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Uhrwerkszünder als Bodenzünder Die Erfindung betrifft einen Uhrwerkszünder
mit Pilleträger-Fliehschwingschieber für Drallgeschosse mit langdauernder Beschleunigung.
Der erfindungsgemäße Uhrwerkszünder soll als Bodenzünder eingebaut werden, und zwar
derart, daß er von hinten tempierbar ist. Sein Laufwerk ist daher gegenüber der
normalen Anordnung umgekehrt angeordnet. Zu seiner Sicherung sind an sich bekannte
Sicherungselemente verwendet, welche auf die Abschußbeschleunigung sowie auf die
Fliehkraft ansprechen. Die Auslösung des neuen Uhrwerksbodenzünders erfolgt in gleicher
Weise wie sie für den Kopfuhrwerkszünder der deutschen Patentschrift 1114124 beschrieben
ist.
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Die zu lösende Aufgabe des neuen Zünders besteht also darin, den Uhrwerkszünder
der deutschen Patentschrift 1114 124 als Bodenzünder umzuarbeiten, der von
hinten tempierbar ist. Für Kopfzünder bewährte, an sich bekannte Elemente mußten
eine solche neue Anordnung erfahren, daß sie in einem Bodenzündergehäuse unterbringbar
sind.
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Der erfindungsgemäße Uhrwerkszünder als Bodenzünder für Drallgeschosse
mit langdauernder Beschleunigung, mit einem Pilleträger-Fliehschwingschieber, weist
daher erfindungsgemäß die Kombination auf, daß der Pilleträger-Fliehschwingschieber
vorn dicht unter der Decke des Zündergehäuses gelagert und durch ein in eine seitliche
Aussparung an ihm eingreifendes Fliehschiebergewicht gesperrt ist, das in seiner
Sperrlage durch einen in eine Blindbohrung hinten an ihm eingreifenden vorschubfederbelasteten
Beharrungsbolzen gesperrt wird, welcher bei Beharrungsrückgang mit seinem Rückende
ein den Anker des Uhrwerks feststellendes ausschwingbares Fliehgewicht feststellt
und nach Ende der Geschoßbeschleunigung und Freigabe des Pilleträgerschiebers durch
seine Vorschubfeder in eine zweite Durchbohrung des Fliehschiebergewichts eintritt,
es in Entsicherungslage feststellend, wobei ein zweiter in bekannter Weise vorgeschalteter
achsparalleler Beharrungsbolzen die Transportsicherung mittels Sperrkugel und Feststellung
des ersten Beharrungsbolzens in dessen vorgeschobener Lage übernimmt, während das
Uhrwerk eine achsparallele Steuerwelle dreht, deren Vorderende abgeflacht ist und
sichernd vor eine Nase am Pilleträgerschieber greift.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Sicherung dargestellt, und zwar in F i g. 1 ein Längsschnitt durch den Zünder nach
Ebene G-H in F i g. 3, in F i g. 2 ein Querschnitt nach Ebene E-F in F i g. 1 und
in F i g. 3 ein Querschnitt nach Ebene 1-K in F i g. 1. Von dem dargestellten Boden-Uhrwerkszünder
für Drallgeschosse sind nur die Teile beschrieben, welche zum Verständnis der Erfindung
erforderlich sind.
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Der Boden-Uhrwerkszünder weist einen Pilleträger-Fliehschwingschieber
14 auf, der um die Achse 14' im Zündergehäuse schwingbar ist und die
Zündpille 13 trägt. In Sicherungslage liegt die Zündpille 13 in bekannter
Weise seitlich versetzt hinter dem Schlagbolzen 12.
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Im Zündergehäuse sind parallel nebeneinander zwei Beharrungsbolzen
10 und 11 geführt, welche durch Vorschubfedern 15 und 16 belastet
sind. Jeder der beiden Bolzen hat einen verdickten Kopf, der mit einer Konusschulter
10' und 11' sich an den Bolzenschaft anschließt. In der Wandung zwischen
den beiden Führungsbohrungen der Bolzen liegt in einer Querbohrung eine Sperrkugel
17, welche in bekannter Weise die beiden Bolzen gegenseitig verblockt.
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Der Pilleträger-Fliehschwingschieber 14 ist in Ruhelage gesichert
durch ein Fliehgewicht 18, das in seiner inneren Sicherungslage in eine Ausnehmung
im Umfang des Fliehschiebers 14 eingreift und durch eine Wickelspreizfeder
18' in seiner Ausfliehrichtung belastet ist.
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Der Beharrungsbolzen 11 greift unter dem Druck seiner Vorschubfeder
16 mit seinem Vorderende nun in das in Sperrlage liegende Fliehgewicht 18
ein und sichert es in dieser Lage.
