DE1192615B - Verfahren zum UEberziehen polymerer, aktive Wasserstoffatome aufweisender Textilien - Google Patents
Verfahren zum UEberziehen polymerer, aktive Wasserstoffatome aufweisender TextilienInfo
- Publication number
- DE1192615B DE1192615B DEU8881A DEU0008881A DE1192615B DE 1192615 B DE1192615 B DE 1192615B DE U8881 A DEU8881 A DE U8881A DE U0008881 A DEU0008881 A DE U0008881A DE 1192615 B DE1192615 B DE 1192615B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- vapor
- acrylonitrile
- hydrogen atoms
- coating
- radiation
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06M—TREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
- D06M14/00—Graft polymerisation of monomers containing carbon-to-carbon unsaturated bonds on to fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials
- D06M14/18—Graft polymerisation of monomers containing carbon-to-carbon unsaturated bonds on to fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials using wave energy or particle radiation
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
D 06m
Deutsche Kl.: 8 k-1/20
Nummer: 1192615
Aktenzeichen: U8881IVc/8k
Anmeldetag: 19. April 1962
Auslegetag: 13. Mai 1965
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überziehen von polymeren Textilien, insbesondere ein Verfahren
zur Herstellung eines gleichmäßigen, anhaftenden, kontinuierlichen Überzugs eines polymerisierten Vinylmonomeren
auf der Oberfläche eines polymeren Textils, wobei dieses in Form von Einzelfäden, Fasern,
Fäden, Garnen, Folien od. dgl. vorliegen kann.
Natürliche und synthetische Polymerisate, welche für Textilien gebraucht werden, sind im allgemeinen
hinsichtlich irgendeiner benötigten Eigenschaft unzulänglich. Es besteht daher ein Bedürfnis, verbesserte
Verfahren zur Modifizierung von Fasern bzw. faserartige Textilien zu entwickeln, um diesen neue und
verbesserte Eigenschaften zu verleihen.
Aus der USA.-Patentschrift 2 956 899 ist ein Ver- *5
fahren zur Herstellung von Propfpolymeren auf geformten polymeren Substraten bekannt, wobei das
polymere Substrat erst mit ionisierenden Strahlen in Gegenwart von geringen Mengen Sauerstoff behandelt
und dann das so aktivierte Substrat in zweiter Stufe mit verschiedenen polymerisierbaren Monomeren, z.B.
Methylmethacrylat, in Berührung gebracht wird, wodurch diese Monomere auf das aktivierte Substrat
gepfropft werden. Auch aus der französischen Patentschrift 1 169 204 ist ein Verfahren zum Modifizieren
verschiedener organischer Polymersubstrate bekannt, wobei diese ionisierender Strahlung ausgesetzt und
danach mit ungesättigten organischen Verbindungen, die homopolymerisieren können, behandelt werden.
Nach dem letzten Verfahren braucht vorteilhafterweise während der Bestrahlung kein Sauerstoff anwesend
zu sein. Es wurde bisher angenommen, daß diese Textilbehandlung immer vorteilhaft in zwei
Stufen vorgenommen werden muß, wobei in erster Stufe das Substrat bestrahlt und erst in zweiter Stufe
mit monomeren Verbindungen behandelt wird. Diese bekannte Behandlungsweise ist unbeschränkt auf alle
möglichen Substrate anwendbar.
Nach diesen bekannten Verfahren war es nicht möglich, einen Überzug auf die Textilien in Form einer
glatten, gleichmäßig anhaftenden und nicht entfernbaren Schicht von gewünschter Dicke aufzubringen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Überziehen polymerer, aktive Wasserstoffatome
aufweisender Textilien durch ionisierende Bestrahlung in sauerstofffreier Atmosphäre und Einwirkenlassen
von dampfförmigen, polymerisierbaren Vinylmonomeren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
man Textilien in einer Stufe in Gegenwart des dampfförmigen, polymerisierbaren Vinylmonomeren und
Wasserdampf als Beschleuniger für die Pfropfpolymerisation
ionisierend bestrahlt.
Verfahren zum Überziehen polymerer, aktive
Wasserstoff atome aufweisender Textilien
Wasserstoff atome aufweisender Textilien
Anmelder:
United States Atomic Energy Commission,
Germantown, Md. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. E. Maier, Patentanwalt,
München 22, Widenmayerstr. 5
Als Erfinder benannt:
Arthur Alexander Armstrong jun.,
Lila Haney Kiser, Raleigh, N. C. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 20. April 1961 (104 487)
Durch diese Behandlung werden diesen natürlichen und synthetischen Textilfasern verbesserte physikalische
und chemische Eigenschaften verliehen.
