DE3400082C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bearbeitung eines
Werkstücks in einer Drehmaschine zwischen einer an einer
Arbeitsspindel angebrachten ersten Spitze und einer an einem
Reitstock angebrachten, in axialer Richtung verschiebbaren
zweiten Spitze, bei dem das Werkstück zwischen den Spitzen
eingesetzt und durch axiales Anpressen der beiden Spitzen
zentriert wird, worauf das Werkstück durch an der Arbeits
spindel angebrachte und in axialer Richtung relativ zur ersten Spitze verschiebbare,
gegen die eine Stirnseite des Werkstücks angepreßte Stirn
mitnehmer angetrieben sowie mittels eines Drehwerkzeugs bearbeitet wird.
Ferner betrifft die Erfin
dung eine Spannvorrichtung zur Bearbeitung eines Werkstücks
in einer Drehmaschine mit
einer Arbeitsspindel, an der eine erste Spitze sowie relativ zu dieser in axialer Richtung ver
schiebbare Stirnmitnehmer angeordnet sind, und mit
einem Reitstock, an dem eine in axialer Richtung
verschiebbare zweite Spitze angeordnet ist.
Es ist bekannt, in die Arbeitsspindel einer Drehmaschine
einen Mitnehmerkopf einzusetzen, der im Zentrum seiner Stirn
seite eine feste Spitze und auf einem zu dieser konzentrischen
Kreis mehrere Stirnmitnehmer aufweist, bei denen es sich
um in axialer Richtung vorschiebbare und gegen die eine Stirn
seite des Werkstücks z. B. mittels einer Hydraulik anpreßbare
Bolzen handelt, die an ihrem werkstück-seitigen Ende jeweils
eine Schneide zum Eindrücken in das Werkstück aufweisen.
Während durch die Stirnmitnehmer eines derartigen Mitnehmer
kopfs das Werkstück sowohl bei der Grob- als auch bei der
Feinbearbeitung (Schruppen bzw. Schlichten) angetrieben wird,
sind in einem anderen bekannten Mitnehmerkopf zwei Sätze
von Stirnmitnehmern vorgesehen, die wechselweise vorschiebbar
sind, so daß beim Schruppen der eine und beim Schlichten
der andere Stirnmitnehmersatz benutzt wird. Beide Arten von
Mitnehmerköpfen bringen den Nachteil mit sich, daß infolge
der beim Schruppen auftretenden hohen Zerspanungskräfte
das Zentrum in der der Arbeitsspindel zugewandten Werkstück-
Stirnseite deformiert wird, da ja das Antriebsdrehmoment in
diese Stirnseite des Werkstücks eingeleitet wird und die
Zerspanungskräfte tangential zum Werkstück verlaufen; mit
einem deformierten Zentrum läßt sich jedoch eine hohe Rund
laufgenauigkeit für das Schlichten nicht mehr erreichen.
Es ist ferner ein sogenanntes Ausgleichsfutter bekannt, bei
dem es sich um ein auf der Arbeitsspindel zu befestigendes
Spannfutter handelt, das an seiner Stirnseite im Zentrum
eine gefederte oder feste Spitze sowie zu beiden Seiten
derselben Spannbacken aufweist, durch die ein Werkstück an
seinem Umfang gespannt werden kann. Zur Erzielung einer
Ausgleichsfunktion sind diese Spannbacken schwimmend gelagert,
und die innere Reibung des Spannfutters führt dazu, daß
die Mitte zwischen den Spannstellen nicht mit der Achse der
Spitze bzw. des Werkstückzentrums zusammenfällt, so daß
auch beim Ausgleichsfutter das Zentrum an der der Arbeits
spindel zugekehrten Stirnseite des Werkstücks beim Schruppen
deformiert wird, so daß sich für das Schlichten keine hohe
Rundlaufgenauigkeit mehr erzielen läßt. Gleiches gilt für
einen sogenannten Drehmitnehmer, der gleichfalls in der
Arbeitsspindel anzuordnen ist und nach Art doppelarmiger
Hebel ausgeführte Spannbacken besitzt, zwischen denen das
Werkstück an seinem Umfang gespannt wird; der Drehmitnehmer
weist außerdem eine gewisse Unwucht auf, die den Rundlauf
des Werkstücks beeinträchtigt.
