-
Verfahren und Vorrichtung zum Bilden eines Tabakfüllstromes Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bilden eines Tabakfüllstromes aus
einem Überschußtabakstrom, der während des Förderns mittels ihn quer zu seiner Förderrichtung
durchdringender Saugluft gehalten und egalisiert wird und bei dem die Menge des
Tabakstromes oder des Tabakfüllstromes geprüft wird.
-
Bekanntlich ändert sich nun aber die Menge eines Tabakstromes entsprechend
der Tabakzufuhr aus dem Ausbreiter in gewissen Grenzen. Diese Mengenänderung bewirkt
eine Veränderung des Luftdurchströmwiderstandes, und durch die Veränderung des Luftdurchströmwiderstandes
ändert sich die Stärke des Unterdruckes der Saugluft entsprechend.
-
Aus diesem Grunde ist bereits vorgeschlagen v; Orden, die Egalisierebene
entsprechend dem jeweiligen Wert des Unterdruckes zu verändern. Da außer dem Unterdruck
aber auch noch andere Faktoren, etwa der Feuchtigkeitsgehalt und die Faserlänge
des Tabaks, für die Gleichmäßigkeit des T abahstranges bestimmend sind, wird bei
dem vorgenannten Vorschlag die Egalisierebene nicht nur durch. den Unterdruck, sondern
auch durch Meßwerte gesteuert, die beim Prüfen des egalisierten Tnbal~füllstrcmes
bzw. Tabakstranges, etwa mittels Dctastrahlen, -,nfallen. Es ist verständlich, daß
derartige Steuerungen vergleichsweise kompliziert sind. lnsbesonde_c ;las Steuern
der Egalisierebene bereitet Schwierigkeiten, da deren Abstandunterschiede vom Boden
des T abakstromkanals (Regelbereich) gering sind. Je komplizierter aber eine derartige
Steuerung ist, um so größer ist die Gefahr des übersteuerns und Pendelns der Maschine.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Übersteuern und Pendeln der ivilSChlne
zu vermeiden, zumindest zu verringern. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird
zu diesem Zweck nicht die Egalisierebene entsprechend dem Prüfwert für den Unterdruck
verstellt, sondern nach der Erfindung ist vorgesehen, daß der Unterdruck der Saugluft
entspreci_end der Abweichung des Prüfergebnisses vom Soll-#;-ert bei Überschreiten
des Sollwertes der Menge des Tabakstromes bzw. Tabakfüllstromes verringert und bei
Unterschreiten des Sollwertes vergrößert wird.
-
Durch das Verfahren nach der Erfindung wird also der Unterdruck selbst
und nicht die Egalisiervorrichtung verstellt. Vielmehr braucht die Egalisierebene
nur einmal eingestellt zu werden, um in dieser als günstig ermittelten Stellung
zu verbleiben.
-
In eurem ersten Falle wird bei einer vorgegebenen Sollv;crteinsteliu:ig
der E galisierebene bei Vergrößerung der zugeführten Tabakmenge der Luftdurchströmwiderstand
und hierdurch der Unterdruck vergrößert. Durch den größeren Unterdruck wird der
Tabakstrom stärker gepreßt und seine Dichte vergrößert. Durch die größere Dichte
wird bei gleicher Stellung der Egalisierebene eine größere Tabakmenge als die Sollwertmenge
in dem gleichgebliebenen Querschnitt unter der Egalisierebene gefördert und zuwenig
Tabak abgenommen. Der sich durch die Vergrößerung des Unterdruckes ergebende größere
Prüfwert wird nun gemäß der Erfindung dazu benutzt, den Unterdruck wieder zu verringern.
Durch den damit verbundenen schwächeren Saugzug dehnt sich der Tabak wieder aus,
und seine Dichte wird wieder verringert, so daß bei gleichbleibender Egalisierebene
die unter dieser hindurchlaufende Tabakmenge wieder verringert wird.
-
In einem anderen Falle werden bei Verkleinerung der zugeführten Tabakmenge
der Luftdurchströmwiderstand und der Unterdruck verkleinert. Durch den kleineren
Unterdruck wird der Tabakstrom weniger gepreßt und seine Dichte verringert. Durch
die geringere Dichte wird bei gleicher Stellung der Egalisierebene eine geringere
Tabakmenge als die Sollwertmenge in dem gleichgebliebenen Querschnitt unter der
Egalisierebene gefördert und zuviel Tabak abgenommen. Der durch die Verringerung
des Unterdruckes sich ergebende kleine Prüfwert wird nun gemäß der Erfindung dazu
benutzt, den Unterdruck wieder zu vergrößern. Durch den damit verbundenen größeren
Saugzug wird der Tabak wieder stärker zusammengedrückt und seine Dichte vergrößert,
so daß bei gleichbleibender Egalisierebene die unter dieser hindurchlaufende Tabakmenge
:nieder vergrößert wird.
-
Die Verringerung oder Vergrößerung wird so bemessen, daß jeweils die
Sollmenge unter der Egalisierebene hindurchgeführt wird.
Bei einer
Vorrichtung zum Ausüben des Verfahrens gemäß der Erfindung sind ein Saugförderer,
etwa eine Saugförderscheibe für den Tabakstrom, in dessen Bereich eine Egalisiervorrichtung
angeordnet ist, eine Nebenluftklappe in der Saugleitung des Saugförderers und eine
Prüfvorrichtung für den Tabakstrom oder Tabakfüllung vorgesehen. Gemäß der Erfindung
ist die Nebenluftklappe durch die Prüfvorrichtung steuerbar. Bisher wurde diese
Nebenluftklappe von Hand auf einen empirisch ermittelten günstigen Wert eingestellt.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine Ansicht eines Teiles einer Strangzigarettenmaschine mit einer
Saugförderscheibe, zum Teil im Schnitt, und F i g. 2 eine Seitenansicht der Saugleitung
für die Saugförderscheibe aus Richtung des Pfeiles A in Fig. 1.
