DE1192027B - Kraftbetaetigte Spannvorrichtung fuer Werkzeugmaschinen, insbesondere fuer Drehmaschinen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

B23b

Deutsche KL: 49 a-27/04

Nummer: 1192027

Aktenzeichen: F39279Ib/49a

Anmeldetag: 19. März 1963

Auslegetag: 29. April 1965

Bei auf der Drehbank oder Drehmaschine zu bearbeitenden Werkstücken ist vielfach eine ganzseitige Bearbeitung notwendig, die man aber bei den bisher üblichen Verfahren nicht in einer einzigen Einspannung des Werkstückes erledigen kann. Es ist dann notwendig, das Werkstück umzuspannen oder aber für die zweite Operation einer anderen Maschine zuzuführen. In beiden Fällen ergibt sich ein unter bestimmten Voraussetzungen erheblicher Zeitbedarf.

Um hier Abhilfe zu schaffen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, bei einer kraftbetätigten Spannvorrichtung innerhalb der ein Außenspannfutter tragenden Spindel eine verschiebbare Tragachse für ein Spannzeug od. dgl. anzuordnen, die mittels der Backen des Außenspannfutters zusätzlich festklemmbar ist.

Bei einer solchen Anordnung kann dasselbe Werkstück zuerst im Außenfutter allein gehalten und teilweise bearbeitet werden, dann von dem Spannzeug übernommen und an denjenigen Flächen bearbeitet werden, die im ersten Futter zum Spannen und Anlegen dienten. Selbstverständlich kann die Arbeitsweise auch umgekehrt sein, so kann das Werkstück zunächst von dem Spannzeug aufgenommen und bearbeitet werden, um dann von dem Außenspannfutter übernommen zu werden, damit man die übriggebliebenen Flächen bearbeiten kann.

Bei der praktischen Ausführung kann am äußeren Ende der Spindel ein Vorschubzylinder gleitbar angeordnet werden, der einen nicht verschiebbaren Kolben für den mit der Tragachse des Spannzeuges verbundenen Verschiebezylinder aufweist. Da vorteilhaft das Spannzeug in zwei verschiedenen Stellungen verfahrbar ausgeführt wird, kann innerhalb des Verschiebezylinders ein Zwischenzylinder angeordnet werden, der nach einem ersten Verschiebevorgang als Kolben dient.

An dem Verschiebezylinder kann gleichzeitig ein Spannzylinder angeordnet werden, dessen Kolben mit der Spannstange des Spannzeugs verbunden ist.

Bei einer solchen Anordnung von zwei Spanneinrichtungen, dem Außenspannfutter und dem inneren Spanndorn od. dgl., kann vorteilhaft das Außenspannfutter als Vorderendfutter ausgebildet sein.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Spannvorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt; es zeigt

F i g. 1 bis 3 die Spannvorrichtung teilweise im Schnitt, und zwar bei verschiedenen Stellungen des Spannzylinders.

Kraftbetätigte Spannvorrichtung für
Werkzeugmaschinen, insbesondere für
Drehmaschinen

Anmelder:

