-
Wasserfahrzeug zum Beschütten von Uferböschungen Die Erfindung betrifft
ein Wasserfahrzeug zum Beschütten von Uferböschungen, mit Kippmulden zur Aufnahme
des Beschüttgutes. Solches Beschüttgut besteht zumeist aus grobstückigem Packstein,
ist jedenfalls in der Regel nicht rieselfähig. Bei den bekannten Ausführungsformen
solcher Wasserfahrzeuge sind daher die Kippmulden derart- im Schiff angebracht,
daß sie beim Kippen, was z. B. durch hydraulische Mittel bewerkstelligt wird, das
Beschüttgut entweder direkt über den Rand des Schiffes oder in auf Deckhöhe vorgesehene
Entladekästen entladen, aus welchen das Beschüttgut nach Verteilung über die Fläche
des Entladekastens durch Bodenklappen auf die zu beschüttende Uferböschung fällt.
In jedem Fall ist dabei das Anheben der beladenen Kippmulden beträchtlich über Deckhöhe
erforderlich, wodurch die stabile Schwimmlage des Schiffes wesentlich beeinträchtigt
wird, da das Schiff nur einen geringen Tiefgang aufweisen darf, um so dicht wie
möglich an die zu beschüttende Uferböschung heranfahren zu können. Auch ist bei
den bekannten Vorrichtungen beim Entladen des Beschüttgutes dessen Abgabe in genau
dosiertem, kontinuierlichem Strom nicht möglich. Bei Schiffen zum Transport rieselfähigen
Schüttgutes ist es bekannt, das Schüttgut in Laderäumen zu lagern, deren Böden auf
einen den Laderaum in Längsrichtung durchziehenden Förderer hin geneigt sind und
auf denen das rieselfähige Schüttgut nach Freigabe durch Absperrschieber od. dgl.
dem Förderer zurutscht, von wo es über beispielsweise Steilförderer und auf Deck
angeordnete Querförderer weiter abtransportiert wird. Jedoch sind diese bekannten
Maßnahmen nur zur Entladung rieselfähigen Schüttguts geeignet und haben daher die
Ausbildung von Wasserfahrzeugen zum Beschütten von Uferböschungen bisher nicht beeinflußt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wasserfahrzeug zum Beschütten
von Uferböschungen des eingangs beschriebenen Aufbaues so auszubilden, daß das Beschüttgut
in praktisch kontinuierlichem und dosierbarem Strom entladen werden kann, ohne daß
beim Kippen der Mulden die stabile Lage des Schiffes selbst bei nur sehr geringem
Tiefgang beeinträchtigt wird.
-
Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß die Kippmulden beidseits
eines Längsförderers im Laderaum des Schiffes angeordnet und durch Kippen auf den
Längsförderer entleerbar sind und daß der Längsförderer durch Schutzbleche abgedeckt
ist, die mit Hilfe des Längsförderers einzeln abziehbar sind.
-
Im einzelnen kann die Erfindung auf verschiedene Weise verwirklicht
werden. Bevorzugt ist zum Abziehen der Schutzbleche in die Schutzbleche ein Bügel
einsetzbar, dessen Zapfen an der Unterseite der Schutzbleche so weit vorstehen,
daß die Querleisten des Längsförderers daran anschlagen und die Schutzbleche abziehen.
In vorteilhafter Ausführungsform empfiehlt es sich, daß den Kippmulden in an sich
bekannter Weise hydraulische Betätigungseinrichtungen zugeordnet sind. Weiter ist
in bevorzugter Ausführungsform in an sich bekannter Weise dem Längsförderer ein
Steilförderer und diesem ein Querförderer nachgeordnet, wobei der Querförderer am
Oberdeck angeordnet und von Backbord nach Steuerbord über Bug oder Heck bzw. über
Schiff schwenkbar ist. Zweckmäßig ist als Längsförderer ein Kettenförderer, wie
er im Bergbau als Abbaufördermittel an sich bekannt ist, eingesetzt.
-
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile bestehen im wesentlichen
darin, daß es bei dem erfindungsgemäßen Wasserfahrzeug zum Beschütten von Uferböschungen
möglich ist, bei voller Ausnutzung des Laderaumes das geladene und in der Regel
nicht rieselfähige Beschüttgut in kontinuierlichem, genau dosierbarem Strom zu entladen,
ohne daß während der Entladung durch Kippen der Mulden die stabile Lage des Schiffes
beeinträchtigt wird, auch wenn es nur sehr geringen Tiefgang aufweist.
