DE1920018C - Karussell mit mehreren Fahrgastgondeln - Google Patents
Karussell mit mehreren FahrgastgondelnInfo
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Description
I 920
Die Erfindung Iviriffi ein Karussell mil mehreren
Fahrgastgondel, die mittels Sehaukelarmen unabhängig
voneinander an ilen freien Enden von kranzförmig
auf dem Drehgestell angeordneten Auslegern frei pendelnd aufgehängt sind und im Betrieb unter
l-liehkraftwirkung nach außen und ohen gedrängt
werden, wobei /.wischen den Schaukelannen und den
Auslegern Kraftgeber eingefügt sind, welche /weeks Erzeugung schaukelnder Bewegungen der Fahrgastgondel!)
in Wirkrichtung der Fliehkraft steuerbare Kräfte auf die Schaukelarme ausüben.
Hei einem solchen Karussell sind die Fahrgastgondeln
im Gegensat/, zum herkömmlichen Kettenkarussell an biegesteifen Schaukelarmen befestigt, so
daß die I Imlaufwinkelgeschwiinligkeit der Fahrgast- «5
gondeln stets gleich derjenigen des Drehgestelles ist und sie auller der Karusseli-Unilaufhewegung lediglich
eine stets radial zur Karussellachse gerichtete Pendelbewegung ausführen können.
Bei Karussells dieser Art besteht der Wunsch, die so
Schwenkmöglichkei'. der Fahrgastgondel um ihre Pendelachse auszunutzen, um der Karusselbewegung
der 1 ahrgastgondeln eine Auf- und Ahbewegung zu überlagern. So ist ein sogenanntes [ luyzeugkarussell
bekannt (deutsche Patentschrift 1 111 077), bei dem »5
die an den Schaukelarmen hangenden »Flugzeuge« durch Gegengewichte an den freien Fnden der über
die Pendelachse hinaus verlängerten Schaukelarme im wesentlichen ausbalanciert sind und durch unterschiedliche
I inslelliing der an den Flug/.cuggmid''!n 3<>
schwenkbar angebt, tüten Tragflächen wahlweise in verschiedene Höhen (Schwenkhohe des Schaukelarmes)
gesteuert werden sollen Die an den als Höhenruder wirkenden Tragtuch· π auftretenden
Auftriebs- uiiu Ahlriebskräfle sind jedoch zu gering,
als daß sie der Fhijvcuggondel die für das erstrebte
rasante Auf- un:l Abschwingen erforderliche Radialbeschieunigungen
erteilen könnten. Die Schaukelarme mit den daran befestigten FJugzeuggondcln stellen
sich vielmehr unter der Flichkraflwirkung auf eine
von der Karussell-Winkelgeschwindigkeit abhängige Schräglage (dynamische Nullage) ein, aus der sie
durch Auftriebskräfte an den Tragflächen nur wenig ausgelenkt werden.
Demgegenüber geht die Erfindung von einer Gondelanordnung
aus, wie sie aus den) deutschen Gebrauchsmuster 1 837 521 bekannt ist. Dort sind die
Gondeln am Umfang einer Kundbahn mittels kurzen Schuukclarnien an entsprechend kurzen Säulen
schwingfähig aufgehängt, und es sind Kraftgeber vorgesehen, welche - /wischen den Schaukelarmen und
Säulen angeordnet - die Gondeln entgegen der Flichkraflbcsehlcunigung zurückzuziehen erlauben.
Die !'eringfügigc Schaukelbewegung, welche bei dieser hckunnlcn Anordnung die Gondeln ausfuhren
können, ist jedoch nicht geeignet, beim Fahrgast das
Gefühl des »schwerelosen \ liegens" zu erzeugen,
welches v>m oben geschilderten >·! lug/cugkarus-vll«
und auch crfindungsgemäll angestrebt wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Karussell der eingangs geschilderten Art zu schaffen,
bei welchem die Gondeln weit und hoch auspendeln, und bei dem durch die scheinbare Ungclicmnitheit
der Pendelbewegung im Fahrgast ein Ge· fühl erzeugt wird, welches dem des freien Auf· und
Abfliegetis nahekommt.
Diese Aufgabe wird crfindiingsgeinäß dadurch gelöst,
daß die Kraftgeber durch .Steuereinrichtungen derart gesteuert werden, dall sie den an lanzen Schaukelarmen
hängenden I ahrgasigondeln beim Beginn des Auspendelns und/oder Einpendeins kurzzeitig
einen Kraflinipuls erteilen, während der übrige Schaiikelvorgang der Fahrgastgondel unbeeinflußt
bleibt. " , , , .