Es ist ferner bekannt, daß bestimmte natürliche und synthetische polymere Materialien, welche zur Herstellung
von Textilfasern-, fäden und -stoffen verwendet werden, in verschiedenem Grad durch ionisierende
Strahlung angegriffen werden, was unter anderen Faktoren von der Molekularstruktur der polymeren
Materialien abhängt. Die Einwirkung der Strahlung auf solche Polymerisate bewirkt unter anderem die
Bildung von hochreaktiven Stellen entlang der Polymerkette. In manchen Fällen ist es möglich gewesen,
die hochreaktiven Stellen, welche sich auf der Strahlung ausgesetzten Polymerisaten gebildet haben, zur Bildung
von Pfropfmischpolymerisaten auszunutzen.
In solchen Fällen fand, wenn überhaupt, dann nur eine ungleichmäßige Verteilung des polymerisierten
Monomeren auf dem vorgeformten polymeren Textilmaterial statt, d. h., es wurden übermäßige Mengen
des Monomeren ohne Pfropfung polymerisiert. Außerdem ist die Reproduzierbarkeit des polymeren Monomerüberzugs
auf dem polymeren Textilfasersubstrat außergewöhnlich gering.
Zu Fasern, die erfindungsgemäß behandelt werden können, gehören Polymerisate, welche aktive Wasserstoffatome
aufweisen und bei Einwirkung einer ionisierenden Strahlung Stellen mit aktiven Radialen
bilden. Textilfasern, wie mercerisierte Baumwolle,
509 569/338
3 4
Wolle, Kunstseide, Celluloseacetat, Fasern aus Poly- einschließlich Monoallylamin, Diallylamin und Trivinylidenchlorid,
Polyamid, Polypropylen, reagieren allylamin und Divinylsulfon, Vinylcrotonat, Methylleicht mit wäßrigem Dampf, welcher mit einem Vinyl- methacrylat, Butylmethacrylat, Acrylsäure, Methacrylmonomeren
beladen ist, während polymere Textilien säure, Äthylacrylat, Äthylpyridyläthylacrylat, 2-Äthylohne
Wasserstoffatome, wie Acryl- und Polyester- 5 hexylacrylat, n-Butylacrylat, n-Vinylpyrrolidon und
fasern, dies nicht tun. Diese werden unter dem Einfluß Glycidylacrylat.
der im wesentlichen gleichen ionisierenden Strahlen, Es wurde gefunden, daß in Abwesenheit von Wasser-
die merkliche Änderungen in Polymerisaten mit Stellen dampf das Polymerisationsverfahren bei einer unprakmit
aktivem Wasserstoff hervorrufen^ verhältnismäßig tisch langsamen Geschwindigkeit verläuft. Um die
wenig beeinflußt. io Polymerisationsgeschwindigkeit zu erhöhen, wird daher
Um zu bestimmen, ob ein bestimmtes Polymerisat erfindungsgemäß dem monomerhaltigen Dampf eine
in Gegenwart einer ionisierenden Strahlung freie geringe Wasserdampfmenge, etwa bis zu 2% des
Radikale bildet, wird ein stabiles freies Radikal, wie Gesamtdampfvolumens, zugesetzt.