Paul Forkardt Kommanditgesellschaft,

Düsseldorf, Rosenstr. 44-46

Als Erfinder benannt:
Hans Scharfen, Büderich

An der nicht dargestellten Drehbank od. dgl. ist in bekannter Weise eine Spindell angeordnet, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit einem Vorderendfutter 2 versehen ist. Die Backen 3 dieses Futters tragen das Werkstück 4, dessen Oberfläche bei dieser Einspannung an den eng schraffierten Stellen durch spanabhebende Bearbeitung geformt wird. Um nun eine Umspannung des Werkstückes zu vermeiden, ist im Innern der Spindel 1 eine Tragachse 5 für ein Spannzeug 6 vorgesehen. Dieses Spannzeug wird aus der hinteren Stellung nach F i g. 1 in eine vordere Stellung nach F i g. 2 vorgeschoben, damit es das Werkstück 4 innen aufnehmen kann. Um dieses Verschieben zu erreichen, ist am Ende der Spindel 1 ein Kolben 7 angeordnet, der ebenso wie die Spindel nicht axial verschiebbar ist. Umgeben ist dieser Kolben von einem Zwischenzylinder 8, der im äußeren Verschiebezylinder 9 verschiebbar geführt ist. Am linken Ende dieses Zylinders 9 befindet sich eine ÖlzuführunglO, wie sie bei kraftbetätigten Futtern üblich ist. Durch diese Ölzufuhr wird auf die rechte Seite des Kolbens 7 in den Zylinderraum 8 α das Druckmittel, vorzugsweise Öl, eingeführt, wodurch der Zylinder 8 und mit ihm auch der Verschiebezylinder 9 nach rechts verschoben werden, wie dies in F i g. 2 angedeutet ist. Der Zylinder 9 ist mittels des Zylinderbodens 9 a mit der Tragachse 5 verbunden, so daß auf diese Weise das Spannzeug 6 nach rechts in die Lage gemäß F i g. 2 verschoben wird.

In axialer Verlängerung des Zylinders 9 ist ein Spannzylinder 13 angeordnet, der mit dem Zylinder 9 aus einem Stück gefertigt sein kann. Im Innern dieses Spannzylinders 13 ist der Spannkolben 11 untergebracht, der mit der Spannstange 12 verbunden ist.

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Diese Spannstange 12 wirkt mittels eines Kegels 12 a (Fig.3) auf die Backen des Spannzeugs, wodurch das Werkstück 4 festgespannt wird.

Um die noch übriggebliebenen Flächen des Werkstückes 4, die in F i g. 3 eng schraffiert angedeutet sind, bearbeiten zu können, ist es notwendig, das Spannzeug 6 mit dem Werkstück 4 noch weiter nach rechts zu verschieben. Zu diesem Zweck wird in den Zylinderraum 9 a des Verschiebezylinders 9 Drucköl gegeben, durch das der Zylinder und damit die Tragachse 5 weiter nach rechts in die Stellung gemäß Fig.3 verschoben wird. In dieser Stellung kann dann das Werkstück 4 an den restlichen Seiten bearbeitet werden.

Nach der Beendigung der Bearbeitung wird der Spannkolben 11 wieder verschoben, wodurch das Spannzeug geöffnet und das Werkstück abgenommen werden kann. Das Spannzeug kehrt dann in die Ursprungslage nach F i g. 1 zurück.

In der Stellung nach Fig. 3 ist das Werkstück4 verhältnismäßig weit aus der Spannvorrichtung vorgeschoben. Die Tragachse ist an sich innerhalb der Spindel 1 in üblicher Weise gelagert. Um jedoch eine weitere Abstützung dieser Tragachse zu erreichen, wird in der Stellung des Spannzeuges gemäß F i g. 3 gleichzeitig das Außenspannfutter 2 so beaufschlagt, daß die Backen 3 mit ihren Innenflächen 3 α sich auf die Tragachse auflegen und diese zusätzlich halten.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Kraftbetätigte Spannvorrichtung für Werkzeugmaschinen, insbesondere für Drehmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der ein Außenspannfutter (2) tragenden Spindel (1) eine verschiebbare Tragachse (S) für ein Spannzeug (6) od. dgl. angeordnet ist, die mittels der Futterbacken (3) festklemmbar ist.

2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am äußeren Ende der Spindel (1) ein Verschiebezylinder (9) gleitbar angeordnet ist, der einen nicht verschiebbaren Kolben (7) für den mit der Tragachse (S) verbundenen Verschiebezylinder (9) aufweist.

3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Verschiebezylinders (9) ein Zwischenzylinder (8) angeordnet ist, der nach einem ersten Verschiebevorgang als Kolben dient.

4. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Verschiebezylinder (9) ein Spannzylinder (13) angeordnet ist, dessen Kolben (11) mit der Spannstange (12) des Spannzeugs (6) verbunden ist.

5. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Außenspannfutter (2) als Vorderendfutter ausgebildet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

509 567/88 4.65 © Bundesdruckerei Berlin