Den Nachteil, daß beim Schruppen das Zentrum in der der Ar
beitsspindel zugewandtren Werkstückstirnseite deformiert wird,
weist schließlich auch die Spannvorrichtung nach dem DE-GM
19 85 829 auf, die eine Spitze und Stirnmitnehmer, welche
fest oder in axiler Richtung nach vorn federnd sein können,
sowie in radialer Richtung verschiebbar geführte Spannbacken
eines Spannfutters aufweist,
welche um den vorderen Endbereich der Spitze herum angeordnet
sind, jeder zur individuellen Verstellung in radialer Richtung
mit einem gesonderten Hydraulikkolben verbunden ist und alle ge
meinsam an einem in axialer Richtung verschiebbaren, ringför
migen Futterkörper gehalten sind. Bei dieser bekannten Spann
vorrichtung befinden sich die Spitze und die Stirnmitnehmer
während der ganzen Bearbeitung ständig im Eingriff mit dem
Werkstück. Das Spannfutter kann jedoch nach dem Zurückziehen
der Spannbacken axial hinter die Stirnmitnehmer zurückgezogen
werden, so daß sich beim Schlichten das Werkstück über seine
ganze Länge bearbeiten läßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Methode zu ent
wickeln, die es erlaubt, zwischen Spitzen in einer Drehmaschine
zu bearbeitende Werkstücke mit höherer Rundlaufgeschwindigkeit
feinzubearbeiten. Ausgehend von einem Verfahren der eingangs
erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch ge
löst, daß das Werkstück nach dem Zentrieren
bei in axialer Richtung nachgiebiger zweiter Spitze
von der ersten Spitze in
axialer Richtung abgehoben und dann an seinem Umfang mittels eines an der Arbeits
spindel angebrachten Spannfutters gespannt wird, worauf das
Werkstück der Grobbearbeitung unterworfen wird,
daß das Werkstück dann vom Spannfutter freigegeben und wieder
zwischen den beiden Spitzen gespannt sowie über die gegen seine
eine Stirnseite angepreßten Stirnmitnehmer angetrieben wird,
worauf das Werkstück der Feinbearbeitung wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Werkstückzentrum
auf derjenigen Werkstückseite, in die das Drehmoment eingelei
tet wird, während des Schruppens also gar nicht beansprucht,
so daß für das Schlichten höchste Rundlaufgenauigkeit gewähr
leistet ist. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird während
des Schruppens aber nicht nur das arbeitsspindelseitige Werk
stückzentrum geschont, sondern die arbeitsspindelseitige Stirn
seite des Werkstücks wird auch nicht durch starke Eindrücke
der Stirnmitnehmer beschädigt, so daß die letzteren beim
Schlichten gegen eine noch nicht deformierte Stirnfläche
angelegt werden können. Durch die Erfindung können die Arbeits
gänge Schruppen und Schlichten also in einer Aufspannung
erfolgen, und zwar bei höchster Rundlaufgeschwindigkeit während
des Schlichtens.
Zur Bearbeitung eines Werkstücks in einer Drehmaschine nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren eignet sich eine Spannvorrich
tung der eingangs erwähnten Art, wobei an der Arbeitsspindel ein
Spannfutter mit synchron und konzentrisch zur Arbeitsspindel
achse zwangsbetätigbaren Spannbacken angeordnet ist; bei
der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung ist also die Arbeits
spindel zusätzlich zu den Stirnmitnehmern mit einem Spann
futter versehen, und zwar insbesondere mit einem sogenannten
Hohlspannfutter, dessen Spannbacken die Spitze und die Stirn
mitnehmer umgeben.
Drehmaschinen, deren Arbeitsspindel ein Spannfutter mit
synchron und konzentrisch zur Arbeitsspindelachse zwangs
betätigbaren Spannbacken trägt, sind an sich bekannt, z. B.
aus der US-PS 19 14 984. Letztere beschreibt eine Drehmaschine
mit zwei einander gegenüberliegenden Arbeitsspindeln, deren
jede ein Spannfutter mit synchron und konzentrisch zur
Arbeitsspindelachse zwangsbetätigbaren Spannbacken trägt.
Jede der Arbeitsspindeln ist auch mit einer unabhängig in
axialer Richtung verschiebbaren Spitze versehen, jedoch weist
keine der Arbeitsspindeln Stirnmitnehmer auf. Beim Arbeiten
mit dieser bekannten Drehmaschine wird ein Werkstück zunächst
mit den Spannbacken der einen Arbeitsspindel und dann mit
den Spannbacken der anderen Arbeitsspindel gespannt, so daß
es zunächst auf der einen Seite und dann auf der anderen
Seite fertig bearbeitet werden kann.