Diphenylpicrylhydrazyl, verwendet. In organischen In den folgenden Beispielen ist das Verfahren der
Diphenylpicrylhydrazyl, verwendet. In organischen In den folgenden Beispielen ist das Verfahren der
Lösungsmitteln, wie Benzol und Essigsäureäthylester, 15 Pfropfmischpolymerisation bei Raumtemperatur und
hat diese Verbindung eine charakteristische Purpur- Atmosphärendruck vorgenommen. Die dabei verfärbe,
und da sein Absorptionsspektrum sich ändert, wendete Vorrichtung umfaßt einen rostfreien Stahlwenn
es mit anderen freien Radikalen reagiert, zeigt behälter mit angeschweißten Dampfeinlaß- und -ausein
Farbwechsel einer Diphenylpicrylhydrazyllösung, laßrohren. Der Wasser und Monomeres enthaltende
die in Berührung mit einem bestrahlten Polymerisat ao Dampf wird hergestellt, indem man den Dampf im
steht, die Gegenwart eines aktivierten Polymerisats an, Gleichgewicht mit einer wäßrigen Lösung hält, welche
welches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren über- mit dem ausgewählten Monomeren gesättigt ist, oder
zogen werden kann. Da das freie Radikal in dem Feld mit einer Monomerlösung, welche mit Wasser gesättigt
einer ionisierenden Strahlung instabil ist, muß man bei ist. Praktisch wird dies in der Weise durchgeführt, daß
dem Prüfverfahren zunächst das ausgewählte Poly- 25 man zwei gesättigte, flüssige Phasen in Türme gibt, in
merisat einer ausgewählten Strahlungsdosierung unter- denen Blasen aufsteigen können, und ein Inertgas, wie
werfen und dann das bestrahlte Polymerisat mit einer Stickstoff, durch diese Türme leitet. In dieser Weise
Lösung des freien Radikals in Berührung bringen und bleibt die Dampfkonzentration so lange konstant,
danach den Grad der Farbänderung, wenn eine Färb- solange die beiden Flüssigkeiten vorhanden sind. Bei
änderung aufgetreten ist, bestimmen. Andere stabile 30 jedem Beispiel wird der mit Textilfasern beschickte
freie Radikale können ebenfalls zur Prüfung auf Versuchsbehälter etwa 15 Minuten mit Stickstoff mit
aktivierte Polymerisate verwendet werden. einer Fließgeschwindigkeit von etwa 1500 cm3/Min.
Das für das erfindungsgemäße Verfahren verwend- durchgespült. Dann läßt man die Wasser-Monomerbare
Vinylmonomer soll in einem Strahlungsfeld Dampfmischung durch den Versuchsbehälter mit einer
während derjenigen Dauer der Strahlungseinwirkung 35 vorher bestimmten Geschwindigkeit strömen, während
gut polymerisierbar sein, während der die Textilfaser man den Behälter mit einer Kobalt60-Quelle bestrahlt,
nicht nachteilig abgebaut oder vernetzt wird, wenn welche eine y-Strahlung in einer Menge von etwa
gleichzeitig das vorgeformte Polymerisat und das poly- 2 · 105 Röntgen je Stunde emittiert,
merisierbare Vinylmonomere miteinander in Kontakt Nach der Bestrahlung trennt man alles Polymerisat,
merisierbare Vinylmonomere miteinander in Kontakt Nach der Bestrahlung trennt man alles Polymerisat,
gebracht werden. 40 welches nicht auf dem Substrat gebildet worden ist,
Das Monomere soll etwa bei Raumtemperatur durch Extraktion mit einem Lösungsmittel unter Rückflüchtig
sein, um einen Dampf in einem Inertgasträger- fluß ab. Bei der Herstellung eines Pfropfmischpolystrom
zu bilden. Beispielsweise kann man Stickstoff merisats von Baumwolle, auf welche man einen Übermit
einem Dampf des Monomeren sättigen. Zu den zug aus Polyacrylsäurenitril aufpfropft, wird z. B.
polymerisierbaren und verdampfbaren Monomeren, 45 nichtabgeschiedenes Polyacrylsäurenitril mit Dimethyldie
mit Hilfe freier Radikale polymerisieren und erfin- formamid unter Rückfluß extrahiert. Nach Entfernung
dungsgemäß verwendet werden können, gehören des nichtgepfropften Homopolymerisate bestimmt man
Äthylen, Propylen, Acrylsäurenitril, Vinylacetat, Styrol, die Menge des polymerisierten Monomeren, welche zu
Vinylformiat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat einschließ- den Fasern, Fäden oder Garnen hinzugefügt worden