Auf diese Weise werden die I ahrgasigondeln beim
Auspendeln über ihre dynamische Nulhtge hinaus hoehgeschleuderi, worauf sie unter der Wirkung der
Erdbeschleunigung frei zurückschwingend unter die dynamische Nullage einpendeln, bis ein nein-r Auspendelvorgaiig
beuinnt, uiuloder sie werden beim
Einpendeln über die dynamische Nullage hinaus einwärts
beschleunigt, worauf sie unter der Wirkung der FliehkraftbeschleunigunL' frei zurückschwingend über
die dynamische Nullage hinauspendeln, bis ein neuer Einpendelvorgang beginnt. Lediglich zum Abbremsen
der Fahrgastgondel am Ende eines Karussel-Beiriehszyklus
wird der Auspendel- und/oder Einpendelvorgang gebremst.
Die Di'uei des kurzzeitigen Kraftimpulses richtet
sich nach der Grolle der zur Verfugung stehenden Kraft und der zur Erzielung der gewünschten Aus·
pcndelüht-rhöhung erforderlichen Beschleunigung. In
der Regel wird der Kraftimpuls nur einen Teil der Auspendeldauer währen, er kann maximal bis zur
oberen Umkehr der Pendelbewegung dauern.
Als Krafiimpulsgcber kommen vornehmlich driickluftbetriebenc
Kolben/ylindcrgerate in Betracht, obwohl auch von Verbrennungsgasen oder Druck flüssigkeit
beaufschlagt-' Kolben/ylindergerälesowie elektromagnet
isj.e oder mechanische Vorrichtungen verwendet werden können.
Niich Beendigung ties Kraftimpulses, währenddessen
der entsprechenden Kolbenseite des Druckluftzylinders Druckluft zugeführt wurde, wiird ·τη laufenden
Fährbetrieb der zugehörige Zylindeirraum an die
AuiJcn'.uft gelegt, damit dem nachfolgenden Einpendeln
oder Auspendeln der I ,»hrgasl.gondel k-in
Widerstand entgeger.gesel/t wird. Zum Abbremsen des Einpendelvorgangc — beispielsweise am Ende
eines Betriebszyklus kann jedoch ein drosselndes Abblasventil an den beaufschlagten Zylinderraum
geschaltet werden, so daß die einpendelnde fahrgastgondel
die Luft in diesem Zylinderraum komprimiert,
wodurch sich ihre Pendelbewegung verlangsamt.
Die erfindungsgerräU durch einen Sloßimpuls hervorgerufene
überhöhung des Auspenitel- und/oder Einpendclvorganges mit nachfolgendem freiem E;n-U1HlOdCr
Auspendeln der Fahrgastgondel hat nichts mit dem Vorschlag der deutschen Patentschrift
852 826 zu tun, die die Fahrgastgondel an ihrem
freien Ende unmittelbar tragenden Ausleger, wcl'he am Mittelbau des Karussells in einer zur Karussellachse
radialen Ebene schwenkbar angelcnkt sind, mit Hilfe ines Kolhen/ylindcrg.'raie-. auf verschiedene
Schwenk höhen zu heben oder /u senken, wobei die höchste und tiefste Lage der I ahigastg.indeln durch
den Hub des Kolbens begrenzt ist. Im Gegensatz zur
vorliegenden Karusscllgattung sind dott demnach die Fahrgastgondeln nicht an frei pendelnden Schaukelarmen
aufgehängt. In diesem Zusammenhang sei jedoch
erwähnt, daß beim crfmdungsgcmiliUcn Karussell
an die Stelle einzelner, den Fahrgastgondel zugeordneter
Ausleger ein geschlossener »Mittelbau« treten kam·, der zur pendelnden Aufnahme der Schaukclarmu
mit den daran hängenden Fithrgastgondcln
teeignei ausgebildet ist; die Aiislegerkonslruklion hut
;d»ch insbesondere in ihrer nachstehend noch Häher beschriebenen crfindungsgemäßen Ausgestal-IuMB
verschiedene Vurleile.
