-
Maschine zum Geradestoßen von Papier Zum Geradestoßen und tusrichten
anlagefertiger Stapel von Papier-oder ählllicllell Bögen verwendet man bekanntlich
u. a. sog. Schüttel- und Geradestoßmaschinen, die in der Regel aus einem nach einer
seiner vier Ecken hin geneigten, mit Anlage leisten versehenen Tisch bestehen, der
sich an seinen vier Ecken vermittels Schraubenfedern nach allen Seiten beweglich
an einem Untergestell ahstützt und vermittels einer Schlag-, Stoß- oder Schubvorrichtung
in eine schwingende und gegebenenfalls senkrecht dazu gerichtete Schüttelbewegung
versetzt wird. Abgesehen davon, daß die bekannten Antriebe zur Auslösung der Schüttel-
bzw. Rüttelbewegung bei den bekannten Maschinen infolge des Vorhandenseins zumindest
zweier an verschiedenen Stellen des Tisches vorgesehener Schüttelwerkzeuge umständlich
und kostspielig sind, hat man der auszulösenden Schüttelbewegung derartiger Stapeltische
insofern noch nicht die genügende Beachtung geschenkt, als es keineswegs gleichgültig
ist, wie und in welchem Takt der Tisch zu erregen ist. So hat sich praktisch gezeigt,
daß bei nicht richtig angeordneten und zueinander ahgestimmten Schüttelwerkzeugen
keineswegs ein Geradestoßen des Papierhogenstapels gemährleistet ist, vielmehr kann
beobachtet werden, daß bei unrichtiger Schüttelbewegung Bögen des Stapels nicht
nach der gewünschten tief geneigten Ecke des Stapeltisches, sondern entgegen dessen
Neigung zu wandern bestrebt sind.
-
Es wurde nun gefunden, daß ein denkbar einfacher Aufbau derartiger
Maschinen ermöglicht wird, wenn unter dem Tisch am Maschinengestell, zweckmäßig
in dessen Mitte, zwei untereinander vorgesehene, um dieselbe Achse drehbare Nockenscheiben
gelagert sind, an die sich Rollen anlehnen, die ihrerseits unter dem Tisch ari diesem
befestigt sind. Dabei hat sich gezeigt, daß sich eine einwandfreie und das Geradestoßen
des Stapels stets gewährleistende Schüttelhewegung des Tisches erzielen
läßt,
wenn die unter dem Tisch befindlichen Rollen im Winkel von 90° zueinander an ihren
zugehörigen Nockenscheiben anliegen und sich die Nochken der beiden untereinander
liegenden Scheiben vom Beginn zum steil abfallenden Nockenende über I800 der Scheiben
erstrecken. Es hat sich gezeigt, daß die Nocken um etwas mehr oder weniger als I800
zueinander versetzt sein müssen. Dadurch erfolgen die senkrecht zueinander gerichteten
Rüttel impulse zu Anfang und Ende einer Nockenscheibenumdrehung von nahezu 90°,
während sich die dadurch ausgelösten Tischbewegungen bei den restlichen nahezu 2700
der Umdrehung derart auswirken können, daß das gewünschte Geradestoßen und Ausrichten
des Stapels gewährlistet ist. Dabei sorgen das Anlaufen der Tischrollen durch die
Scih über 180° auf dem Umfang der Scheiben erstreckenden Nocken und das Abfallen
der Tischrollen-von den sich nicht unmittelbar gegenüberliegenden Nockenenden für
ein stoßfreies Rütteln des Tisches, dessen Schwingungen sich nicht überlagern können,
wodurch das nach der unteren Ecke des Stapeltisches gewünschte Wandern der Stapelbögen
gefährdet würde.