lieh Vinylestern mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen; 50 ist, aus dem Gewichtsgewinn der Probe durch Anwen-Vinyläthoxysilan,
Vinyl-2-äthylhexoat, Allylamine dung der folgenden Gleichung:
·/. Gewichtsgewinn = (Glicht von Faser + Polymerisat) - (Fasergewicht) >
m
(Fasergewicht)
Zum Vergleich werden für jedes Beispiel bestrahlte an y-Strahlen von 4,0 · 105 Röntgen auf die PoIy-Kontrollproben
in der Weise angefertigt, daß man das merisat-Dampf-Monomer-Mischung stellt man fest,
Garn, die Faser oder den Faden in einer mit Wasser daß die Baumwollfaser überhaupt kein Polymerisat
gesättigten Stickstoffatmosphäre bestrahlt, wobei alle 60 angelagert hat, was durch den Gewichtsgewinn des
anderen Faktoren unverändert bleiben. Baumwollstrangs angezeigt wird. Wird demgegenüber
die Verfahrensweise mit der Abänderung wiederholt,
Beispiel 1 daß dem Acrylsäurenitrildampf etwa 2,2 Volum
prozent Wasserdampf zugesetzt und wird eine gleich-
Ein Baumwollstrang wird bestrahlt, während man 65 mäßige, anhaftende Schicht von Polyacrylsäurenitril
mit Acrylsäurenitrildampf gesättigten, trockenen Stick- auf der Faser abgeschieden, wobei die Menge des
stoff bei 200C und Atmosphärendruck über den abgeschiedenen Polymerisats mit dem Volumen des
Strang leitet. Nach Einwirkung einer Gesamtdosierung Acrylsäurenitrils in Dampf und mit der Gesamt-
dosierung der y-Strahlung variiert. Eine Zusammenfassung
der Ergebnisse einiger typischer Versuche, in welchen die je 100 g Baumwolle abgeschiedene Acrylsäurenitrilmenge
als Funktion der Acrylsäurenitrildampfkonzentration und der Strahlungsdosierung wiedergegeben ist, wird in Tabelle I gezeigt.
Tabelle I Zufügung von Acrylsäurenitril aus der Dampfphase zu Baumwolle
Bestrah lungszeit |
Strahlungsdosierung Röntgen |
Vorhandene Acryl- säurenitrildampf- konzentration* |
Zufügung von Acrylsäurenitril (Gramm Acrylsäurenitril je 100 g Baumwolle) |
Probe 2 | Durchschnitt |
Stunde | Volumprozent | Probe 1 | 0,1 | 0,1 | |
1 | 0,1 | 0,3 | 0,3 | ||
0,5 | 1,00 · 105 | 5 | 0,2 | 0,1 | 0,2 |
10 | 0,3 | 0,3 | 0,3 | ||
1 | . 0,2 | 1,2 | 1,3 | ||
1,0 | 2,00 · 105 | 5 | 1,4 | 1,7 | 1,6 |
10 | 1,4 | 0,9 | 0,7 | ||
1 | 0,5 | 3,4 | 3,3 | ||
2,0 | 4,00 · 105 | 5 | 3,2 | 3,8 | 3,5 |
10 | 3,1 | 2,7 | 2,4 | ||
1 | 2,1 | 6,4 | 5,8 | ||
4,0 | 8,00 · 105 | 5 | 5,3 | 8,0 | 7,3 |
10 | 6,5 | 2,3 | 2,5 | ||
1 | 2,7 | 7,9 | 9,0 | ||
6,0 | 1,20 · 106 | 5 | 10,1 | 11,2 | 10,8 |
10 | 10,3 |
* Volumprozent Acrylsäurenitril in einem Gasstrom, welcher 2,2 % Wasserdampf enthält.
Das erhaltene BaumwoHe-Polyacrylsäurenitril-Pfropfmischpolymerisatprodukt
teilt man in vier Teile und gibt diese Teile in vier getrennte Behälter, in denen man sie in eine Lösung eines Mineralsalz-Agars
eintaucht. Dann beimpft man jede Lösung mit einer Sporensuspension von (1) Penicillium-oxalicum-Kultur
CF-8, (2) Chaetomium-globusum-Kultur CF-377, (3) Chaetomium-globosum-Kultur CF-490 und
(4) Myrothecium-verrucaria-Kultur F-721.
Mit unbehandelten Baumwollproben werden analoge Blindversuche durchgeführt. Nach 21 Tagen
Verweilzeit in einem bei 28° C und 90% relativer Feuchte gehaltenen Brutofen ist die unbehandelte
Baumwollprobe durch die Einwirkung der schimmelbildenden Mikroorganismen weitgehend zerstört; dagegen
wird bei dem Baumwolle-Polyacrylsäurenitril-Pfropfmischpolymerisat das Wachstum der Kulturen
gehindert und das Formgut nicht durch die Organismen verdaut. Widerstandsfähigkeit der Baumwolle gegen
Schimmel erreicht man bei einer Polyacrylsäurenitrilabscheidung in einer Menge von 2 bis 11%· Die
überzogene Baumwollware hat einen wünschenswerten Griff, der sich von dem Griff einer Ware unterscheidet,
welche durch das übliche chemische Verfahren zur Abscheidung dieses Polymerisats, bei welcher man
dieBaumwolle mit einem in einem organischen Lösungsmittel gelösten Polymerisat klotzt und darauf das
Lösungsmittel von der Ware verdampft, hergestellt ist.