Zur phasengleiehen I inleiiung des Kmflimpulses
beim Beginn des Auspendeln* dient vorzugsweise eine
fceiulepuiiklahhängige Steuereinrichtung, die unmittelbar
mich (ihersehreiien des unteren und/oder oberen
Unikehrinmkles der Pendelbewegung ilen K raftiinpulsgeher
betätigt. I -ine derartige Steuereinrichtung Jm aus der deutschen Patentschrift Ί25 (WX für eine
Schaukel bekannt, tue in beiden Richtungen angetrieben
wird, und bei der das antreibende Kolbenjtylinderge-räl
jeweils so lange Druck in einer Richtung bekommt, bis die Schwerkraft die Antriebs- und
Massenkraft übersteigt und das Kolbcn/ylindergerät infolge Umkehrung der Schaukelbewegung umgeiteuert
wird. Demgegenüber löst die erfindungsge-Wäße
Steuereinrichtung den phasogleichen Ansu.ß nur aus der spätestens beim I-1 reichen des oberen
lind/oder unleren Umkehrpunktes der Pendelbewegung beendet ist, worauf die F'ahrgas'^ondcl ihre
Pendelbewegung frei fortsetzen kann.
Die erfindung.sgemaße Steuerung kann durch Maßnahmen
ergänzt werden, welche eine zu große Auspendelhöhe der Fahrgastgondeln - beispielsweise
durch l'nterdrückiing des nächsten Kraftimpulses
verhindern
verhindern
Hei Karussells mit paarweise jeweils einander diametral
gegenüberliegenden Fahrgastgondel ist Jie SteiK-reinrichluni' vorteilhaft derart eingestellt, daß
jeweils die eine Cicndel eines Paares durch den unteren Umkchrpunkl geht, wenn die andere Gondel
desselben Paares den oberen Umkehrpunkt durchläuft, und daß die Unikehrpunkte benachbarter Gontk'lpaarc
zeitlich gegeneinander veTsct/t sind. Auf diese Weise wird das zusätzliche Drehmoment, welches
eine auspendelnde Fahrgastgondel zur Beschleunigung auf die infolge Radiusvergrößerung höhere
Umfangsgeschwindigkeit benötigt, in» wesentlichen von der diametral gegenüberliegenden, einpendelnden
Fahrgastgondel geliefert, deren Umfangsgeschwindigkeit infolge Verringerung des wirksamen Radius
kleiner wird.
Weitere, erfindungsgemäße Merkmale einer in Weiterbildung
der Erfindung bevorzugten Karussellausbildung mihI Gcgen:,Mindc von l'ntcrun:»prüchcn und
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausfulirungsbcispicls
der Fm Findling an Hand von Zeichnungen ersichtlich. In den Zeichnungen ist
fig. I die Seilenansicht eines Ausführungsbeispicles
der Erfindung, und zwar der in Blickrichtung vorderen Karussellhälfte,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das gesamte Karussell,
Fig. 1 einen Schnitt durch cmc der auf den Pendelachsen
sitzenden Steuereinrichtungen.
F i g. 4 ein zu F i g. i senkrecht verlaufender Schnitt
durch die Steuereinrichtung,
F i g. 5 ein sehcmatiseher Schallplan der hydraulischen
und elektrischen Steuerung.
Auf einem nivellicrbaren Grundrahmen 1 ist das im ganzen mit 2 bezeichnete Drehgestell befestigt,
welches durch einen Elektromotor 3 über einen Zahnkranz 4 um die Kamssellachse 5 angetrieben werden
kann. Der Elektromotor 3 treibt ferner einen Kompressor an, welcher in einem Druckkessel 6 Druckluft
zum Antrieb der nachfolgend beschriebenen KoI-bcn/ylindergcriilc
speichert.
Oberhalb dos Zahnkranzes 4 sind mn Drehgestell 2 Ausleger 7 (im vorliegenden Beispiel insgesamt 14)
krunziörmig angeordnet. Sie sind mit ihren unteren linden um langentiale Zapfen schwenkbar angelenkl
und erstrecken sich radial zur Karussellachse 5 schräg nach oben und außen. Im Bereich seines oberen
lindes gabelt sich jetler Ausleger? nach Art eines ) . und vom FuBpunkt 8 der Gabel erstrecken sich jeweils
zwei Gahclarme 9 in einer Khene mil dein
jo 1 lauplleil des Auslegers 7 weiter nach oben.
