DE1190005B - Verduennte waessrige Loesung zur Umwandlung eines ein auf elektrophotographischem Wege hergestelltes Bild tragenden Papierblattes in eine lithographische Flachdruckform - Google Patents
Verduennte waessrige Loesung zur Umwandlung eines ein auf elektrophotographischem Wege hergestelltes Bild tragenden Papierblattes in eine lithographische FlachdruckformInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
Nummer:
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Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
B41c
Deutsche Kl.: 15 b-1/05
1190005
P25155VIb/15b 11.Juni 1960 1. April 1965
P25155VIb/15b 11.Juni 1960 1. April 1965
Die Erfindung betrifft eine Lösung, die dazu dient, eine elektrophotographisch hergestellte Kopie zu benetzen,
um aus der Kopie eine lithographische Flachdruckplatte herzustellen.
Es ist bekannt, mittels elektrophotographischer Reproduktion Kopien herzustellen, die sich vermöge
ihrer Form und ihrer Abmessungen dazu eignen, auf einem Zylinder einer lithographischen Flachdruckpresse
von der Art der Kleinoffsetmaschinen oder von Offsetdruckmaschinen befestigt zu werden. Eine
solche Kopie kann ein Papierblatt sein, das auf seiner Oberfläche eine sensibilisierbare, d.h. lichtempfindlich
zu machende Schicht eines photokonduktiven, feinverteilten anorganischen Pigments,
z. B. Zinkoxyd, in einer Matrix eines filmbildenden, elektrisch isolierenden Materials trägt.
Materialien dieser Art können auch Kunststofffolien sein, die eine Schicht obiger Zusammensetzung
tragen. Man kann auch ein styrolisiertes Alkydpolymere als Matrix für das photokonduktive Pigment
verwenden.
Beim lithographischen Druck wird eine aus Materialien dieser Art hergestellte Platte in üblicher
Weise mit Wasser behandelt, um die bildfreien Stellen wasserannehmend zu machen; die Farbe
bleibt dann an den wasserabstoßenden Bildteilen auf der Platte, jedoch nicht auf den bildfreien Stellen
haften. Hiervon wird die Farbe mittels eines Offsetzylinders auf ein Papierblatt übertragen. Daher besteht
die letzte Verfahrensstufe bei der Herstellung einer Druckplatte dieser Art darin, die bildfreien
Stellen der Platte wasserannehmend zu machen, so daß sie bei Befeuchtung mit Wasser eine lithographische
Farbe nicht aufnehmen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine wässerige Lösung, die bei der letzten Verfahrensstufe
der Herstellung einer elektrophotographischen Druckplatte aus einem elektrophotographischen Material
verwendet wird, um dessen bildfreie Stellen wasserannehmend zu machen, hierbei jedoch dessen von
dem geschmolzenen Toner gebildeten Bildbereiche wasserabstoßend und durch eine lithographische
Druckfarbe benetzbar zu belassen.
Erfindungsgemäß besteht die wässerige Lösung im wesentlichen aus einem wasserlöslichen, organischen,
filmbildenden Material mit freien Carboxylgruppen und einem der wasserlöslichen, komplexen anorganischen
Salze Natriumferrocyanid, Kaliumferrocyanid, Natriumferricyanid und Kaliumferricyanid,
wobei die Lösung einen pH-Wert aufweist, der unter ungefähr 7,25 und vorzugsweise nicht unter ungefähr
3,0 liegt. Als organische filmbildende Materialien
Verdünnte wäßrige Lösung zur Umwandlung eines ein auf elektrophotographischem Wege
hergestelltes Bild tragenden Papierblattes in eine lithographische Flachdruckform
Anmelder:
The Plastic Coating Corporation, Holyoke, Mass. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. A.H.Fischer, Patentanwalt, Ludwigshafen/Rhein, Richard-Wagner-Str. 22
Als Erfinder benannt:
Jay Joshua Über, South Hadley, Mass.; Shwang Hsia, Holyoke, Mass. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 18. Juni 1959 (821106)
mit freien Carboxylgruppen sind Polyacrylsäure, Carboxymethylcellulose und Alginsäure zu nennen.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird zusätzlich zu dem organischen, filmbildenden
Material und dem komplexen anorganischen Salz in die wässerige Lösung zwecks Einstellung
des pH-Wertes auf den angegebenen Wert ein Puffermittel eingebracht. Die Art des Puffermittels
wird davon abhängen, ob die Carboxylgruppe des organischen, filmbildenden Materials vor dessen
Verwendung in freier oder neutralisierter Form vorliegt. Es wurde gefunden, daß, wenn ein filmbildendes
Material mit freien Carboxylgruppen, ζ. Β. Polyacrylsäure oder Alginsäure, verwendet wird, Trinatriumphosphat,
Natriumcarbonat oder Natriumacetat geeignete Puffer zur Einstellung des pH-Wertes der
Lösung sind. Wird hingegen Natriumpolymethacrylat, Ammoniumpolymethacrylat, Natriumcarboxymethylcellulose
oder Natriumalginat als filmbildendes Material eingesetzt, so ist es erforderlich, zweck Herabsetzung
des pH-Wertes der Lösung auf einen unter 7,25 liegenden Wert eine Säure, z. B. Phosphorsäure
oder Essigsäure, zu verwenden.
