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Urinal Die Erfindung betrifft ein Urinal, welches im Vergleich zu
bekannten derartigen Geräten beträchtliche Vorteile besitzt.
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Urinale müssen oft von älteren Männern mit Vorstehdrüsenbeschwerden
benutzt werden, da diese Leiden eine unabsichtliche Entleerung der Harnblase verursachen
können. In gewissen Fällen haben auch Frauen Urinale notwendig.
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Im Handel gibt es zahlreiche verschiedene Urinalkonstruktionen, die
aber samt und sonders wesentliche Nachteile aufweisen. Die Hauptschwierigkeit scheint
darin zu bestehen, zu erreichen, daß diese Geräte in allen Körperstellungen dicht
halten, d. h. beim Sitzen, Liegen und Gehen, und daß sie ihre richtige Stellung
beibehalten, ohne allzu fest gegen den Körper festgespannt werden zu müssen und
ohne daß es nötig ist, mit mehreren Anschnalleinrichtungen manipulieren zu müssen,
z. B. mit einem Taillenband zur Festlegung der Lage des Gerätes in Höhenrichtung,
Bändern um die Oberschenkel zur Festlegung der Lage in Seitenrichtung usw.
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Es sind bereits Urinale mit Schulterriemen bekannt. Ferner sind Urinale
und Kolotomievorrichtungen bekannt, die einen rahmenförmigen Teil mit einer Umfangrille
und einen beutelähnlichen Behälter aus wasserdichtem, biegsamem Werkstoff, wie Kunststoff
oder Gummi, aufweisen, wobei das offene Ende des Behälters über den rahmenförmigen
Teil gezogen und in der Umfangrille festgehalten ist. Bei solchen Vorrichtungen
ist es auch bekannt, dem rahmenförmigen Teil eine ovale Form zu geben und das Beutelende
über den rahmenförmigen Teil in das Beutelinnere zurückzuführen.
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Die Erfindung ermöglicht die Verwirklichung eines Urinals, welches
sich in besonders einfacher Weise am Körper anbringen läßt, da es nur mit einer
einzigen Spannvorrichtung versehen ist und trotzdem sehr sicher und wirksam ein
Austreten von Flüssigkeit aus dem zum Auffangen von Harn dienenden Sammelbehälter
verhindert.
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Die Erfindung geht aus von einem Urinal, bestehend aus einem ringförmigen
Teil mit einer Umfangrille, einem beutelähnlichen Behälter aus wasserdichtem, biegsamem
Werkstoff, wie Kunststoff oder Gummi, dessen offenes Ende über den ringförmigen
Teil gezogen und in der Umfangrille desselben festzuklemmen ist. Die Erfindung besteht
aus einem federnden Bügel zwecks Umspannen des ringförmigen Teils und Festhaltens
des beutelähnlichen Behälters in der Umfangsrille, welcher Bügel einen unteren Arm
oder Verlängerung besitzt, die im wesentlichen entsprechend dem Profil der Gesäß-
spalte
gebogen ist und mit einem über der Schulter des Benutzers anbringbaren Halfter verbunden
ist.
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Die Erfindung wird nun an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Fig. 1 ist eine Seitenansicht des Gerätes, wobei der Bügel in der
Umkreisrille des ringförmigen Teils angebracht ist, jedoch ohne daran befestigten
Flüssigkeitsbehälterbeutel; Fig.2 ist eine Vorderansicht des ringförmigen Teils;
Fig. 3 ist eine Vorderansicht des Bügels; Fig. 4 zeigt in gleicher Weise wie Fig.
1 der ringförmige Teil, wobei aber hier das offene Ende des Behälterbeutels über
diesen Teil gezogen ist und in die Öffnung des Teils hinein umgebogen ist.
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Zum Urinal gehört ein ringförmiger Teil 1 aus ziemlich steifem Werkstoff,
z. B. aus einem geeigneten Kunststoff, wobei dieser Teil an seinem Umkreis entlang
mit einer Nut oder Rille 2 versehen ist.