Die Gahelarme9 münden an ihren freien luden
in lagerhöeken 10, welche eine die freien Gabelenden
verbindende Traverse 11 tragen. Die Traverse Il bildet eine Pendelachse und ist als Schwenkwelle in
den Lagerböcken 10 mittels Pendelwälzlagem gelagert,
welche eine Durchbiegung der Traverse 11 ohne Beeinträchtigung der Lagcrfimklion gestatten.
Miltig sind an den Traversen 11 Scluiukclarme 12
befestigt, und zwar mittels einer relativ leicht mcntierharcn
und demontierbare;- (lulscnSieck-Schraubverbindung.
An ihren freien, herabhängenden I nden tragen die Schaukelarme 12 Fahrgastgondel 13, weiche
im Beispiel tangential ausgerichtet »:nd fesl mit
den Schal.1 kelarmen verbunden sind, so daß sie sich
as bei deren Schwenkbewegung entsprechend schräg
stellen. Ks ist jedoch sowohl eine andere Ausrichtung der Fahrgastgondel als auch eine gelenkige Befestigung
möglich.
Im wesentlichen in Richtung der Schaiikelarmc 12,
jedoch unter einem geringen Winkel zu diesen, erstrecken sich Verlängerungen 14 derSchaiAelarme 12
über die die Pendelachsen bildenden Traversen Il hinaus. Ihre freien l:nden sind jeweils mit den KoI
benstangen !S von Kolbenzylindergeräten 16 verbun-
den, deren Zylinder 17 am Fußpunkt 8 der Gabelarme 9 des zugehörigen Auslegers 7 angeflanscht sind
Sowohl diese letztgenannte Befestigung .ils auch die
Befestigung der Kolbenstangen 15 an den Verlängerungen 14 ist in der jeweils einem Schaukelarm 12 und
dem zugehörigen Kolhenzylindergeräi 16 gemeinsamen
F.bene schwenkbar ausgeführt. Fs handelt sich um einfach wirkende Kolbenzylindcrgeräte, die durch
Druckluft derartig betätigbar sind, daß die im Ruhezustand (Fig. 1) weitgehend ausgefahrene Kolbcn-
stange i5 in den Zylinder 17 hineingezogen wird.
Die Ausleger 7 sind untereinander und zwar jeweils die benachbarten Ausleger durch Versehrauben
der aneinander grenzenden I.agerbocke 10 sowie durch Querstreben 18 verbunden.
Ferner sind f.ir jeden Ausleger 7 zwei Abspannungen
19 und 20 vorgesehen, welche sich in der aus den Zeichnungen ersichtlichen Weise einander kreuzend
von den Gabelcndcn 9 zu einem zylindrischen Aufbau 21 auf dem Drehgestell 2 erstrecken Sie sind
S5 dort ringförmig tangential befestigt, und zwar alle sich in eint. Richtung erstreckenden Abspannungen
19 au einem nietlrigeren Rand 22 größeren Durchmessers
des oberscitig stufenförmig ausgebildeten Aufbaus2l, und alle in der anderen Richtung ver·
laufenden Abspannungen 20 an einem höheren Rand 23 von kleinerem Durchmesser. Die Befestigung der
Abspannungen 19,20 erfolgt mittels gabelförmiger Stcckvcrbindiigncn, so daß die um ihre Fußpunktc in
der oben beschriebenen Weise schwenkbaren Ausleger 7 beim Aufbau des Karussells rasch aufgerichtet
und abgespannt werden können.
Jeweils am einen Ende jeder Traverse ti ist innerhalb
eines Schutzgeliäuscs eine Steuereinrichtung 24
I 920 018
ingeordnet, welche in den Fig. 3 und 4 näher daricslcllt
ist. Auf einem Wellenzapfen 25, in den die Traverse 11 ausläuft, sind auf Trägerringen 26 und
Π Reibscheiben 28 so angeordnet, daß sie Schwenkbewegungen
des Wellenzapfens 25 beim Pendeln der an den Schwenkarmen 12 hängenden Fahrgastgondeln
13 mitmachen. Während der Trägerring 26 mit der Reibscheibe 28 auch in axialer Richtung auf dem
Wellenzapfen 25 festsitzt, ist der Trägerring 27 und mit ihm die Reibscheibe 28 in axialer Richtung beweglich
und wird von mehreren um den Wellenzapfen 25 herum angeordneten Federn zur anderen
Reibscheibe 28 auf den Trägerring 26 gedruckt, weil die Federn 29 sich an einem Ring 30 abstützen können,
welcher auf dem Wellenzapfen 25 befestigt ist.
