DE119265C - - Google Patents

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DE119265C
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starch
acid
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oxalic acid
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DE1898119265D
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B30/00Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
    • C08B30/12Degraded, destructured or non-chemically modified starch, e.g. mechanically, enzymatically or by irradiation; Bleaching of starch

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

PATENTAMT.
M 119265 KLASSE 89 k.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Erzeugung löslicher Stärke auf trockenem Wege, welches es ermöglicht, bei ganz niederer Temperatur und unter Ausschlufs von Feuchtigkeitszufuhr' die vollständige Umwandlung der im handelsüblichen Sinne trockenen Stärke oder von ebensolchem Kartoffelmehl in die lösliche Form unter Vermeidung von Dextrinbildung herbeizuführen. Die Umwandlung wird nach diesem Verfahren bei einer 8o° C. nicht übersteigenden Temperatur unter Einwirkung organischer oder anorganischer Säuren oder sauer reagirender Salze vorgenommen, wobei das Verfahren leichter als die bisher üblichen gestattet, die Dextrinbildung auszuschliefsen.
Zwecks Ausführung der Erfindung behandelt man Stärke jeglicher Art, wie Kartoffelstärke, Maisstärke, Reisstärke, Weizenstärke u. s. w., mit einer geeigneten, im festen Zustande erhältlichen anorganischen oder organischen Säure, wie z. B. Oxalsäure, Weinsäure, Citronensäure, Borsäure, oder einem sauer reagirenden Salze, wie z. B. saures oxalsaures Kali oder Natron, Alaune u. s. w. Sämmtliche Substanzen werden als feines Pulver verwendet.
Die Mischung der Substanzen erfolgt mittels rotirender Trommeln oder anderer geeigneter Mischmaschinen, worauf man das so erhaltene Gemisch in Kupferblechkästen etwa bis zur Hälfte einfüllt und in ein Paraffin- oder OeI-bad einsetzt, welches zuvor auf etwa 80° C. erhitzt worden ist. Nach dem Einsetzen der Kästen wird die- Temperatur des Bades auf 900 erhöht, wobei das in den Kästen enthaltene Gemisch, welches man stetig umrührt, eine Temperatur von 80 ° annimmt. Es genügt sogar schon eine Temperatur von 700, um die Stärke in die lösliche Form überzuführen. Die Umwandlung ist schon nach einer Stunde deutlich sichtbar, wie man sich durch Auflösen einer Probe in heifsem Wasser überzeugen kann. Solche kleine Proben werden von Zeit zu Zeit dem Reactionsgemisch entnommen und mit der vierfachen Menge kalten Wassers zum Kochen gebracht. Wenn die entstandene Lösung vollkommen frei von Kleisterbildung ist und dünn und wasserklar erscheint, ist die Reaction beendet, die Kästen werden aus dem Paraffinbad herausgenommen, der Inhalt ausgeschüttet und die Kästen sind nun zur Aufnahme einer neuen Portion fertig.
Das erhaltene Gemisch wird nun entweder mit kleinen Mengen kalten Wassers methodisch gewaschen und von den noch darin befindlichen sauren Agenden befreit, oder man kann die Mischung zum Zweck ihrer Verwendung als Appretur oder Schlichtmaterial mit geeigneten Neütralisationsmitteln behandeln, worauf dieselbe sofort zur Verwendung als Schlichtmaterial tauglich ist.
Bei der Behandlung des entstandenen Reactionsproducts mit kaltem Wasser werden nicht allein noch darin zurückbleibende Säure oder saure Salze, sondern auch etwa gebildetes Dextrin vollkommen ausgelöst, so dafs das zurückbleibende Product aus reiner löslicher Stärke besteht, welche in kaltem Wasser unlöslich ist, sich dagegen in heifsem Wasser leicht zu einer klaren Flüssigkeit auflöst. Ebenso ,wird durch das Waschen mit kaltem Wasser etwa gebildete Maltose oder Dextrose voll-