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Die Öffnung 5 des ringförmigen Teils 1 hat gut abgerundete Ränder,
wie dargestellt. Diese Öffnung kann gleichmittig in einem kreisrunden Teil 1 liegen,
wie in der Zeichnung dargestellt, ist aber in manchen Fällen besser ungleichmittig
in einem ovalen oder länglichen Teil 1 vorgesehen. Der Zweck der letztgenannten
Maßnahme wird weiter unten näher erklärt.
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Ein Bügel 6 greift in den ringförmigen Teil 1 ein, und zwar nach
Fig. 1 in eine am Umkreis desselben entlang verlaufende Ringnut 2, um darin einen
über den Teil gezogenen, beutelähnlichen Flüssigkeitsbehälter 7 (Fig.7) festzuklemmen.
Dieser Behälterbeutel 7 besteht aus einem geeigneten wasserdichten und biegsamen
Werkstoff wie Kunststoffolie oder Gummi.
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Die Ausführung des Bügels 6 geht aus F i g. 3 näher hervor. Der Bügel
besteht aus Federdraht 8 aus z. B. rostfreiem Stahl. Der Draht ist in Form einer
oben offenen Öse 9 gebogen, die dazu dient, in die Rille 2 des ringförmigen Teils
1 einzugreifen und mit Hilfe einer aus dem freien Drahtschenkelenden gebildeten
Verschlußeinrichtung geschlossen zu werden. Wie in Fig.3 dargestellt, sind die Schenkelenden
10 und 11 in entgegengesetzten Richtungen divergierend gebogen. Das eine Schenkelende
(das rechte Ende 11 in F i g. 3) ist länger als das andere, 10, und in Richtung
gegen letzteres abgewinkelt, wie bei 12 zu sehen ist, so daß beim Zusammendrücken
des Bügels 6 um den Boden der Rille 2 des ringförmigen Teils 1 die beiden Schenkelenden
zusammen ein Dreieck bilden. Das eine der beiden Schenkelenden, nämlich 11, ist
zu einer kleinen Öse 13 geformt und das andere, 10, zu einem Haken 14, den man in
die Öse 13 einhaken kann.
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Gegenüber der oberen Öffnung 15 ist der den Bügel 6 bildende Federdraht
8 zu einer schmalen Verlängerung in Form eines Armes 16 zusammendrückt.
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In diesem Arm 16 verlaufen die beiden Drahtschenkel 8' und 8" parallel
dicht nebeneinander. Sowohl dieser Verlängerungsarm 16 des Bügels wie auch der in
die Rille 2 des ringförmigen Teils 1 eingreifende ösenförmige Teil 9 des Bügels
sind vorzugsweise mit einem Werkstoff 17 überzogen, der von geeigneter Weichheit
und Elastizität ist und beispielsweise aus Gummi oder Kunststoff in Schlauchform
besteht.
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Der untere Verlängerungsarm 16 des Drahtbügels ist, wie aus F i g.
1 hervorgeht, in einer Kurve nach hinten gebogen, die im wesentlichen dem Profil
des Schritts und des Gesäßspaltes entspricht und einen sehr wichtigen Teil der erfindungsgemäßen
Vorrichtung bildet.
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Wie aus F i g. 1 ersichtlich ist, ist mit dem Bügel 6 ein Halfterband
verbunden, das sich aus einem oberen Teil 18 und einem unteren Teil 19 zusammensetzt.
Der obere Teil 18 kann mit Vorteil beispielsweise aus Gummigewebeband bestehen,
dessen eines Ende bei 20 um den umgebogenen Teil 12 des Schenkelendes 11 des Drahtbügels
8 herum liegt und daran befestigt ist, während das andere Ende des elastischen Gewebebandes
in ähnlicher Weise an der einen Seite einer ungefähr dreieckigen Metall drahtschleife
21 befestigt ist, deren dem Gewebeband gegenüberliegende Winkelspitze in eine schmale
Schleife oder Rinne 22 übergeht. Der untere Teil des Halfterbandes 19 besteht vorzugsweise
aus einer Verlängerung des Gummi- oder Kunststoffschlauchs 17, der den unteren Verlängerungsarm
16 des Bügels umgibt, und ist an seinem Ende mit einem Knopf 23 od. ä. auf einem
Schaft 24 versehen, der sich in die schmale Schlinge 22 der mit dem oberen Halfterteil
18 verbundenen Drahtschleife 21 hineinschieben läßt, wenn das Urinal am Körper angebracht
werden soll.