Zwischen den beiden Reibscheiben 28 ist lose ein Mitnehmerring 31 angeordnet, an welchem eine sich
radial und auch etwas axial erstreckende Fahne 32 befestigt ist. Die Fahne 32 begrenzt den Umfangsweg,
über den der Mitnehmerring 31 mit den Reibscheiben 28 und damit der Traverse 11 schwenkt. Dieser Weg,
der in der einen Richtung durch einen gehäusefesten Anschlag 33 begrenzt wird, stellt in der Gegenrichtung
den Schallweg für einen Schalter 34 dar.
Die Fahne32 nimmt die in Fig. 4 dargestellte
Lage, in der sie im wesentlichen am Anschlag 33 anliegt, ein. wenn bei Beginn eines Betriebszyklus die
Fahrgastgondel 13 mit ihren Schaukelarmen 12 durch Fliehkraftwirkung nach außen getrieben werden,
wobei jede Traverse 11 mit ihrem Wellenzapfen 25 schwenkt und über die Reibscheiben 28 den Ring
31 derart mitnimmt, daß die Fahne 32 vom Schalter wegbewegt wird. Die dadurch bewirkte Betätigung
des Schalters 34 löst in der nachstehend noch näher beschriebenen Weise die Druckluftbeaufschlagung des
zugehörigen Kolbenzylindergerätes 16 aus, so daß der Fahrgastgondel 13 eine die Fliehkraftwirkung impulsartig
unterstützende Beschleunigung erteilt wird. Während des weiteren Auspendeins rutscht die Mitnehmerscheibe
31 zwischen den Reibscheiben 28 durch, sobald sich die Fahne 32 an den Anschlag 33
legt (F i g. 4). Bei Umkehr der Pendelbewegung zum Einpcndelvorgang nach Überschreiten des oberen
Umkehrpunktes wird die Mitnehmerscheibe 31 von den Reibscheiben 28 — nunmehr im gegenläufigen
Drehsinne — mitgenommen, bis sie erneut zur Ruhe kommt, sobald sie den Schalter 34 umgeschaltet hat
und sein Taster 35 einen festen Anschlag für die Fahne 32 bildet. Nach Überschreiten des unteren
Umkehrpunktes steht dann der Fahne 32 wieder der Schakweg zur erneuten Betätigung des Schalters 34
durch Freigabe des Tasters 35 zur Verfugung.
Auf den Ring 30 ist ein Nocken 36 befestigt, der einen Endschalter 37 betätigt, wenn die Schwenkbewegung
des Wellenzapfens 25 beim Einpendeln einen einstellbar vorgegebenen Wert überschreitet, d. h.,
wenn die zugehörige Fahrgastgondel 13 zuvor eine bestimmte Auspcndclhöhe erreicht hatte. Die Betätigung
des Schalters 37 hat zur Folge, daß die nächste Betätigung des Schalters 34 wirkungslos bleibt, d. h.,
daß beim Kolbcnzylindergerät 16 keine Druckluft zugeführt wird und die zugehörige Fahrgastgondel 13
keine zusätzliche Radialbeschleunigung erfährt.
An die Stelle der vorstehend beschriebenen Steuereinrichtung können scbslvcrsländlich auch andere
wendepunktabhängige Auslöseeinrichtungen für den Kraftimpuls treten, beispielsweise unter Verwendung
von Ratschen-Kipphebeln oder -Zahnstangen. Entscheidend ist lediglich, daß durch geeignete Schlcppmiltcl
der untere I'cndclbewcgungs-Umkelirpunkt zum Bezugspunkt für die nachfolgende Auslösung des
Kraftimpulses gemacht wird.
Fig. 5 zeigt ein Beispiel für die Schaltung, mit der
die Steuerung des erfindiingsgemäßen Karussells im
oben beschriebenen Sinne erfolgt. Dargestellt ist die Schaltung für eine Fahrgastgondel mit dem zugehörigen
Kraflimpulsgebcr. Im Betrieb wird auf die Stromschiene A Spannung gegeben, wenn die Pendelbewegung
der Fahrgastgondel nach Überschreiten des
unteren Umkehrpunktcs durch einen Kraftimpuls unterstützt werden soll, während die Stromschiene
ö am Einde eines Betiiebszyklus Spannung
erhält, um eine entgegengerichtetc Bremswirkung einzuleiten.