kommen aus dem Product entfernt. Dieses ist nun nach dem Trocknen von pulverförmiger Beschaffenheit und vollkommen frei von hygroskopischen Eigenschaften, wodurch es sich allein schon von Dextrin unterscheidet. Auch das Trocknen mufs selbstverständlich bei niederer Temperatur geschehen, um eine Umwandlung der löslichen Stärke zu vermeiden. Auch im Verhalten der durch heifses Wasser erhaltenen Lösung unterscheidet sich das Product wesentlich von Dextrin, dessen Lösung eine Gallerte bildet. Dieses Verhalten ist für die Anwendung des Productes zu Appretur- und Schlichtzwecken wesentlich, indem die Lösung in das Innere der Fasern eindringt, während nicht umgewandelte Stärke, welche bei Behandlung mit heifsem Wasser nur einen mehr oder weniger steifen Kleister ergiebt, nur auf der Aufsenseite der Fasern einen sich leicht ablösenden Ueberzug bildet und nur das Wasser und nicht die Stärke in das Innere der Fasern dringen läfst.
Als Ausführungsbeispiele mögen folgende dienen:
1. Oxalsäure, ioo kg Kartoffelmehl oder Maisstärke werden in einer geeigneten Mischmaschine mit 500 g fein pulverisirter Oxalsäure gemischt; die Mischung wird alsdann in metallischen Kästen, welche in einem Paraffinbad hängen, auf etwa 800C. 4 bis 7 Stunden läng erwärmt. Während der Erwärmung wird die Mischung oft und gut umgerührt. Die Reaction ist beendet, wenn die Stärke sich in Wasser von etwa 60° C. klar und dünn auflöst; die Lösung färbt sich mit Jodtinctur blau, ohne, dafs ein Niederschlag gebildet wird. Nach der Erkaltung der Masse wird dieselbe zur Entfernung der Oxalsäure mit kaltem Wasser ausgewaschen, sodann getrocknet und verpackt. Die Oxalsäure kann auch vermittelst Soda neutralisirt und das resultirende oxalsäure Natron mit kaltem Wasser ausgewaschen werden. Für Zwecke der Appretur, der Druckerei und dergl. kann die Oxalsäure in der Stärke verbleiben ; ebenso kann man für gewisse Zwecke die Oxalsäure neutralisiren, das oxalsäure Natron jedoch in der Stärke lassen.
2. Borsäure. 100 kg Kartoffelmehl oder Maisstärke werden in einer geeigneten Mischmaschine mit 5 kg Borsäure zu einem feinen Pulver gemischt, alsdann in metallischen Kästen, welche in einem Paraffinbad hängen, 4 bis 7 Stunden lang auf ca. 80° C. unter öfterem Umrühren erwärmt. · Die ' Beendigung der Reaction wird ebenso geprüft wie bei Beispiel i. Nach dem Erkalten der Masse kann die Borsäure ausgewaschen oder auch mit Soda neutralisirt und das borsaure Natron ausgewaschen werden. Zu speciellen Zwecken der Appretur und der Schlichterei kann die Borsäure bezw. das borsaure Natron auch in der Masse gelassen werden.
3. Weinsäure. 100 kg Kartoffelmehl oder Maisstärke werden wie bei obigen Beispielen mit 3 kg Weinsäure behandelt und nach erfolgter Reaction, welche etwa 4- Stunden dauert, mit Wasser ausgelaugt und getrocknet. Die in Lösung gegangene Weinsäure kann durch Eindampfen der Lösung wieder gewonnen werden, natürlich ebenso die anderen Agenden: Oxalsäure und Borsäure.
Bei Anwendung von anderen Säuren oder von sauren Salzen gestalten sich die Verhältnisse ähnlich.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von löslicher Stärke, dadurch gekennzeichnet, dafs im handelsüblichen Sinne trockene Stärke verschiedener Art oder eben solches Kartoffelmehl mit festen organischen oder anorganischen Säuren, wie Oxalsäure, Weinsäure, Borsäure, so lange einer Temperatur von ca. 8o° C. ausgesetzt wird, bis eine herausgenommene Probe sich in heifsem Wasser klar löst, worauf man aus der erkalteten Masse die Säure und Dextrin durch Aus-
. ziehen mit kaltem Wasser entfernt und den Stärkerückstand bei niederer Temperatur trocknet.
2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die Mischung der Stärke mit den sauren Materialien nach vollzogener Umwandlung nicht mit kaltem Wasser gewaschen, sondern einfach durch beliebige alkalische Mittel neutralistrt wird.
DE1898119265D 1898-02-02 1898-02-02 Expired - Lifetime DE119265C (de)

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