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Die zweite Sicherung des Pilleträgers ist eine vom Uhrwerk gesteuerte
Zeitsicherung. Sie umfaßt eine im Zündergehäuse gelagerte achsparallele Steuerwelle
19, die am Vorderende mit einer Abflachung 19' versehen ist, welche in Sperrlage
quer vor eine Sperrnase 14" am Umfang des Schwingschiebers 14 eingedreht ist. Am
anderen Ende der Steuerwelle 19 sitzt ein Zahnsegment 23, welches mit dem Uhrwerksgetriebe
kämmt.
Das Uhrwerk, welches in bekannter Weise den Schlagbolzen
12 nach Ablauf der eingestellten Zündzeit auslöst, nachdem es die Zeitsicherung
des Pilleträgers erfüllt hat, hat einen Hemmanker 20, der in Ruhelage ebenfalls
doppelt gesichert ist, nämlich durch zwei Flichgewichte 21 und 22. Jedes sitzt am
freien Ende eines Blattfederstiels, der mit dem anderen Ende im Zündergehüuse so
befestigt ist, daß beide Blattfederstiele ausschwingen können, wodurch die Fliehgewichte
die Ankerarme freigeben. Die zweite Sicherung des Uhrwerksankers übernimmt der Beharrungsbolzen
11, dessen Schaft nach rückwärts zu so lang ist, daß er bei Beharrungsrückgang vor
einen der Ankerarme tritt.
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Das Sicherungssystem arlbeitet folgendermaßen: Im Augenblick des Abschußstoßes
ist es nur dem zweiten Beharrungsbolzen 10 möglich, zurückzugleiten entgegen dem
Druck seiner Vorschubfeder 15. Sein verdickter Kopf gibt die Sperrkugel 17 dann
frei, wenn seine Konusschulter 10' hinter die Kugel gelangt ist. Der Beharrungsrückdruck
belastet aber gleichzeitig den Beharrungsbölzen 11 entgegen dem Druck seiner Vorschubfeder
16. Mit der Konusschulter 11' an seinem Kopf drückt dieser Bolzen auf die Sperrkugel
17 und schiebt sie seitlich auswärts, wenn der. Kopf des zweiten Beharrungsbolzens
10 an dieser vorbeigegangen ist. Jetzt gleitet der Beharrungsbolzen 11
bis
in seine Rücklage zurück und tritt mit seinem Rückende innen vor den einen der Fliehbolzen
21, welcher den Uhrwerksanker festhält. Er verharrt in dieser Ankersperrlage, bis
die Beschleunigung des Geschosses aufhört.
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Die schon während der Geschoßbeschleunigung durch den Drall einsetzende
Fliehkraft drängt die Sperr-Fliehgewichte 21, 22 des Ankers nach außen. Er kann
jedoch erst anlaufen, wenn nach Aufhören der Geschoßbeschleunigung der Beharrungsbolzen
11 durch seine bei Rückgang gespannte Vorschubfeder 16 wieder nach vorn vorgeschoben
ist.
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Bei Rückgang des Beharrungsbolzens 11 hat er seinen Kopf aus dem Sperr-Fliehgewicht
18 des Pilleträgerschiebers 14 zurückgezogen, so daß dieser durch
seine Spreizfeder 18' aus dem Eingriff in den Pilleträger ausgezogen wird. Tritt
dann die Fliehkraft auf, dann unterstützt sie das Ausfliehen desselben.
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Das Anlaufen des Uhrwerkes und damit die Ankerbewegung sind erst nach
Beendigung der Geschoßbeschleunigung möglich, wenn dann der Beharrungsbolzen 11
durch seine Vorschubfeder 16 wieder vorwärtsgeschoben wird. Er tritt dann mit seinem
Kopf in die Bohrung 18" im Fliehgewicht und stellt es in Ausfliehlage fest.
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Inzwischen hat die Fliehkraft beide Sperr-Fliehgewichte 21, 22 an
ihren Federstielen ausgeschwenkt, so däß jetzt das Uhrwerk zu laufen beginnt.
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Das Uhrwerk dreht über das Zahnsegment 23 die Steuerwelle 19. Die
Abflachung 19' am Vorderende der Welle 19 dreht sich aus ihrer Querlage vor der
Sperrnase 14" am Pilleträger in Parallellage zu dieser Nase, so, daß der Pilleträger
jetzt vollständig entriegelt ist und durch die Fliehkraft ausschwingen kann, so
daß die Pille vor die Spitze des Schlagbolzens 12 gelangt.
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Jetzt ist der Zünder scharf.