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Klappscheibengerät Die Erfindung bezieht sich auf Klappfallscheibengeräte,
wie sie beim Übungsschießen Verwendung finden und bei denen ein um eine waagerechte
Achse schwenkbarer Scheibenträger mit einer daran befestigten Scheibe mittels Motorantriebs
aus einer etwa waagerechten Lage in die etwa lotrechte Ziellage bewegbar und aus
der Ziellage wieder in die waagerechte Lage umlegbar ist.
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Bei bekannten Scheibengeräten dieser Art treibt die Motorwelle unmittelbar
oder über ein Getriebe entweder die Scheibenträgerwelle selbst oder die Welle einer
Kurbel an, die über eine Schub-Zug-Stange mit dem Scheibenträger verbunden ist.
Das Einschalten des Motors erfolgt dabei zum Aufrichten der Scheibe meist von Hand,
zum Umlegen der Scheibe entweder von Hand oder durch ein von einem auf die Scheibe
auftreffenden Geschoß gesteuertes Schaltgerät, während das Abschalten des Antriebs
bei Ankunft der Scheibe in ihren Endstellungen durch Endkontakte bewirkt wird. Bei
unmittelbar mit der Scheibenträgerwelle gekuppeltem Antrieb bedarf es bei jedem
Wiedereinschalten des Motors der Umkehrung seines Drehsinns, während bei Verwendung
eines Kurbeltriebs der Motor stets im gleichen Drehsinn umläuft.
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Im Gegensatz zu gleichfalls bekannten Klappscheibengeräten, deren
Scheiben relativ kleine Abmessungen haben, aber aus hartem starrem Werkstoff bestehen
und von einem auftreffenden Geschoß nicht durchschlagen werden, können durch einen
Motor angetriebene Scheiben, auch wenn sie aus hartem Werkstoff bestehen, nicht
durch die kinetische Energie eines auf sie auftreffenden Geschosses unmittelbar
umgelegt werden, da die starre Kupplung des Scheibenträgers mit der Welle des stehenden
Motors dies verhindert.
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Zweck der Erfindung ist es, ein Klappscheibengerät mit durch Motorantrieb
zwischen einer etwa waagerechten Lage und einer etwa lotrechten Ziellage in beiden
Richtungen bewegbarem Scheibenträger so auszubilden, daß der Scheibenträger mit
einer daran befestigten starren Scheibe, d. h. einer Scheibe, die von einem auftreffenden
Geschoß nicht durchschlagen werden kann, aus der Ziellage auch unabhängig vom Motorantrieb,
d. h. allein durch die kinetische Energie eines auf sie auftreffenden Geschosses
umgelegt werden kann, ohne daß dabei die Möglichkeit verlorengeht, die Scheibe durch
Einschalten des Motorantriebs jederzeit aus jeder ihrer beiden Endstellungen in
die andere zu bewegen.
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Die Erfindung erreicht das bei einem Klappscheibengerät, dessen um
eine waagerechte Achse schwenkbarer Scheibenträger mit der daran befestigten Scheibe
mittels Motorantriebs aus einer etwa waagerechten Lage in die etwa lotrechte Ziellage
bewegbar und aus der Ziellage wieder in die waagerechte Lage umlegbar ist, dadurch,
daß gegenüber der Schwenkachse des Scheibenträgers mit einer daran befestigten starren
Scheibe die Achse einer starr mit dem stets in gleichem Drehsinn umlaufenden Motor
gekuppelten Nockenwelle parallel seitlich versetzt ist, derart, daß der einzige
Nocken der Nockenwelle während seiner Aufwärtsbewegung vom tiefsten zum höchsten
Punkt seines Drehkreises eine zur Verlängerung der Schwenkachse des Scheibenträgers
parallele Kante hintergreift - dadurch den Scheibenträger aufrichtend - und anschließend
etwa am höchsten Punkt seines Drehkreises unter dieser Kante hindurchgeht, während
der Scheibenträger sich nach seinem Aufwärtsschwenken über die labile Gleichgewichtslage
in Ziellage gegen einen ortsfesten Anschlag legt, der aus dem oberen Arm eines um
eine zur Schwenkachse des Scheibenträgers parallele Achse begrenzt drehbaren Doppelhebels
besteht, dessen unterer Arm in der einen Grenzlage im Drehbereich des abwärts bewegten
Nockens liegt, aus dem er durch diesen in seine andere Grenzlage geschwenkt wird,
wobei der obere Hebelarm den gegen ihn anliegenden Scheibenträger über dessen labile
Gleichgewichtslage zurückdrückt.
