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Aufreihvorrichtung für Schnellhefter Die Erfindung bezieht sich auf
eine Aufreihvorrichtung aus elastisch biegsamen Aufreihzungen aus Kunststoff für
Schnellhefter mit mindestens einem entlang dem Rücken verlaufenden Falz zur Aufnahme
und Befestigung der Aufreihzungen, die an einem Ende mit senkrecht zu ihrer Längsachse
stehenden und in Richtung der größeren Achse des Zungenquerschnittes einander diametral
gegenüberliegenden sowie beiderseits über die Zungenbreite vorspringenden Füßen
versehen und durch Löcher des Falzes hindurchgesteckt sowie mittels der Füße im
Falz verankert sind.
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Bei dieser einem älteren Vorschlag entsprechenden Aufreihvorrichtung
muß jedes, eine Aufreihzunge aufnehmende Loch des Innenfalzes senkrecht zu dessen
Längsrichtung schlüssellochartig um die Größe eines Fußes erweitert werden, damit
die zugeordnete Aufreihzunge am Innenfalz lösbar verankert werden kann. Die Verankerung
dieser Aufreihzungen in dem Falz ist jedoch recht umständlich. Jede Aufreihzunge
muß nämlich schräg durch das betreffende Loch hindurchgesteckt werden, bis der eine
Fuß durch die schlüssellochartige Erweiterung hindurchtritt. Alsdann wird die Aufreihzunge
um 180 ° verdreht, so daß auch der zweite Fuß durch die schlüssellochartige Erweiterung
hindurchtreten kann, worauf die Aufreihzunge anschließend nochmals um 90 ° verdreht
werden muß. Erst in dieser Stellung ist die Aufreihzunge am Innenfalz verankert.
Zur Sicherung der umgelegten Aufreihzungen durch einen Niederhalter an dem auf dem
aufgereihten Umschlagdeckel aufliegenden Umschlagdeckel muß jedoch jede Aufreihzunge
an ihrer Wurzel scharf abgebogen werden. Sie unterliegt mithin einer ständigen starken
Beanspruchung, so daß sie leicht abbrechen kann.
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Bei einer anderen Aufreihvorrichtung für Schnellhefter ist das Fußende
jeder Aufreihzunge mit einander gegenüberliegenden randoffenen Einkerbungen versehen,
mittels derer die Aufreihzungen in Querschlitzen eines Innenfalzes des Schnellhefters
verankert werden, wobei der Steg zwischen den Einkerbungen der Breite eines Querschlitzes
entspricht: Die Aufreihzunge wird mit ihrem Fußende durch den zugeordneten Querschlitz
hindurchgesteckt, bis sich der Steg zwischen den Einkerbungen im Querschlitz befindet.
Alsdann wird die Aufreihzunge um 90 ° verdreht, so daß sie nicht mehr aus dem Querschlitz
herausgezogen werden kann. Durch einen zweiten, parallel zum Innenfalz verlaufenden
Schlitz wird die Aufreihzunge gegen unbeabsichtigtes Verdrehen gesichert. Durch
die Einkerbungen werden jedoch die Fußenden der Aufreihzungen sehr geschwächt. Auch
ist die Befestigung dieser Aufreihzungen umständlich, zumal wenn jede Aufreihzunge
jeweils durch zwei Schlitze des Innenfalzes gezogen werden muß. Die aus dem zweiten
Schlitz des Falzes nach oben heraustretende Aufreihzunge muß scharf nach oben abgebogen
werden, wodurch die Aufreihzungen bei der Handhabung auch dieser Aufreihvorrichtung
stark beansprucht werden.
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Es ist ferner bekannt, die quer zum Schnellhefterrücken umlegbaren
Aufreihzungen mit eingerollten Fußenden zu versehen, welche in Schlitze eines schmalen
Innenfalzes im Bereich der freien Falzkante eingehakt und in Löchern eines breiteren,
gegenüberliegenden zweiten Innenfalzes geführt werden, so daß die umgelegten Aufreihzungen
über dem Rücken des geöffneten Schnellhefters eine Brücke bilden und ohne jede Beanspruchung
im unbelasteten Zustand frei hin- und hergeschwenkt werden können. Die Herstellung
solcher eingerollter Enden ist jedoch verhältnismäßig teuer. Das Einhaken derselben
in die Schlitze des schmalen Innenfalzes ist umständlich. Auch können die Einrollungen
bei stärkerer Belastung zerbrechen, da der Heftrand des aufgereihten Schriftgutstapels
auf den Einrollungen aufliegt. Da die eingerollten Enden der Aufreihzungen unter
dieser Belastung praktisch in ihrer eingehakten Lage festgehalten werden, sind sie
nicht mehr frei schwenkbar und müssen an ihrer Wurzel kräftig umgebogen werden.
Dadurch ergibt sich ebenfalls eine starke Beanspruchung der Aufreihzungen bei der
Handhabung der Aufreihvorrichtung insbesondere bei gefülltem Schnellhefter.
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Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, die Aufreihvorrichtung
mit den weiteren eingangs im ersten Absatz erläuterten Merkmalen des Gattungsbegriffes
so weiterzubilden, daß ihre Verankerung am Innenfalz eines Schnellhefters vereinfacht
und ihre Haltbarkeit infolge geringer Beanspruchung wesentlich vergrößert wird.