Bei Werkstück-Spannvorrichtungen für Drehmaschinen ist es
schließlich bereits bekannt, eine Beschädigung eines Werk
stückzentrums durch eine Spitze der auch mit Spannbacken
versehenen Spannvorrichtung dadurch zu vermeiden, daß das
Spannfutter so ausgebildet wird, daß sich seine Spannbacken
bezüglich der Spitze selbsttätig zentrieren können. Zu diesem
Zweck werden die in radialer Richtung geführten Spannbacken
jeweils über eine Winkelhebel und einen in axialer Richtung
geführten Schieber betätigt, wobei diese Schieber über eine
an den Schiebern drehbar gelagerte Gelenklasche miteinander
gekoppelt sind, welche mittig am Kopf einer axial verschieb
baren, zentralen Betätigungsstange drehbar gelagert ist.
Beim Vorschieben dieser zentralen Betätigungsstange können
die Spannbacken deshalb unterschiedlich große radiale Wege
machen. Die bekannte Spannvorrichtung vermeidet es also gerade,
daß die Spannbacken zwangsweise bezüglich der Drehachse
synchron um gleiche Wege radial verschoben werden. Dadurch
läßt sich die Verformung eines Werkstückzentrums durch die
zentrale Spitze der Spannvorrichtung vermeiden, obwohl das
Werkstück während der Bearbeitung immer auf dieser Spitze
aufsitzen soll. Stirnmitnehmer sind bei dieser bekannten
Spannvorrichtung nicht vorgesehen.
Selbstverständlich kann das Werkstück durch andere Mittel
als die Stirnmitnehmer von der arbeitsspindelseitigen Spitze ab
gehoben werden, ehe das Werkstück für das Schruppen an seinem
Umfang gespannt wird. Sieht man z. B. schräg zur Arbeitsspindelachse ge
führte Spannbacken vor, so kann das Werkstück während des Spannens im
Spannfutter auch durch diese von der arbeitsspindelseitigen Spitze abge
hoben werden. Hierzu genügt schon die axiale Komponente der Spannbackenbe
wegung während des Erfassens und Einspannens der Werkstücke, d. h. dessen
axiale Mitnahme durch Reibung. Bevorzugt wird jedoch eine Konstruktion,
bei der die Spannbacken an ihren radial inneren Enden einen in axialer
Richtung wirkenden Werkstück-Anschlag für die eine Werkstück-Stirnseite
aufweisen.
Da auf der Reitstock-Seite des Werkstücks kein Drehmoment in dieses einge
leitet wird, besteht dort nicht die Gefahr einer Deformation des Werkstück
zentrums; es wird deshalb empfohlen, während der Grobbearbeitung die zwei
te Spitze, d. h. die reitstockseitige Spitze, mit hohem Druck gegen das
Werkstück zu pressen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich
aus der zeichnerischen Darstellung zweier bevorzugter Aus
führungsformen der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung sowie der nach
folgenden Beschreibung dieser Ausführungsbeispiele und des Ablaufs des
erfindungsgemäßen Verfahrens in seiner vorteilhaftesten Form; in der
Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen axialen Schnitt durch die Arbeitsspindel und
den Reitstock einer ersten Ausführungsform;
Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1 in größerem Maßstab;
Fig. 3 bis 6 die verschiedenen Schritte des erfindungsgemäßen
Arbeitsverfahrens;
Fig. 7 einen dem linken Teil der Fig. 2 entsprechenden
Schnitt durch die zweite Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Spannvorrichtung;
Fig. 8 eine Vorderansicht einer Drehmaschine mit erfin
dungsgemäßer Spannvorrichtung, und
Fig. 9 eine Stirnansicht der Drehmaschine gemäß Fig. 8
von rechts gesehen.