-
Im folgenden sei die Erfindung an Hand einer lediglich Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigt F i g. 1 das erfindungsgemäße
Wasserfahrzeug im Längsschnitt, F i g. 2 eine Draufsicht auf das Wasserfahrzeug
nach F i g. 1, F i g. 3 einen Querschnitt durch das Wasserfahrzeug mit einerseits
schräg gestellter Kippmulde, F i g. 4 eine perspektivische Ansicht einer Kippmulde,
F i g. 5 einen Teillängsschnitt durch den Längsförderer, F i g. 6 einen Querschnitt
durch den Längsförderer mit darüber angeordnetem Schutzblech und Mitnehmerbügel,
F
i g. 7 eine Ansicht des drehbar auf Deck gelagerten Querförderers, F i g. 8 eine
andere Ausführungsform des Längsförderers mit schräg ansteigendem Endstück, F i
g. 9 einen schematischen Querschnitt durch das voll beladene Wasserfahrzeug, F i
g. 10 einen schematischen Querschnitt durch das Wasserfahrzeug nach dem Löschen
der Mitschiffsladung und F i g. 11 einen schematischen Querschnitt durch das Wasserfahrzeug
beim Löschen der in den Kippmulden verbliebenen Ladung.
-
Nach den Figuren besitzt die erfindungsgemäße Vorrichtung einen Schiffskörper
1 mit offenem Laderaum, der im Vor- und Achterschiff durch Querschotten abgegrenzt
ist. Auf dem Schiffsboden ist ein von achtern nach vorn durchlaufender Längsförderer
(vorzugsweise Stahlpanzerband) 2 eingebaut, durch welches das Beschüttgut aus dem
Laderaum abtransportiert wird. Auf den beiden Längsschienen des Längsförderers 2
sind U-Schienen 3 montiert, in welche den Längsförderer 2 abdeckende Schutzbleche
4 eingeschoben sind. Die Schutzbleche werden beim Entladen des Schüttgutes einzeln
entfernt. Dazu kann in die Schutzbleche 4 ein Bügel 5 eingesetzt werden, dessen
Zapfen an der Unterseite so weit vorstehen, daß die Querleisten 6 des Förderers
2 daran anschlagen und so die Schutzbleche mit fortschreitender Entladung nacheinander
nach dem Vorschiff hin abziehen. Zu beiden Seiten des Längsförderers 2 sind durchlaufende
Traversen 7 auf den Bodenwrangen befestigt, an welchen Kippmulden 8 drehbar gelagert
sind. An den Rückwänden der Kippmulden sind hydraulische Preßzylinder 9 eingebaut,
mit welchen die Kippmulden 8 zum Ausbringen des Beschüttgutes auf den Längsförderer
2 in die entsprechende Schräglage gebracht werden können. Das den Laderaum begrenzende
Querschott ist mit einer Klappe versehen, die beim Entladevorgang hochgezogen wird.
Der Längsförderer 2 bringt das Beschüttgut auf einen schräg bis über Deck ansteigenden,
im Ausführungsbeispiel als Kastenband ausgeführten Steilförderer 10, von
dem aus das Gut auf den Querförderer 11 abgeworfen wird. Der Querförderer 11 ist
in einem Drehstuhl 12 verschiebbar gelagert, so daß ein Einziehen der Länge nach
möglich ist, um die Ausladung entsprechend zu variieren. Auf dem Drehstuhl 12 ist
über dem Querförderer 11 ein Auffangtrichter 13 angebracht. Das nach Außenbord ragende
Teilstück des Querförderers 11 ist gelenkig gelagert, so daß es durch den auf dem
Drehstuhl 12 befestigten Zweibeinmast 14 mittels Seilzug angehievt werden kann,
um auch die Entladehöhe den jeweiligen Erfordernissen anzupassen. Die Lagerung des
Querförderers auf dem Drehstuhl 12 ermöglicht ein Ausschwenken um insgesamt 250°,
so daß auch über den Bug in Längsschiffsrichtung entladen werden kann. Der Steilförderer
10 ist um eine Achse drehbar gelagert und kann nach Beendigung des Entladevorganges
nach dem vorderen Querschott zu umgelegt werden. Gleichzeitig kann dann auch der
Querförderer 11 nach achtern zu mittschiffs eingeschwenkt werden. Bei einer
entsprechenden Schiffslänge kann der Steilförderer 10 in Wegfall kommen und das
Ladegut durch den schräg bis über Deckhöhe geführten Längsförderer 2 in der Ausführungsform
nach F i g. 8 direkt in den Auffangtrichter 13 entladen werden.