Der Schalter 34 (Fig. 4) ist ein Umschalter und — wie I·" i g. 5 verdeutlicht -- durch Federkraft derart
vorgespannt, daß der Kontakt u in der Ruhcslel-
ao lung des Schalters geschlossen ist. In diese Ruhestellung
gelangt der Schalter 34, wenn die Fahne 32 nach Überschreiten des unteren Umkehrpunkles den Taster
35 freigibt und während der Auspcndclbcwegung am Anschlag 33 anliegt.
Das Schließen des Kontaktes α im Schalter gibt
über die Leitung 38 Spannung an die Leitung 39, so daß das Magnetventil 40, welches an die pneumatische
Speiseleitung für das zugehörige Kolbenzylindergerät 16 geschaltet ist. erregt wird und öffnet, so
daß dem Kolhenzylindergerät J6 Druckluft zugeführl wird und dieses einen Kraflimpuls auf den zugehörigen
Ausleger und die daran hängende Fahrgastgondel abgibt.
Voraussetzung für die Erregung des Magnetventils
40 ist jedoch, daß die Kontakte 41, 42 und 43 sämtlich geschlossen sind. Der Kontakt 41 wird von einem
Hilfsrelais 44 geöffnet, wenn zu Beginn des Bremsvorganges Spannung auf die Schiene B gelegt wird,
so daß hiernach weitere Kraftimpulsc unterbleiben.
Der Kontakt 42 wird von einem Zeitrelais 45 im Verlaufe jedes Auspendel Vorganges geöffnet, sobald seit
Schließen des Kontaktes α im Schalter 34 und dem öffnen des Magnetventils 40 ein bestimmter, einstellbarer
Zeitraum verstrichen ist; denn das Zeitrelais45
♦5 erhält im gleichen Augenblick Spannung, in dem der
Koniakt α des Schalters 34 geschlossen wird und das Magnetventil 40 öffnet. Der wendepunktabhängig begonnene
Kraftimpuls wird also zeitabhäriig beendet, denn das Magnetventil 40 schließt, sobald der Kon-'.akt
42 das Zeitrelais öffnet.
Der Kontakt 43 wird von einem Hilfsrelais 46 geöffnet, wenn der Endschalter 37 vom Nocken 36
(F i g. 4) geschlossen wird. Gleichzeitig schließt das Hilfsrelais 46 den Selbsthaltekonlakt 47. Das Schlie·
ßcn des Schalters 37 findet sitatt. wenn die Fahrgastgondel
13 über ein bestimmtes Maß einpendelt, wei die Fahrgastgondel beim vorauf gegangenen Auspen
dein eine bestimmte Höhe überstiegen halte. Wem nun beim Überschreiten des unteren Umkehrpunkte;
der Kontakt α des Schallers 34 schließt, so öffnet ii
diesem Falle das Magnetventil 40 wegen des geöff neten Kontaktes 43 nicht, aber das Hilfsrclais bleib
auch nach Wiederöffnen des Schalters 37 erregt. we; sich der Kontakt 47 über den geschlossenen Kor
takt α des Schalters 34 so lange selbst hält, bis jene Kontakt α nach Überschreiten des oberen Umkehi
punktes wieder öffnet und der Kontakt 47 abfäU Auf diese Weise unterbleibt während eines Auspci
= 64
:lelvorgangcs die Kraftimpvilsgabe, sie erfolgt beim
nächsten Male jedoch wieder, wenn das folgende Einpendeln nicht zum Schließen des Endschalters 37
führt.
Wird am linde eines Betriebszyklus Spannung auf die Schiene Il gegeben, öffnet das Magnetventil 40
i:! er den Kontakt b des Schalters 34 immer dann, wem der obere Umkehrpunkt der Pendelbewegung
überschritten wird und der Taster 35 des Schalters 34
ki seine Arbeitsstellung gedrückt wird. Das Einpen-
«Sein erfolgt dann gegen die Kraft der Druckluft im Kolbcnzylindergerät 16, und die Pendelbewegung
wird gebremst.