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Läuft bei einem solchen Fallscheibengerät die vom Motor angetriebene
Nockenwelle ständig um, dann wird die Scheibe abwechselnd aus ihrer waagerechten
Lage, in der sie für den Schützen nicht sichtbar ist, in die Ziellage aufgerichtet
und nach kurzem, von der Umlaufgeschwindigkeit der Nockenwelle und dem Längenverhältnis
der Arme des als Anschlag dienenden Doppelhebels abhängigem Verweilen
in
der Ziellage wieder umgelegt. Das ist für viele, insbesondere militärische Schießübungen
von Vorteil, wobei unter Umständen jedoch im Einzelfalle nur schwer festzustellen
ist, ob die Scheibe durch ein aufgetroffenes Geschoß oder durch den Motorantrieb
umgelegt worden ist.
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Es ist jedoch nicht schwierig, z. B. mit Hilfe von dem Scheibenträger
zugeordneten Endkontakten, Vorkehrungen zu treffen, daß nach jedesmaligem Aufrichten
der Scheibe in Ziellage, aber auch nach jedem Umlegen der Scheibe aus der Ziellage
der Motorantrieb automatisch stillgesetzt wird. Dann bleibt die in Ziellage aufgerichtete
Scheibe mit ihrem Träger stehen, bis sie durch die kinetische Energie eines auftreffenden
Geschosses umgelegt wird, ohne durch den Motorantrieb behindert zu sein. Andererseits
kann sie auch durch Wiedereinschalten des Motorstroms jederzeit aus der Ziellage
umgelegt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel für das den Gegenstand der Erfindung bildende
Klappscheibengerät ist in der Zeichnung schematisch dargestellt, und zwar zeigt
F i g. 1 das Klappscheibengerät von oben gesehen und F i g. 2 in vergrößerter Darstellung
das Gerät nach Fig. 1 von der Antriebsseite gesehen, jedoch unter Weglassung der
Grundplatte und des auch den Motor tragenden Lagerträgers für die Nockenwelle.
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Auf einer Grundplatte 1 ist der Lagerbock 2 für den in Zielstellung
gezeichneten Scheibenträger 3 befestigt. Dieser liegt mit zwei fianschartigen Ansätzen
3 a an oder nahe den Enden seines Stegs 3 b zwischen zwei aufwärts gerichteten Lagerschenkeln
2a des Lagerbocks 2, in denen die Enden der unterhalb -des Stegs 3 angeordneten
Scheibenträgerwelle 4
gelagert sind. Diese Welle ist in F i g. 1 nicht sichtbar,
aber dort durch ihre Achse 4a strichpunktiert angedeutet. Am Scheibenträger 3 zwischen
dessen Ansätzen 3a wird mittels Schraube und Flügelmutter 5 (in F i g. 2 nicht gezeichnet)
die (in F i g. 1 nicht gezeichnete) Scheibe 17 mit ihrem unteren Rand befestigt.
An der Welle 4 des Scheibenträgers 3
sind zwei um etwa 9D° um die Achse
4a versetzte Nocken 6 und 7 befestigt, von denen einer, nämlich der
Nocken 7, in der gezeichneten Ziellage des Scheibenträgers einen im Stromkreis des
Antriebsmotors 10 liegenden Endkontakt 9, der andere, nämlich der
Nocken 6, in waagerechter Lage des Scheibenträgers einen gleichen Endkontakt
8 öffnet. In abgeklappter, waagerechter Lage legt sich die am Scheibenträger 3,
3 a befestigte Scheibe 17 auf einen Gummipuffer 11 auf, der auf einer zwei nach
oben abgewinkelten Ausleger 12 der Grundplatte 1 verbindenden Stegplatte
13 sitzt. An einem nach oben abgewinkelten Schenkel la der Grundplatte 1
ist außen der Motor 10 befestigt. Er treibt die im Schenkel 1 a gelagerte
Nockenwelle 14 mit der Nackenscheibe 14a und dem Nocken 14b an. Die Nockenscheibe
14,a liegt unterhalb eines seitlichen, außerhalb des antriebsseitigen Lagerschenkels
2a angeordneten Ansatzes 3ö des Scheibenträgers 3,
und die Achse 14e ist gegenüber
der Achse 4a der Scheibenträgerwelie 4 seitlich versetzt. Eine abwärts gerichtete
Kante 3 c des Ansatzes 3 b liegt bei in Ziellage geschwenktem Scheibenträger unmittelbar
außerhalb des Drehbereichs des Nockens 14b, ragt aber infolge der gegeneinander
seitlich versetzten Lagerungen der Nockenwelle 14 und der Scheibenträgerwehe
4 in- allen Stellungen - des Scheibenträgers 3 zwischen seiner waagerechten
Lage einerseits und seiner labilen Gleichgewichtslage andererseits in den Drehbereich
des Nockens 14b hinein. Der Drehbereich des Nockens 14b ist in F i g. 2 durch
die strichpunktierte Kreislinie 14d, und der Bewegungsbereich der Kante 3
c ist dort durch den Teilkreis 3 d angedeutet, wo dieser die Kreislinie 14d schneidet.