Die Fig. 1 zeigt eine Arbeitsspindel 10 einer üblichen Drehma
schine, die vorn mit einem als Ganzes mit 12 bezeichneten
Spannfutter versehen ist. Das letztere hat ein Gehäuse 14, in
dem z. B. drei an der Gehäusestirnseite angeordnete Spannbacken
16 in üblicher Weise in radialer Richtung verschiebbar geführt
sind. Von diesen drei Spannbacken zeigt die Fig. 1 lediglich
eine einzige, da die beiden anderen bezüglich der Arbeitsspin
delachse um jeweils 120° gegenüber der gezeigten Spannbacke 16
versetzt und infolgedessen in Fig. 1 nicht sichtbar sind. Der
Betätigung des Spannfutters 12 dient ein doppelt-wirkender und
an die Arbeitsspindel 10 angeflanschter Hydraulikzylinder 18
mit einem Kolben 20 und einem Kolbenstangenrohr 22, welches
über Stifte 24 mit einem im Spannfuttergehäuse 14 in axialer
Richtung verschiebbar geführten Keilring 26 verbunden ist,
welcher der Betätigung der Spannbacken
16 dient. Zu diesem Zweck weist der Keilring an seiner
Schrägfläche mehrere T-Nuten 28 auf, in die eine an der jeweiligen
Spannbacke 16 angebrachte und ein entsprechendes T-Profil auf
weisende Leiste 30 eingreift, so daß durch Verschieben des
Keilrings 26 in axialer Richtung alle Spannbacken 16 synchron
und zwangsläufig in radialer Richtung so nach innen bzw. nach
außen bewegt werden, daß sie stets konzentrisch zur Achse
der Arbeitsspindel 10 sind.
Am vorderen Ende der Arbeitsspindel 10 ist ein Mitnehmerkopf
32 angebracht, der eine feste erste Spitze 34 so trägt, daß
deren Achse mit derjenigen der Arbeitsspindel 10 zusammen
fällt. Außerdem sind im Mitnehmerkopf 32 z. B. drei bolzen
förmige Stirnmitnehmer 36 in axialer Richtung verschiebbar
geführt, die an ihren vorderen Enden mit jeweils einer
Schneide 36 a und an ihren hinteren Enden mit jeweils einem
Kopf 36 b versehen sind, so daß sie, wenn sie sich außer
Funktion befinden, durch Rückstellfedern 38 hinter den
vorderen Bereich der Spitze 34 zurückgezogen werden.
Der Betätigung der Stirnmitnehmer 36 dient ein zweiter
doppelt-wirkender Hydraulikzylinder 40 mit Kolben 42 und
Kolbenstange 44, welch letztere über eine Druckplatte 46
die Stirnmitnehmer 36 nach vorn schieben kann.
Ein als Ganzes mit 50 bezeichneter Reitstock bildet mit
seinem rückwärtigen Teil einen dritten doppelt-wirkenden
Hydraulikzylinder 52 und mit seinem vorderen Teil eine
Axialführung für ein Lagergehäuse 54, das an der Kolben
stange 56 des Kolbens 58 des Hydraulikzylinders 52 befestigt
ist. Es nimmt Lager 60 auf, in denen eine zweite Spitze 62
drehbar gelagert ist.
Wenn das Werkstück 64 mit Zentren 66 und 68 auf den
Spitzen 34 und 62 angeordnet ist, läßt sich mit Hilfe des
Hydraulikzylinders 52 der Anpreßdruck der beiden Spitzen
gegen das Werkstück einstellen.
Anhand der Fig. 3 bis 6 soll nun das erfindungsgemäße
Verfahren näher erläutert werden:
Zunächst wird ein zu bearbeitendes Werkstück 64 zwischen die
Spitzen 34 und 62 eingesetzt und durch Vorschieben der
zweiten Spitze zentriert (Fig. 3). Dann wird die zweite
Spitze 62 entweder drucklos gemacht oder nur noch mit
geringem Druck gegen das Werkstück angelegt, so daß das
letztere durch Vorschieben der Stirnmitnehmer 36 von der
ersten Spitze 34 abgehoben werden kann (siehe Fig. 4).
Jetzt kann das Werkstück an seinem Umfang zwischen den
Spannbacken 16 eingespannt werden (siehe gleichfalls Fig. 4),
worauf die Stirnmitnehmer 36 druckentlastet und deshalb vom
Werkstück zurückgezogen werden (siehe Fig. 5). Dann kann das
Werkstück grobbearbeitet, d. h. geschruppt, werden, ohne daß
die Gefahr besteht, daß das Werkstückzentrum auf derjenigen
Seite, an der das Antriebsdrehmoment in das Werkstück einge
leitet wird, durch eine Spitze deformiert werden kann.
Es empfiehlt sich, während des Schruppens die zweite Spitze
62 mit hohem Druck gegen das Werkstück anzupressen.