Die
Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß die beiden Füße jeder Aufreihzunge
von einem zylindrischen, als Gelenk dienenden Körper gebildet und zwischen zwei
Wänden des die Löcher zum Durchstecken der Zungen aufweisenden Falzes bzw. des Schnellhefters
drehbar gelagert sind.
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Durch die Erfindung wird eine Aufreihzunge aus Kunststoff mit großer
Lebensdauer geschaffen, weil man die Aufreihzungen beim Umlegen zuerst um den als
Gelenk dienenden zylindrischen Körper an ihrem Befestigungsende schwenken kann,
bevor sie an ihrer Wurzel abgebogen wird. Auch die Anfertigung und die Verankerung
der Aufreihzungen ist erfindungsgemäß sehr einfach. Die Aufreihzungen können mit
ihren Füßen aus Kunststoff gepreßt oder gespritzt werden und weisen am Fußende keine
geschwächten Stellen auf, wodurch ihre Haltbarkeit ebenfalls erhöht wird. In ihrer
Gebrauchsstellung sind die Fußenden der Aufreihzungen mit Hilfe ihres zylindrischen
Fußkörpers leicht in dem Doppelfalz des Schnellhefters gelagert und können ohne
Klemmung und Hemmung nach beiden Seiten geschwenkt werden. über der Falzwand des
Innenfalzes, aus der die Aufreihzungen heraustreten, stehen keine Fußteile vor,
welche ein Einreißen des aufgereihten Schriftgutes hervorrufen können.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, daß die Aufreihzungen auch
je nach Bedarf in den Löchern des den Gelenkkörper aufnehmenden, gegebenenfalls
doppelwandigen Innenfalzes drehbar sind, so daß sie entweder wie bei einem normalen
Schnellhefter in Längsrichtung des Innenfalzes umgelegt und auf dem Schriftgutstalxl
mit Hilfe einer Deckschiene festgehalten oder daß sie quer zum Doppelfalz umgelegt
und z. B. in Löchern des oberen Mappendeckels geführt werden können, so daß in dem
Schriftgutstapel wie bei den bekannten, zuvor erläuterten Schnellheftern buchartig
geblättert werden kann.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform
beispielsweise veranschaulicht. Es zeigt A b b. 1 eine Aufreihzunge gemäß der Erfindung
in Draufsicht, A b b. 2 die Aufreihzunge gemäß A b b. 1 in Seitenansicht, A b b.
3 die Draufsicht auf einen geöffneten, teilweise dargestellten Schnellhefter mit
einer Aufreihvonichtung aus zwei Aufreihzungen nach A b b. 1 und 2 und A b b. 4
einen Querschnitt durch den Schnellhefter nach der Linie I-I in A b b. 3.
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Der in A b b. 3 und 4 teilweise dargestellte Schnellhefter
3 hat einen aus zwei Falzwänden 4 und 7 bestehenden Innenfalz,
der zur Verankerung von zwei Aufreihzungen 1 und zum Tragen des aufzureihenden Schriftgutes
dient. Die Aufreihzungen 1 sind z. B. aus Kunststoff gespritzt und haben an ihrem
Fußende einen zylindrischen, als Gelenk dienenden Körper 2, der sich in Längsrichtung
der größeren Achse des Zungenquerschnittes erstreckt und mittels beiderseits über
die Zungenbreite vorspringenden, als Füße dienenden Teilen zwischen den beiden Falzwänden
4 und 7 des Innenfalzes verschwenkbar gelagert ist.
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Der Innenfalz 4 und 7 hat in seiner oberen, d. h. als Unterlage für
das Schriftgut dienenden Falzwand 4 zwei runde Löcher 5 zum Durchstecken
der Aufreihzungen 1. In dem unteren Wandungsteil 7 des Doppelfalzes sind senkrecht
zur Falzkante 9 liegende rechteckige Schlitze 6 eingestanzt, die mittig unter den
runden Löchern 5 liegen und die Länge sowie Breite des zylindrischen Körpers aufweisen.
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Die Aufreihzungen 1 werden durch die runden Löcher 5 geschoben, so
daß die zylindrischen Körper 2 durch die Schlitze 6 zwischen die Falzwände 4 und
7 eintreten können. Durch Verdrehen um 90 ° werden die Aufreihzungen dadurch verriegelt,
daß die als Schultern dienenden Füße 2' der zylindrischen Körper 2 an der oberen
Falzwand 4 anliegen und sich mit den Füßen 2' gegen die untere Falzwand
7 des Innenfalzes neben den Schlitzen 6
auf den betreffenden Schlitzrändern
abstützen. Auf diese Weise sind die Aufreihzungen 1 scharnierartig gelagert und
können leicht nach rechts und links, also in Richtung auf den einen oder anderen
Mappendeckel des Schnellhefters 3 hin umgelegt werden. Nach dem Aufreihen des .Schriftgutes
können die freien Enden der Aufreihzungen 1 durch Löcher 8 im oberen, d. h. bei
geschlossenem Schnellhefter auf dem Schriftgut aufliegenden Mappendeckel geschoben
werden, so daß sie Schlaufen bzw. Brücken bilden, die ein bequemes buchartiges Blättern
in dem in der Zeichnung nicht näher dargestellten Schriftgutstapel ermöglichen.
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Zum Festhalten des abgelegten Schriftgutstapels können die freien
Enden der Aufreihzungen 1 in üblicher Weise mit Hilfe einer Deckschiene über dem
Schriftgutstapel festgeklemmt werden.