Der umgelegte Scheibenträger 3 wird von dem aus seiner tiefsten Lage im Uhrzeigersinn
gedrehten Nocken 14b über die Unterkante 3 c seines Ansatzes 3 b mitgenommen, bis
bei Aufrichtung des Scheibenträgers in seine labile Gleichgewichtslage der Nocken
14b unter der Kante 3 c hindurchgeht. Durch die ihm beim Aufrichten verliehene Bewegungsenergie
wird der Scheibenträger über seine labile Gleichgewichtslage hinaus weiterbewegt,
bis sich sein Ansatz 3 b gegen einen ortsfesten Anschlag 15a legt, der den Scheibenträger
in Ziellage festhält. Der Anschlag besteht aus dem oberen Arm 15a
eines Doppelhebels
15, der an einer Säule 2 b des Lagerbocks 2 schwenkbar gelagert
ist und dessen unterer Arm 15b gegabelt ist und damit zwei beiderseits eines
an der Säule 2 b angebrachten Anschlagzapfens 16 liegende Anschläge
15c und 15d
bildet, die den Schwenkbereich des Doppelhebels
15
begrenzen. In derjenigen Endstellung des Doppelhebels 15, in der der in
Ziellage aufgerichtete Scheibenträger 3 gegen seinen oberen Arm 15a drückt,
liegt sein Anschlag 15c im Drehbereich des Nockens 14d. Wird dieser nach Aufrichten
des Scheibenträgers weitergedreht, schiebt er den Anschlag 15c aus seinem Drehbereich
aus, wobei der obere Arm 15a des Doppelhebels 15 den Scheibenträger 3 über seine
labile Gleichgewichtslage hinaus zurückdrückt, worauf dieser in seine waagerechte
Lage abkippt. Da die am Scheibenträger 3 vorgesehenen Nocken 6
und
7 bei Einlauf des Scheibenträgers in seine beiden Endstellungen über die
dort vorgesehenen Endkontakte 8 und 9 den Motorstrom unterbrechen, bleibt der Motor
stehen, sobald der Scheibenträger eine seiner Endlagen erreicht hat. Durch Betätigen
von Schaltern, von denen je einer einen Endkontakt überbrückt, kann der Scheibenträger
durch den Motor aus jeder Endlage in die andere bewegt werden.
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Falls die Scheibe 17 und der Scheibenträger 3 nicht infolge Unterbrechens
des Motorstroms durch die Erdkontakte 8 und 9 in ihren Endstellungen
belassen, sondern - wie früher beschrieben - längere Zeit hindurch in ständigem
Wechsel aufgerichtet und umgelegt werden sollen, werden die Endschalter 8 und 9
in bekannter Weise durch Überbrücken außer Funktion gesetzt.
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Andererseits wird dadurch, daß während des Bewegens des Scheibenträgers
3 zwischen seinen Endstellungen die Endkontakte 8 und 9 von den Nokken
6 bzw. 7 freigegeben, d. h. geschlossen werden, und damit der Motorstrom vorübergehend
eingeschaltet wird, erreicht, daß beim Umlegen des Scheibenträgers durch ein auf
die Scheibe aufgetroffenes Geschoß der Motor die Nockenwelle so weit im Uhrzeigersinn
dreht, daß der Nocken 14 b aus seiner Höchstlage in seine Tiefstlage gelangt, aus
der er durch erneutes Einschalten des Motorstroms, z. B. von einer Kommandostelle
aus, unter Mitnahme des Scheibenträgers aus seiner Tiefstlage in seine Höchstlage
gedreht werden kann.