Man scheidet einen gleichmäßigen, anhaftenden Überzug aus Polyacrylsäurenitril auf verschiedenen
Textilfasern gemäß Tabelle II ab, indem man die Fasern mit einem Trägerdampf aus Stickstoff, welcher
2,2 Volumprozent Wasserdampf und 10 Volumenprozent Acrylsäurenitril enthält, bei etwa 200C in
Berührung bringt. Jede einzelne Mischung aus vorgeformtem Polymerisat und Acrylsäurenitrildampf
setzt man einer Gesamtstrahlungsdosierung von 4 · 105 Röntgen während 2 Stunden aus. Die in Gramm abgeschiedene
Menge an Acrylsäurenitrilpolymerisat je 100 g der der Bestrahlung ausgesetzten Faser ist in
Tabelle II wiedergegeben.
Zufügung von Acrylsäurenitril aus der Dampfphase durch y-Strahlung zu Textilfasern
Stickstoff im Gleichgewicht mit 10 Volumprozent Acrylsäurenitrildampf; 2,2 Volumprozent Wasser im
Dampf; Kobalt60-Quelle; 2,00 · 10s RöntgenjeStunde;
2 Stunden Bestrahlung
Textilfaser
Baumwolle
Polyvinylidenchlorid
Seide
Seide
Nylon 66
Polyvinylalkohol
Acrylfaser
Acrylfaser
Polyesterfaser ...
Reyon
Reyon
Modifizierte Acrylfaser
Acrylsäurenitrilzufügung
(Gramm Acrylsäurenitril
je 100 g Faser)
Probe 1
3,1 1,5 0,0 0,7 2,0 0,3 0,0 0,4 0,1 0,9 0,5
Probe 2
3,8 1,5 0,4 0,2 1,5 0,2 0,0 0,3 0,1 0,1 0,5
Durchschnitt
3,5 1,5 0,3
1,8 0,3 0,0 0,4 0,1 0,5 0,5
Ein Pfropfmischpolymerisat von polymerisiertem Acrylsäurenitril auf Celluloseacetat wird wie oben mit
unterschiedlichen Strahlungsdosierungen hergestellt, wobei man eine Kobalt60-Quelle mit Dosisleistung
von 3,8 · 108 Röntgen je Stunde verwendet. Die
Menge des auf das Celluloseacetat aufgepfropften Polyacrylsäurenitrils als Funktion der Bestrahlungszeit
und eine Aufstellung der Reißfestigkeit (in Gramm) der hergestellten Pfropfmischpolymerisatprodukte als
Funktion der Zufügung von Acrylsäurenitril zum Celluloseacetatsubstrat zeigt Tabelle III.
Celluloseacetatgarn: relative Reißfestigkeit und Zufügung
von Acrylsäurenitril aus der Dampfphase Kobalteo-Quelle; 3,8 · 105 Röntgen je Stunde
Acrylsäure- | Reißfestigkeit, g | Stickstoff, | |
Bestrah | nitrilzufügung % |
10% Acryl säurenitril, 2,2% Wasser |
|
lungszeit Stunden |
0 | mit Wasser gesättigter Stickstoff |
5,1 |
0 | 3,7 | 5,1 | 5,5 |
1 | 7,8 | 5,2 | 5,6 |
2 | 17,0 | 5,2 | 5,9 |
4 | 32,2 | 4,9 | 6,5 |
8 | 62,5 | 4,8 | 6,7 |
16 | 80,5 | 4,5 | 7,5 |
24 | 117 | 4,1 | 7,5 |
48 | 122 | 3,0 | 7,6 |
72 | 138 | 2,9 | 5,5 |
96 | 2,7 | ||
Wie ersichtlich, steigt die Reißfestigkeit eines Celluloseacetat - Polyacrylsäurenitril - Pf ropf mischpoly- 3
merisats mit steigendem Acrylsäurenitrilgehalt und erreicht bei etwa 122% Acrylsäurenitril ein Maximum.