Nach Abschluß der Grobbearbeitung geht man zweckmäßiger
weise so vor, daß man den Anpreßdruck der zweiten Spitze
62 reduziert und erst dann das Spannfutter 12 öffnet, so
daß das Werkstück mit geringem Druck wieder auf die erste
Spitze 34 gedrückt wird. Anschließend werden die Stirnmit
nehmer 36 gegen die linke Stirnfläche des Werkstücks ge
preßt, so daß dieses bei angetriebener Arbeitsspindel durch
die Stirnmitnehmer mitgenommen wird (siehe Fig. 6).
Dabei muß die Anpreßkraft der Stirnmitnehmer 36 jedoch kleiner
sein als die Axialkraft der zweiten Spitze 62.
In diesem Zustand erfolgt die Feinbearbeitung, d. h. das
Schlichten, worauf die Stirnmitnehmer zurückgezogen, das
fertig bearbeitete Werkstück durch einen nicht dargestellten
Greifer erfaßt und schließlich die reitstockseitige Spitze
62 zurückgezogen wird, so daß sich das Werkstück aus der
Drehmaschine abführen läßt.
Der in der Fig. 7 dargestellte, arbeitsspindelseitige Teil
einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spann
vorrichtung soll im folgenden nur insoweit beschrieben wer
den, als er von der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform
abweicht.
Bei dieser zweiten Ausführungsform sind Spannbacken 16′
unter einem spitzen Winkel und vorzugsweise unter einem
Winkel von 45° zur Arbeitsspindelachse 10′ in einem
Spannfuttergehäuse 14′ verschiebbar geführt. Jede der
Spannbacken und eine der Kolbenstange 22 der ersten Aus
führungsform entsprechende Kolbenstange 22′ besitzen eine
Verzahnung 16 a bzw. 22 a, und außerdem ist für jede der
Spannbacken 16′ im Spannfuttergehäuse 14′ ein Zahnrad
segment 26′ um eine Achse 24′ drehbar gelagert, welches
in die Verzahnung 16 a der zugeordneten Spannbacke 16′ und
in die Verzahnung 22 a der Kolbenstange 22′ eingreift, so
daß durch Verschieben der Kolbenstange die Spannbacken
16′ sämtlich synchron und mit ihren radialen inneren
Enden stets konzentrisch zur Arbeitsspindelachse 10′ vor
geschoben und zurückgezogen werden können.
Jede der Spannbacken 16′ trägt an ihrem radial inneren
Ende eine angeschraubte Aufsatzbacke 70′ mit einer Spann
fläche 72′ und einer Schulter 74′, welche letztere
zwischen den Stirnmitnehmern 36′ gegen die eine Stirnseite
64 a eines Werkstücks 64′ eine vom Spannfutter
gehäuse 14′ wegweisende axiale Komponente in Richtung der
Arbeitsspindelachse 10′ besitzt, läßt sich auf diese
Weise das Werkstück 64′ von der Spitze 34′ und den Stirn
mitnehmern 36′ abheben, wenn es zum Schruppen zwischen
den Spannbacken 16′ eingespannt und durch diese angetrie
ben wird.
Da die Fig. 8 und 9 lediglich dem Zweck dienen sollen, die
Anordnung einer erfindungsgemäßen Spannvorrichtung an
einer Drehmaschine zu vedeutlichen, genügt eine kursorische
Beschreibung dieser beiden Figuren. Sie zeigen ein
Maschinengestell 100 mit einem Spindelkasten 102 und einem
sogenannten Schrägbett 104 für ein Kreuzschlittensystem
106, welches einen Werkzeugrevolver 108 trägt. In diesen
sind z. B. ein Schruppwerkzeug 110 und ein Schlichtwerkzeug
112 zum Überdrehen des Werkstücks 64 eingesetzt, wobei das
Schlichtwerkzeug durch Drehen des Werkzeugrevolvers 108
um die Revolverachse 114 in Arbeitsstellung gebracht werden
kann. Die im Spindelkasten 102 drehbar gelagerte Arbeits
spindel 10 wird über einen Riementrieb 120 von einem Motor
122 angetrieben, und der Reitstock 50 ist längs einer
auf dem Maschinengestell 100 befestigten Führung 124 in
Richtung der Arbeitsspindelachse verschiebbar.
