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Bandage
Die bekannten Gipsverbände haben ein verhältnismässig hohes Gewicht, so dass sie den Patienten stark belasten. Ausserdem wetzen sie bei Bewegungen am Körper, was Unbehagen und Schmerzen verur- sacht. Zum Anlegen erfordern diese Verbände viel Zeit. Schliesslich müssen sie, wenn die Umhüllung des betreffenden Körperteiles gelockert werden soll, aufgeschnitten werden und sind ein zweites Mal bzw. für einen andem Patienten nicht mehr verwendbar.
Es wurde deshalb zur Vermeidung dieser Nachteile bereits vorgeschlagen, abnehmbare Bandagen aus im wesentlichen parallel liegenden Leisten zu bilden, die durch elastische Bänder miteinander verbunden sind.
Gegenstand der Erfindung ist eine Weiterentwicklung derartiger Bandagen, welche darin besteht, dass die aus Plastik oder einem andern durch Erwärmen formbaren Kunststoff hergestellten Leisten durch Me- talleinlagen armiert sind. Durch vorheriges Erwärmen kann das Plastikmaterial biegsam gemacht, samt der verstärkenden Metalleinlage gebogen und so der jeweiligen Körperform angepasst werden.
Rumpfbandagen dieser Art können aus einem vorderen und einem rückwärtigen Teil bestehen, wobei die in an sich bekannterweise mit Schnallen und Laschen versehenen elastischen Bänder ein Aneinander- schliessen der beiden Teile ermöglichen.
In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt u. zw. zeigen Fig. l in Seitenansicht und Fig. 2 in Vorderansicht eine Beinbandage, während Fig. 3 in Seitenansicht und Fig. 4 in Vorderansicht eine Rumpfbandage veranschaulichen. In grösserem Massstabe sind in Fig. 5 in Ansicht und in Fig. 6 im waagrechten Schnitt Gummibänder mit Plastikleisten für den oberen Teil einer Beinbandage ersichtlich, während in gleicher Darstellungsweise die Fig. 7 und 8 Gummibänder mit Plastikleisten für den oberen Teil einer Rumpfbandage zeigen.
Als Unterlage für die Beinbandage wird entweder ein Strumpf St verwendet, der vorne aufgeschnitten wird, oder ein Stoffstück. Auf dieser Unterlage wird Schaumgummi Sch aufgenäht. Die eigentliche Beinbandage wird aus Gummibändern G gebildet, auf welchen mittels der Nähte N die Plastikleisten P befestigt werden. Die sohin entlang des Schienbeines und oberhalb desselben durchgehend offene Beinbandage wird mit Einfassungen E versehen, welche Haken H tragen.
Für die Rumpfbandage benutzt man als Unterlage vorteilhaft ein Trikot T mit Beinansätzen. Dieses zerschneidet man auf beiden Seiten von der Achselöffnung bis zum Beinansatz, so dass ein vorderer und ein rückwärtiger Teil entstehen. An der Aussenseite der beiden so gewonnenen Trikothälften wird nun entsprechend zugeschnittener Schaumgummi Sch aufgenäht. An den seitlichen, durch das Aufschneiden des Trikots entstehenden Rändern näht man Bänder B auf, welche dann am Körper durch Binden je einer Masche verbunden werden. An der Innenseite der Beinansätze ist das Trikot T mit einer Auflage A aus Kautschuk oder Plastikstoff versehen.
Die eigentliche Rumpfbandage besteht ebenso wie das zerschnittene Trikot T aus einem vorderen und einem rückwärtigen Teil. Jeder dieser beiden Teile wird aus waagrechten Gummibändern G1 und lotrechten Gummibändern G gebildet. Mit den waagrechten Gummibändern G1 sind Plastikleisten P durch Nähte N verbunden. Jedes der Gummibänder ist an einem Ende mit einer Schnalle S und am andern Ende mit einer gelochten Lasche L versehen, welche an der betreffenden Schnalle des andern Bandagenteiles befestigt wird.
Die Leisten P sind mit Einlagen M aus Metall, vorzugsweise Leichtmetall, gelochten Stahlbändern oder Drahtgeflechten versehen.
Die aus Plastik oder einem andem geeigneten Kunststoff hergestellten Leisten ergeben ein wesentlich geringeres Gewicht als ein Gipsverband, der bei einer Rumpfbandage etwa 4-5 kg wiegt.
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Soll die Bandage auf den Körper K des Patienten aufgebracht werden, so legt man, wenn eine offene Wunde vorhanden ist, auf deren Verband V zuerst Zellstoff Z auf (Fig. 6), welcher die Eigenschaft hat, austretendes Blut aufzusaugen. Dann wird die erfindungsgemässe Bandage aufgebracht. Die Befestigung der Beinbandage erfolgt hiebei mittels eines Riemens R (oder einer Schnur), welcher in die Haken H eingehängt wird. Die Rumpfbandage wird durch Einstecken der Laschen L in die Schnallen S und Festziehen am Körper fixiert. Zwischen den Achselteilen des Gummibandes G und dem Körper des Patienten kann man eventuell eine Watterolle einlegen, damit beim Zuschnallen kein zu starker Druck auf dem Schlüsselbein lastet.
Will der Arzt nachsehen oder drückt der Verband zu sehr auf die Wunde, so braucht man nur den Riemen R bzw. die Schnallenverschlüsse S, L zu lockern.
In ähnlicher Weise wie für Beine kann die Bandage auch für Arme ausgeführt werden, desgleichen auch für den Hals, für die Hände (Finger) und als Gesichtsmaske. Bei Fingerbrüchen wird zweckmässig ein Handschuh aus Schaumgummi verfertigt, auf welchen dann die Gummibänder und Plastikleisten genäht werden.
Die Plastikleisten können durch Erwärmen der Körperform angepasst werden. Besonders erheblich werden die benötigten Abbiegungen der Leisten z. B. bei gebrochenen Armen, wo Ober- und Unterarm etwa in einem rechten Winkel zueinander gehalten werden müssen. Die Bandage wird zu diesem Zweck in einem Elektro-Backrohr oder mit einem Bügeleisen oder Elektro-Hammer aufgewärmt.
Die erfindungsgemässe Bandage übt keinen schmerzhaften Druck auf die Wunde aus und gestattet eine gute Durchblutung des betreffenden Körperteiles. Der Schaumgummi ermöglicht den Zutritt von Luft.
Nach der Behandlung eines Patienten kann die Bandage gewaschen und dann wiederholt neuerlich verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bandage, bei welcher im wesentlichen parallel liegende Leisten durch elastische Bänder miteinander in Verbindung stehen, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Plastik oder einem andern durch Erwärmen formbaren Kunststoff hergestellten Leisten (P) durch Metalleinlagen (M) armiert sind.