Die Aufpfropfung von Polyacrylsäurenitril auf Celluloseacetat erhöht somit die Reißfestigkeit des als
Substrat dienenden Celluloseacetatfadens merklich.
35
In getrennten Versuchen überzieht man Polypropylenfaser mit Vinylcrotomat, Vinylpropionat,
Vinyl-2-äthylhexoat und Divinylsulfon nach dem erfindungsgemäßen Verfahren. In allen Fällen wird
das Monomere in einem Dampf dispergiert, das durch ein Inertgas als Träger, nämlich Stickstoff, der
2 Volumprozent Wasserdampf enthält, getragen wird. In allen Fällen zeigt das überzogene Polypropylen
eine erhöhte Reißfestigkeit, verglichen mit Polypropylenfasern, die der gleichen Gesamtdosierung der
ionisierenden Strahlung in Abwesenheit des polymerisierbaren Vinylmonomeren ausgesetzt worden
sind.
Soweit bekannt, kann Polypropylenfaser durch die im Color-Index (1956) beschriebenen Farbstoffe und
bzw. oder Färbeverfahren nicht gefärbt werden. Nachstehend ist die Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung eines anfärbbaren Polypropylenfaserprodukts gezeigt.
Polypropylengarn wird in der angegebenen Weise in Gegenwart von mit Wasser gesättigtem Diallylamin
einer Gesamtstrahlungsdosierung von 1,2 · 107 Röntgen ausgesetzt. Nachdem eine Gesamtdosierung von
1,2 · 107 Röntgen eingestrahlt ist, entfernt man das Garn
aus der Vorrichtung und färbt das erhaltene Pfropfmischpolymerisat mit einem sauren Farbstoff, nämlich
• mit einer 3% igen Lösung von Alegarin Rot.
Man kann auch Polypropylengarn in einem Stickstoffstrom,
welcher mit Vinylacetat und Wasserdampf gesättigt ist, bestrahlen. Das mit einem dünnen, gleichmäßigen,
anhaftenden Überzug aus Polyvinylacetat versehene Garn läßt sich mit einem Dispersionsfarbstoff,
z. B. Cibacete Blau-GLF einfärben. In ähnlicher Weise kann man ein durch basische
Farbstoffe anfärbbares Polypropylenprodukt durch Dampfphasenabscheidung eines Vinylmonomeren,
welches saure Gruppen enthält, wie Acrylsäure, Methacrylsäure und Ester dieser Säuren, in Berührung
mit Polypropylenfasern in Gegenwart einer geeigneten Quelle für eine ionisierende Strahlung herstellen.
In den vorstehenden Beispielen wird für die ionisierende Strahlung eine Kobalt60-Quelle verwendet.
Man kann jedoch für das erfindungsgemäße Verfahren auch vorteilhaft andere, vorzugsweise gleichmäßige
Quellen von ionisierender Strahlung verwenden, wie Spaltproduktisotope, die γ- oder ^-Strahlen aussenden,
oder handelsübliche Quellen energiereicher Elektronen, z. B. solche, die von der Van-de-Graaf-Vorrichtung
erhältlich sind.
Claims (5)
1. Verfahren zum Überziehen polymerer, aktive Wasserstoffatome aufweisender Textilien durch
ionisierende Bestrahlung in sauerstofffreier Atmosphäre und Einwirkenlassen von dampfförmigen
polymerisierbaren Vinylmonomeren, dadurch gekennzeichnet, daß man Textilien in
einer Stufe in Gegenwart des dampfförmigen, polymerisierbaren Vinylmonomeren und Wasserdampf
als Beschleuniger für die Pfropfpolymerisation ionisierend bestrahlt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Strahlungsquelle Kobalt60
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine ionisierende Strahlung
von ausreichender Energie verwendet, um die Bildung von freien Radikalen auf dem Substrat
zu induzieren.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als polymeres Textilmaterial
ein Cellulose- oder Baumwollematerial verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Vinylmonomeres
Acrylsäurenitril, vorzugsweise in solcher Menge verwendet, daß der Überzug 2 bis 11 Gewichtsprozent
des Gesamtmaterials beträgt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 956 899;
französische Patentschriften Nr. 1 169 204,
1 196 016.
USA.-Patentschrift Nr. 2 956 899;
französische Patentschriften Nr. 1 169 204,
1 196 016.
