DE1191717B - Einschaeftiger Sportschuh - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

A43b

Deutsche Kl.: 71 a - 5/00

Nummer: 1191 717

Aktenzeichen: F 33218 VII a/71 a

Anmeldetag: 16. Februar 1961

Auslegetag: 22. April 1965

Die Erfindung bezieht sich auf einschäftige Sportschuhe, insbesondere auf Ski- und Eishockeyschuhe.

Derartige bekannte Sportschuhe entsprechen im Gebrauch häufig nicht mehr den an sie gestellten Anforderungen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen perfekten Sitz des Fußes in derartigen Sportschuhen zu gewährleisten, ohne daß die üblichen Druck-, Ermüdungs- und Schmerzerscheinungen auftreten. Darüber hinaus wird durch die Erfindung eine bisher nicht gekannte Querstabilität in der Knöchelgelenkpartie des Sportschuhes angestrebt, ohne die Längsbeweglichkeit des Fußes zu behindern.

Die vorliegende Erfindung erfüllt diese Bedingungen in weitestgehendem Maße. Bei Skischuhen wird z. B. das sturzgefährdende Verkanten der Skier nahezu ausgeschaltet. Bei anderen Sportschuhen, z. B. bei Eislauf- bzw. Eishockeyschuhen, ist trotz der nur millimeterbreiten Standfläche auf den anmontierten Schlittschuhen eine einzigartige Standfestigkeit des Fußes durch die Stabilisierung des Knöchelgelenkes in der Querachse die Folge.

Dementsprechend ist der erfindungsgemäße Sportschuh, insbesondere Ski- oder Eishockeyschuh, dadurch gekennzeichnet, daß er einen der Fußform angepaßten zungenartigen Sattel aufweist, daß an diesem beiderseits des Ristkammes Verschlußelemente vorgesehen sind und daß der zungenartige Sattel mittels beiderseits des Ristkammes verlaufenden Verschnürungen mit im bzw. am Schuhschaft angeordneten Verschlußelementen verbunden bzw. verankert ist.

Die Seiten- bzw. Querstabilität in der Knöchelgelenkpartie des erfindungsgemäßen Sportschuhes wird nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in ganz besonderem Maße dadurch erreicht, daß in der Vorderseite des zungenartigen Sattels ein Federband aus Metall, Kunststoff oder organischem Material, wie Holz, Fischbein od. dgl., angeordnet ist, welches gegen den Fuß mittels einer Polsterung aus Schaumgummi, Filz oder dergleichen Material abgeschirmt sein kann. Gegebenenfalls kann auch an der Rückseite des Schaftes zur weiteren Erhöhung der Querstabilität der Schaft-Knöchel-Partie ein an sich bekanntes Federband vorgesehen sein.

Gemäß einem weiteren Merkmal ist der Sportschuh nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußelemente an sich bekannte, aus Blechstreifen gebogene und im Querschnitt P-förmige Ösen sind, die auf dem zungenartigen Sattel einerseits und am bzw. im Schuhschaft anderseits durch Niete, Spreizschäfte od. dgl. befestigt sind.

Einschäftiger Sportschuh

Anmelder:

Franz Fesl, Fürstenfeldbruck, Dachauer Str. 11

Als Erfinder benannt:
Franz Fesl, Fürstenfeldbruck

Beanspruchte Priorität:

Österreich vom 24. Oktober 1960 (A 7963/60)

In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 einen Sportschuh in einer bevorzugten Ausführungsform als Skischuh, in Seitenansicht mit teilweise weggelassenem vorderem Seitenteil,

F i g. 2 einen Schnitt durch den Schuh längs der LinieH-II in Fig. 1,

F i g. 3 einen Schnitt ähnlich der F i g. 2, in einer Ausführungsform, bei der die Schaftseitenteile von dem zungenartigen Sattel überdeckt sind,

F i g. 4 den zungenartigen Sattel nach den F i g. 1 und 2, flach dargestellt, mit in Kreuzschraffur angedeutetem Federband und den P-förmigen Ösen beiderseits des Ristkammes,

F i g. 5 das stabilisierende Federband in Draufsicht, bestehend aus Bandstahl, Kunststoff oder organischem Material usw.