Der genaue Vorgang, der vor sich geht, wenn obige wässerige Lösung die bildfreien Bereiche eines
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elektrophotographischen Materials durch Wasser benetzbar macht, konnte nicht bestimmt werden. Jedoch
ist es klar, daß sowohl das organische, filmbildende Material als auch das komplexe anorganische
Salz an die Oberfläche der bildfreien Stellen chemisch gebunden werden. Es wird angenommen,
daß die freien Carboxylgruppen des organischen, filmbildenden Materials durch eine Neutralisierungsreaktion
mit den teilweise belichteten Oberflächen des photokonduktiven anorganischen Pigments ehemisch
gebunden werden, das in der Matrix des organischen filmbildenden Materials in den Oberflächen
der bildfreien Stellen eingebettet ist. Ferner wird angenommen, daß das komplexe anorganische Salz
durch eine Methasis-Reaktion mit den belichteten Oberflächen des photokonduktiven Pigments gebunden
wird. Wie auch immer dieser Vorgang zu erklären sei, reagieren diese Substanzen mit den bildfreien
Stellen des elektrophotographischen Materials chemisch unter Umwandlung desselben in eine
Druckplatte; bei der Verwendung der Platte beim lithographischen Flachdruck werden sie nämlich auf
dieser mit einer Festigkeit zurückgehalten, die im Hinblick auf den ursprünglichen wasserlöslichen
Charakter der Substanzen nicht zu erwarten war.
Wenn auch wässerige Lösungen der organischen, filmbildenden Materialien mit freien Carboxylgruppen
als solche bereits wirksam sind, indem sie die bildfreien Stellen eines elektrophotographischen
Materials mit Wasser benetzbar machen, wird vorgezogen, ein komplexes anorganisches Salz in die
Lösung einzuführen, da diese anorganischen Materialien die Benetzungsfähigkeit der Lösung in einer
synergistischen Weise verstärken. Das komplexe anorganische Salz und ein filmbildendes Material mit
freien Carboxylgruppen sind zusammen eingesetzt wirksamer als jede dieser Komponenten für sich
allein verwendet.
Vorteilhafte wässerige Lösungen gemäß vorliegender Erfindung können ungefähr 0,5 bis ungefähr
2,5 Gewichtsprozent eines organischen, filmbildenden Materials, das freie Carboxylgruppen trägt, und ungefähr
0,5 bis ungefähr 2,5 Gewichtsprozent eines wasserlöslichen, komplexen anorganischen Salzes
enthalten. Vorzugsweise werden die Lösungen durch Zusatz der erforderlichen Menge eines geeigneten
Puffers auf den angegebenen pH-Wert gebracht. Bei Verwendung eines organischen, filmbildenden Materials,
das ursprünglich freie Carboxylgruppen aufweist, ist zu diesem Zweck ein Zusatz von Trinatriumphosphat,
Natriumcarbonat oder Natriumacetat innerhalb des Bereiches von ungefähr 0,5 bis ungefähr
2,5 Gewichtsprozent geeignet.
Bevorzugt wird eine wässerige Lösung, die ungefähr 0,5 bis ungefähr 2,5 Gewichtsprozent Polyacrylsäure
und ungefähr 0,5 bis ungefähr 2,5 Gewichtsprozent Kaliumferrocyanid und so viel an Trinatriumphosphat
enthält, daß der pH-Wert der Lösung bei einem innerhalb des Bereiches von ungefähr 3,0
bis ungefähr 7,25 gelegenen pH-Wert liegt.
Die wässerige Lösung gemäß vorliegender Erfindung kann bei der letzten Verfahrensstufe der Herstellung
einer Druckplatte aus beliebigen, bisher bekannten elektrophotographischen Materialien eingesetzt
werden. Auf das Material wird ein elektrophotographisches Bild in üblicher Weise aufgebracht,
das Bild durch Anwendung eines Toners entwickelt und der Toner auf den Bildbereichen geschmolzen,
wobei er auf diesen Bereichen einen harzartigen Film bildet. Die erhaltenen Bildbereiche sind wasserabstoßend.
