei den gewöhnlichen Oefen der Brand schlecht verläuft, einen besseren
Zug erhält.
Oberhalb des Brennraumes ist der Ofen in eine Reihe von senkrechten Zellen f getheilt,
deren Wände von Gewölben getragen werden, welche sich auf die Seitenwände des Ofens
stützen. Diese Zellen sind kegelstumpfförmig, um das Hinuntergleiten des Gutes zu erleichtern,
und sind jede von einer Reihe kleiner Schornsteine g umgeben, welche die Verbrennungsgase entweichen lassen. In diese Zellen f
werden abwechselnd Stein- und Kohleschichten eingeführt.
Ueber jedem Schornstein g befindet sich ein Schauglas h zur Ueberwachung des Ganges des
Feuers. Auch kann auf diesem Wege etwas Kohle eingeführt werden, und an einigen Stellen
mufs dies zur Regelung der Temperatur in allen . Theilen des Ofens geschehen. Auf demselben
Wege werden. erforderlichenfalls Brechstangen zum Loslösen der an die Wände angebackenen
Steine, sowie zur Trennung von an einem beliebigen Punkt des Ofens unter einander zusammengebackenen
Steinen eingeführt. Auf diese Weise erhält man ohne Hindernisse leicht herabfallende gebrannte Steine.
Damit endlich die Verbrennungsgase die Arbeiter nicht belästigen, werden die Rauchgase
aus den Schornsteinen g durch die Rohre i in die Schornsteine j geleitet.
Der Arbeitsgang ist der folgende.
Der Ofen wird in gewöhnlicher Weise in Brand gesetzt, indem man auf den Rost auf
einander folgende Schichten von Brennstoff und Steinen bis oben hin im Ofen aufschüttet
und dabei alle Zellen f füllt. Dann wird der. Ofen in der Weise betrieben, dafs von Zeit
zu Zeit gebrannte Steine herausgezogen, und die dadurch entstehenden leeren Räume in den
Zellen ausgefüllt werden. Die kalte Luft tritt durch den Rost ein, kühlt die Steine unter
Aufnahme ihrer freien Wärme ab und entweicht theilweise durch die Schornsteine dr so
dafs der Brennraum nur so viel davon erhält, als zur Verbrennung seiner Kohle zu Kohlensäure
erforderlich ist. Da der Brennraum nur von mäfsiger Höhe ist, wird der gebildeten
Kohlensäure wenig Gelegenheit geboten, in Kohlenoxyd überzugehen. Anstatt dann mitten
durch die Schichten von Kohle und ungebrannten Steinen hindurch aufzusteigen, nimmt
sie den viel leichteren Weg durch die die Zellen umgebenden Schornsteine g. Nöthigenfalls
könnten zur Verhinderung jedes Hindurchtretens von Kohlensäure durch die Zellen deren
Gichten mit Blechplatten geschlossen werden; doch ist diese Vorsichtsmafsregel durchaus nicht
unbedingt erforderlich.
1 Die freie Wärme der Verbrennungsgase wird von den Wänden dieser Schornsteine g
aufgenommen und durch Leitung den in den Zellen befindlichen Steinen mitgetheilt. Diese
bilden also Wärmespeicher zur Vorwärmung der Kohle, welche sie vor dem Eintritt in den
Brennraum auf Rothglut bringen.
Die Einrichtung der Zellen f und der Schornsteine g bietet also den doppelten Vortheil,
die Verbrennungsgase als Kohlensäure abzulenken und ihre freie Wärme auszunutzen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Bei Oefen mit nachgleitender Beschickung zum Brennen von Kalk, Cement, Dolomit u. s. w. eine Einrichtung zur Verhinderung der Bildung von Kohlenoxyd, dadurch gekennzeichnet, dafs die oberhalb des Verbrennungsraumes zur Aufnahme abwechselnder Schichten von zu brennenden Steinen und Kohle angeordneten senkrechten Zellen ff) von Schornsteinen (g) umgeben sind, welche in ihrer ganzen Länge gegen die Zellen hin abgeschlossen sind und der Kohlensäure gestatten, ohne Berührung mit der in den Zellen ff) befindlichen Kohle aus dem Ofen abzuziehen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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