Die Erfindung liegt vor allem darin, daß ein der Fußform angepaßter zungenartiger Sattel 4 ein den Fußrist von oben und die Knöchelpartie von vorn umschließendes Ergänzungsstück zu den Schaftseitenteilen 1 des Schuhes bildet, welches mit den Schaft-Seitenteilen 1 durch regulierbare beidseitige Verschnürungen 6, 6 verankert ist. Vor dem Anziehen des Schuhes wird der zungenartige Sattel 4 nach vorn gezogen und aufgeschwenkt, damit ist der Schuh geöffnet. Das Einschlüpfen des Fußes ist durch diese Ausbildung erheblich erleichtert. Der zungenartige Sattel 4 kann aus einem einzigen Stück Material, z. B. aus Leder, bestehen, wobei die Krümmung des Rist-

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Fersenbeugen-Kammes durch Walken oder sonstiges Verformen erzeugt wird. Es ist aber ebenso möglich, den zungenartigen Sattel 4 — wie bei Schuhzungen bekannt — aus mehreren Stücken zusammenzusetzen, derart, daß z. B. bei einer quer verlaufenden Teilung des Sattels etwa entsprechend der Linie 18 in Fig. 1 zwei an sich bekannte konkave Kanten der Teilstücke 4 aneinandergefügt werden. Ein Zwickel an dieser Stelle ergibt den gleichen Effekt.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der zungenartige Sattel 4, zweckmäßig zwischen dem Leder und dem üblichen Polstergummi 9, ein querstabiles Federband 12 (F i g. 2 und 3) auf, das vor teilhaft in eine Tasche 13 (F i g. 2, 3) eingeschoben sein kann. Vorzugsweise findet ein Federbandstahl mit 18 bis 20 mm Breite und 0,4 bis 0,5 mm Stärke als querstabiles Federband 12 Anwendung. Gegen Verschieben in der Tasche 13 kann das Federband 12 mittels Löcher 14 (F i g. 5) durchsetzende Niete

15 usw. gesichert sein.

Es kann ein weiteres querstabiles Federband 12 a (F i g. 2, 3), vorzugsweise mit einer Breite von 14 bis

16 mm, in an sich bekannter Weise an der Fersenlinie 16b des Schuhes (Fig. 1) eingearbeitet sein. Zur Abdeckung dieses Federbandes 12 a kann wieder eine Tasche, wie sie z.B. durch den üblichen Hinterriemen gegeben ist, vorgesehen sein.

Hinsichtlich weiterer Einzelheiten des erfindungs gemäßen einschäftigen Sportschuhes sei auf die in den Zeichnungen beispielsweise dargestellten Aus führungsformen verwiesen. Sie dienen zum besseren Verständnis der Erfindung. Bei der Darstellung in F i g. 1 ist ein Teil des z. B. bei Skischuhen zweckmäßig nach vorn verlängerten Seitenteiles 1 im Bereich der Haken 5 a weggebrochen, um den darunter liegenden zungenartigen Sattel 4 mit den Verschluß mitteln 5 und dem Schnürband 6 sichtbar zu machen. Außerdem ist der bei Skischuhen zweckmäßig über lappende, vom Betrachter abgewandte vordere Sei tenteil 1 vom Schuh etwas abgehoben dargestellt. Die F i g. 2 zeigt eine bei Skischuhen bevorzugte Aus fuhrungsform, derart, daß sich die nach vorn ver längerten Schaftseitenteile 1 in bekannter Weise über lappen und den zungenartigen Sattel 4 abdecken. Ferner sind die beidseitigen Verschnürungen 6,6 so wie eine mögliche Anordnung der Verschlußelemente ersichtlich. Die Ösen 5 sind hier mit auf der Außen fläche des Oberleders angeordneten Haken 5 a ver nietet. Letztere ermöglichen, wie bekannt, ein zu sätzliches Verschnüren der Schaftseitenteile über den Rist hinweg.

Natürlich können die Haken 5 a auch unabhängig von den ösen 5 an anderer Stelle der Seitenteile 1 be findlich sein, und es können auch andere bekannte Verschlußmittel Anwendung finden, da die zusätzliche Außenschnürung nicht Gegenstand der Erfin dung ist. Die verlängerten Vorderlappen der Seiten teile 1 können teilweise oder auch ganz weggelassen werden, so daß die Schaftseitenteile 1 bei den Ver- schlußelementen 5 a enden und der zungenartige Sattel 4 somit auch gegen die auf der Außenfläche der Seitenteile 1 angeordneten Verschlußelemente 5 a verschnürt sein kann. Wesentlich ist nach der Erfindung, daß der zungenartige Sattel 4 regulierbar gegen die Schaftseitenteile 1 verankert werden kann, um den Fuß in den Schuh hinein zu spannen.