-
Tn der Zeichnung ist ein Ausführungsleispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Al>l>. 1 einen Querschnitt und Abb. 2 eine Aufsicht der Vorrichtung,
wobei im Falle der Abb. 2 aus der Mitte des Tisches ein Teil der Übersicht hall>er
herausgebrochen ist. Der nach seiner Ecke 1a hin geneigte Tisch I ruht in an sich
bekannter Weise mit seinen vier Ecken vermittels Schraulienfedern 2 auf einem Gestell
3, in dessen Mitte eine einzige Achse 4 raumsenkrecht gelagert ist. Diese Achse
4 wird von einem seitlich am Gestell 3 vorgesehenen Motor 5 über einen Keilriementrieb
6 und ein Schwungrad 7 in Umdrehung versetzt. Oben sitzen auf der Welle 4 dicht
untereinander zwei Nockenscheiben 8 und 9, deren Nockenenden 8a und 9a bei dem gezeichneten
Ausführungsbeispiel (vgl. Abb. 2) um etwas weniger als I800 gegeneinander versetzt
sind und sich von ihrem Anfang bis zum abrupt abfallenden Ende über 180° ihres Scheibenumfangs
erstrecken. Unter dem Tisch 1 befindet sich eine mit Lagerarmen 10a und 10b versehene
Scheibe 10. An den Armen 10a und 10b sind um senkrechte Achsen drehbare Rollen 11
und 12 gelagert, die von den Nocken 8a bzw. 9a der Nockenscheiben 8 bzw. 9 angelaufen
werden und um 90° zueinander versetzt sind. Die Rollen 11 und 12 sind derart exzentrisch
an den Lagerarmen 10a und 10b gelagert, daß ihr Abstand vom Umfang der Scheiben
8 und 9 verändert werden kann.
-
Wenn die Welle 4 in Richtung 4' in Umdrehung versetzt wird, werden
die im Winkel von 90° zueinander gelagerten Rollen 11 und 12 von den Nocken 80 bzw.
9a derart angelaufen, daß sie kurz hintereinander von diesen abfallen, bis die Achse
4 sich einmal um sich selbst gedreht hat, um dann wieder durch Abfallen von ihren
zugehörigen Nocken die senkrecht zueinander gerichteten Rüttelbewegungen des Tisches
I auszulösen. In der Stellung der Abb. 2 hat die Rolle 1 1 ihren Impuls bereits
ausgeübt, indem sie von ihrem zugehörigen Nocken 8a abgefallen ist, der sich um
go0 im Uhrzeigersinn bereits weitergedreht hat, während die zweite Rolle I2 sich
kurz vor dem Abfallen von ihrem Nocken 9a befindet. Die Erregung des Tisches findet
durch die Rollen 11 und 12 erst dann wieder statt, wenn sich die Scheiben 8 und
9 um nahezu 2700 aus der Stellung der Al)l>. 2 im Uhrzeigersinn weitergedreht
haben.
-
Die auf diese Weise ausgelösten Rüttelbewgungen haben sich als besconders
vorteilhaft erwiesen.
-
Die Rüttelimpulse können im übrigen verändert werden, indem die exzentrisch
gelagerten Rollen 11 und I2 verstellt werden, wodurch der Bewegungshub verkleinert
oder vergrößert werden kann. Diese Verstellmöglichkeit ist u. a. wichtig, um die
Rüttelbewegung des Tisches dessen belastung durch deii jeweils geradezustoßcnden
Stapel anpassen zu können.
-
Statt der beschriebenen zwei Nockenscheiben 8 nnd g kann natürlich
auch eine einzige Scheibe vorgesehen sein, die dann zwei der beschriebenen Nocken
trägt. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß in jedem Fall die
Achse der Nockenscheibe raumsenkrecht angeordnet ist, weil dadurch die Antriebsverhältnisse
denkbar einfach werden.
-
PATENTANSPROCHE : 1. Bogengeradestoß- und -schüttelmaschine mit einem
nach einer Ecke hin geneigten, auf Schraubenfedern allseitig l>eweglich gelagerten
Tisch, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Tisches (I) eine einzige raumsenkrechte
Antriebswelle (4) am Maschinengestell gelagert ist, die eine oder mehr Nockenscheiben
(8, 9) trägt, deren Nocken (8a, gß) an der Tischunterseite gelagerte Rollen (11,
I2) anlaufen.