Claims (13)
1. Verfahren zum Bearbeiten eines Werkstücks in einer
Drehmaschine zwischen einer an einer Arbeitsspindel
angebrachten ersten Spitze und einer an einem Reitstock
angebrachten, in axialer Richtung verschiebbaren zweiten
Spitze, bei dem das Werkstück zwischen die Spitze ein
gesetzt und durch axiales Anpressen der beiden Spitzen
zentriert wird, worauf das Werkstück durch an der
Arbeitsspindel angebrachte und in axialer Richtung relativ zur
ersten Spitze verschiebbare, gegen die eine Stirnseite des Werkstücks
angepreßte Stirnmitnehmer angetrieben sowie mittels
eines Drehwerkzeugs bearbeitet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Werkstück nach
dem Zentrieren bei in axialer Richtung nachgiebiger
zweiter Spitze von der ersten Spitze in axialer Richtung
abgehoben und dann an seinem Umfang mittels eines an
der Arbeitsspindel angebrachten Spannfutters gespannt
wird, worauf das Werkstück der Grobbearbeitung unter
worfen wird, daß das Werkstück dann vom Spannfutter
freigegeben und wieder zwischen den beiden Spitzen
gespannt sowie über die gegen seine eine Stirnseite
angepreßten Stirnmitnehmer angetrieben wird, worauf
das Werkstück der Feinbearbeitung unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannbacken des Spannfutters stets synchron und kon
zentrisch zur Arbeitsspindelachse zwangsbetätigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkstück vor dem Spannen mittels des Spann
futters durch die Stirnmitnehmer von der ersten Spitze
abgehoben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkstück während des Spannens durch schräg zur
Arbeitsspindelachse verschiebbare Spannbacken des Spann
futters von der ersten Spitze abgehoben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß während der Grobbearbeitung die zweite
Spitze mit hohem Druck gegen das Werkstück gepreßt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß während der Grobbearbeitung
die Stirnmitnehmer vom Werkstück zurückgezogen sind.
7. Spannvorrichtung zur Bearbeitung eines Werkstücks
in einer Drehmaschine nach Verfahren gemäß einem
oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 1 bis 6,
mit einer Arbeitsspindel (10), an der eine erste
Spitze (34), sowie relativ zu dieser in axialer
Richtung verschiebbare Stirnmitnehmer (36) angeordnet
sind, und mit einem Reitstock (50), an dem eine in
axialer Richtung verschiebbare zweite Spitze (62)
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Arbeitsspindel (10) ein Spannfutter (12) mit synchron
und konzentrisch zur Arbeitsspindelachse zwangsbe
tätigbaren Spannbacken (16) angeordnet ist.
8. Spannvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Spitze (34) sowie die Stirnmitnehmer (36)
im Innern des Spannfutters (12) angeordnet sind.
9. Spannvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stirnmitnehmer (36) in axialer Richtung
zurückziehbar sind.
10. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Verschiebung bzw. das Anpressen
der Stirnmitnehmer (36) und der zweiten Spitze (62)
Druckmittelzylinder (40, 52) vorgesehen sind.
11. Spannvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Spitze
(34) axial unverschiebbar mit der Arbeitsspindel (10)
verbunden ist.
12. Spannvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannbacken (16′)
derart schräg zur Arbeitsspindelachse (10′) verschiebbar
geführt sind, daß die Spannbewegung ihrer radial inneren
Enden eine axiale Komponente in Ausfahrrichtung der
Stirnmitnehmer (36′) aufweist und daß die Spannbacken
(16′), - in axialer Richtung - bis hinter das vordere Ende
der ersten Spitze (34′) und die vordere Endstellung der
vorderen Stirnmitnehmerenden zurückziehbar sind.
13. Spannvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannbacken (16′) an ihren radial inneren Enden
einen in axialer Richtung wirkenden Werkstückanschlag
(74′) für die eine Werkstück-Stirnseite (64 a) aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843400082 DE3400082A1 (de) | 1983-01-18 | 1984-01-03 | Verfahren zur bearbeitung eines werkstuecks in einer drehmaschine zwischen spitzen sowie spannvorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3301438 | 1983-01-18 | ||
DE19843400082 DE3400082A1 (de) | 1983-01-18 | 1984-01-03 | Verfahren zur bearbeitung eines werkstuecks in einer drehmaschine zwischen spitzen sowie spannvorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3400082A1 DE3400082A1 (de) | 1984-07-19 |
DE3400082C2 true DE3400082C2 (de) | 1990-03-22 |
Family
ID=25807605
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19843400082 Granted DE3400082A1 (de) | 1983-01-18 | 1984-01-03 | Verfahren zur bearbeitung eines werkstuecks in einer drehmaschine zwischen spitzen sowie spannvorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
Country Status (1)
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