Nach der Erfindung wird der zungenartige Sattel 4 mit Hilfe von an beiden Seiten angeordneten ösen 5 sowie den zu verbindenden Schaftseitenteilen 1 mittels der Verschnürungen 6, 6 durch Ziehen an den Schnürbandenden gegen den Fuß gespannt, wobei eine geeignete, an sich bekannte Polsterung 9 aus Schaumgummi, Filz oder dergleichen Material den Fuß noch zusätzlich gegen etwaige Druckstellen schützt.

Der Sportschuh, insbesondere Ski- oder Eishockeyschuh, nach der Erfindung bringt gegenüber den bekannten Schuharten ganz erhebliche Vorteile. Durch den elastischen Sattel mit seinen beidseitigen Zugverschnürungen wird ein außergewöhnlich fester Sitz des Fußes im Schuh erreicht. Die bei den üblichen Schnürungen auftretenden Schmerzen, Entzündungen und Verkrampfungen sind grundsätzlich vermieden, da der großflächige Sattel sich ganz der Fußform anpaßt und keine einschneidende Verschnürung über den empfindlichen Rist hinweggeht. Diese zwang bisher immer wieder zu einem als lästig empfundenen Lockern der Schnürung, womit der Schuh seine Aufgabe nicht mehr erfüllen konnte und auch die notwendige Sicherheit im Schuh verlorenging.

Demgegenüber ist nach der Erfindung der Fuß druckfrei und weich umschlossen, und der zungenartige Sattel verbindet ihn mit anschmiegender Kraft und sattem Sitz mit dem Schuh. Das querstabile Federband läßt trotz voller Bewegungsfreiheit in der Fußlängsebene (Strecken und Beugen des Fußes) kein absolut zu vermeidendes Nachgeben des Knöchelgelenkes in seitlicher Richtung zu. Trotz aller dieser Vorzüge ist der erfindungsgemäße Sportschuh denkbar einfach aufgebaut.

Das erfindungsgemäße, in der Beschreibung und in den Ansprüchen entsprechend dem vorwiegenden Sprachgebrauch der Sportler mit »Sportschuh, insbesondere Ski- und Eishockeyschuh« bezeichnete Schuhwerk ist normalerweise — wie auch das Ausführungsbeispiel in den Zeichnungen erkennen läßt — mit einem bis über die Knöchelebene reichenden Schaft ausgeführt. Es umfaßt somit auch die unter den Begriff »Stiefel« fallenden Fußbekleidungen.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Einschäftiger Sportschuh, insbesondere Ski- und Eishockeyschuh, dadurch gekennzeichnet, daß der Sportschuh einen der Fußform angepaßten zungenartigen Sattel (4) aufweist, daß an diesem beiderseits des Ristkammes Verschlußelemente (5) vorgesehen sind und daß der zungenartige Sattel (4) mittels beiderseits des Ristkammes verlaufenden Verschnürungen (6,6) mit im bzw. am Schuhschaft (1) angeordneten Verschlußelementen verbunden ist.

2. Einschäftiger Sportschuh, insbesondere Ski- und Eishockeyschuh, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Vorderseite des zungenartigen Sattels (4) ein Federband (12), vorzugsweise aus Metall, Kunststoff oder organischem Material, wie Holz, Fischbein od. dgl., angeordnet ist, welches gegen den Fuß mittels einer Polsterung aus Schaumgummi, Filz oder dergleichen Material abgeschirmt sein kann und daß auch an der Rückseite des Schaftes (16 b) zur weiteren Erhöhung der Querstabilität der Schaft-Knöchel-Partie ein an sich bekanntes Federband (12 a) vorgesehen sein kann.

3. Einschäftiger Sportschuh, insbesondere Ski- und Eishockeyschuh, nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußelemente (S) an sich bekannte, aus Blechstreifen gebogene P-förmige Ösen sind, die auf dem zungenartigen Sattel (4) einerseits und am bzw. im Schuhschaft (1) anderseits durch Niete, Spreizschäfte od. dgl. befestigt sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 827 761, 943 095; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1777 712;

französische Patentschriften Nr. 1109 040, 1236427;

USA.-Patentschriften Nr. 1265 281, 1 692 896, 2829449.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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