-
Mit 1 ist der etwa als übliche Saugförderscheibe ausgebildete
Saugförderer bezeichnet. Die Saugförderscheibe 1 ist an ihrem Umfang mit einer Saugnut
2 versehen. Der unter einem Siebboden 3 angeordnete Teil der Saugförderscheibe
1 ist durch Zwischenwände 4 in eine Vielzahl von Kammern 5 unterteilt. Die
Zwischenwände 4 gleiten während der Drehung der Saugförderscheibe 1 an einem
Steuerring 6 einer mit dem Maschinengestell fest verbundenen Saugkammer
8 entlang. An die Saug-kammer 8 ist eine Saugleitung 9 angeschlossen,
die mit dem Ansaugstutzen eines nicht dargestellten Ventilators verbunden ist.
-
Unter der Saugförderscheibe 1 ist ein Tabakförderband 19 angeordnet,
dessen Abgabeende den unteren Teil der Saugförderscheibe 1 teilweise umschlingt.
Im oberen Bereich der Saugförderscheibe 1 ist eine übliche Egalisiervorrichtung
10 angeordnet. Nahe dem oberen Scheitelpunkt der Saugförderscheibe
1 greift ein Nutschaber 20 in die Saugnut 2
der Saugförderscheibe
1 ein. Der Nutschaber 20
endet dicht angrenzend an einer Papierumlenkrolle
21 für das Zigarettenpapier 22, welcher von einem Formatband
23 über Umlenkrolle 24 durch das Strangformwerk gezogen wird. Zur
Unterstützung der Übergabe des Tabaks von der Saugförderscheibe 1 an das
Zigarettenpapier 22 ist ein Stahlbandfinger 25 oberhalb von Saugförderscheibe
l.,
Nutschaber 20, Papierumlenkrolle 21 und UmIenkrolle 24 angeordnet.
-
In die Saugleitung 9 ist nun erfindungsgemäß (s. F i g. 2)
ein Stutzen 11 eingesetzt, dessen Öffnung durch eine Nebenluftklappe
12 verschließbar ist, an die ein Verstelihebel 13 angelenkt ist, der
durch eine Verstellvorrichtung 14 betätigt wird. Ein Prüfgerät
30 (s. F i g. 1) ist über Leitung 31 an ein Steuergerät 32 angeschlossen,
das über Steuerleitungen 33 und 34 mit der Verstellvorrichtung
14 verbunden ist. Arbeitsweise Der vom Tabakband 19 der Saugnut 2
der Saugförderscheibe 1 zugeführte Tabak wird durch den in der Saugkammer
8 wirkenden Unterdruck mit einer dem Unterdruck entsprechenden Dichte festgehalten.
Bei gleichbleibenden Tabakverhältnissen des im Bereich der Saugkammer 8 in der Nut
2 der Saugförderscheibe 1 befindlichen Tabaks ist der Wert des Luftdurchströmwiderstandes
des Tabaks und somit bei gleichbleibender Stellung der Nebenluftklappe 12 der Unterdruck
in der Saugkammer 8 und der Saugleitung 9 gleich.
-
Das Prüfgerät 30 stellt nun die Abweichung vom Sollwert der TabaAmer.2e
fest. Über die Leitung 31 werden die von dem Prüfgerät 30 ermittelten Meßwerte
dem Steuergerät 32 zugeführt und in diesem in die entsprechende Plus-Minus-Steuerwerte
umgeformt. Die so gebildeten Steuerwerte werden über Leitungen 33 und
34 in die Verstellvorrichtung 14
eingespeist. Die Verstellvorrichtung
14 formt diese Werte in eine Bewegung des Verstellhebels 13 um und steuert
die Nebenluftklappe 12 somit über den Verstellhebel 13 entsprechend dem durch das
Prüfgerät 30 ermittelten Meßwert. Die Steuerung der Nebenluftklappe 12 erfolgt hierbei
derart, daß über die Saugkammer 8 auf den Tabakstrom ein Unterdruck einwirkt, der
der Dichte des Tabaks entspricht, die die Sollwertmenge bildet. Vorausgesetzt ist
hierbei, wie bereits zuvor beschrieben, daß die Stellung der Egalisiervorrichtung
10 nicht verändert wird.
-
Das Prüfgerät 30 kann auch an irgendeine andere Stelle des Ablaufs
des Zigarettenstrangbildens gesetzt werden, ohne daß hierdurch eine grundlegende
Veränderung der Arbeitsweise des Gerätes 30 eintritt. Die in dem Ausführungsbeispiel
gezeigte Stellung des Prüfgerätes hat jedoch den Vorteil, daß der Tabakstrom vor
dem Egalisieren gemessen und somit der im Bereich der Egalisiervorrichtung
10
wirkende Unterdruck stets auf den zum Egalisieren des durchlaufenden Tabakstromes
erforderlichen Wert eingestellt werden kann.
-
Es wäre nochmal zu erwähnen, daß das Einstellen der Nebenluftklappe
12 von Hand auf eine beim Fahren der Maschine als günstigen Wert ermittelte Stellung
bekannt ist. Im Gegensatz hierzu wird jedoch nach der Erfindung der Unterdruck unter
Verzicht auf ein. entsprechendes Steuern der Egalisiervorrichtung verändert.