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F i g. 4 zeigt schematisch, wie ein Kunststoffbeutel 7 od. ä. mit
dem ringförmigen Teil 1 zu ver-
binden ist. Man schiebt diesen Teil 1 genügend weit
in das offene Ende des Beutels 7 hinein und faltet dann das Beutelende bei 25 in
die Öffnung 5 hinein.
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Dann bringt man den Bügel 6 in Eingriff in die Rille 2 des ringförmigen
Teils 1 und drückt den Bügel zusammen, bis man den Haken 14 in die Öse 13 einhaken
kann und damit die Bügelöse 9 schließt.
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Durch die Federung des Bügels wird der Kunststoffbeutel 7 sicher in
der Rille 2 festgehalten.
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Beim Befestigen der Vorrichtung am Körper wird der rückwärts gekrümmte
Verlängerungsarm 16 des Bügels 6 zwischen den Oberschenkeln in den Schritt eingelegt
und die beiden Teile 18, 19 des Halfters werden über die eine Schulter des Benutzers
miteinander fest verhakt. Der obere Halfterteil 18 ist vorzugsweise so kurz, daß
die Einhakeinrichtung 21 bis 24 sich an der Brust des Körpers befindet und daher
leicht erreichbar ist. Die Länge des Halfters kann in nicht näher dargestellter
und an sich bekannter Weise verstellbar sein um der ungleichen Körperlänge verschiedener
Personen angepaßt werden zu können.
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Der im Schritt eingreifende Verlängerungsarm 16 des Bügels 6 bewirkt
eine einwandfreie seitliche Festlegung und Führung des Urinals, weshalb die früher
benötigten Taillenbänder völlig entbehrlich werden.
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Das Gerät läßt sich in wenigen Sekunden am Körper anbringen und sitzt
darnach sehr sicher, ohne Unbehagen zu verursachen. Wenn es als zweckmäßig erachtet
wird, kann der Halfter mit einem weiteren Teil versehen sein, der über die andere
Achsel gelegt wird. Im allgemeinen ist jedoch eine derartige Doppelaufhängung unnötig.
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Insbesondere durch Verwendung eines ringförmigen, ovalen oder langgestreckten
Teils 1, dessen Öffnung 5 nahe am oberen Ende liegt, wird ein gewisser Höhenunterschied
zwischen dem Flüssigkeitsspiegel im Behälter 7 und dem tiefstliegenden Punkt der
Öffnung5 gewährleistet, wenn die das Urinal tragende Person liegende Stellung einnimmt.
Hierzu trägt auch die Krümmung des Bügelarmes 16 und der federnde Preßdruck des
Halfters 18, 19 nach oben bei. Der soeben genannte Höhenunterschied ist selbstverständlich
wertvoll um ein Austreten von Flüssigkeit aus dem Urinal zu vermeiden. Durch das
Einwärtsfalten des oberen Randes des Kunststoffbehälters 7 in die Öffnung 5 hinein,
wie bei 25 in Fig. 4 dargestellt, wird ferner ein nur in Richtung zum Inneren des
Behälters hin offener unterer Raum 26 gebildet, der ein weiteres wirkungsvolles
Hindernis gegen Aussickern von Flüssigkeit bei etwa ungünstigen Körperstellungen
darstellt.
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An Stelle eines Flüssigkeitsbehälters 7 aus biegsamem Werkstoff,
wie in der Zeichnung dargestellt, kann man erwünschtenfalls selbstverständlich eine
starre Flasche benutzen. In diesem Falle verfährt man so, daß man von einem am ringförmigen
Teil 1 in beschriebener Weise befestigten Kunststoffbeutel das geschlossene untere
Ende abschneidet und den übrigbleibenden offenen Teil bis zu geeigneter Tiefe in
die Flasche hineinsteckt.
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Die oben geschilderte Einrichtung läßt sich in verschiedener Weise
abwandeln.