Abschließend sei betont, dali nicht vom Erfindungsgedanken
abgewichen wird, wenn nicht beim Beginn des Auspei,.Mns eine der Fliehkraflbeschlcunigung
überlagerte Beschleunigung, sondern beim Beginn des Einpendeins den Fahrgastgondel eine der
Sch werk raf (beschleunigung überlagerte Beschleunigung
erteilt wird (im "orliegendcn Zusammenhang ao wird unter »Auspendeln« stets die Entfernung der
Fahrgastgondel!! von der Karussellachse 5 und unter »Einpendeln« ihre Wiederannäherung an diese Achse
verstanden). Selbst eine Verstärkung sowohl der Auspcntlelbeschleunigung als auch der Einpendelbcschleunigung
ist möglich, und entscheidend ist in allen Füllen nur, daß der Beginn de:>
zusätzlich beschleunigenden Kraftimpulses räumlich auf die Richtungsumkehr
der Pendelbewf gung bezogen, sein Ende jedoch vom Ablauf einer vorbestimmten Zeitraumes
abhängig ist.
Claims (9)
1. Karussell mit mehreren Fahrgastgondeln, die mittels Schaukelarmen unabhängig voneinander
an den freien Enden von kranzförmig auf dem Drehgestell angeordneten Auslegern frei pendelnd
aufgehängt sind und im Betrieb unter Fliehkraftwirkung nach außen und oben gedrängt werden,
wobei zwischen den Schaukelarmen und den Auslegern Kraftgeber eingefügt sind, welche zwecks
Erzeugung schaukelnder Bewegungen der Fahrgastgondeln in Wirkrichtung der Fliehkraft steuerbare
Kräfte auf die Schaukelarme ausüben, dadurch
geken η ze ich net, daß die Kraftgeber
(16) durch Steuereinrichtungen (F i g. 3 bis 5) derart gesteuert werden, daß sie den an
langen Schaukelarmen (12) hängenden Fahrgastgondel (13) beim Beginn des Auspendeins und/
oder Einpendeins kurzzeitig einen Kraftimpuls erteilen, während der übrige Schaukelvorgang der
Fahreasteondcln unbeeinflußt bleibt.
2. Karussell na<h Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftgeber (16) in an sich bekannter
Weise druckluflbctriebene Kolbenzylindcrgcrälc sind, denen während eines vorbestimmten
Zeitraumes beim Auspendeln und/oder Einpendeln Druckluft zugeführt wird.
3. Karussell nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der beaufschlagte Zylinderraum an
ein drosselndes Abblasventil schaltbar ist.
4. Karussell nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine an sich bekannte wendepunktabhängige
Steuereinrichtung (24), die unmittelbar nach Oberschreiten des unteren und/
oder oberen Umkehrpunktes der Pendelbewegung den Kraftgeber (16) betätigt.
5. Karussell nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß unter der Wirkung eines ortsfesten
Schaltkontakles (37) die Betätigung des Kraftgebers (16) unterbleibt, wenn die vorausgegangene
obere oder unlere Umkehr der Pendelbewegung
eine vorbestimmte Winkellage überschritten hat.
6. Karussell nach einem der Ansprüche 4 oder 5 mit paarweise einander diametral gegenüberliegend
angeordneten Fahrgastgondel^ dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (F i g. 3 bis 5) derart eingestellt ist, daß jeweils die eine
Gondel (13) eines Paares durch den unteren Umkehrpupkt geht, wenn die andere Gondel desselben
Paares den oberen Umkehrpunkt durchläuft, und daß die Umkehrpunkte benachbarter Gondelpaare
zeitlich gegeneinander versetzt sind.
7. Karussell nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Steuereinrichtung (24)ancinerSchwcnkwelle(ll)
«ies zugehörigen Auslegers (7) angeordnet ist.
8. Karussell nach den Ansprüchen 4 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Schwenkwelle
(11) zwei federnd gegeneinander vorgespannte Scheiben (28) befestigt sind, die eine
Mitnehmerscheibe (31) zwischen sich einspannen, welche mit einer am Umfang befestigten Fahne
(32) auf einen die Betätigung des Kraftgebers (16) auslösenden Schalter (34) wirkt, wenn der untere
und/oder obere Umkehrpunkt überschritten worden ist, wobei die Schwenkung in Gegenrichtung
durch einen ortsfesten Anschlag (33) begrenzt ist.
9. Karussell nach den Ansprüchen 5 und 8. dadurch gekennzeichnet, daß ein auf dei
Schwenkwelle (11) befestigter Ring (30) eipe-Schaltnocken
(36") trägt, der bei Erreichen eine; bestimmten Auspendelwinkels einen ortsfeste!
Schalter (37) betätigt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 209 613/5
2164
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