Die bildfreien Stellen sind bloß belichtete Bereiche der elektrophotographischen Beschichtung
des ursprünglichen Materials. Diese Hintergrundbereiche werden dann hydrophil und durch Wasser
leicht benetzbar gemacht, indem die erfindungsgemäße Lösung auf die Oberfläche des auf dem Bild
versehenen Materials mittels z. B. eines mit der Lösung befeuchtetem BaumwoUappens als einheitlicher
dünner Film aufgetragen wird. Bei dieser Auftragung werden die Bildflächen auf der Oberfläche des Materials
durch die Lösung auf Grund ihrer wasserabstoßenden Natur nicht benetzt.
Die wässerige Lösung gemäß der vorliegenden Erfindung eignet sich auch nach Verdünnung durch
Zusatz von Wasser als Befeuchtungslösung beim lithographischen Flachdruck mit einer mittels elektrophotographischer
Reproduktion hergestellten Druckform. Eine solche Lösung wird während des Druckvorgangs
verwendet, um die bildfreien Stellen der Druckform mit Wasser benetzt und für die Druckfarbe
nicht empfänglich zu halten. Zu diesem Zweck kann z. B. 1 Volumteil der Lösung mit 25 Volumteilen
Wasser verdünnt werden.
Man hat zwar schon wässerige Lösungen für ähnliche Zwecke vorgeschlagen, die neben anderen Verbindungen,
wie z. B. hydrophile Kolloide u. dgl., Natriumalginat oder Permanganat oder Carboxylmethylcellulose,
die an Natrium oder Aluminium gebunden ist, enthalten. In keinem der bekannten Fälle
werden aber filmbildende Stoffe, die freie Carboxylgruppen aufweisen, verwendet, geschweige denn Lösungen
mit vorgeschriebenem pH-Wert, die außer dem erwähnten filmbildenden Stoff noch ganz bestimmte
anorganische komplexe Cyanide enthalten. Die bekannten, mittels elektrophotographischen
Verfahren hergestellten Druckformen weisen gegenüber nach anderen Verfahren hergestellten Druckformen
bezüglich der Schnelligkeit und Leichtigkeit, mit welcher sie hergestellt werden können, eindeutige
Vorteile auf. Nach kurzer Verwendungszeit im Druckverfahren neigen jedoch die bildfreien Stellen
dieser bekannten Druckformen dazu, ihren hydrophilen Charakter zu verlieren, wobei sie Spuren von
Druckfarbe aufnehmen, so daß auch die bildfreien SteUen der gedruckten Kopien ein schmutziges und
häßliches Aussehen erhalten, was höchst unerwünscht ist.
Bildfreie Stellen von Druckformen, die mittels der erfindungsgemäßen wässerigen Lösungen hydrophil
gemacht worden waren, behalten hingegen ihren hydrophilen Charakter und somit ihre Nichtbenetzbarkeit
durch Druckfarbe hartnäckig bei und liefern auch nach langer Verwendungszeit tonfreie Drucke.
Claims (2)
1. Verdünnte wässerige Lösung zur Umwandlung eines ein auf elektrophotographischem Wege
hergestelltes Bild tragenden Papierblattes in eine lithographische Flachdruckform, dadurch gekennzeichnet,
daß sie im wesentlichen aus einem wasserlöslichen organischen, filmbildenden Material, das freie Carboxylgruppen aufweist, wie
Polyacrylsäure, Carboxymethylcellulose oder Alginsäure, und einem der wasserlöslichen komplexen
anorganischen Salze Natrium- oder
5
Kaliumferrocyanid, Natrium- und Kaliumferri- cyanid und als Puffer vorteilhaft Trinatrium-
cyanid besteht, wobei die Lösung einen pH-Wert phosphat enthält.
hat, der unter etwa 7,25 und nicht unter etwa
3,0 liegt. In Betracht gezogene Druckschriften:
2. Verdünnte wässerige Lösung nach An- 5 Deutsche Patentschriften Nr. 848 832, 908 377,
sprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie etwa 925 206, 940166;
0,5 bis etwa 2,5 Gewichtsprozent Polyacrylsäure, deutsche Auslegeschriften Nr. 1008 324,
etwa 0,5 bis 2,5 Gewichtsprozent Kaliumferro- 1047 800, 1051294.
509 537/28 3.65 © Bunflesdruckerei Berlin
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