509 569/338 5.65 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US10448761A | 1961-04-20 | 1961-04-20 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1192615B true DE1192615B (de) | 1965-05-13 |
Family
ID=22300765
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEU8881A Pending DE1192615B (de) | 1961-04-20 | 1962-04-19 | Verfahren zum UEberziehen polymerer, aktive Wasserstoffatome aufweisender Textilien |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1192615B (de) |
GB (1) | GB960192A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4537734A (en) * | 1977-10-07 | 1985-08-27 | Radiation Dynamics, Inc. | Method for reducing the monomer content in acrylonitrile containing polymers |
US4306953A (en) | 1979-11-05 | 1981-12-22 | American Can Company | Cationically polymerizable compositions containing sulfonium salt photoinitiators and stable free radicals as odor suppressants and _method of polymerization using same |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1169204A (fr) * | 1956-03-08 | 1958-12-24 | Du Pont | Procédé de modification des structures façonnées |
FR1196016A (fr) * | 1957-11-21 | 1959-11-20 | Thomson Houston Comp Francaise | Procédé d'amélioration du polyéthylène irradié |
US2956899A (en) * | 1956-10-18 | 1960-10-18 | Du Pont | Process of forming graft polymers on a shaped polymeric organic substrate |
-
1962
- 1962-02-05 GB GB429062A patent/GB960192A/en not_active Expired
- 1962-04-19 DE DEU8881A patent/DE1192615B/de active Pending
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1169204A (fr) * | 1956-03-08 | 1958-12-24 | Du Pont | Procédé de modification des structures façonnées |
US2956899A (en) * | 1956-10-18 | 1960-10-18 | Du Pont | Process of forming graft polymers on a shaped polymeric organic substrate |
FR1196016A (fr) * | 1957-11-21 | 1959-11-20 | Thomson Houston Comp Francaise | Procédé d'amélioration du polyéthylène irradié |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB960192A (en) | 1964-06-10 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1283538B (de) | Herstellung von Pfropfpolymerisaten | |
DE1292387B (de) | Verfahren zur Herstellung von Pfropfmischpolymerisaten | |
DE1070825B (de) | Verfahren zur Herstellung von gepfropften Polymeren | |
EP0492649A2 (de) | Verfahren zur Veränderung der Eigenschaften eines textilen Substrates | |
DE1420333A1 (de) | Farbstoffaufnahmefaehige Mischpolymerisatmassen,Verfahren zur Herstellung derselben sowie daraus hergestellte geformte Gegenstaende | |
DE1123832B (de) | Verfahren zur Pfropfung von ungesaettigten Monomeren auf feste Polymere | |
DE1291123B (de) | Vernetzen von Polymerisaten | |
DE1495498A1 (de) | Polyesterpolymerisate | |
DE1694587B2 (de) | Thermoplastische formmasse | |
DE1192615B (de) | Verfahren zum UEberziehen polymerer, aktive Wasserstoffatome aufweisender Textilien | |
DE1042521B (de) | Verfahren zur Modifizierung von Fasern oder Filmen aus natuerlichen oder regenerierten natuerlichen Polymeren | |
DE1250635B (de) | ||
DE1494238A1 (de) | Verfahren zum Aufpfropfen homopolymerisierbarer organischer Verbindungen auf geformte organische polymere Stoffe | |
DE1176604B (de) | Verfahren zur Verbesserung der Anfaerbbarkeit von Textilfasern | |
DE1495432A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von farbstoffaufnahmefaehigen Mischpolymerisaten | |
DE1812694B2 (de) | Verfahren zur Herstellung färbbarer Polyolefine | |
DE1520985A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyolefinen mit guter Anfaerbbarkeit | |
DE1224507B (de) | Verfahren zur Herstellung von Pfropfmischpolymerisaten | |
DE1209541B (de) | Verfahren zur Herstellung besser anfaerbbarer Textilien auf der Grundlage von Polypropylen | |
DE1900234A1 (de) | Wasser- und oelabweisende Ausruestung von synthetischen Fasermaterialien und Folien | |
DE2200111C3 (de) | ||
DE1042520B (de) | Verfahren zur Modifizierung geformter Gebilde aus Additionspolymeren | |
DE1215676B (de) | Verfahren zur Herstellung von faserfoermigen oder ungeformten Cellulose-Pfropfpolymerisaten | |
DE1420639A1 (de) | Verfahren zur Modifizierung synthetischer Kondensationspolymerer | |
AT216466B (de) | Verfahren zur Veredlung von cellulosehaltigem Textilmaterial |